Die österreich. Demokratische Republik
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Serbien

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Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 12:56 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Serbien  Serbien ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Serbien liegt im Zentrum der Balkanhalbinsel u. grenzt im Norden an Ungarn, im Osten an Rumänien u. Bulgarien, im Süden an Mazedonien u. Albanien bzw. ans Kosovo, im Südwesten an Montenegro u. im Westen an Bosnien/Herzegowina u. Kroatien.
7,1 Mio. Einwohner. Hauptstadt ist Belgrad, weitere Großstädte sind Novi Sad, Niš, Kragujevac u. Subotica. Über 80 % der Bevölkerung sind Serben, daneben gibt es größere Gruppen von Ungarn, Roma u. Bosniaken. Die überwiegende Mehrheit sind Christen, davon bekennt sich mit etwa 6,3 Mio. zur serbisch-orthodoxen Kirche.

Serbiens jüngere Geschichte ist geprägt durch seine Rolle als größter Teilstaat Jugoslawiens. Es ist seit dem endgültigen Zerfall Jugoslawiens 2006 auch „alleiniger Rechtsnachfolger“ der im Jahr 1992 gegründeten Bundesrepublik Jugoslawien (ab 2003 Staatenunion Serbien u. Montenegro).
Serbien ist Mitglied der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation (SMWK) u. des Mitteleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA) u. unterhält weitere Freihandelsabkommen. Die Wirtschaftsleistung des Landes ging infolge der Jugoslawienkriege stark zurück; von 2003 bis 2008 erholte sie sich wieder etwas. Nachdem kurzfristig wichtige Erfolge im Rahmen des EU-Beitrittsprozess erreicht worden waren (so u. a. das Inkrafttreten eines Interimsabkommen für Handelserleichterungen mit der EU u. die Abschaffung der Visumpflicht für serbische Staatsbürger), reichte Serbien 2009 seine Kandidatur für eine Mitgliedschaft in der EU ein u. erhielt 2012 den Status eines Beitrittskandidaten.

Das Gebiet Serbiens setzt sich aus 2 Landschaftstypen zusammen, die durch die Save-Donau-Linie geteilt werden. Nördlich der Save- u. Donau-Ebene liegt die Vojvodina, ein Tiefland in der Pannonischen Tiefebene, wo nur das sanfte Rumpfgebirge der Fruška Gora u. die Karpatenausläufer der Vršačke Planine im Relief etwas hervortreten. Die ehem. Waldsteppen der Donauniederung sind durch die hydrologische Verknotung der wichtigsten Ströme Ostmitteleuropas gekennzeichnet u. durch ehem. weite Auen-
landschaften sowie die äolischen Flugsande (bekannt ist die Deliblatska peščara als „europäische Sahara“) u. fruchtbare Schwarzerdeböden sowie Löß gekennzeichnet.

Südlich von Save u. Donau ist das Land in Zentralserbien u. dem Kosovo überwiegend gebirgig, stellt sich aber durch das Nebeneinander von Gebirgen, Hochebenen, Beckenlandschaften u. Flussebenen als topographisch vielfältiges u. abwechslungsreiches Gebiet dar. Mit dem von Süd nach Nord praktisch zentral verlaufenden Flusssystem der Morava, die in der tektonischen Leitlinie der Morava-Furche die Gebirgszüge der Dinariden, Karpaten u. Balkangebirge in eine westliche u. östliche Gruppe trennt, u. den als Schluchten ausgebildeten Nebenflüssen der Westlichen u. Südlichen Morava, Ibar sowie der Drina, dem Grenzfluss zu Bosnien, wird das zentrale Serbien vielfältig gegliedert. In den Becken der Metohija u. des Amselfeldes u. den flankierenden Hochgebirgszügen wie der höchsten Erhebung Serbiens, der Đeravica, findet sich sowohl durch die Entwässerung zum Mittelmeer (das Amselfeld entwässert durch die Bifurkation der Nerodimka sowohl zum Schwarzen Meer als auch zum Mittelmeer) u. dem Wechselspiel von Beckenlandschaften u. Hochgebirgshorsten der Übergang zum pelargonischen („mazedonischen“) Landschaftstyp, ein.
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Mit der Verfassung von 2006 bekamen die autonomen Regionen Serbiens Vojvodina (im Norden) u. Kosovo u. Metochien (jeweils im Süden) ihre von 1974-1989 bestehende politische Selbständigkeit innerhalb Serbiens u. Jugoslawiens als Provinzen Serbiens zurück. Der restl. Teil Serbiens (mehr als die Hälfte des Landes), der nicht zu diesen beiden Provinzen gehört, bildet keine eigene politische Einheit, weshalb es auch keine offizielle Bezeichnung für ihn gibt. Informell ist die Bezeichnung Zentralserbien oder „engeres Serbien“ gebräuchlich ---
Kosovo steht seit 1999 unter UN-Verwaltung (UNMIK), so dass die Bestimmungen dort nicht in Kraft treten konnten. Der völkerrechtliche Status ist nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von 2008 umstritten ---
Nach dem Auseinanderbrechen des ehem. jugoslawischen Staates ist heute der Grenzverlauf an der Donau zwischen Kroatien u. Serbien umstritten. Da die historische Donaumittellinie durch Mäandrieren heute eine andere Position als noch während der ursprünglichen Grenzziehung einnimmt, beansprucht Kroatien Teile des linksseitigen Ufers sowie einige der Flussinseln (darunter die Šarengradska Ada u. die Vukovarska Ada). Die Gesamtfläche der umstrittenen Gebiete, die jetzt unter serb. Verwaltung stehen, beträgt 115 km² ---
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Die Streitkräfte Serbiens zählen etwa 37.000 Mann (2005 75.000), wovon 6.500 auf die Luftwaffe entfallen. Die Wehrpflicht wurde 2011 abgeschafft. Das Budget beträgt 2011 etwa 675 Mio. €, was einem Anteil von 2,08 % am BIP entspricht --- Seit 2009 wurde der Umbau der Armee zu einer Berufsarmee mit ca. 10.600 Berufssoldaten betrieben ---
Russland als militär. Hauptverbündeter Serbiens u. wichtigster militärtechnischer Partner betreibt seit 2012 auf dem Flughafen Niš ein Zivilschutz-Zentrum mit einer Flugbereitschafts-, sowie Einsatzstaffel im Falle von Naturgefahren u. Ausnahmesituationen. Dieses hatten der damal. Minister f. Zivilschutz u. jetzige Verteidigungs-minister der Russ. Föderation Schoigu u. der jetzige serb. Außenminister u. damal. Innenminister Dačić vereinbart. 2014 wurde hier ein Führungs- u. Koordinationszentrum eingerichtet, das auf serb. Seite dem Serb. Innenministerium untersteht. Während des Staatsbesuchs Putins Okt. 2014 ist ein Vertrag über die militärisch-technische Zusammenarbeit zwischen Russland u. Serbien unterzeichnet worden, der auch die Immunität russ. Offiziere im Russisch-Serbischen Zivilschutz-Zentrum in Niš beinhaltet.
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Serbien Empty Geschichte Serbiens

Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 1:40 pm

Ende des 14. Jahrhunderts drängten die Türken mehrmals gegen Serbien vor, das sich einer militär. Besatzung hartnäckig widersetzte u. die ersten Schlachten hauptsächlich für sich entscheiden konnte, darunter die Schlacht bei Dubravnica 1381 sowie die Schlacht bei Pločnik 1386. Wenige Jahre später kam es zur Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje), indem das letzte verbliebene christliche Reich Südosteuropas unterworfen werden sollte u. somit das letzte Hindernis zur Übernahme des Byzantinischen Reiches mit dessen Hauptstadt Konstantinopel durch die Osmanen beseitigt gewesen wäre. Die Amselfeldschlacht endete ohne eindeutigen Sieger, die Anführer beider Streitmächte fielen. Im Ergebnis aber war der Widerstand der serb. Fürsten gegen einen militärischen bzw. zahlenmäßig überlegenen Gegner derart geschwächt, daß das serb. Heer u. seine Verbündeten 1389 vernichtend geschlagen worden waren. Sie mussten deshalb die Oberhoheit der osmanischen Sultane anerkennen, wodurch das serb. Restfürstentum tributpflichtig wurde, wenngleich allen voran Vuk Branković sich auch nach der Schlacht noch lange widersetzte. Diese Schlacht wurde später zum nationalen Mythos der Serben verklärt. 1459 wurde Serbien endgültig von den Osmanen erobert u. blieb bis 1804 Teil des Osmanischen Reiches.

Unabhängigkeit, Fürstentum und Königreich Serbien

Trotz zahlreicher Versuche, wieder unabhängig zu werden, wurde Serbien erst 1804 im 1. serb. Aufstand teilweise befreit. 1813 wurde das Gebiet aber wieder von den Osmanen erobert. Erst im 2. serb. Aufstand 1815–1817 wurde Serbien teilweise ein autonomes Fürstentum unter osman. Oberhoheit. 1867 zwang Fürst Mihailo Obrenović die letzten osmanischen Regimenter, mit ihrem Hab u. Gut das Fürstentum zu verlassen. Belgrad konnte feierlich zur freien serb. Hauptstadt geweiht werden. 1878 wurde auf dem Berliner Kongress der europ. Großmächte u. der Türkei die Unabhängigkeit von Rumänien, Serbien u. Montenegro anerkannt. 1882 wurde das Fürstentum Serbien zum Königreich erklärt.
Am 1.Nov.-jul./ 13.Nov.-greg. 1885 erklärte der serb. König Milan Obrenović Bulgarien den Krieg. Im Serb.-Bulg. Krieg konnte die junge bulg. Armee ohne jegliche Unterstützung die Serben besiegen. Nur das Eingreifen Österreich-Ungarns bewahrte das serb. Königreich. Der Krieg endete mit dem Frieden von Bukarest vom 3.3.1886, in dem der status quo ante wiederhergestellt wurde.

Am 9.10.1912 erklärte Montenegro der Hohen Pforte den Krieg. Die verbündeten Serben, Bulgaren u. Griechen traten am 18.10. dem Krieg gegen das Osman. Reich bei. Dieses verlor durch den Londoner Vertrag 1913 fast alle seine europäischen Besitzungen. Bulgarien auf der einen u. Serbien u. Griechenland auf der anderen Seite gerieten jedoch in Streit um die Aufteilung des von ihnen eroberten Makedonien. Daraufhin unternahm am 29.6. Bulgarien einen Angriff auf Serbien. So kam es zum 2. Balkankrieg, in dem Serbien gemeinsam mit Griechenland, Rumänien u. dem Osmanischen Reich gegen Bulgarien kämpfte. Angesichts dieser Übermacht musste Bulgarien im Aug. 1913 kapitulieren u. im Frieden von Bukarest seine im 1. Balkankrieg gewonnenen Territorien teilweise wieder abtreten.

Infolge der Balkankriege wurde der nördliche Teil Makedoniens serbisch, der östliche Teil bulgarisch, der südliche Teil Makedoniens u. der südwestl. Teil Thrakiens griechisch.
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Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 1:50 pm

Serbien im 1. Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit

Im 1. Weltkrieg stand Serbien von Anfang an auf Seiten der Entente cordiale, seine Kriegsziele sahen eine Zerschlagung Österreich-Ungarns u. die Vereinigung aller südslawischen Völker in einem gemeinsamen Staat vor. Auslöser des Krieges war das durch den großserbische Ideologien vertretenden u. auch in der serb. Regierung sehr einflussreichen Geheimbund „Schwarze Hand“ angezettelte Attentat von Sarajevo auf den österr. Thronfolger Franz Ferdinand v. Österreich-Este. Serbien sah sich daraufhin mit einem praktisch unannehmbaren Ultimatum Österreichs konfrontiert. In "Die Schlafwandler" zeigt Christopher Clark, dass die entscheidenden serb. Politiker dies sehr wohl in Betracht zogen, hingegen politische Absprachen zu dessen Ablehnung führten. Dieser Vorgang löste zunächst die Julikrise von 1914 aus, die den Kriegsausbruch in ganz Europa zur Folge hatte.

Die ersten Offensiven der Österreicher 1914 konnte die serb. Armee noch abwehren, erlitt aber empfindliche Verluste. Ein schwerer Schlag war der Ausbruch einer Seuche im Winter 1914/15, Zehntausende Soldaten starben aufgrund der Kämpfe u. der schlechten Versorgungslage. Juli 1915 besetzte Serbien das benachbarte Albanien. Im Zuge einer koordinierten Offensive der Mittelmächte gegen das Land im Okt. 1915 zur Bereinigung der Balkanfront griffen jedoch österr., bulgar. u. deutsche Truppen Serbien von 3 Seiten an. Die serb. Armee entging zwar der völligen Vernichtung, musste sich aber zum Meer zurückziehen u. erlitt dabei Verluste von weit über 90 % der ursprünglichen Stärke. Währenddessen führten die Mittelmächte im besetzten Land ein strenges Besatzungsregime, dem die Serben mit Partisanenaktionen hartnäckig Widerstand leisteten. Mit der Niederlage der Mittelmächte 1918 ging auch Serbien trotz hoher Verluste als Siegermacht hervor.

Nach Ende des 1. Weltkriegs wurde das Königreich der Serben, Kroaten u. Slowenen unter der Führung des serb. Königs Alexander I. Karađorđević gegründet, das sich 1929 in Jugoslawien (Südslawien) umbenannte. Es bestand aus Serbien, dem bis dahin unabhängigen Montenegro sowie den meisten von Südslawen besiedelten Ländern der Österr.-Ungar. Monarchie, wie Bosnien-Herzegowina, Dalmatien, Kroatien, Slawonien u. Slowenien. Innere Konflikte in der jugosl. Monarchie führten zu einem Erstarken nationaler Bewegungen. In Folge fielen der serb. König Alexander I. u. der französ. Außenminister Barthou gemeinsam in Marseille am 9.10.1934 einem Attentat kroat. Ustascha u. mazedonischer VMRO-Anhänger zum Opfer. In der Folgezeit entwickelte sich ein autoritäres Regime, das Historiker heute als Königsdiktatur bezeichnen u. das sich weitgehend auf den serbischen Teil der Bevölkerung stützte.
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Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 2:21 pm

Serbien im 2. Weltkrieg

Im 2. Weltkrieg blieb Jugoslawien zunächst neutral u. weigerte sich, dem Dreimächtepakt unter deutscher Führung beizutreten. Das Abkommen wurde erst nach offenen Kriegsdrohungen am 25.3.1941 von der Regierung Cvetković-Maček u. Prinzregent Paul unterzeichnet. In Folge kam es in Serbien zu Demonstrationen, die schließlich am 27.3.1941 in einem pro-britischen Staatsstreich in Belgrad gipfelten, der von Petar II. Karađorđević unterstützt wurde. Die Regierung wurde gestürzt u. Prinz Paul musste nach Griechenland fliehen. Kurz darauf begann der Einmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien. Belgrad wurde am 6.4. von der deutschen Luftwaffe bombardiert, was rund 20.000 zivile Opfer forderte. Innerhalb weniger Tage wurde Jugoslawien vollständig besetzt u. von den Siegern aufgeteilt: Bosnien, die Herzegowina u. Syrmien wurden dem neuen Unabhängigen Staat Kroatien angeschlossen. Die Banovina Zeta (heute überwiegend Montenegro u. Kosovo) wurde von den mit Deutschland verbündeten italien. Truppen besetzt. Die Batschka fiel an Ungarn, während der Banat u. ein „Rumpfserbien“ unter deutsche Besatzung gerieten. Süd- u. Zentralserbien wurden im Laufe des Krieges schließlich zur bulgar. Okkupationszone. Unter dem deutschen „Befehlshaber Serbien“ wurde eine Marionettenregierung unter General Milan Nedić eingesetzt, die nur geringe Befugnisse besaß. Nach der deutschen Besetzung kam es in Serbien Anfang Juli 1941 zu einem Volksaufstand, der sich später auf Montenegro, Bosnien u. Kroatien ausweitete.

Der Widerstand in Serbien wurde von der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) sowie der absolutistisch-monarchist. Exilregierung Jugoslawiens unter König Peter II. organisiert. Die von der KPJ kontrollierte Partisanenbewegung begann nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 22.6.1941 den Widerstand gegen die Wehrmacht aber auch den offenen Kampf gegen die jugoslaw. Monarchie. Der Widerstand der Monarchisten gegen die aufgezwungene Politik Hitlers begann etwas früher mit dem Sturz des Prinzregenten Paul u. dessen Marionette Ministerpräsident Cvetković durch General Dušan Simović am 25.3.1941. In Serbien konnten die Partisanen im Herbst 1941 in der Gebirgsregion um Užice die befreite Republik Užice ausrufen u. 73 Tage gegen die Wehrmacht halten. Nach dem Zusammenbruch des Aufstands, der Vertreibung der Partisaneneinheiten u. ihrer Verlegung nach Bosnien wurde der Widerstand gegen die Besatzer in Serbien nur noch von den Tschetniks aufrechterhalten.

Die jugosl. Partisanen warfen den Tschetniks jedoch vor, unter Regierungschef Nedić kritiklos die Verbrechen an Serben durch die deutschen u. kroatischen Besatzer hinzunehmen u. offen mit ihnen zu kollaborieren. Die Tschetniks wurden teilweise von Mussolinis Italien, aber auch von den Westmächten unterstützt. Sie leisteten den Ustaschas, aber auch den Tito-Partisanen in Bosnien u. Kroatien Widerstand u. warfen ihrerseits den Partisanen vor, die rücksichtslosen Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Besatzer in Serbien zu provozieren u. einen revolutionären Kampf auf dem Rücken der Zivilbevölkerung auszutragen. Oftmals wurde der Tod von Wehrmachts-soldaten mit Erschießung von Hunderten serb. Zivilisten vergolten. Einige Tschetnik-Führer, wie Kosta Pećanac u. Dimitrije Ljotić, arbeiteten mit den Besatzern eng zusammen u. beteiligten sich an Militäraktionen der Wehrmacht gegen die kommunistischen Partisanen.

Okt. 1944 konnte die 3. Ukrainische Front der Roten Armee unter Marschal Tolbuhin in der Belgrader Operation die Heeresgruppe Südukraine schlagen u. in Serbien einmarschieren. Mit dem Vormarsch der Roten Armee nach Südosteuropa u. dem durch den Zusammenbruch der Heeresgruppe Südukraine erzwungenen Rückzug der Achsenmächte konnte der von den Kommunisten geführte Volksbefreiungskampf NOB (Narodna Oslobodilačka Borba) mit Einheiten der Jugosl. Volksbefreiungsarmee koordiniert mit der sowj. Führung auf das Territorium Serbiens ausgeweitet werden.
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Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 2:49 pm

Serbien in der Kommunistischen Ära - Jugoslawien

Aus dem 2. Weltkrieg gingen die Partisanen Titos als Sieger hervor. Serbien wurde eine von 6 Teilrepubliken des kommunistischen Jugoslawien. Bis 1963 trug die Teilrepublik den Namen Volksrepublik Serbien (Narodna Republika Srbija), danach trug sie die Bezeichnung Sozialistische Republik Serbien (Socijalistička Republika Srbija).
Serbien erhielt Ost-Syrmien, aber Mazedonien wurde wie Montenegro eine eigenständige Teilrepublik. 1974 erfolgte auf Beschluss der Kommun. Partei unter Tito u. Edvard Kardelj eine Verfassungsänderung u. Neugliederung Serbiens in 3 Teile: das „engere Serbien“ (Zentralserbien) u. die weitgehend Autonomen Provinzen Vojvodina u. Kosovo. Im Präsidium der SFRJ war Serbien seither mit 3 (von insg. acht) Sitzen vertreten.

Grundsätzliche Merkmal der Entwicklung der serb. Gesellschaft u. der anderen jugosl. Republiken im Sozialistischen Jugoslawien war das Herauswachsen einer unter-entwickelten bäuerlichen Gesellschaft in die eines halbindustrialisierten europ. Staates. In seiner zwischen 1945 bis zum Zusammenbruch des Kommunismus 1990 dauernden Zeit bildete die Form der osteurop. Diktatur des Proletariats einen zivilisatorischen Sprung der Gesellschaft in eine neue Form, wie sie vorher nicht existierte. .. Die dafür notwendige brutale Akkumulation von Kapital stammte aus der Verstaatlichung des agrarischen Besitzstandes. In Westeuropa hatte Thomas Moore den Prozess des Übergangs einer feudalen in eine industrielle Gesellschaft mit der Metapher die Schafe fressen die Menschen belegt. In den Staaten Osteuropas aßen nach 1945 nach Milorad Ekmečić die industriellen Maschinen die Bauern, da die Kollektivierung der Dörfer den sozialen Rahmen für den Raub der Werte der agrarischen Produktion stellte. Über diesen Fond wurde die rasante Industrialisierung der agrar. Gesellschaften durch Pauperisierung des althergebrachten Dorfes betrieben. So lebten 1937 in Serbien noch 76,3 % der gesamten Einwohner von der Landwirtschaft, gegenüber 29 % in Frankreich. In einigen Regionen Jugoslawiens, wo großteils Serben lebten, war der Prozentsatz der Agrar. Gesellschaft noch größer. In Bosnien u. der Herzegowina gehörten nach dem Zensus 1948 10 % zur städtischen Bevölkerung, davon entfielen auf die Serben nur 2 %. 1946 wurde das Gesetz zur Nationalisierung verabschiedet, was die grundsätzliche Abkehr der dem Kommunismus abgeneigt stehenden Bevölkerungsschichten fundamental zementierte. Alleine dieses Gesetz bewirkte bei den 9 Mio. Einwohnern Serbiens einen Kulturschock, zudem noch 1948 auch das Handwerk nationalisiert wurde.

Während des Erfolges der Industrialisierung 1945–1965 verließen 9,2 Mio. Menschen Jugoslawiens ihr dörfliches Umfeld. 1 Mio. Serben siedelten so aus anderen Republiken in Serbien an. Diese Binnenwanderung warf die Städte mehr zurück, als es die Dörfer weiterentwickelte. Sowohl Stadt als auch Dorf wurden kulturelle Hybriden. Durch die millionenfache Wanderung der Agrarbevölkerung in die Städte ging der überkommene Typus des Städters verloren, wie sich auch durch die Kollektivierung des Dorfes ein breites agrarisches Proletariat herausbildete. Als Ergebnis stand die Transformation der Stadt, in der es sich ländlich lebte, wie des Dorfes, wo die Form der Mentalität des Gutsherren, der für den Markt produzierte, verschwand. Die aus der Partisanenbewegung entstammenden ehem. Soldaten wurden zu Städtern... Den Gestaltswandel Belgrads zu einer neuen Industriestadt hatte Ekmečić metaphorisch mit der Verwandlung einer „schönen Larve zu einem häßlichen Schmetterling“ belegt; auch als der Dichter Miloš Crnjanski 1965 aus seinem langen Londoner Exil nach Belgrad zurückkehrte, fand er das ihn das alte Belgrad nur noch „mit Tränen in den Augen empfing“.

Der erste Fünfjahresplan zur Entwicklung der jugosl. Gesellschaft wurde 1947 verabschiedet. Die Schwerindustrie wurde aus militärstrategischen Gründen ins Landesinnere angesiedelt. Diese Schwerindustrie, die überwiegend den Bedarf einer starken Armee deckte, wurde in Serbien u. Bosnien konzentriert. Stahlwerke entstanden in Zenica (Bosnien) u. Smederevo, Kraftfahrzeugproduktionsstätten in Priboj u. Kragujevac. In der Verhüttung von Buntmetallen wuchsen die Blei-Zink Gruben bei Priština u. die von Kupfer in Bor zu wahren Giganten, die auch im europ. Maßstab bedeutend wurden. Niš wurde das Zentrum der Elektroindustrie (Elektronska industrija – Ei). Bis zum Ende des Fünfjahresplanes 1965 besaß Serbien so eine Fahrzeug- u. Motoren- (Traktoren, Automobile, Lastwagen), Maschinen- (Niš u. Belgrad) u. Petrochemie-Industrie (Pančevo u. Novi Sad). Sehr spät fand das System der Planwirtschaft Kritiker u. 1965 kehrte man gänzlich davon ab. Für die 2. Hälfte der 1960er wurde kein Fünfjahresplan mehr verabschiedet, spätere Fünfjahrespläne blieben nur mehr deklarative Absichten ohne bindende Funktion.

Trotz der nach 1965 auffälligen industriellen Stagnation bildeten die Jahre 1945–1965 einen bedeutenden zivilisatorischen Umbruch der Gesellschaft. Der Kommunismus wurde in dieser Zeit quasi als „Religion“ gesehen u. war daher auch hierin so effizient. Der massenhafte Einsatz der freiwilligen Omladinske Brigade wurde schon in den von der Okkupation befreiten Gebieten 1941 praktiziert, obwohl diese Praxis in der Sowjetunion unbekannt war. Als Schwungrad konnten im Einsatz von Massenarbeitskräften der Omladinske Brigade für das Land bedeutende Infrastrukturprojekte beendet werden (Autoput, Donau-Theiss-Donau Kanal, sowie das Wasserkraftwerk Đerdap I). Insbesondere wurde aber so die über die gesamten Südost-Dinariden auf 476 km Länge führende Gebirgsbahn Belgrad-Bar trotz massiven Erd- u. Tunnelaushubs u. des immensen Materialaufwands bei der Trassenlegung durch ein verkehrsfeindliches Hochgebirge zu vier fünfteln in nur 8 Jahren vollendet. Jugoslawien hatte so „Europas Giganten der Bergeisenbahnen“ bekommen. Diese neue Hauptstrecke der jugosl. Eisenbahnen bildete erst die 4. Hauptverkehrstransversale über die Dinariden (die schon bestehenden waren Ljubljana-Koper, Zagreb-Rijeka, Vrpolje-(Sarajewo)-Ploče) u. verband erstmals Montenegro mit Serbien in einer zeitgemäßen modernen Form. Diese Verkehrsachse wurde nicht nur unter wirtschaftl. Gesichtspunkten gebaut, indem sie die Montenegrinische Küste mit dem neugebauten Hafen in Bar als wirtschaftlich dynamischsten Teil Montenegros mit den Getreidefeldern der Vojvodina u. der Großstadt Belgrad verband (in Pančevo wurde der Großteil des in Bar angelandeten überseeischen Phosphats für die Düngemittelherstellung verarbeitet), sondern strahlte starke politische Impulse aus. Hatten Ende des 19. Jahrhunderts u. Anfang des 20. Jahrhunderts Rivalitäten zwischen den Großmächten u. den Balkanländern um die konkurrierenden Eisenbahnprojekte einer Transbalkanischen-Eisenbahn zwischen Donauebene u. Adriaküste verhindert, so wurde diese innerhalb Jugoslawiens damit schließlich Realität. Da es während des Bahnbaus um die Finanzierung von strategischen Infrastrukturprojekten aus Bundesmitteln zwischen Slowenien u. Kroatien sowie Serbien u. Montenegro heftige Meinungsverschiedenheiten gab, wurden diese Fonds allgemein zum 31.12.1970 eingestellt. Serbien u. Montenegro mussten daher fast zwei Drittel der Kosten selbst aufbringen, die Großteils nur über eine stark überzeichnete Volksanleihe, sowie über einen IBRD-Kredit der Weltbank stammten. Die Einweihung der Strecke am 28.-29.5.1976 geschah durch die in den nationalen u. internat. Medien stark rezipierte Fahrt Titos im Staatszug. Während der feierlichen Einweihung beschwor Tito vielfach die Einheit Jugoslawiens, die jedoch schon seit Anfang der 70er durch den Kroat. Frühling in der die weitere Dezentralisierung durch Annahme der von Edvard Kardelj ausgearbeiteten neuen Verfassung von 1974 die Auflösung Jugoslawiens in separate Staaten weiter zementierte ---

Hatte die Verfassungsänderung zu einem Aufruhr geführt, so waren die Kulturbehörden in ihrem nationalen Programmen schon in den 1960ern vorangegangen. Die Kultur wurde mit der Separierung der Sprache nach der 1. Novellierung der Verfassung von 1963 Sammelbecken nationaler Ambitionen. 1967 wurde die Schaffung der Kroat. Schrift-sprache deklarativ unter Führung Miroslav Krleža eingefordert. Ivo Andrić reagierte erbost auf diese Haltung des bedeutendsten kroat. Autors: Einst ein großer Jugoslawe, ist er jetzt ein provinzieller Kroate geworden, etwas gegen das er früher unglaublich stark angekämpft hatte. Auch während einer Aussprache Krležas mit Andrić 1970 im vom damals in nationalistischen Euphorie schwelenden Zagreb, war die tiefe Staatskrise beherrschendes Thema. Aufgrund dieser inneren Schwächung Jugoslawiens wurde der mit 86 Jahren altersschwache u. durch eine schwere Form von Alterszucker gesundheitlich schon stark angeschlagene Tito am 23.6.1978 in einer Sitzung der SKJ zum lebenslangen Präsidenten gewählt, was ein Versuch war, die Einheit Jugoslawiens mit einer symbolischen Handlung zu garantieren. Nach Titos Tod 1980 setzte sich die schleichende Auflösung des jugosl. Gesamtstaates unvermindert fort. Politiker wie Intellektuelle aller Teilrepubliken u. Autonomen Provinzen, insbesondere Sloweniens, Serbiens, Kroatiens, Bosniens wandten sich auch durch die Wirtschaftskrise Jugoslawiens in den 1980er begründet, mehr und mehr nationalistischen Programmen zu. Durch die Staatskrise Jugoslawiens u. die als nationale Erhebung empfundene Wiedergeburt Serbiens um den neuen starken Mann Serbiens, Slobodan Milošević, wurde die Autonomie des Kosovos seit 1987 beschnitten u. 1989 gänzlich aufgehoben. Mit der von Milošević populistisch angeführten antibürokratischen Revolution nahm der serb. Nationalismus 1988/89 für den Zusammenhalt Jugoslawiens immer bedrohlichere Züge an. Nach mehreren Großmanifestationen in Belgrad gipfelte dieser in der 600-Jahr Feier der Schlacht auf dem Amselfeld in der Amselfeld-Rede.

Mit dem Austritt Sloweniens aus dem Bund der Kommunisten auf dem 14. Kongress des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens 1990 war die Lage auf Staatsebene mittlerweile zum Zerreißen gespannt. Parallel bildete sich unter den Krajina-Serben in Kroatien eine Opposition zur kroat. Unabhängigkeitsbewegung, die eine aktive Selbstverwaltung anstrebte u. auch eine militärische Loslösung der Krajina von Kroatien einplante. Die von Serbien, Kroatien u. Slowenien einkalkulierte militärische Lösung der Jugoslawienkrise war damit Realität geworden. Das anschließende geheime Karadordevo-Abkommen zwischen Milošević u. Tuđman am 26.3.1991, das die Teilung Bosniens zwischen Kroatien u. Serbien im anstehenden Zerfall Jugoslawiens vorsah, war der erste offensive Schritt einer Neugestaltung des jugosl. Territoriums.
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Serbien Empty Jugoslawienkriege 1991–1995

Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 3:08 pm

Jugoslawienkriege 1991–1995 (eine Kurzbeschreibung)

Die Jugoslawienkriege brachen letztlich mit der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens u. Kroatiens u. nachfolgend Bosnien-Herzegowinas aus. Anfangs waren reguläre Einheiten der Jugosl. Volksarmee (JNA), die nach der internat. Anerkennung Sloweniens, Kroatiens u. Bosniens unter Rückzugsgefechten die Republiken verließen oder sich zur Armee der bosnischen u. kroatischen Serben wandelten, am Krieg beteiligt. Insbesondere kulminierte der serbisch-kroatische Krieg in Vukovar, in dem die JNA, die sich im 1. Slowenien-Krieg noch passiv verhalten hatte, nun offen auf serb. Seite mit allen verfügbaren Mitteln eingriff. Serbien unterstützte insbesondere zu Beginn des Krieges die Republik Serbische Krajina u. die bosnischen Serben militärisch u. finanziell, verhängte im Verlauf des Krieges aber ein Embargo über die bosnische Serbenrepublik.

Während des Krieges in Bosnien verhängte die UNO ein Handelsembargo gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Auslöser der Sanktionen waren unter anderem die ethnischen Säuberungen, wie z. B. die Ermordung von 8.000 Männern u. Jungen in Srebrenica, die sich vor allem gegen die bosn. Muslime, aber auch andere Nichtserben in Bosnien richteten. Den kroat. u. bosn. Serben gelang zu Kriegsbeginn die Besetzung großer Teile von Kroatien u. Bosnien, insbesondere der mehrheitlich von Serben bewohnten Distrikte. Im Verlauf der kroat. Militäroperation Oluja 1995 wurde der Großteil der serb. Bevölkerung aus Kroatien vertrieben, was mit der militärischen Wende in Bosnien u. dem Dayton-Abkommen zum Kriegsende führte. Etwa 700.000 Serben flohen während der Kriege in Bosnien u. Kroatien nach Serbien, das zu dieser Zeit „von einem Prekariat aus Kriminellen u. Schlägertypen“ aus dem Miloševic-Milieu beherrscht wurde.


Zuletzt von Dissident am Do Jan 12, 2017 3:16 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Serbien Empty Kosovokrieg 1998–1999

Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 3:08 pm

Kosovokrieg 1998–1999

Nach dem Abkommen von Dayton, das den Bosnienkrieg beendete u. dem Ende der „Republik Serbische Krajina“, blieb nach 1995 der Status der mehrheitlich von Albanern besiedelten Provinz Kosovo die letzte politisch brisante Frage in den Zerfallskriegen Jugoslawiens. Die zunehmend gewalttätigeren Unruhen im Kosovo versuchte die serb. Führung unter Slobodan Milošević mit restriktiven polizeilichen u. schließlich auch militär. Mitteln zu beenden. Die mit terroristischen Mitteln operierende UÇK („Befreiungsarmee des Kosovo“) begann 1996 mit verstärkten Angriffen auf serb. Sicherheitskräfte. Zudem kam es zu Gewaltaktionen gegen die serb. Zivilbevölkerung in den Städten. Mit der Aufrüstung der UÇK aus Waffenbeständen Albaniens, wo nach dem Lotterieaufstand die öffentliche Ordnung völlig zusammenbrach u. ganze Munitions-Bestände geplündert wurden, setzte diese den Konfrontationskurs gegen serb. Sicherheitskräfte verstärkt fort. Durch verstärkte Aktivität der UÇK, die im Verlauf des Jahres 1998 die Kontrolle in der Region Drenica gewinnen konnte, begannen serb. Sicherheitskräfte eine koordinierte polizeiliche Gegenoffensive, die von Einheiten der Armee unterstützt wurde. Durch schwere Menschenrechtsverletzungen während der Kämpfe sahen sich die westl. Staaten unter Führung der USA jetzt, auch im Hinblick auf ihre Untätigkeit in Srebrenica 4 Jahre zuvor, in der Pflicht. Die USA gaben der serb. Führung die alleinige Schuld an der Eskalation. Nach neuerlichem Aufflammen der Gefechte im Frühjahr 1999 stellte der Nordatlantikrat kurze Zeit später ein Ultimatum an Serben u. Kosovo-Albaner, in dem beide Seiten zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert wurden. Die internat. Friedenskonferenz wurde für den 6.2.1999 im Château Rambouillet angesetzt.

Die Ablehnung des Ultimatums interpretierte die NATO als Casus Belli u. begann am 24.3.1999 mit der Luftkriegsoperation Allied Force gegen Jugoslawien. Diese Operation wird von der Mehrheit der Völkerrechtler bis heute als illegal angesehen. Unter dem militär. Druck der NATO billigte das serb. Parlament am 3.6. den Friedensplan der G8-Staaten u. die Kernforderungen der NATO. Am 9.6. unterzeichnete die jugosl. Regierung das Abkommen von Kumanovo, das den etappenweisen Rückzug der jugosl. Truppen, den gleichzeitigen Einmarsch der internat. Sicherheitstruppe KFOR sowie die Suspendierung der Luftschläge der NATO vorsah. Nach 78 Tagen Krieg ordnete der Sicherheitsrat der UNO dann am 10.6.1999 mit der UN-Resolution 1244 eine internationale zivile Übergangsverwaltung (UNMIK) u. eine Sicherheitspräsenz der NATO im Kosovo an. Noch am Abend des 10.6. erteilte der Nordatlantikrat KFOR den Einsatzbefehl.

Diese Regelungen bestätigten die Zugehörigkeit der Provinz Kosovo zu Jugoslawien vorbehaltlich einer endgültigen Statusregelung. Mit dem Rückzug der jugosl. Armee u. Polizei verließen über 200.000 Serben die Provinz. Ein Großteil der im Kosovo verbliebenen Serben wurde von den Albanern gewaltsam vertrieben, Hunderte wurden ermordet oder gelten als vermisst.
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Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 3:17 pm

Demokratisierung u. Auflösung des Bundes mit Montenegro

Bei den Präsidentschaftswahlen am 24.9.2000 wurde Vojislav Koštunica zum Jugosl. Präsidenten gewählt, was das Ende der Ära Milošević einleitete. Bei den Parlaments-wahlen Dez. 2000 errang die DOS einen überwältigenden Sieg. Januar 2001 wurde Zoran Đinđić zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Dies führte u.a. dazu, daß Slobodan Milošević am 29.6.2001 an den Internat. Strafgerichtshof für das ehem. Jugoslawien (ICTY) in Den Haag ausgeliefert wurde. Am 12.3.2003 wurde Đinđić auf offener Straße von Attentätern aus den Reihen der ehem. „Roten Barette“ ermordet. Juni 2004 wurde ein neuer Präsident gewählt, es gewann der liberale u. Europa zugewandte Reformer Boris Tadić die Präsidentschaftswahl.

Serbien bemüht sich seit der Demokratisierung im Jahr 2000 stärker um die Integration in die EU. Verhandlungen über ein Stabilisierungs- u. Assoziierungsabkommen (SAA) begannen Nov. 2005. Serbien ratifizierte im Sept. 2008 einseitig das vorläufige Stabilisierungs- u. Assoziierungsabkommen mit der EU, da sich die Niederlande gegen eine Ratifizierung von Seiten der EU widersetzten. Am 7.12.2009 wurde von den Außenministern der EU-Staaten ein Interimsabkommen für Handelserleichterungen mit Serbien freigegeben. Die weitreichendste Veränderung im Verhältnis der EU mit Serbien war die vom 19.12.2009 an gültige Reiseerleichterung für serb. Staatsbürger, die seitdem visafrei in die EU reisen können. Die serbische Regierung stellte am 22. Dezember 2009 einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Die für Dezember 2011 erwartete Anerkennung des Status als Beitrittskandidat der EU wurde hauptsächlich auf Betreiben von Deutschland wegen des schwelenden Kosovokonflikts zunächst auf März 2012 verschoben.

Trotz der Demokratisierung schritten die Zerfallsprozesse des serb. Staates, als einem der letzten der aus Jugoslawien hervorgegangenen Staaten, fort. Nach dem Zerfall der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) bildeten ab 1992 zunächst nur noch Serbien u. Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien. Diese wurde nun durch Parlamentsbeschluss des damal. Bundesparlaments am 4.2.2003 aufgelöst u. durch Serbien u. Montenegro abgelöst. Am 5.6.2006 erklärte das serb. Parlament in Belgrad die formale Unabhängigkeit des Landes, nachdem Montenegro diesen Schritt nach der Volksabstimmung am 21.5.2006, die zugunsten der Unabhängigkeit ausfiel, bereits am 3.6.2006 mit der Unabhängigkeitserklärung des montenegrinischen Parlaments in Podgorica vollzogen hatte. Serbien wurde Nachfolgestaat des Staatenbundes bei den UN. Am 30.9.2006 verabschiedete das Parlament in Belgrad einstimmig u. nach 6jähriger Auseinandersetzung eine Verfassungsnovelle für Serbien. Bei einer Volks-abstimmung 1 Monat später wurde die neue Verfassung angenommen u. später vom Parlament beschlossen.

Am 17.2.2008 bekundete mit dem Kosovo ein Staatsgebiet Serbiens seine Souveränität, das von der Londoner Botschafterkonferenz 1913 Serbien zugeschlagen worden war. Die serb. Regierung u. das serb. Parlament halten diese Sezession für unzulässig, völkerrechtlich ist sie umstritten. Nach dieser Unabhängigkeitserklärung kam es in versch. Städten zu Unruhen, bei denen besonders Botschaften der unabhängigkeitsbefürwortenden Staaten angegriffen wurden. Zugleich erklärten die Serben im Norden des Kosovo, parallele Polizei- u. Verwaltungsstrukturen aufgebaut zu haben.

Nachdem es Mai 2008 abermals zu vorgezogenen Neuwahlen kam, wurde Juli 2008 eine Koalitionsregierung unter Führung der bisher bereits regierenden Demokratischen Partei unter anderem zusammen mit der bisher oppositionellen Sozialistischen Partei gebildet. Wenige Tage nach der Regierungsbildung gelang es, den lange gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadžić in Belgrad zu verhaften, was zu kurzzeitigen, teilweise gewalttätigen Protesten nationalistischer Bevölkerungsteile führte. Gleichzeitig wurde der Weg zur Ratifizierung des Stabilisierungs- u. Assoziationsabkommens (SAA) frei gemacht, die am 9.9.2008 vom serb. Parlament bestätigt wurde.
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Beitrag von Dissident Do Jan 12, 2017 3:53 pm

Wirtschaft Serbiens

Die Jugoslawienkriege in der ersten Hälfte der 1990er Jahre hatten Serbien wirtschaftlich schwer geschädigt. Obwohl auf serb. Boden nicht gekämpft wurde, stürzten der Wegfall des Warenaustausches mit den übrigen Teilen Jugoslawiens, die Unterstützung der serb. Truppen in Kroatien u. Bosnien sowie UN-Sanktionen das Land in eine verheerende wirtschaftliche Krise. Bereits 1992 hatten zwei Drittel der Betriebe geschlossen, bis 1995 kam die formelle Wirtschaft fast völlig zum Erliegen. Bei monatlichen Inflationsraten von 300.000.000 % sank die Kaufkraft des durchschnittl. Monatseinkommens auf den Gegenwert von 56 DM, der Durchschnittsrente auf einstellige DM-Beträge, vier Fünftel der Bevölkerung lebten unter der Armutsgrenze. Fast die gesamte wirtschaftl. Aktivität verlagerte sich in den informellen Bereich. Schmuggel, Tauschhandel, Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln durch Nebenerwerbslandwirtschaft, das Aufbrauchen von Devisenersparnissen u. die Unterstützung durch im Ausland lebende Serben ermöglichten der Bevölkerung das Überleben.
Noch immer sind die Spuren der Zerstörung durch das NATO-Bombardement während des Kosovokrieges von 1998/99 nicht überall beseitigt.

Seit 2000 streben die Regierungen Serbiens an, eine westlich orientierte Wirtschaft zu etablieren. In kurzer Zeit verzeichnete Serbien Erfolge bei der makroökonomischen Stabilisierung u. bei Strukturreformen, etwa im Finanz- oder Energiesektor. Die Preise wurden liberalisiert, das Steuerwesen u. der Zoll reformiert.
Von 2000 bis einschl. 2008 war die von Krieg u. Embargo gezeichnete Wirtschaft Serbiens, vor allem wegen erhöhter ausländ. Investitionen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 5 % eine der am schnellsten wachsenden in Europa. Von 2001 bis 2009 wurden 12,2 Mrd. € direkt in Serbien investiert, was dazu führte, dass 2010 rund 800 Unternehmen mit ausländ. Beteiligung in Serbien registriert waren.

Aufgrund strenger Auflagen der serb. Nationalbank u. mangelnder Attraktivität für spekulative Investoren ist Serbien einer der höchst kapitalisierten u. stabilsten Bankenmärkte. Dies hat auch dazu beigetragen, dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Serbien im Krisenjahr 2009 geringer als in der gesamten Region Südosteuropa ausfiel (−5,4 %). Im Jahr 2009 verringerte sich die Wirtschaftsleistung des Landes dennoch um erhebliche 3 %. In den darauffolgenden Jahren konnte sich die Wirtschaft jedoch wieder erholen. 2015 wuchs die serb. Wirtschaft lediglich um 0,5 %, die Inflation betrug gleichzeitig 2,0 %. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2015 bei ca. 32,9 Mrd. €, das BIP pro Kopf bei 4.624 €.

2010 waren 2,95 Mio. Menschen in Serbien beschäftigt. Der Anteil der Arbeitslosen betrug 2010 19,4 % der erwerbsfähigen Bevölkerung u. stieg Anfang 2012 auf ca. 24 % an. Der durchschnittl. Nettolohn lag 2009 bei umgerechnet 335 €. Der Anteil der Bevölkerung der unter der relativen Armutsgrenze lebte, welche mit 60 % des Medianeinkommens definiert ist, lag 2008 bei 13,2 %. Der Anteil derer unter der absoluten Armutsgrenze, welche bei einem monatl. Einkommen von 80 € liegt, belief sich 2008 bei 7,9 %.

Hauptexportprodukte Serbiens: Eisen, Stahl, Textilien, Gummiprodukte, Weizen, Obst, Gemüse u. Nichteisen-Metalle. Hauptimporte sind Öl u. Ölderivate, Kraftfahrzeuge, Gas, Elektrogeräte u. Industriemaschinen. Importiert wird am meisten aus Russland, gefolgt von Deutschland, Italien, China u. Ungarn. Exportiert wird hauptsächlich nach Deutschland, Italien, Bosnien/Herzegowina, Montenegro u. Rumänien.
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Beitrag von Dissident Mi Sep 27, 2017 10:02 am

https://bachheimer.com/mit-offenen-karten  ..  Der Präsident der Republika Srpska (Teil von Bosnien/Herzegowina) Milorad Dodik im Gespräch mit b.com

b.com: Herr Präsident, vor rund 22 Jahren wurde Bosnien Herzegowina in seiner jetzigen Form durch das Daytoner Abkommen ein unabhängiger Staat - war dies aus Ihrer Sicht ein Zwangsakt, oder wurde damit sogar ein "Failed State" begründet?

MD: Es ist evident, daß Bosnien Herzegowina als Staat gescheitert ist, trotz der Hilfe die von der internat. Gemeinschaft kommt, sei es in militärischer, politischer oder finanzieller Hinsicht. Das Daytoner Abkommen u. somit die Verfassung sind oktroiert worden, nicht vom Volk bestimmt worden u. es gibt in Bosnien Herzegowina keinen Basiskonsens über das Fortbestehen des Daytoner Abkommens. Wir sind ein Staat unter Protektorat, das Bosnien Herzegowina aufrechterhält, durch den "Hohen Vertreter", dieser hat früher ohne Befugnisse einfach Gesetze erlassen u. auch das Daytoner Abkommen abgeändert.

b.com: Sarajewo versucht immer mehr Kompetenzen von Banja Luka wegzunehmen - wie sehr gelingt es Ihnen sich dagegen zu wehren?

MD: Sarajewo versucht es, das ist völlig offensichtlich u. das Problem dabei ist, daß sie dafür auch noch die Unterstützung der internat. Gemeinschaft bekommen. Die Armee wurde abgeschafft, die Geheimdienste zentralisiert, einige Gerichtsebenen abgeschafft u. in die Fiskalpolitik eingegriffen. Alle diese Kompentenzen sind gemäß Daytoner Abkommen im Zuständigkeitsbereich Banja Lukas, sie wurden jedoch durch ausländische Intervention nach Sarajewo übertragen.

b.com: Die Signatarstaaten der Rep. Srpska berufen sich darauf, daß eine Unabhängigkeit lt. Dayton-Abkommen nicht vorgesehen ist, Befürworter argumentieren jedoch, daß der Kosovo seine Eigenstaatlichkeit sogar gegen weite Teile der Bevölkerung zuerkannt wurde. Würden Sie den Austritt aus der bosnischen Föderation wünschen u. forcieren?

MD: Wir hören oft, daß lt. Dayton-Abkommen ein Austritt der Republika Srpska nicht vorgesehen sei, allerdings steht auch nirgendwo drinnen, daß wir verbleiben müssen. Bosnien ist ein gescheiterter Staat, auch ein Scheitern der "internat. Gemeinschaft", die nicht akzeptieren kann, daß trotz so viel Interventionismus kein Erfolg herbeigeführt wurde, trotzdem verbleiben sie u. versuchen gewisse Dinge zu unterbinden. Mittlerweile hören wir aber auch immer wieder im Westen, daß Bosnien ein gescheiterter Staat ist. Wenn etwas gescheitert ist, dann muß es davor etwas gewesen sein, Bosnien war jedoch nie ein Staat.

b.com: In gewisser Hinsicht erinnert die Republika Srpska an Nagorno Karabach - sie werden beide von muslim. Ländern beansprucht, sie mußten beide um ihr Land kämpfen u. haben beide eine "Christliche Schutzmacht" - Karabach hat Armenien u. die Republika Srpska hat Serbien. Karabach gilt als armenischer als Armenien - ist die "Republika Srpska" serbischer als Serbien?

MD: Auch hohe Politiker Serbiens räumen ein, daß die Republika Srpska der "Piemont" des Serbentums ist.

b.com: Karabach wird von der 'Schutzmacht Armenien beschützt, die Republika Srpska von Serbien. In Karabach zweifelt man immer wieder an dieser Rolle Armeniens, wenn es zum Äußersten käme, sind Sie sich der 'Schutzmacht Serbiens sicher?

MD: Nein, was Serbien betrifft, bin ich mir sicher - es ist Unterzeichner des Daytoner Abkommens. Dadurch ist die Republika Srpska zertifiziert worden und alle, die Internationales Recht respektieren, respektieren auch die Republika Srpska. Damit können wir sagen, daß unsere Beziehungen mit Serbien sehr eng sind und unsere Erfahrung bisher ist sehr positiv.

b.com: Präsident Vucic scheint Interesse daran zu haben das Thema Kosovo loszuwerden u. den Nordkosovo anzuschließen, im Gegenzug Kosovo als Staat anzuerkennen. Wäre die Republika Srpska interessiert so einem größeren, serbischen Staat anzugehören?

MD: Vucic hat eigentlich ganz andere Erklärungen abgegeben - er kämpft für die territoriale Integrität Serbiens, das bedeutet lt. Verfassung, daß der Kosovo noch immer serbisch ist u. bei Serbien verbleibt, aber als Realpolitiker kann er die Situation rund um Kosovo nicht ignorieren. 5 Mitgliedstaaten der EU haben Kosovo nicht anerkannt, Serbien u. Bosnien ebenfalls nicht. Vucic negiert nicht die Realität, ist aber auch nicht bereit Kosovo als eine abgeschlossene Sache zu betrachten. Was die Republika Srpska u. den Kosovo betrifft, so ist es ganz klar, daß hier mit zweierlei Maß das Internat. Recht angewandt wird. Die Situation ist nämlich sehr ähnlich. Bezüglich des Kosovo sagt das westliche Ausland, daß Kosovo ein Staat ist, bei uns sagen sie wir können kein Staat sein. Jedenfalls ist es so, daß die meisten Serben, die außerhalb Serbiens leben, in der Republika Srpska leben. Daher ist es auch für Serbien eine wichtige Frage.

b.com: Neben muslimischer Länder, die in Bosnien investieren, scheint sogar die EU langsam müde Milliarden nach Bosnien zu schicken, das noch immer unter einer desolaten Infrastruktur leidet. Wo und wie meinen Sie, daß Mittel die nach Bosnien kommen versickern?

MD: Also was in die Republika Srpska kommt, steht unter Kontrolle der Regierung u. unserer Organe. Wir können jeden Pfennig erklären, wo der investiert wurde. Man kann von der Europäischen Investitionsbank keinen Kredit bekommen u. der Baufirma zahlen, wenn die Bank nicht auch bestätigt, daß zum Beispiel der Bau an einer Autobahn durchgeführt wurde. So ist die Praxis, wir bauen gerade eine Autobahn u. so läuft das. Früher jedoch wurde einfach Geld in die bosnische Föderation geschickt, darunter sehr wenig für die Republika Srpska u. da stellt sich die Frage wohin das ganze Geld verschwunden ist? Das müssen Sie die fragen, die das Geld gegeben haben u. die, die es in Sarajewo genommen haben. Da sind einige Milliarden fragwürdig verblieben, aber diese Frage können wir nicht hier u. heute klären.

b.com: Wir danken dem Präsidenten der Republika ganz herzlich für seine Zeit und Offenheit mit der er sich den Fragen stellte!

Lesen Sie auch dazu präsidiale Bemerkungen über die Einflußnahme von NATO und EU auf Geopolitik! TB

Zur Person
Milorad Dodik, geboren 1959 ist ein bosnischer Politiker (SNSD) serbischer Volkszugehörigkeit. Seit dem 15.11.2010 ist er Präsident der Republika Srpska, einer von 2 Entitäten von Bosnien u. Herzegowina.
Dodik studierte an der Universität Belgrad Politikwissenschaft. Später gehörte er dem Parlament der Republika Srpska an, wo er in Opposition zur regierenden Serbischen Demokratischen Partei (SDS) von Karadžić stand. 1996 gründete er die SNSD (Partei der unabhängigen Sozialdemokraten), die sich 2002 mit einer kleineren Partei zum SNSD, (Allianz der unabhängigen Sozialdemokraten) zusammenschloss. Dodik ist seit 1996 ohne Unterbrechung Vorsitzender der SNSD. Zwischendurch bekleidete er versch. Positionen unter anderem war er 2x Premierminister der Republika Srpska. Präsident Dodik ist verheiratet u. Vater von 2 Kindern.

Zum Land
Die Republika Srpska ist Teil-Entität von Bosnien Herzegowina. Sie umfasst 49% des gesamten Staatsgebietes Bosniens. Regierungssitz ist die Stadt Banja Luka u. auf einer Gesamtfläche zählt die Republika Srpska gut 1,2 Mio. Einwohner, davon rund 1 Mio. Serben, der Rest sind Bosnier u. Kroaten (Quelle Wikipedia)
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Beitrag von Dissident Fr Okt 06, 2017 11:58 am

https://hartgeld.com/infos-europa.html  ..  Sputnik: „Katalonischer Erdrutsch“ auf Balkan: Serbien-Albaner wollen Angliederung an Kosovo

[9:50] Leserkommentar-DE: Haradinaj war während des bewaffneten Kosovo-Konfliktes von 1998-1999 einer der Führer der separatistischen „Kosovo-Befreiungsarmee“,
die die Unabhängigkeit vom übrigen Serbien durchsetzen wollte, und gilt als Kriegsverbrecher. Und dieser Verbrecher hat nie aufgehört, gegen Serbien zu zündeln!

Diesen noch immer währenden Konflikt sollte man bloß nicht unterschätzen. Er hat das Potential, Zündfunke für die Auslösung eines erneuten Konfliktes zu werden.
Diesmal allerdings würde wohl sofort Russland den Serben zu Hilfe eilen. Auf der anderen Seite stünden EU bzw. Nato.
Das heißt, dass dieser noch schwelende Konflikt durchaus der Auslöser für den WK3 werden könnte.
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