Die österreich. Demokratische Republik
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Beitrag von Dissident Do Sep 08, 2016 9:55 am

Anmerkung Dissident: Betreffend aller Inhalte, die ich in der Rubrik "Zeitgeschichte und Nachbarländer" einstelle:
Ich habe nicht vor, zu behaupten, daß in KZ´s keine Häftlinge zu Tode gekommen wären oder daß dort nicht auch schlimme Dinge passiert sind.
Unbestritten haben etliche SS-Männer Verbrechen begangen. Daneben passierten viele Verbrechen durch KL-Häftlinge, die sich als Lagerälteste, Blockälteste, Capos, Schreiber usw. an ihren Mithäftlingen vergingen. In jedem Fall wäre zu klären, was genau geschehen ist und ob das auch wahr sein kann (falsche Zeugenaussagen, Scheinzeugen, erfolterte "Geständnisse", usw.) Mit meinen Hobby-Recherchen zu zeitgeschichtlichen Fragen und Standpunkten (eben auch betreffend der KZ) will ich keine Person, Religionsgemeinschaft oder Ethnie beleidigen.

---

Hier möchte ich Bücher und Veröffentlichungen von offiziell anerkannten Holocaut-Historikern und -Autoren einstellen.
Also die Sichtweise, welche von der DöDR und BRD nicht gerichtlich verfolgt wird -
und somit ohne Gefahr von Geld- und Gefängnisstrafen öffentlich vertreten werden darf. (Garantie gibts aber selbst dafür nicht  Evil or Very Mad )

Auffällig ist dabei, daß z.B. für Auschwitz und andere KZ die offiziellen Opferzahlen mit den Jahrzehnten seit 1945 oftmals nach unten revidiert wurden
(=erlaubter Revisionismus! Rolling Eyes ) und dafür andere Tötungs-Örtlichkeiten für die damit auf die fehlenden 6 Millionen angegeben werden.
Das ist Holocaust-Mathematik!

In der im April 1994 bei Piper erschienen deutschen Version von Pressacs 2. Buch (Die Krematorien von Auschwitz. Technik des Massenmordes)
wird die Zahl der Auschwitz-Opfer abermals massiv verringert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Claude_Pressac  Jean-Claude Pressac (1944-2003) war ein französischer Chemiker, Apotheker und Historiker.
Im Alter von 18 Jahren las er Robert Merles biografischen Roman Der Tod ist mein Beruf über den KZ-Kommandant Rudolf Höß, der ihn faszinierte.
Für die Recherche zu einem Roman reiste er 1966 nach Polen zum Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, 1979 ein zweites Mal. Der Archivar Tadeusz Iwaszko (1960–2005) konnte seine Wissbegier jedoch nicht ganz befriedigen. Ihm war aufgefallen, dass 1972, beim Prozess gegen Walter Dejaco und Fritz Ertl, Akten aufgetaucht waren, die nicht aus dem Auschwitz-Museum stammten.
Später geriet er an Publikationen, die behaupteten, dass es technisch unmöglich sei, Hunderttausende von Juden in mit Blausäure betriebenen Gaskammern zu töten. Er wandte sich an den Wortführer Robert Faurisson, der ihn beauftragte, Beweise für diese These zu finden. Bei seiner 3. Reise 1980 kamen ihm aber Zweifel. 1981 brach er mit Faurisson und stürzte sich immer tiefer in sein Hobbystudium, tags Apotheker und nachts Historiker.

Er nahm Kontakt mit Pierre Vidal-Naquet, der ihn einlud, die Ergebnisse seiner Reisen auf der Konferenz Nazi-Deutschland und der Holocaust 1982 vorzustellen, was seine erste öffentliche Vorstellung wurde. Er trat auch in Verbindung zu Serge Klarsfeld, der nun sein Förderer wurde. Nach einem Artikel über Krematorien in Auschwitz schrieb er 1989 sein Buch Auschwitz: Technique and Operation of the Gas Chambers.

Er hatte gehört, dass die Sowjets nach der Befreiung von Auschwitz einen Teil der Akten der Lagerleitung mitgenommen hatten. Der Zusammenbruch der Sowjetunion machte es möglich, dass er 1990 als einer der ersten die Bestände über Auschwitz in den Moskauer Geheimarchiven einsehen konnte. 1993 erschien sein 2. Buch Les crematoires d'Auschwitz.

Über Jahrzehnte hinweg befasste Pressac sich eingehend mit den Vernichtungseinrichtungen des KZ Auschwitz-Birkenau. Begutachtungen vor Ort ergänzte Pressac durch Auswertung von umfänglichen Dokumenten, die aus der Zeit des NS erhalten geblieben waren, unter anderem Korrespondenzen, Bauzeichnungen, Kostenvoranschläge und Gesprächsprotokolle.
- - - Einzelheiten von Pressacs Ausführungen sind in neueren Forschungsbeiträgen korrigiert worden, so einige seiner Auslegungen von Dokumenten, die er teils zu Unrecht für Fälschungen erklärte, und seine bei weitem zu niedrig angesetzte Schätzung der Zahl der in Auschwitz ermordeten Juden.
Der Historiker Franciszek Piper warf Pressac vor:
   „Im allgemeinen ist er bestrebt, die Zahl der Opfer zu minimieren, die Kapazität der Krematorien und Gaskammern zu verringern und den Zeitpunkt des Treffens bestimmter Entscheidungen und Maßnahmen hinauszuzögern.“

Pressac selbst betonte, dass seine Berechnungen einen „Minimal-Wert“ ergäben, der bei sorgfältiger Auswertung der Dokumente durchaus korrigiert werden könne ...:

Bücher:
1. Auschwitz. Technique and operation of the gas chambers. Beate Klarsfeld Foundation, New York 1989 (Online).
2. Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des Massenmordes. Piper, München 1994, ISBN 3-492-12193-4.
3. The Struthof-Album. Beate Klarsfeld Foundation, New York 1985.


Weitere Literatur:
Franciszek Piper: Fritjof Meyer, „Die Zahl der Opfer von Auschwitz. Neue Erkenntnisse durch neue Archivfunde“.
In: Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (Hrsg.): Osteuropa. Jg. 52, Nr. 5, 2002, ISSN 0030-6428, S. 631–641 (Rezensionsbeitrag – 2.XII.2003
(Memento vom 5.10.2011 im Internet Archive) online Piper geht in seiner Auseinandersetzung mit Meyers Interpretationsmethoden auch auf einige der problematischen Deutungen ein, die Pressac zu den Dokumenten gegeben hat).

http://www.focus.de/auto/neuheiten/zeitgeschichte-die-technik-des-massenmords_aid_146064.html (von mir aufs Wesentliche gekürzt, jeder kann im link den ganzen Text lesen)
Die Technik des Massenmords
Der französische Autor Jean-Claude Pressac legt die bislang genaueste Untersuchung des „Vernichtungsapparats“ von Auschwitz vor

Auschwitz gilt heute als Metapher für den industriell betriebenen Massenmord an Juden im Dritten Reich. Als die „größte Menschen-Vernichtungsanlage aller Zeiten“ wurde das KZ Auschwitz von seinem Kommandanten Rudolf Höß bezeichnet. Über den „Vernichtungsapparat“ in Auschwitz gibt es viele Tausende Berichte und Prozeßakten, Zeugnisse von Opfern und Geständnisse der Täter. Was bislang fehlte, sind Beweise für die technische Durchführung des Massenmords.

Genau an diesem Punkt haken die „Revisionisten“ ein, eine Internationale von Privathistorikern, zumeist bekennende Nationalsozialisten, die das Verbrechen leugnen oder „kleinrechnen“ wollen. Ihnen hat der Ideen-Historiker Ernst Nolte in seinem Buch „Streitpunkte“ (1993) ein Kapitel gewidmet und darin der wissenschaftlichen Forschung zumindest empfohlen, sich mit den Thesen der „Revisionisten“ auseinanderzusetzen (siehe Kasten S. 120).

Ausgerechnet einem früheren Mitarbeiter des Oberhaupts der französischen Revisionisten Robert Faurisson ist es jetzt gelungen, nach jahrelanger detektivischer Spuren- sicherung exakte Belege für Bau und Betrieb des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau vorzulegen: Jean-Claude Pressac. Er konnte dabei auf das russische Zentralarchiv zurückgreifen, das erst 1990 für westliche Forscher geöffnet wurde.
Bei seinen Forschungen stieß Pressac auf Briefe, Pläne und Offerten einer Erfurter Firma namens Topf und Söhne, welche die technische Ausrüstung für die Gaskammern und Verbrennungsöfen lieferte. - - -
Pressac errechnet für das Lager „Auschwitz-Birkenau“ (zu unterscheiden vom Stammlager Auschwitz) eine Minimal-Zahl von über 700.000 Ermordeten (fast ausschließlich Juden). Die internationale Forschung schätzt derzeit 1-1,5 Millionen Tote in Auschwitz-Birkenau. Das mag zu wissenschaftlichen Diskussionen führen. - - -
FOCUS sprach mit Jean-Claude Pressac in Frankfurt.

FOCUS: Wie sind die Dokumente, die Sie erforscht haben, nach Moskau gekommen?

Pressac: Die Rote Armee hat sie nach der Befreiung von Auschwitz beschlagnahmt und abtransportiert.

FOCUS: Aber die SS hatte doch Befehl, im letzten Moment alles zu zerstören?

Pressac: Nein. Bei der politischen Abteilung haben sie alles zerstört, aber bei der Bauleitung nicht. Deren letzter Direktor war auch mit dem Umbau der Krematorien nicht befaßt gewesen; er wußte also nicht, wie brisant diese Dokumente sind. Die Russen haben ihre Beute dann geteilt: Ein Drittel der Bauleitungs-Akten blieb im Auschwitz-Museum, zwei Drittel gingen nach Moskau. Dort wurden die Dokumente später neu gebunden, aber zum Teil ohne Zusammenhang.

FOCUS: Woher wußten Sie, daß sich der Rest in Moskau befand?

Pressac: Ich habe 10 Jahre lang mit dem Teil der Dokumente, die sich im Auschwitz-Museum befinden, gearbeitet und darüber auch mehrere Bücher geschrieben. Beim Prozeß gegen die österreichischen Bauleitungs-Mitglieder Dejaco und Ertl 1972 in Wien – sie wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen – tauchten plötzlich Akten auf, die eindeutig nicht aus dem Auschwitz-Museum stammten. Aber weitere Nachforschungen endeten vorerst im Nichts, denn offiziell gab es ja kein KGB-Archiv.
Erst 1989 stand ein Artikel in der „Iswestija“, der ganz klar formulierte, daß die Akten der Bauleitung von Auschwitz im KGB-Archiv waren. Da kam Bewegung in die Sache. Ich bat um eine Benutzungserlaubnis und fuhr 1990 nach Moskau.

FOCUS: Was genau haben Sie dort vorgefunden?

Pressac: Es handelt sich um 80.000 Dokumente in 600 Akten, jede ist also 100-150 Seiten stark. Bei meinen Vorkenntnissen reichte mir ein kurzer Blick aus, um die Bedeutung der Schriftstücke abschätzen zu können. In 4 Tagen fertigte ich ungefähr 1500 Fotokopien an.

FOCUS: War es leicht, Zugang zum KGB-Archiv zu erhalten?

Pressac: Eigentlich schon. Natürlich bekommt ein einfacher Apotheker wie ich solch eine Erlaubnis nicht direkt. Das ging über unser Außenministerium. Aber die Archivare des KGB kannten mich schon, da ihnen die Polen mein erstes Buch zugeleitet hatten. Und sie kannten mich auch über den englischen Historiker Gerald Fleming, der als allererster mit den Aktenbeständen gearbeitet hat.
- - -
FOCUS: Es gibt Kritiker wie den Filmregisseur Claude Lanzmann, die Ihnen diese rein technische Betrachtungsweise des Themas vorwerfen.

Pressac: Nein, nein. Man kann keine seriöse Geschichtsschreibung nur auf Zeugenaussagen aufbauen. Sie wissen, daß das menschliche Gedächtnis fehlbar ist. Ich glaube, Lanzmann ist bloß eifersüchtig. Er hält die „Shoah“, das Verbrechen an den Juden, anscheinend für seine Privatsache. Aber man muß eine verläßliche Struktur für die Geschichtsschreibung liefern, damit Zeugenaussagen überhaupt Wert haben. - - -

FOCUS: Wie haben Sie Ihre Forschungen mit Ihrem Beruf als Apotheker verbinden können?

Pressac: Ich habe tagsüber in der Apotheke gearbeitet und nachts an meinen Büchern. Während der ersten 7 Jahre erhielt ich keinerlei finanzielle Hilfe. Erst später wurde ich von der Beate-Klarsfeld-Foundation unterstützt. Ich lebe auch heute noch von meiner Apotheke und muß mich künftig vermehrt um das Geschäft kümmern, denn meine wirtschaftliche Situation wird immer schwieriger.

FOCUS: Es handelt sich um grauenhafte Dinge. Bedrückt Sie das nicht?

Pressac: Nein, nicht mehr. Ich war anfangs sehr schockiert. Jeder Forscher, der von außen kommt und sich mit der Materie intensiv beschäftigt, muß zunächst einen Schock überwinden. Dann legt man sich allmählich einen Panzer zu. Es ist wie eine Initiation. Danach verdrängt man manches, aber es ist natürlich immer da.

JUDENMORDE IN POLEN
Chelmno 152 000
Belzec 600 000
Sobibór 250 000
Auschwitz- Birkenau: 1 000 000
Treblinka: 900 000
Majdanek 60-80 000

TODESLISTE
Wolfgang Benz gibt in dem Buch „Dimension des Völkermords“ (1991) folgende Gesamtübersicht ermordeter Juden nach Herkunftsländern:
Deutsches Reich: 165 000
Österreich: 65 459
Luxemburg: 1200
Frankreich: 76 134
Belgien: 32 000
Niederlande: 102 000
Dänemark: 116
Norwegen: 758
Italien: 6513
Albanien: 591
Griechenland: 59 185
Bulgarien: 11 393
Jugoslawien: 60-65 000
Ungarn: 550 000
Tschechoslowakei: 143 000
Rumänien: 211 214
Polen: 2 700 000
Sowjetunion: 2 100 000


Zuletzt von Dissident am Fr März 24, 2017 11:53 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Re: Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Beitrag von Dissident Do Sep 08, 2016 11:27 am

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Vrba  Rudolf Vrba, eigentlich Walter Rosenberg (1924-2006), - - -  am 14.6. in das KZ Majdanek deportiert und von dort am 30.6.1942 nach Auschwitz überstellt. Dort blieb er fast 2 Jahre lang als Gefangener Nr. 44070 und arbeitete unter anderem im „Kanada“ genannten Effektenlager. Er konnte am 7.4.1944 gemeinsam mit Alfréd Wetzler aus Auschwitz-Birkenau entfliehen. - - -
In Žilina in der Slowakei, wo sie Kontakt mit Vertretern des Judenrats aufnahmen, diktierte Rosenberg unter seinem Pseudonym Rudolf Vrba gemeinsam mit Wetzler bis Ende April 1944 einen detaillierten Bericht über ... Auschwitz, der – ursprünglich in Slowakisch und Deutsch verfasst und dann in mehrere Sprachen übersetzt – im Juni 1944 zu den westlichen Alliierten gelangte und unter dem Namen „Vrba-Wetzler-Bericht“ bekannt wurde. Auf 35 Seiten beschreibt dieser Bericht die Geographie des ...lagers, die bereits seit 2 Jahren praktizierte Methode des Massenmordes mit Hilfe von Gaskammern und die Ereignisse in Auschwitz seit April 1942. Es war der 1. Bericht von Auschwitz-Insassen, dem ... im Westen geglaubt wurde.

Obwohl – zu Vrbas großer Enttäuschung – fast keines der potentiellen jüdischen Deportationsopfer in Ungarn vor dem Schicksal, das ihm bevorstand, gewarnt wurde, hatte der Bericht doch den Effekt, dass der ungarische Reichsverweser, Admiral Horthy, am 7.7.1944, nachdem schon 300.000 ungarische Juden getötet worden waren, die Einstellung der Deportationen befahl. Der Bericht war nämlich in der Schweizer Presse publiziert worden, und daraufhin wurde Horthy von alliierter und neutraler Seite mit Appellen bombardiert. So wurden vermutlich 100.000 Leben gerettet.
September 1944 ging Vrba zu den Partisanen und nahm am Slowakischen Nationalaufstand teil, der kurz vorher begonnen hatte. - - -

Nach dem Krieg studierte er Chemie und Biochemie in Prag, erhielt den Ingenieurtitel 1949, das Doktorat 1951 - - - arbeitete bei der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften und an der Karlsuniversität in Prag.

1958 nützte er einen Aufenthalt in Israel als Mitglied einer wissenschaftlichen Delegation, um die kommunistische Tschechoslowakei zu verlassen, und arbeitete daraufhin beim Landwirtschaftsministerium in Israel. Er wurde dann Mitglied des Medical Research Council in London, später des Medical Research Council in Kanada und arbeitete schließlich an der Harvard Medical School in den USA.

1976 wurde er Associate Professor an der University of British Columbia in Vancouver und unterrichtete dort Pharmakologie.  - - -
Vrba schrieb (in Zusammenarbeit mit Alan Bestic) ein Buch über seine persönlichen Erinnerungen an Auschwitz („I cannot forgive“, London 1963; New York 1964), das in verschiedenen Auflagen auch auf Deutsch (München 1964 bzw. 1999), Französisch (Paris 1988), Niederländisch (Kempen 1996) und Tschechisch (Prag 1998) herauskam.

https://web.archive.org/web/20040919164455/http://www.shoa.de/p_rudolf_vrba.html
- - -  ging für zwei Jahre nach Israel. In seinen Erinnerungen äußerte er ein gewisse Enttäuschung - nicht einmal in den Memoiren von Chaim Weizmann, dem er­sten Staatspräsidenten Israels, fand er eine Erwähnung von Auschwitz, - - -
- - - ging Vrba ausführlich und polemisch auf die Rolle der osteuropäischen "Judenräte" ein, die das NS-Regime in jeden Land geschaffen und mit der Organisation der Deportationen beauftragt hatte. In diesen Passagen wird eine tragische Situation berührt: Waren die Judenräte "Kollaborateure", die die Juden den Deutschen auslieferten? - - - Zitate Ende.

Im Zündel-Prozess in Kanada sagte Vrba folgendes bei der Befragung durch Zündels Verteidiger Christie aus:
(F: ist Frage des Anwalts, A: ist Antwort von Vrba)
- - -
F: Und Sie sagen, diese Dinge seien so geschehen, wie Sie sie geschildert haben, obgleich Sie zugegeben haben, dass es sich nur um Latrinenparolen handelte?
A: Ja (...)
- - -
Vrba beharrte darauf, selbst gesehen zu haben, wie 1'765'000 Juden in den Krematorien verschwanden.
- - -
F: Sie behaupten also, selbst die Vergasung von 1'765'000 Juden gesehen zu haben?
A: Ganz richtig - - -
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Eugen Kogon und sein Buch "Der SS-Staat – Das System der deutschen Konzentrationslager"

Beitrag von Dissident Fr Sep 09, 2016 12:05 pm

http://www.zeit.de/1996/48/Das_Zeugnis_der_Ueberlebenden
Kurz nach der Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April 1945 erhielten Mitarbeiter der Abteilung für psychologische Kriegführung den Auftrag, für den amerikanischen Geheimdienst die innere Struktur des Lagers zu untersuchen. - - - Als Leiter einer international zusammengesetzten Gruppe von Häftlingen, die zum Buchenwald-Report beitrugen, wurde der österreichische ehemalige KZ-Häftling Eugen Kogon angeworben. - - - Es handelt sich um 168 Aussagen und Berichte von insgesamt 104 Häftlingen - - - Unter den 104 Häftlingen waren viele Kommunisten, die sich als politische Gruppe innerhalb der "Häftlingsselbstverwaltung" wichtige Funktionen erkämpft hatten und von ihren Mithäftlingen im Lager als "Häftlingsprominenz" oder "Lageraristokratie" angesehen und gefürchtet wurden. Einige von ihnen traten, mit bis zu zwölf Berichten wie Stefan Heymann, gleich mehrfach als Zeugen auf. Für die Auftragsstudie des amerikanischen Geheimdienstes schrieben sie aus Gründen der Konspiration und der Parteidisziplin anders über das Lager, als sie sich untereinander darüber verständigten. - - -  offenbart ein instrumentelles Verhältnis der Autoren zur Wahrheit, je nach politischem Kontext.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Kogon Eugen Kogon (1903-1987) Sohn  einer jüdischen Ärztin - - - September 1939 Deportation KZ Buchenwald, (Häftlingsnr. 9093) - wurde im Mai 1943 Arztschreiber des KZ-Arztes Erwin Ding-Schuler, der die Fleckfieberversuchsstation im KZ Buchenwald leitete. - - -
Kogon wurde 1945 als Berater der Psychological Warfare Division der US-Armee tätig, die Ihren Sitz in Bad Homburg nahm. - - -  begann im selben Jahr auch sein Buch Der SS-Staat: Das System der deutschen Konzentrationslager, das 1946 veröffentlicht wurde und noch heute als Standardwerk gilt. - - -
Kogon sagte als Zeuge Januar 1947 im Nürnberger Ärzteprozess und April 1947 im Prozess gegen die Verantwortlichen des Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes der SS aus. April 1947 war er Zeuge im Buchenwald-Hauptprozess, der im Rahmen der Dachauer Prozesse stattfand. - - -

aus der Diskussion bei https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Eugen_Kogon
"Der SS-Staat" ist ein stark subjektiv geprägtes Werk, Kogon politikwissenschaftlich in einzelnen Schlussfolgerungen umstritten. - - -
Als rein wissenschaftliche Quelle ist Eugen Kogon kritisch zu sehen. Tatsächlich war Kogon eine Art von theologischer Soziologe, theologischer Politikwissenschaftler und theologischer bzw. moraltheologischer Publizist. - - -
Das Kapitel das die Psychologie der SS behandelt, kann man beim besten Willen nur pseudo-wissenschaftlich nennen... - - -

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_SS-Staat
Der SS-Staat – Das System der deutschen Konzentrationslager  Entstehung des Buches

Eugen Kogon ... innerhalb von 4 Wochen einen ersten Bericht über die überaus komplizierten Innenverhältnisse des Lagers erstellt. Dies geschah in beständiger Fühlung mit dem Lager und den zahlreichen Gruppen der vormaligen Gefangenen. Er umfasste einen 125-seitigen Hauptbericht und fast 120 Erlebnisberichte einzelner Gefangener. Das Buch, das aus diesem und anderen Berichten hervorgegangen ist, ist ein neues Manuskript, wie Kogon in der Einleitung betont. Ich habe da und dort ein Stück Text meines ursprünglichen Berichtes mitverwertet, Aber der Unterschied ist klar: statt Buchenwald als Einzelfall das System der deutschen Konzentrationslager, statt 12 jetzt 23 Kapitel. … Bedeutsames Dokumentenmaterial kam neu hinzu.
Kogon hat das Buch vom 15.6.-15.12.1945 verfasst. Er weist am Schluss seiner Einleitung darauf hin, dass er nicht eine Geschichte der deutschen KZ, ... sondern ein vorwiegend soziologisches Werk, .... Das Buch erschien im Frühjahr 1946 in 3 Ausgaben für die verschiedenen Besatzungszonen.
- - -
Inhalt
Das Werk enthält Ausführungen über die Ziele des NS-Staates. Beschrieben werden die Organisationen SS, SD, Reichssicherheitshauptamt (RSHA), Kriminalpolizei sowie die Organisation der KZ. Dargestellt werden die Lebensbedingungen in einem KL: Einlieferung, Tagesablauf, Arbeit, Strafen, Ernährung, Geld- und Postempfang, „Freizeit“ und sanitäre Verhältnisse. Ebenso beschrieben werden die Sondereinrichtungen: Krematorien, Gaskammern, medizinische Versuchsstationen, Lagerbordelle und Luxusbetriebe der SS. Kogon beschreibt die Psychologie der SS, die Psychologie der KL-Gefangenen, den Kampf zwischen der SS und antifaschistischen Kräften im Lager und das Ende der KZ. Im letzten Kapitel betrachtet er die Beziehung zwischen Bevölkerung und KZ. Die von Kogon benutzte Bezeichnung „Befristete Vorbeugungshaft“ ist umstritten; ebenso seine Bemerkung, die sogenannten „Asozialen“ hätten bei Entlassungen den höchsten Prozentsatz ausgemacht.

Der SS-Staat wurde in die ZEIT-Bibliothek der 100 Sachbücher aufgenommen.

Leserkommentare auf Amazon https://www.amazon.de/product-reviews/345302978X/ref=cm_cr_arp_d_paging_btm_2?ie=UTF8&showViewpoints=1&sortBy=recent&pageNumber=2
- - - Leider musste ich die Erfahrung machen, dass es für die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema kaum Wert in sich birgt. Bei genauerem Lesen fallen dem geschulten Auge Ungereihmtheiten in Hinblick auf Daten, Chronolgie der Ereignisse und genannten Persönichkeiten auf. In Historikerkreisen sind Kogons Ausführungen oftmals nicht mehr haltbar, zum Teil dramaturgisch überhöht und an einigen Stellen (da dem Hörensagen entnommen) offenkundig falsch und durch Aktenvergleiche widerlegt. Inzwischen werden sogar einige der nachgewiesen offenkundigsten Ungereimtheiten Kogons in Revisionistenzirkeln zur Marginalisierung der Shoa instrumentalisiert.
Wer sich ernstahft mit der SS-Vergangenheit und den Massenmorden der NS-Herrschaft beschäftigen möchte sollte unbedingt auf neuere Literatur zurückgreifen. Für empfehlenswert halte ich Kogons Werk weder im Studum noch für den Gebrauch in der Schule!
- - -
Kogons Ausführen (geschrieben in den 40er Jahren), sind heute einfach so nicht mehr haltbar. Zitat aus einem anderen (leider auch veralteten Buch/Höhne, Der Orden unter dem Totenkopf, S. 11: "Vor allem Kogons Buch geriet ins Zwielicht. Die Akten entblößten eine seltsame Unsicherheit des Professors in Daten, Zahlen und Personalien, soweit sie nicht dem unmittelbaren Erlebnisbreich Kogons, dem KZ Buchenwald, entstammten. Schon früher war aufgefallen, dass sich der Darmstädter Politologe bei jeder neuen Auflage seines Buches verbessern mußte..."
- - -
Der Verlag C. H. Priester brachte folgende Mitteilung:
"Bemerkenswert ist das Verhalten des Belastungszeugen Kogon, der heute im Kulturleben der BRD eine vielbeachtete Rolle spielt. Kogon stellte … seine belastende Aussage nicht nur so dar, als handle es sich um S e 1 b s t e r 1 e b t e s (bis er schließlich im Kreuzverhör der Verteidigung einschränken mußte, daß seine Aussagen fast ausschließlich vom Hörensagen Dritter und Vierter stammen), sondern er machte auch über ein- und dieselbe Angelegenheit, nämlich über das sogenannte Ding'sche Tagebuch im Ärzteprozeß vom 6.-8. Januar 1947 und im Prozeß gegen Pobl und andere im April 1947 beeidete Aussagen, die sich völlig widersprechen.

Ebenso machte derselbe Belastungszeuge Kogon völlig widersprechende Angaben in zwei Prozessen bezüglich der sogenannten illegalen Häftlingslagerleitung, des KZ Buchenwald. Während er im Ärzteprozeß unter E i d aussagte, darüber nichts zu wissen, erklärte er, ebenfalls als vereidigter Zeuge, vor einem amerikanischen Militärgerichtshof im Buchenwaldprozeß in Dachau im Sommer 1947, daß er selbst der illegalen Häftlingslagerleitung, angehört habe."

In Wirklichkeit war nicht die geringste "illegale Leitung" vorhanden.
Kogon gibt in seinem Buche weder etwas über die Ursache, noch über die Art und Dauer seines KZ-Aufenthaltes an, noch unterscheidet er erkenntlich zwischen eigenen Erlebnissen und anderwärts gesammeltem Unrat, noch belegt er seine Haß- und Hetzberichte durch überprüfbare Quellenangaben. Selbst dort, wo er eigene Erlebnisse oder über einen wirklichen Vorfall berichtet, ist sein Bericht innerlich unwahr; dies deshalb, weil er verschweigt, daß es sich hiebei um ein vereinzeltes Geschehen handelt, indes er den Vorfall verallgemeinert und so darstellt, daß die Meinung entsteht, solch abscheuliche Vorfälle seien allgemein und die Regel gewesen. Soweit sich aus dem Sensationsreißer selbst ergibt, hat er die von ihm gesammelten und weiterverbreiteten Greuelberichte auf ihre Wahrheit hin n i c h t überprüft; er sammelte, was er nur an Jauche und Schmutz, an Unrat und Unflat, finden konnte und gießt es vor aller Welt über das deutsche Volk aus. Ungeheuerlich ist, daß Kogon, der nur im KZ Buchenwald war, über die anderen KZ Berichtet, wo er niemals war.
- - -
Welch weltweiten Unterschied zwischen Kogons Greuellügensammlung und Dr. Benedikt Kautskys Buch, der sieben Jahre in deutschen KZ saß!
- - -
Bei den KZ-Ärzten macht es sich Kogon besonders leicht. Er zählt Namen auf und erhebt ganz allgemein gehaltene, vage Beschuldigungen gegen sie. Er kann das ruhig tun in dem Bewußtsein, daß die Ehre aller Menschen, die irgendwie mit einem KZ verbunden sind, - meinem Eindruck nach - vogelfrei ist und von niemandem geschützt wird. Einer dieser KZ-Arzte, die Kogon ganz allgemein begangener Grausamkeiten beschuldigt, Dr. Hans Müller, hat gewagt, sich gegen diese Gemeinheit zur Wehr zu setzen. Er hat natürlich nicht Kogon wegen Verleumdung geklagt - das wäre ja heute noch aussichtslos -, aber er hat ein Strafverfahren gegen sich selbst beantragt. Kogon mußte seine Angaben über Dr. Müller zurücknehmen.
- - -
Kogons Machwerk hat meinem Urteil nach mit Suche nach Wahrheit aber auch nicht das Mindeste zu tun; ebensowenig mit der ernsten Absicht, überprüfte Behauptungen zu bringen. - - - Sehr aufschlußreich ist, wie Kogon nach seinem eigenen Geständnis (Seite VI) zu seinem Buche kam:
"Ein amerikanisches Team hatte das Lager Buchenwald zu studieren und zu berichten, wie ein deutsches KZ eingerichtet war, welche Rolle es im NS-Staate hatte und wie die Verhältnisse dort waren. Kogon erzählt, daß er diesem Team, bestehend aus Leutnant Albert G. Rosenberg, Max M. Kimental, Ernest S. Biberfeld, Richard A. Axelrad und Alfred D. Sampson die Arbeit abnahm und 'mit Hilfe einiger verläßlicher, nicht einseitig orientierter Häftlinge (!)' den Bericht in der gewünschten Weise schrieb."
- - -
Aufstellung verschiedene Angaben zu der Anzahl der Toten im Lagerkomplex Auschwitz-Birkenau, chronologisch geordnet nach Datum der Nennung:
31.12.1945 - - - Französische Komm. z. Untersuchung deutscher Kriegsverbrechen - - - 8.000.000
01.10.1946: - - -Nürnberger Prozesse, Dokument 3868-PS (N) - - - - - - - - - - - - - - 3.000.000
20.04.1978: - - - Le Monde - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 5.000.000
20.04.1989: - - - Eugen Kogon, Der SS-Staat - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 4.500.000
31.12.1989: - - - -Jean Claude Pressac, Les Crematoirs dŽ Auschwitz - - - - - - - - - - - - - 928.000
25.07.1990: - - - Hamburger Abendblatt - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2.000.000
08.10.1993: - - - ZDF - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 1.500.000
27.09.1993: - - - Die Welt - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 800.000
01.05.1994: - - - Focus - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 700.000
17.08.1994: - - - Internationales Rotes Kreuz und Suchdienst Bad Arolsen - - - - - - - 66.206
31.12.1994: - - - -Jean Claude Pressac (2. Bericht an die Klarsfeld Foundation) - - - - - 470.000
22.01.1995: - - - Welt am Sonntag - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 750.000
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Re: Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Beitrag von Dissident Fr Sep 09, 2016 5:51 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Raul_Hilberg Raul Hilberg (1926-2007) war ein amerikanischer Historiker und Holocaustforscher österreichischer Herkunft und jüdischen Glaubens. Mit der mehrfach aktualisierten Fassung seiner Dissertation „The Destruction of the European Jews“ („Die Vernichtung der europäischen Juden“) schrieb er das Standardwerk zur Geschichte des Holocausts.
- - -
Ab 1944 diente er in der amerikanischen Armee. Seine Division war an der Befreiung des KZ Dachau beteiligt. Im Braunen Haus in München als Soldat einquartiert, stieß er kurz nach dem Krieg auf Teile der kaum benutzten Privatbibliothek Adolf Hitlers. Anschließend kam Hilberg zum War Documentation Department, das mit der Recherche nach Dokumenten beauftragt war, die zur Verfolgung von Kriegsverbrechern dienen konnten.
- - -
In einem Interview anlässlich einer Tagung des Wiener Wiesenthal Institut im Jahr 2006 schätzte Hilberg den Anteil des bis dahin erforschten Geschehens des Holocausts auf 20%.
- - -
„Gelernt haben wir von ihm, dass es keinen umfassenden Plan der Judenvernichtung gab, keinen Führerbefehl, sondern . . . " – Arno Widmann, 7.8.2007

http://de.metapedia.org/wiki/Hilberg,_Raul Daß Hilberg – wie auch andere jüdische „Holocaustforscher“ – etliche besonders haarsträubende antideutsche Greuelmärchen widerlegt hat (z. B. die Geschichte von KZ-Häftlingen, die zu Seife eingekocht worden seien) und dazu kommentierte: „All diese Gerüchte sind unwahr“, hat wenig genützt. Die „Storys“ (Lügengeschichten) leben in bundesdeutschen Medien und Schulbüchern fort. 1991 brachte er das Buch „Täter, Opfer, Zuschauer – Die Vernichtung der Juden“ heraus.
1998 war er unter den Sachverständigen, die mithalfen, Wilkomirskis Schwindel-Buch „Bruchstücke“ über eine angebliche Kindheit im Konzentrationslager als Fiktion zu entlarven. 1999 vertrat er als Experte die Ansicht, daß die Schweizer Großbanken mit dem 1,25-Milliarden-Dollar-Vergleich zuviel an jüdische Sammelkläger und Organisationen zahlten.

2002 schrieb der jüdische Publizist Natan Sznaider in der „Frankfurter Rundschau“ über Hilberg: „Finkelsteins Analyse der ‚Holocaustindustrie‘ hält er für zutreffend, und für ihn sind die jüdischen Organisationen – in bester antisemitischer Tradition – schlimmer als Shylock selbst.“
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Re: Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Beitrag von Dissident So Sep 11, 2016 1:30 pm

Zumindest ein Indiz für die Bewertung so mancher Dinge ist die NICHT-Erwähnung durch Personen der Zeitgeschichte, welche sicher nie als NS-Sympathisanten eingestuft werden können:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Glei%C3%9Fner Heinrich Gleißner (1893-1984) - - - 1934-1938 Landeshauptmann von Oberösterreich. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich abgesetzt. 1938 wurde er verhaftet und war während der Jahre 1939 bis 1940 mehrmals in den KZs Dachau und Buchenwald inhaftiert. Dem folgte ein Zwangsaufenthalt in Berlin. Nach der Wiederherstellung der Republik Österreich wurde Gleißner von 1945-1971 abermals Oberösterreichischer Landeshauptmann.
Zitat Ende.
Gleißner habe wiederholt erklärt, dass er in Dachau keine Gaskammern gesehen habe. (Verfahren Honsik)

- - -

... daß es Churchill, de Gaulle und Eisenhower nach dem Krieg, in ihren Reden oder ihren Memoiren, vermieden haben, die besagten „Gaskammern“ auch nur ein einziges Mal zu erwähnen.
- - -
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Re: Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Beitrag von Dissident Di Sep 13, 2016 8:39 am

https://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_Kautsky  Benedikt Kautsky (1894-1960) war 1912-1920 Sekretär von Otto Bauer und von 1921-1938 Sekretär der Wiener Arbeiterkammer sowie ab 1923 Herausgeber der Zeitschrift Arbeit und Wirtschaft. 1938 wurde er nach dem „Anschluss“ von Österreich an das Deutsche Reich verhaftet. Zunächst wurde Kautsky für 3 Monate ins KZ Dachau gebracht, bevor er nach Buchenwald verlegt wurde. Vom Buchenwald wurde er im Oktober 1942 nach Auschwitz verlegt, wo er im Lager Monowitz inhaftiert war und auf der Baustelle des I.G. Farben-Werks Auschwitz Zwangsarbeit leisten musste.
Später wurde Kautsky zurück in das KZ Buchenwald verlegt. Dort gehörte er neben Hermann Brill und Ernst Thape zu den Sozialdemokraten, die gemeinsam mit Kommunisten und christlichen Demokraten 1944 das illegale Volksfront-Komitee bildeten. Er gehörte auch zu den Mitunterzeichnern des Buchenwalder Manifests. Kautsky wurde im April 1945 im KZ Buchenwald befreit. Nach Kriegsende lebte Kautsky von 1945 bis 1950 in Zürich. - - -
1950-1958 Privatdozent an der Universität Graz und als Leiter der Otto-Möbes-Volkswirtschaftsschule in Graz. Kautsky trat der SPÖ bei. 1958 wurde Kautsky zum stellvertretenden Generaldirektor der Creditanstalt-Bankverein ernannt. Er war außerdem Verfasser des Vorentwurfes des Parteiprogramms der SPÖ. - - -
Werke
Teufel und Verdammte. Erfahrungen und Erkenntnisse aus sieben Jahren in deutschen Konzentrationslagern. Büchergilde Gutenberg, Zürich 1946
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Im Zusammenhang ausgewählt und eingeleitet von Benedikt Kautsky. Kröner, Leipzig 1929
Morden und Stehlen. In: Hans Günther Adler, Hermann Langbein, Ella Lingens-Reiner (Hrsg.): Auschwitz. Zeugnisse und Berichte. 2., rev. Auflage. EVA, Köln 1979, ISBN 3-434-00411-4, S. 84ff. (Erstauflage 1962)
Reparationen und Rüstungen. Hess, Wien 1931.
Willst du Marxist werden? Kleiner Wegweiser durch die sozialistische Literatur. Wiener Volksbuchhandlung, Wien 1933.

http://www.zeit.de/1964/42/rueckblick-in-die-hoelle
- - - Dr. Benedikt Kautsky, führender österreichischer Sozialdemokrat, Volljude, 1938-1945 im KZ, davon 3 Jahre in Auschwitz, schreibt in seinem Buch ‚Teufel und Verdammte‘, erschienen in der Schweiz 1946: "Ich muß aber der Wahrheit gemäß feststellen, daß ich in keinem Lager jemals eine Einrichtung wie eine Vergasungskammer angetroffen habe.“

https://derhonigmannsagt.wordpress.com/2011/09/24/judischer-sozi-und-auschwitz-haftling-%E2%80%9Cverleugnet%E2%80%9D-die-gaskammern-von-auschwitz/
- - -  Nachdem Kautzky 1945 im Buch “Teufel und Verdammte” / Schweiz, die eingangs abgedruckte Stellung bezogen hatte, nämlich niemals eine “Gaskammer” gesehen zu haben, wurde Druck auf ihn ausgeübt, wobei Ausmaß sowie Art und Weise dieser Repressionen nicht mehr aufgeklärt werden können. Fest steht, daß die Bekämpfer Kautzkys soweit gingen, gegen ihn (unter Pseudonym versteckt) eine Hetzschrift herauszugeben, die den höhnischen Namen “Der lustige Buchenwalder” trug.

Im Vorwort zur 2. Auflage, deutet Kautzky auch vage an, daß er verschiedentlich angegriffen wurde.
Erstaunlicherweise enthält diese Ausgabe einige kleine Änderungen, deren wichtigste darin besteht, daß er betreffend der “Gaskammern” den am Beginn dieses Kapitels zitierten Satz, der seinen tiefen Zweifel an Gaskammern zum Ausdruck bringt, abändert und statt dessen schreibt: “Ich will noch eine kurze Schilderung der Gaskammern einflechten die ich zwar selbst nicht gesehen habe, die mir aber von so vielen Seiten glaubwürdig geschildert wurden, daß ich mich nicht scheue, diese Schilderung hier wiederzugeben …” - - -

.Die folgenden Textstellen sind dem Buche “Teufel und Verdammte” und zwar der 2., modifizierten Ausgabe entnommen. Auf Seite 239 heißt es:
   “Die Ernährung war jedenfalls auch für den Häftling, der nicht die Kantine in Anspruch nahm, vollkommen hinreichend. Überdies wurden die Blocks so reichlich mit Essen versorgt, daß für besonders hungrige Mägen stets noch etwas Zusätzliches – “Nachschlag” genannt – vorhanden war. Aber das Lageressen konnte in Dachau nahezu entbehrt werden, wenn man sich auf die Kantine verlegte. Diese war ein Märchen. Ich werde nie meine Verblüffung vergessen, als ich zum erstenmal die Kantinenbaracke betrat. Ein ganzer Block von vielleicht 50 bis 60 Meter Länge war der Länge nach durch eine Glaswand unterteilt, in der es etwa 12 Schalter gab. An den ersten beiden Schalter gab es Kaffee mit Milch und Zucker, Kuchen, Torten und Süßigkeiten; dann gab es der Reihe nach Schalter für Wurst, Rauchfleisch, Speck, Butter, Fischkonserven, Käse, Obst, Trockenfrüchte, Obstkonserven, Marmelade, Keks, Schokolade und alle erdenklichen Eßwaren. Ferner gab es alles, was der Häfling sonst noch brauchte: Zigaretten und sonstige Tabakwaren, Nähutensilien, Tinte, Federn, Bleistifte, Notizblocks, Bürsten, Schuhcreme, Fußbodenpasta, Wisch – und Scheuertücher – kurz, die Kantine war ein Warenhaus.

   Und an einem Schalter stand ein Blockführer, der die Kantine leitete, in weißer Haube und weißem Kittel, unter dem man den Revolver sah, den ein Scharführer im Lager nie ablegen durfte und fragte den vor ihm stehenden Häftling gleichgültig, ob Jude oder “Arier”, mit derselben Höflichkeit: “Was wünschen Sie, bitte?” Die Preise waren keineswegs übertrieben hoch; jedenfalls konnte man die 15 Mark, die man jede Woche bezog, unmöglich aufessen. Es blieb immer noch genug für die bedürftigen Kameraden übrig; nicht nur, daß niemand Hunger litt, auch an den höheren Genüssen des Lebens, den Kuchen, Zigaretten, Schokolade und Obst, konnten alle teilnehmen. Wie leicht ist Kameradschaft im Überfluß!”

Auf Seite 243 erfahren wir:   “So wurden uns Turnschuhe, Hosenträger und ähnliche Dinge zu maßlosen Preisen aufgezwungen; als Beigaben erhielten wir – zu ebenfalls übersetzten Preisen – Kakaomilch, Krabbenkonserven und andere 84 Leckerbissen, die in Holland entweder gestohlen oder ergaunert worden waren.”

Auf Seite 253 schreibt Kautzky:   “Denn es gab tatsächlich auch hier eine Mode, die plötzlich weite Hosen vorschrieb, so daß man sich Keile einnähen, Jacke und Mantel auf Taille arbeiten ließ, und man trug schwarze Tuchmützen oder gestreifte Hemden mit Kragen und vor allem Stiefel, die Sehnsucht jedes guten Deutschen, der dann wenigstens halbwegs wie ein Soldat aussah. Erblickte man in einem Lager einen Häftling mit Stiefeln, so konnte man wetten, daß es ein Salbendienstler oder ein Friseur war, der nie im Dreck zu stehen hatte, günstigsten Falles, ein Capo oder Vorarbeiter in einem Schachtkommando.”

So heißt es auf Seite 207:   “Eine normal belege Baracke in Dachau enthielt in 4 Stuben je 52 Häftlinge, insgesamt also 208 Mann. Je 2 Stuben verfügten über einen gemeinsamen Vorraum von dem aus man den Waschraum und das WC erreichen konnte. Diese waren gekachelt, der Waschraum enthielt 2 große runde Waschbecken mit einer Reihe kleiner einzelner Brausen und etwa ein halbes Dutzend Becken zum Füßewaschen. Tag- und Schlafraum waren mit gebohnerten Hartholzfußböden versehen; es war verboten, sie mit Schuhen zu betreten, so daß beim Verlassen und Betreten des Blocks jeder seine Schuhe zu wechseln hatte. Jeder einzelne besaß seinen Schrank – Spind genannt – und seinen Hocker sowie seinen bestimmten Platz an den tadellos lackierten Tischen. Die Betten standen zu zweit übereinander, die Strohsäcke waren mit blau-weiß gewürfelten Leintüchern und Überzügen sowie mit einem Kopfkissen und 3 Decken versehen.”

Auf den Seiten 238 / 239 berichtet Kautzky:   “In Dachau bestand 1938 die tägliche Ration aus 500 Gramm ausgezeichnetem Kommißbrot, morgens gab es schwarzen “Kaffee”, mittags 1 l Eintopf (fast jeden Tag mit Fleisch) – nur sonntags gab es Suppe, Rindfleisch und Kartoffelsalat -, abends Tee, Fett, Wurst oder Käse. Wie groß diese Portionen waren, kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit angeben; ich glaube, es waren 40 oder 50 Gramm Fett – meist Margarine – und 80 Gramm Wurst oder Käse pro Tag. Das Mittagessen war nicht sehr schmackhaft, aber gehaltvoll; das Dachauer Krautfleisch oder die Bohnen mit Speck bildeten jahrelang den Gegenstand wehmütiger Rückerinnerungen, dagegen weniger der “Sago” aus Kartoffelstärke oder die Kutteln. Das sonntägliche Rindfleisch war ein erstaunlich großes Stück, aber zäh wie Sohlenleder.”

Polen plündern Juden, Seite 54:   “Wir wurden von Kopf bis Fuß ausgeplündert, die Privatwäsche und 85 Schuhe, Pullover, Geld, Zigaretten, Lebensmittel, die sich unsere Angehörige mühselig verschafft, zum Teil abgedarbt und uns geschickt hatten und die mitzunehmen die SS-Lagerleitung in Buchenwald in einem Anfall von Anständigkeit gestattet hatte, wurden restlos – von Häftlingen! – konfisziert. Vor unseren Augen wurde das uns zustehende Essen an Günstlinge des Stubendienstes – meist polnische “Arier” – verschenkt oder verschoben, wir wurden für die Kürzung der Rationen durch Mißhandlungen entschädigt – kurz, wir “alten” Häftlinge, die zumeist schon 3, 4 und mehr Jahre Haft hinter uns hatten, wurden wie hilflose Neuzugänge behandelt, nur weil sich die SS mit den kriminellen und faschistischen Elementen unter den Auschwitzer Häftlingen im hemmungslosen Antisemitismus begegnete.

Seite 55:   “Dabei kümmerte sich die SS verhältnismäßig wenig um das Lager; sie wußte, sie konnte sich auf die Reichsdeutschen und Polen verlassen.”

Seite 147:   [b]Polnische politische Häftlinge  nur mit deutschen Kriminellen  vergleichbar

   “Schwieriger war schon die Frage des Antisemitismus, selbst bei den meisten der linksstehenden Polen. Gestaltete sich das Verhältnis zu dieser Gruppe günstig und ohne wesentliche Komplikationen, so war es anders mit der zweiten, die sich aus zwei heterogenen, aber für den Außenstehenden schwer unterscheidbaren Unterabteilungen zusammensetzte: aus Faschisten, die sich hauptsächlich aus der Intelligenz rekrutierten, und aus Angehörigen der Unterwelt, die sich hinter dem roten Winkel tarnten.
   Hier verschmolz der Deutschen- und Judenhaß mit der Verachtung aller anderen Nationen – der slawischen Brüder ebensowohl wie der des “verfaulten” Westens – zu einer nicht mehr zu überbietenden Inkarnation des Chauvinismus, gepaart mit echt faschistischer Roheit und Korruption. Was diese Bande zumeist junger Burschen, die sich bedenkenlos der SS zur Verfügung stellten, in Auschwitz (sicherem Vernehmen nach auch in allen anderen Lagern, in denen sie eine Rolle in der Häftlingsautonomie spielten) anderen Häftlingen angetan hat, findet höchstens in den ärgsten Schandtaten der deutschen Grünen seine Parallele, und niemand, der die Gemeinheit, Korruption und viehische Roheit in den KZ aus der angeborenen Verderbtheit der deutschen Nation erklären will, wird diese Tatsache aus der Welt disputieren können.”

Russen Judenhasser – Fast wie Polen, Seite 148:   “So sehr sie untereinander zusammenhielten, so schlechte Kameraden waren sie für alle anderen Nationen; auch ihr Antisemitismus war keineswegs geringer als der ihrer polnischen Nachbarn.”

Die Polen waren für Juden die Hölle, Seite 191:   “Selbstverständlich kannten beide Kategorien Ausnahmen: Die Politischen erkannten die politischen, die Kriminellen erkannten die kriminellen Juden als Kameraden an. Nur eine Gruppe von “Ariern” war erbarmungslos antisemitisch: jene von mir gekennzeichnete Gruppe von polnischen Verbrechern und Faschisten, die die Qualen in den Höllen von Auschwitz und Lublin für die Juden noch vervielfachten.”

Polen treten Juden, Seite 192:   “Zu dem an sich im Dritten Reich vorhandenen und durch Teile der Polen und Russen gespeisten aktiven Antisemitismus – die meisten anderen Nationen hielten sich im allgemeinen ziemlich frei davon -, gesellte sich die im Sinne des Lagers liegende Tendenz, gerade den Schwachen zu treten. Die Pariastellung des Juden wurde dadurch noch mehr verschärft.”

Polnischer Judenmord von SS bestraft, Seite 263:   “Wohl die auffallendste Hinrichtung war die von 2 arischen Polen, die zusammen mit 3 polnischen Juden geflüchtet waren und 2 von diesen nächtlicherweile im Wald erschlagen und verscharrt hatten; sie wurden dann zusammen mit dem 3. Juden wiedereingefangen und ins Lager zurückgeliefert.”   Hier glaubte man ihnen zunächst ihre Angaben, sie hätten sich von den 2 Juden getrennt und wüßten nicht, wo sie sich befinden; als aber die 2 Polen ins Innere Deutschlands geschafft waren, wagte der 3. Jude die Wahrheit zu gestehen, worauf der Sachverhalt festgestellt und die Polen zum Tode verurteilt wurden.”

Juden wagten aus Auschwitz nicht zu fliehen – Aus Angst vor der polnischen Bevölkerung, Seite 272:   “Von den Juden hatten daher nur polnische und tschechische eine Möglichkeit – russische Juden gab es in den Lagern nicht, da anscheinend sämtliche an Ort und Stelle getötet wurden -, aber bei dem starken Antisemitismus der polnischen Bevölkerung kam es nur in seltenen Fällen zur Flucht, und diese endete zum Beispiel in dem schon erwähnten Fall, da 2 Polen mit 3 Juden zusammen flohen, mit der Ermordung von 2 Juden durch die Polen, obwohl die Juden die Flucht organisiert und die Mittel dazu beschafft hatten.”

Kein “Holocaust” (Tod durch Flammen), Seite 268:   “In diesem Zusammenhang will ich noch erwähnen, daß die mehrfach geäußerte Anschauung, es seien Menschen lebend in die Verbrennungsöfen geschoben worden, äußerst unwahrscheinlich klingt.”

Entlassung, Seite 268:   “Entlassungen waren vor dem Krieg keineswegs so selten, wie man meistens annimmt. Im Gegenteil, wenn man von den relativ wenigen Langjährigen absieht, ist eigentlich damals die Entlassung und nicht der Tod das normale Ende der Schutzhaft gewesen, namentlich bei den Aktionshäftlingen.”

Keine Ausrottungsabsicht, Seite 269:   “Auch während des Krieges hörten die Entlassungen nicht auf. Bis zum Mai 1940 wurden sogar noch Juden entlassen; später, als es keine Auswanderungsmöglichkeiten mehr gab, wurden diese Entlassungen eingestellt. Während aber bei Juden die Vorweisung von Auswanderungspapieren die unerläßliche Voraussetzung einer Entlassung war, durften Arier das Land nicht verlassen.”

Urlaub in Auschwitz selten, Seiten 270/271:   “Im übrigen gab es auch die Möglichkeit eines Urlaubs, und wenn sie auch nur in ganz seltenen Ausnahmefällen zur Wirklichkeit wurde, so kann man sie doch nicht als eine bloß theoretische Angelegenheit bezeichnen. Meist wurde er in dringenden Familienangelegenheiten erteilt und konnte als Vorstufe der Entlassung angesehen werden.”

Kautzky bestätigt Revisionisten: Tod durch “Befreiung”, Seite 33:   “Die militärische Niederlage und das Eindringen der siegreichen Gegner von Ost und West nach Deutschland hinein, haben jene völlige Auflösung herbeigeführt, deren letzte Auswirkungin der Form von verhungernden und an Seuchen aller Art sterbenden Menschenhaufen von den alliierten Truppen in den befreiten Lagern festgestellt wurde.”

Judenentlassungen durch Kriegsbeginn naturgemäß gestoppt, Seite 50:   “Die großen Judenentlassungen hörten naturgemäß mit Kriegsbeginn auf. Einzelentlassungen erfolgen in geringer Zahl bis zum Überfall auf Holland und Belgien. Dafür wurden Juden in steigender Zahl neu eingeliefert: neben deutschen und österreichischen polnische, tschechische und holländische. Auch “arische” Tschechen, Polen, Holländer und Luxenburger kamen in großer Zahl, dagegen zunächst wenige Belgier und fast keine Franzosen. Reichsdeutsche wurde verhältnismäßig wenig ins Lager gebracht, im übrigen auch ständig einige entlassen. Der fremdländische Einschlag hatte in dieser Zeit schon einen großen Umfang erreicht.”

Mißhandlungen nicht durch SS sondern KZ-Häftlinge, Seite 51:   “Mißhandlungen von Kriegsgefangenen durch SS-Männer konnte ich nicht beobachten, wohl dagegen solche durch Vorarbeiter, ohne daß die SS eingeschritten wäre.”

In Mauthausen üble Kriminelle, Seite 133:   “Und das war in Buchenwald unter der Herrschaft der Politischen der Fall, während die Grünen sowohl in Buchenwald wie namentlich in Auschwitz schamlos gestohlen haben. Was ich von anderen “grünen” Lagern, namentlich von Mauthausen, in dieser Beziehung gehört habe, übersteigt meine eigenen Erfahrungen noch bei weitem.”

Ab 1942 Besserstellung der Juden: Leitende Funktionen! - - - “Zum erstenmal seit Errichtung der KZ begann sich unter dem Einfluß der militärischen Lage der sachliche Gesichtspunkt der Arbeit durchzusetzen – langsam, unvollkommen, von mancherlei Einflüssen in der SS immer wieder durchkreuzt, aber doch unverkennbar. Wir glaubten in Auschwitz zunächst, diese Entwicklung sei auf den Einfluß der IG Farben zurückzuführen, für die wir eine immer wichtiger werdende Gruppe von Arbeitskräften darstellten. Wurden doch von jetzt an dieselben Juden, die bisher gerade gut genug für die Verrichtung der untergeordnetsten manuellen Arbeiten gewesen waren, als Chemiker, Ingenieure, Lohnverrechnungsbeamte, Kalkulanten usw. in leitende Stellen gebracht.
Wie ich aber später feststellen konnte – namentlich nach meiner Rückkehr nach Buchenwald -, ist in anderen Lagern um dieselbe Zeit der gleiche Umschwung eingetreten. Er erfolgte also nicht auf Veranlassung der IG Farben, sondern war der Ausfluß von Erwägungenzentraler Stellen, entweder der SS oder der Wehrmacht – wahrscheinlich beider Faktoren zusammen. Für uns bedeutete er außenordentlich viel. Abgesehen von dem schon angeführten Umstand, daß der Häftling die Möglichkeit erhielt, seiner Vorbildung gemäß beschäftigt zu werden, hörten die Mißhandlungendurch die SS fast vollständig auf, die durch die Capos und Blockältesten gingen wesentlich zurück.”
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Maria Mandl verfilmt

Beitrag von Dissident Di Okt 25, 2016 8:53 am

Auch die unten erwähnten Sachen darf man in der DöDR als geschichtliche Wahrheit publizieren.
Bestimmt hat man für alle Behauptungen außer diesen Zeugenaussagen auch kriminalistische Faktenbeweise?

http://salzburg.orf.at/news/stories/2805000/ --- Christian Strasser u. David Neumayr erzählen in .. Film --- Dokumentation der beiden Salzburger ---
--- Maria Mandl - - -  Ca. 500.000 Menschenleben gehen indirekt u. direkt auf das Konto als Managerin u. Oberaufseherin des Frauenlagers in Auschwitz-Birkenau ---

--- Aus dem Haar ermordeter Frauen wurden Lodenstoffe für deutsche Soldaten und U-Boot-Besatzungen gefertigt (Bild 12 von 24) ---

--- Zeitzeugen aus Münzkirchen bei Schärding, ... erinnerten sich vor der Kamera von Strasser u. Neumayr ... Eine Oberösterreicherin schildert, dass die Täterin den Frauen bei der Geburt im KZ die Beine zusammenbinden ließ u. sich damit auch gebrüstet habe: „Mit der Konsequenz des Todes bei Kind und Mutter.“ ---

--- Kleine Gemeinden wie Münzkirchen seien bei der Aufarbeitung ihrer Geschichte(n) der großen Verbrecher bisher alleingelassen worden, sagt Christian Strasser: „Es bräuchte eine fachliche und pädagogische Begleitung, um dieses Thema zu behandeln, damit es in die Zukunft gerichtet sein kann.“ ---
ORF-Artikel Ende.

Hoffentlich ist der Film wirklich dokumentarisch und es überwiegen nicht die "Spielelemente"
, wie es in der Presseaussendung heisst:
PECHMARIE. THE LIFE OF MARIA MANDL --- NEMADA FILMPRODUCTION, AUSTRIA 2014
„Pechmarie“ zeichnet in dokumentarischer Form mit Spielelementen das Leben der Putzgehilfin Maria Mandl nach ---

---- Produzent u. Regisseur Strasser hat über Maria Mandl nach langen Forschungen auch ein Buchkapitel beigesteuert - für den zeitgeschichtlichen Reiseführer: „Im Schatten von Hitlers Heimat. Reiseführer in die braune Topografie von Oberösterreich“ - gemeinsam recherchiert u. geschrieben mit Susanne Rolinek u. Gerald Lehner ---

SCHEDULAR BIOGRAPHY OF MARIA MANDL
“A young warden came to us, she was Austrian. […] That was Mandl. She was beautiful, so I said to her: ‘Return home, stop being a warden. You’re too beautiful to act as a warden.’ – ‘No, I took an oath to the Fuehrer, I’m going to stay.’ […] She even got a star, then a second and a third one. Then she was a supervisor in Lichtenburg as well as in Ravensbrück and Auschwitz. […] And she excelled, with her boots and nice uniform, she was superintendent, she could issue commands. She could deal out blows and even beat people to death. Later on she became the mistress of the commander […]. The more he promoted her, the crueler she became. […] She turned into a beast.”
from: Hanna Sturm, The biography of a workingwoman. From Burgenland to Ravensbrück (Vienna 1982).
- - -
On 15 October 1938 she started to work as a warden in one of the first concentration camps in Lichtenburg, Saxony. She shifted to the new camp Ravensbrück, Fürstenberg on 15 May 1939 and turned into a team leader. In 1940, she supervised the detention cells; two years later she was promoted to become a superintendent. In the so-called “cell block” she starved prisoners to death, she executed stick beatings which resulted in death and selected women for human trials.
- - -
In early October 1942, she was transferred to the camp of Auschwitz-Birkenau, where she managed the women’s camp independently till August 1943. During the peak of the extermination of the Jews she supervised the women’s camp together with Franz Hößler, the preventive custody camp commandant. She selected the prisoners for being killed in the gas chambers or for receiving “special treatment”. She had an influence on the famous “girls’ orchestra of Auschwitz”; they had to play chill-out music for the guards, perform at executions or at the arrival of prisoner transports. The detainees called Mandl “mancia migdal” – the beast.
- - -
.. 1944. That year she was transferred to Mühldorf, a satellite camp of Dachau.
- - -
Right before the camp was freed by US forces, Mandl escaped to her family in Münzkirchen together with camp commander Walter Langleist on 2 May 1945. However, her father didn’t approve of her crimes and refused to let her into the house. Thus, she went to her sister’s farm in the nearby village Luck. On 10 August 1945 former prisoners recognized Walter Langleist and he was arrested by US soldiers. They searched the whole farm and also discovered Mandl. In Dachau Mandl was interrogated;...
- - - Mandl was delivered to Poland on 11 July 1946. ---
It was not until 9 October 1975 that Mandl was pronounced dead because previously she was considered missing. Although they knew the truth, her home town Münzkirchen reported that she was imprisoned in a German concentration camp in 1939 and must have died there. So they turned an actual offender of the
Nazi regime into a victim. - - -

INTERVIEW WITH CO-PRODUCER AND RESEARCHER CHRISTIAN STRASSER ABOUT MARIA MANDL
--- "... I was surprised how little is known about Mandl. Even though she was supervising the camp in Auschwitz-Birkenau independently for some time, nothing is listed in relevant papers about concentration camps."
--- "She hurt the prisoners in any way possible: she was beating, mustering, sending them into the gas chamber and selecting women for the brothel or for medical experiments." ---
- - -
Historical Research: Christian Strasser / Mag. Lucyna Filip (Oswiecim/Poland)
- - -

https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Mandl  Maria Mandl, fälschlicherweise oft Maria Mandel geschrieben (*1912-1948) .. ab 15.10.1938 Aufseherin in KZ Lichtenburg --- arbeitete dort mit etwa fünfzig anderen Frauen, die dem SS-Gefolge angehörten. Am 15.5.1939 wurde sie mit den anderen Wärterinnen ins neu eröffnete KZ Ravensbrück gesandt u. war dort als Kommandoführerin tätig. 1940 wurde sie Arrestaufseherin im Zellenbau. 1942 zur Oberaufseherin befördert --- Oktober 1942 wurde sie ins KZ Auschwitz-Birkenau versetzt. Sie leitete als Arbeitsdienstführerin, von August 1943 bis Januar 1944 gemeinsam mit Schutzhaftlagerführer Franz Hößler, das Frauenlager --- Mandl schuf das bekannte Mädchenorchester von Auschwitz --- November 1944 wurde sie ins Außenkommando Mühldorf, Außenlager des KZ Dachau, versetzt --- Mai 1945 floh Mandl aus Mühldorf in die Alpen. Bald danach tauchte sie in ihrem Geburtsort Münzkirchen auf. Ihr Vater verweigerte ihr aber den Aufenthalt in ihrem Elternhaus, daraufhin suchte sie bei ihrer Schwester im nahen Luck Zuflucht. Am 10.8.1945 wurde sie von Soldaten der US-Armee festgenommen u. verhört --- Nach ihrer Auslieferung an Polen im Sept. 1946 wurde Mandl am 22.12.1947 im Krakauer Auschwitzprozess zum Tode durch den Strang verurteilt --- Die Polin Stanisława Rachwałowa, die als KZ-Häftling von Maria Mandl im KZ Auschwitz misshandelt worden war, befand sich als politische Gefangene der Polen in einer Zelle neben der von Mandl u. Therese Brandl. Rachwałowa war als antikommunistische Aktivistin inhaftiert, wurde zum Tode verurteilt u. saß nach Umwandlung der Strafe 10 Jahre in versch. kommun. Gefängnissen. Aufgrund ihres Aufenthaltes in Auschwitz sprach sie ausreichend Deutsch, um für die Wärter dolmetschen zu können. In ihren Erinnerungen beschreibt sie das letzte Treffen zwischen sich u. den beiden zum Tode verurteilten deutschen Kriegsverbrecherinnen --- Am 24.1.1948 wurde Mandl im Krakauer Montelupich-Gefängnis hingerichtet.
- - -
Hier wie immer interessant die Wikipedia-Diskussionsseite dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Maria_Mandl
--- Keine Frau war jemals Mitglied der "SS"!Ich habe daher den entsprechenden Vermerk gelöscht ---
Für die beiden Sätze Angeblich hielt sie sich Juden wie Haustiere - doch auch diese Gefangenen wurden getötet, sobald Mandel ihrer überdrüssig geworden war. Besonderes Vergnügen soll Mandel an der Selektion von Kindern zur Tötung gezeigt haben. (das "angeblich" habe ich eingefügt) bräuchte man Belege. — PDD — 14:47, 3. Nov. 2006 (CET)    Das sehe ich auch so. Nachdem in 2,5 Jahren (Nov. 2006-April 2009) niemand Belege für diese beiden Sätze beisteuern konnte, erlaube ich mir sie zu löschen. Falls später Belege auftauchen sollten, kann es ja wieder eingestellt werden ---
500.000 Frauen
"Eigenhändig unterschrieb sie die Befehle zur Tötung von schätzungsweise 500.000 Frauen und Kindern"...diese Information ist falsch! Erstens wurden ja für die Vergasung von einzelnen Menschen (Selektion auf der "rampe" keine eigenen Befehle ausgeteilt, noch war sie bei der Selektion verantwortlich, da diese durch sogenannte ärzte durchgeführt wurde. Auch zweifle ich die anzahl der Frauen und Kinder für deren Tod laut Artikel sie persônlich (eigenhändig) verantwortlich sein soll an! Darum lösche ich diesen Satz bis mir oder jemandem anderen eine bessere Version einfâllt. --Hyronimus 16:35, 09. mars 200 (CEST)
       Ich habe die Formulierung mal geglättet...
--- Mädchenorchester
In dem Artikel findet sich der Satz "Mandl schuf das bekannte Mädchenorchester von Auschwitz, das mit seiner Musik Appelle, Hinrichtungen und Transporte von Insassen begleiten musste."
Zu den Behauptungen gibt es keine Quellenangabe. Liest man sich den Wikipedia-Artikel zu dem Orchester durch, stellt sich der Aufgabenbereich ganz anders dar. Die Behauptung, das Orchester hätte bei Hinrichtungen oder Transporten gespielt ist daher zu löschen oder zu belegen

http://ausstellung.de.doew.at/b130.html --- Ihr wurde vorgeworfen, an Selektionen für die Gaskammern und medizinische Experimente teilgenommen zu haben sowie Häftlinge durch Verhungern, Foltern und Erschlagen getötet zu haben. ---

https://books.google.at/books?id=SHtci6jJsjMC&pg=PA52&lpg=PA52&dq=maria+mandl&source=bl&ots=WZDuBoN9FD&sig=LrstBZ8b6f-oC1PpUya5DFrFB8s&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj18erbuPXPAhXE7xQKHW3zBCI4FBDoAQguMAQ#v=onepage&q=maria%20mandl&f=false
Buch: Zwischen Karrierismus und Widerspenstigkeit: SS-Aufseherinnen im KZ-Alltag von Fotini Tzani
--- aus einer KL-Auschwitz-Korrespondenz 1944:
"Im Rechnungsjahr 1943/44 hat auf Weisen des Amtsgruppenchefs A die Oberaufseherin des hiesigen Frauenlagers, Frl. Maria Mandl, eine Sonderzuweisung von monatlich RM 100,- erhalten. Ich bitte, diese Sondervergütung auch ab 1.4.44 weiter bewilligen zu wollen. Frl. Mandl unterliegt bei ihrer Tätigkeit als Oberaufseherin einer erhöhten Seuchengefahr, zumal die sanitären und hygienischen Verhältnisse im Frauenlager noch mangelhaft sind. Ihr ausgedehntes Aufgabengebiet erfordert weiterhin täglich eine Mehrzahl von Überstunden, die insbesondere noch dadurch erhöht werden, da sie nach Dienstende noch die Gesamtaufsicht über die Aufseherinnen im Stabsgebäude wahrzunehmen hat."

https://books.google.at/books?id=u8bpBQAAQBAJ&dq=maria+mandl&hl=de&source=gbs_navlinks_s
Buch: Deutsches Reich und Protektorat September 1939 - September 1941 von Walter de Gruyter
--- "... Übrigens hat Frau Zimmer auch übersehen, bei mir die Heizung tagelang aufzudrehen, ich wußte gar nicht, daß (sie) funktioniert u. erst bei Wechsel der Frau Aufseherinnen, als Frl. Mandl kam, frug sie mich, ob ich (es) warm hätte, u. drehte die Heizung auf." ---
---
... die Aufseherin Frau Mandl (welche nebenbei bemerkt sich mir gegenüber stets korrekt bis in die Fingerspitzen und gerecht benommen hat) ....

http://www.tenhumbergreinhard.de/1933-1945-taeter-und-mitlaeufer/1933-1945-biografien-m/mandl-maria.html --- 11.07.1946, Auslieferung an Polen
(Maria Mandel, erklärte im Gefängnis Montelupich, dass sie nach ihrer Ankunft im EuP Dachau, für 4 Tage bewusstlos u. ohne Pflege durch den Gefängnisarzt im Lager Gefängnis verbrachte. ---
Über die Zeugin Stanislawa Rachwalowa wurde zwischenzeitlich die Untersuchungshaft durch die öffentliche Sicherheitsbehörde verhängt, die sie im Gefängnis Montelupich in Krakau verbrachte. Grund für ihre Inhaftierung war ihre politische Tätigkeit gegen die kommunistische polnische Regierung der Jahre 1945 u. 1946.
Stanislawa Rachwalowa engagierte sich nach ihrer Genesung für den Kampf gegen das totalitäre Regime in Polen. Stanislawa Rachwalowa wurde begnadigt. Sie wurde 1956 aus dem Gefängnis entlassen und starb 1985 im Alter von 82 Jahren in Polen.
---
Im Gefängnis in Cieszyn: September 8, 1946 r. Maria Mandel was in prison in Cieszyn and it has been recorded
in the book of prisoners under the number 390/46. Twice doctor examined her and found damage to the body in the form of bruises on the nose, ear right next to the left eye, chin and neck 38. Mandel said the doctor, who was beaten by the Czechs during transport, complained of pain crosses , claiming that he saw worse in the right eye.
---
Aussage Fania Fénelon, geb. Goldstein
Sie wurde 1922 in Paris geboren. Nur ihr Vater war jüdisch, sie war also Halbjüdin, was fur die Nazis natürlich nicht „arisch genug“ war. Fania spielte Klavier und sang nachts unter dem Pseudonym Fania Fenelon in Bars. Nachdem die Nazis an die Macht kamen, war sie im Widerstand tätig. Sie wurde denunziert. Erst wurde sie ins Sammellager Drancy gebracht, wo sie 9 Monate, bis zum 20. Januar 1944, blieb.
Butterfly war das Lied, das Fania aus dem Quarantaneblock ins Orchester brachte, und das ihr das Leben rettete. Später wollte die Oberaufseherin Maria Mandl es noch des Öfteren von ihr privat hören.
Als sie in den Musikblock kam, musste sie vorsingen und spielen. Sie begann mit „Sur la mer calmee“ von Puccini und sang dann auf deutsch „Wenn es Frühling wird“ von Peter Kreuder. Sie wurde aufgenommen, und bat darum, ein Mädchen, das sie beim Transport kennen gelernt hatte, auch hinzuholen zu dürfen, da sie wusste, dass dieses eine gute Stimme hatte. Dieses Mädchen, Clara, kam, durfte vorsingen und wurde ebenfalls aufgenommen.
Fania war eine der wenigen professionellen Musikerinnen im Orchester.
Fania Fenelon wurde bald nach ihrer „Ankunft“ diejenige, die orchestrierte, d.h. sie schrieb die Klavierstücke oder andere Musikstücke, die sie von der SS vorgelegt bekam, für das Frauenorchester um. Dies war vor allem bei Märschen eine schwierige Angelegenheit, da diese für allerlei Blasinstrumente wie Trompeten und Posaunen ausgelegt waren, im Orchester jedoch außer Flöten keine Blasinstrumente vorhanden waren. So ersetzte sie sie zum Beispiel durch Geigen und Flöten. Fania selbst schreibt, dass sie von der Orchestrierung nicht allzu viel Ahnung hatte, instinktiv aber sagte, sie könne orchestrieren. Diese Mitteilung erleichterte und beruhigte das ganze Orchester, da sie so die Möglichkeit hatten, ihr Repertoire immer weiter auszudehnen, was eine Art Garantie fürs Weiterleben des Orchesters war. Notenpapier wurde selbst erstellt, indem man weises Papier benutzte und mit einem Lineal Notenlinien zog. Stücke, die Fania Fenelon mithilfe ihrer Schreiberinnen orchestrierte, waren unter anderem: Lustspiel von Suppe (der österreichische Komponist Franz von Suppe wurde allgemein von der SS sehr geschätzt und oft verlangt), Wiener Walzer, „Zwölf Minuten“ sowie „Die leichte Kavallerie“ von Peter Kreuder, „Traumerei“ von Schumann, „Drei-Madel-Haus“ von Schubert, „An der schönen blauen Donau“ von Johann Straus, das Quartett aus der Oper „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi, viele Stücke von Antonin Dvorak, „Ungarischer Tanz“ von Brahms, „Tosca“ von Puccini, „Im weisen Rössel am Wolfgangsee“ von Ralph Benatzky, „Wolgalied“ von Franz Lehar, ungarische Lieder wie „Csardas“ von Monti, „Geschichten aus dem Wienerwald“ von Johann Straus, deutsche Schlager, Zigeunerweisen. Beethovens Funfte Sinfonie schrieb Fenelon ganz aus dem Gedächtnis auf. Sie ersetzte Fagott und Klarinetten sowie die Streicher mit Gitarren und Mandolinen.
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Re: Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Beitrag von Dissident Mo Okt 31, 2016 9:17 am

aus: KZ-GEDENKSTÄTTE MAUTHAUSEN Jahrbuch 2012 (pdf-Datei):

"Obwohl Mauthausen nie ein Vernichtungslager war, ..."
(Zitat von Willi Mernyi/Verena Kaselitz im Artikel: Gedenk- und Befreiungsfeiern 2012 Rassistische Verfolgung – von der Ausgrenzung zur Vernichtung. Die Verfolgung der JüdInnen sowie der Roma und Sinti)
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Gradowski´s Flaschenpost

Beitrag von Dissident Fr Mai 12, 2017 10:32 am

Hier wieder ein Musterbeispiel der offiziell anerkannten Holocaust-Historik.
Die Auffindung der betr. Dokumente und der Inhalt läßt bei juristisch korrekten Historikern keine Zweifel aufkommen, daß diese Dokumente vielleicht anders zustande gekommen sind, als es behauptet wird. Der Schreiber der (wie wirklich?) aufgefundenen Dokumente ist tot und konnte dazu nicht mehr befragt werden...
Hier die Geschichte:

https://doedr.forumieren.net/t201-theresienstadt-haftlinge#1801

Salmen Gradowski war Mitglied des Sonderkommandos in Auschwitz-Birkenau u. Zeuge der Liquidierung der Gefangenen des Theresienstädter Familienlagers am 8.3.1944 --- wurde am 8.12.1942 nach Auschwitz deportiert --- 16 Monate danach, März 1944, begann er mit Aufzeichnungen, die – in einer Flasche u. einer Dose versteckt - zu unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedl. Orten u. von unterschiedl. Personen entdeckt wurden.
Gradowski selbst kam am 7.10.1944 als ein Führer des blutig niedergeschlagenen Aufstandes des Sonderkommandos ums Leben.
März 1945 wurde in dem mit Asche u. Erde vermengten Boden des Krematoriums III eine Flasche gefunden, in der sich ein Notizbuch mit Aufzeichnungen Gradowskis, 81 beschriebene Seiten, befand. In diesen Aufzeichnungen schildert S. Gradowski das Leben vor Auschwitz, seine Deportation u. die erste Zeit seiner Haft in Auschwitz. Die Aufzeichnungen brechen ab, als er ins Sonderkommando eingereiht wird. Der Text endet mitten im Satz u. es war klar, daß es einen 2. Teil geben musste, der anderswo versteckt war.
(Anm. Dissident: 1. Wie würdet Ihr ein Notizbuch in eine Flasche reindrücken ? Macht mal einen praktischen Versuch...
2. Wieso sollte es so "klar" sein, daß es "einen 2. Teil geben müsste", wenn irgendwelche Aufzeichnungen gefunden würden?
Weiter im Text:)


Jahrzehntelang blieben die Nachforschungen der Historiker erfolglos. Tatsächlich war der 2. Teil direkt nach der Befreiung in einer Blechdose gefunden worden.
Der unbekannte polnische Finder hatte sie an den in Auschwitz lebenden Chaim Wolnermann verkauft, der dann Anfang 1947 nach Israel auswanderte.
(Anm. Dissident: 1. Ein "unbekannter Finder" ist also die Quelle dieses Dokumentes ...
2. Wieviel hat Herr Wolnermann diesem Unbekannten dafür bezahlt?
3. Wieso hat weder der Unbekannte noch Hr. Wolnermann dieses bedeutende zeitgeschichtliche Dokument nicht für viel mehr Geld an eine Zeitung oder eine der vielen KZ-Organisationen der ehem. Lagerhäftlinge verkauft?
(Sollte man solche tragischen Zeitdokumente aus Pietätsgründen nicht überhaupt ohne Geldforderungen übergeben?)
4. Oder als Beweisstück an den Internationalen Gerichtshof in Nürnberg bzw. ähnliche Institutionen weiterleiten?
Weiter im Text:)


Wolnermann bereitete den Text auf eine Herausgabe vor, suchte jedoch vergeblich einen Verleger;
die Zionisten wollten von Juden, die ohne Widerstand wie Schafe zur Schlachtbank gegangen sind - so Gradowski - , in dieser Zeit nichts hören.
(Anm. Dissident: Echt? Ich kann es nicht als Zahl benennen, aber mir scheint, es gab nach 1945 eine Flut an Bucherscheinungen aller möglichen Leute, die als KZ-Häftlinge ihre Erlebnisse geschildert haben. Man musste ja nicht unbedingt einen israelischen Verlag dazu finden...
Weiter im Text:)


1977 gab Wolnerman den Text in einer Privatausgabe heraus.
(Anm. Dissident: Interessant, nach 30 Jahren ... Wie hoch war die Auflage, war es ein wirtschaftlicher Erfolg?
Weiter im Text:)


Viele Seiten dieser Handschrift sind den Geschehnissen im März 1944 im Familienlager gewidmet.
Gradowskis Kapitel über die „schreckliche, blutige Nacht zu Purim 1944“, als die SS „unser Purim in Tish be-av verwandelte“, den Freudentag in einen Trauertag,
wurde von Katerina Capková inzwischen übersetzt (in Theresienstädter Studien u. Dokumente 1999 veröffentlicht).
(Anm. Dissident: Wo kann man die anderen Kapitel übersetzt nachlesen? Wo kann man das Original-Dokument ansehen? Wurde dieses Dokument jemals forensisch auf Echtheit geprüft?
Weiter im Text:)


Gradowskis Aufzeichnungen weisen Fehler auf u. einige Passagen scheint er literarisch „geschönt“ zu haben, ...
(Anm. Dissident: Welche Fehler? Und ist mit diesen Fehlern nicht das ganze Dokument historisch und kriminologisch in Frage