Die österreich. Demokratische Republik
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Preussische Werte

Nach unten

Preussische Werte Empty Preussische Werte

Beitrag von Dissident Mi Aug 17, 2016 4:15 pm

Die Werte des alten Preussen werden heutzutage gerne als Erbsenzählerei oder übertriebene Genauigkeit schlechtgeredet.
Und wenn wir Österreicher und Süddeutschen oftmals auf die Preissn schimpfen, so ist das mehr eine eingebürgerte Gewohnheit hinter der sich eine heimliche Bewunderung versteckt, sobald man mehr über das wahre Preussentum erfährt.

Hier deshalb ein paar Zitate, entnommen aus: http://www.hartgeld.com/monarchie.html

Zum 230sten Todestag vom alten Fritz:

"Eine Regierung muß sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, daß jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, daß er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muß." (anm. Geschweige denn 70%)

"In den Gerichtshöfen sollen die Gesetze sprechen und der Herrscher schweigen."

"Ich will der erste Diener meines Staates sein."

"Bei den Griechen und Römern konnten die Philosophen gedeihen, weil die Religion der Heiden keine Dogmen hatte. Bei uns verderben die Dogmen alles."

"Allen Bürgern ihr Eigentum sichern und sie so glücklich machen, als es die Natur des Menschen gestattet: diese Pflicht hat ein jeder, der das Oberhaupt einer Gesellschaft ist, und ich bemühe mich, sie so gut zu erfüllen, wie ich kann."

"Wenn unsere Eigenschaft als Mensch uns auffordert, jedem Gutes zu erweisen, so sind wir durch unsere Eigenschaft als Bürger um so mehr verpflichtet, unsern Landsleuten nach Kräften beizustehen; sie gehen uns näher an als fremde Völker, von denen wir keine oder nur geringe Kunde haben."

"Die Parteilichkeit oder Unparteilichkeit des Geschichtsschreibers bestimmt das Urtheil des Publikums und der Nachwelt."



Noch schaerfer war sein Vater, Friedrich Wilhelm I.

1. Amtshandlung bei Machtuebernahme:
- alle unproduktiven Kulturheinis durften den Hof verlassen
- von den 700 Zimmern des Berliner Schlosses wurden 5 bewohnt, 2 Pagen reichten
- aus 20 Mio. Talern Staatsschulden bei Machtuebernahme wurden 2 Mio. Taler Guthaben bei seinem Tod.

Abseits meist bekannter Tatsachen, bringe ich hier weniger bekannte Sachen zum Alten Fritz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Preu%C3%9Fen)#Werke
1738 komponierte Friedrich seine erste Sinfonie.

Ein Jahr darauf, 1739, schrieb Friedrich, der bereits mit dem Vordenker der Aufklärung Voltaire korrespondierte, den Antimachiavell, einen Tugendkatalog des aufgeklärten Idealmonarchen. Spätere wichtige politische Schriften waren das Politische Testament (1752) und Regierungsformen und Herrscherpflichten (1777), in denen er sein Verständnis des aufgeklärten Absolutismus darlegte.

Am 31. Mai 1740 bestieg Friedrich II. nach dem Tod seines Vaters den preußischen Thron. Zu den ersten Maßnahmen Friedrichs im Sinne der Aufklärung gehörte die Abschaffung der Folter.

Trotz des Widerspruchs seines Justizministers Cocceji und anderer Ratgeber ordnete Friedrich am 3. Juni 1740 per Edikt an, „bei denen Inquisitionen die Tortur gänzlich abzuschaffen, außer bei dem crimine laesae maiestatis und Landesverrätherey, auch denen großen Mordthaten, wo viele Menschen ums Leben gebracht oder viele Delinquenten, deren Connexion herauszubringen nöthig, impliciret sind“.

Bei seinem Regierungsantritt gab er dem Professor Formey den Auftrag, in Berlin eine französische Zeitung für Politik und Literatur zu gründen. An den Minister Heinrich von Podewils erging der Befehl, die Zensur für den nichtpolitischen Teil der Zeitungen aufzuheben. Politische Äußerungen unterlagen nach wie vor der Zensur. Preußen war damit die erste absolute Monarchie Europas, in der eine zumindest eingeschränkte Pressefreiheit eingeführt wurde. Außerdem war es im Preußen Friedrichs II. für alle Bürger möglich, sich brieflich oder sogar persönlich an den König zu wenden. Er versuchte, zu große Auswüchse des Feudalsystems zu unterbinden.

Die junge deutsche Zeitungswelt berichtete parteiisch über den Krieg. Zu den preußenfeindlichen Blättern gehörte die Gazette de Gotha, welche ähnlich wie die Gazette d’Erlangen Friedrichs persönliches Missfallen hervorrief. Am 16. April 1746 beschwerte er sich in einem Brief an seine Schwester Wilhelmine über den „unverschämten Lümmel von Zeitungsmacher aus Erlangen, der mich zweimal wöchentlich öffentlich verleumdet“, und bat sie in ihrer Funktion als Markgräfin von Bayreuth, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Sie tat das nur halbherzig, und der Herausgeber der Gazette d’Erlangen Johann Gottfried Groß zog sich dann immer kurzzeitig in die benachbarte freie Reichsstadt Nürnberg zurück. Durch einen von seinem Vertrauten Jakob Friedrich von Rohd angeheuerten Schläger ließ Friedrich den Herausgeber der weit verbreiteten, katholisch ausgerichteten Gazette de Cologne, die regelmäßig österreichische Erfolge überhöht darstellte und preußische Siege unterschlug, Jean Ignace Roderique, auf offener Straße zusammenschlagen. Ihm widmete der König in seinem Zorn sogar ein Schmähgedicht.

hatte er 1763 Preußen eine sichere existenzielle Basis im politischen Konzert der damaligen Mächte verschafft und neben Russland, Österreich, Frankreich und England als fünfte europäische Großmacht etabliert.

Sehr verdient machte er sich um die Entwicklung des Rechts, insbesondere des Allgemeinen Landrechts. Zu den weiteren innenpolitischen Taten nach 1763 gehörte in der Landwirtschaft die Einführung der Kartoffel als Nahrungsmittel – so ordnete er allen preußischen Beamten am 24. März 1756 im sogenannten Kartoffelbefehl an, sämtlichen Untertanen den Kartoffelanbau „begreiflich“ zu machen. Die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin wurde von ihm 1763 gegründet, und er verlieh ihr mit dem blauen Zepter sein königliches Markenzeichen. Nach 1763 setzte Friedrich im Warthe-, Netze- und Großen Bruch den Landesausbau fort, der bereits 1762 im Oderbruch erfolgreich beendet worden war. Im Jahre 1783 begann nach langjährigen Verhandlungen mit den Nachbarstaaten, auch im braunschweigischen Amt Calvörde, die Trockenlegung des wilden Drömlings. In den neu erschlossenen Gebieten wurden Dörfer errichtet und freie Bauern angesiedelt. Es war bei anstehender Verlängerung eines Pachtvertrags für staatlichen Grund üblich, dass Angestellte, Mägde und Knechte über ihre Behandlung befragt wurden und bei Missständen der Pächter, auch bei erfolgreichem Wirtschaften, ausgetauscht wurde.

Die von ihm gewünschte und angeregte Abschaffung oder Milderung der Leibeigenschaft konnte Friedrich nur schrittweise auf den königlichen Krondomänen durchsetzen. Eine allgemeine Abschaffung scheiterte am massiven Widerstand der gesellschaftlich fest verankerten adligen Gutsbesitzer.

Während der Regentschaft Friedrichs II. wurden Hunderte von Schulen gebaut. Das Landschulsystem krankte allerdings an der ungeregelten Lehrerausbildung.

Im Antimachiavell begründete er auch seine Position hinsichtlich der Zulässigkeit des Präventivschlags und des „Interessenkrieges“. Demnach verfolgt der Fürst im „Interessenkrieg“ die Interessen seines Volkes, was ihn nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet, wenn nötig zur Gewalt zu greifen.

Er verfasste mit den Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Hauses Brandenburg (1748), der Geschichte meiner Zeit (erster Entwurf 1746), der Geschichte des Siebenjährigen Krieges (1764) und seinen Memoiren (1775) die erste umfassende Darstellung der Entwicklung in Preußen.

Für seine 1780 bei Decker in Berlin in deutscher Sprache erschienene Schrift Ueber die deutsche Litteratur; die Mängel, die man ihr vorwerfen kann; die Ursachen derselben; und die Mittel sie zu verbessern. (De la Littérature Allemande) erntete Friedrich in der deutschen Geisteswelt heftige Kritik. Er hatte offensichtlich den Aufschwung der deutschen Literatur in der Gegenwart nicht zur Kenntnis genommen und empfahl ihr nun die französische Literatur als Vorbild. Wahrscheinlich beruhte Friedrichs Pamphlet auf Jahrzehnte alten Aufzeichnungen. Im Auftrag von Friedrichs Schwester Philippine Charlotte von Preußen veröffentlichte Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem anonym eine kritische Antwort, Justus Möser und Johann Michael Afsprung verfassten Gegenschriften

Friedrich war an Kunst in jeder Form interessiert, skizzierte beispielsweise selbst sein Potsdamer Schloss Sanssouci und ließ es von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff ausführen. Er legte eine bedeutende Bildersammlung an,[38] spielte sehr gut Querflöte und komponierte, unterstützt von seinem Flötenlehrer Johann Joachim Quantz, auf gehobenem Niveau.[39] Außerdem verfasste er das Libretto zur Oper Montezuma, die von Carl Heinrich Graun vertont wurde.

Weithin bekannt ist sein – von Friedrichs Hofmusiker Carl Philipp Emanuel Bach arrangiertes – Treffen mit Johann Sebastian Bach 1747 in Sanssouci. Im Zuge dieser Begegnung schrieb Bach sein berühmtes Musikalisches Opfer über das von Friedrich vorgegebene „Königliche Thema“. Ferner hatte Friedrich II. eine große Vorliebe für die Flötensonaten von Muzio Clementi (1752–1832).




Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten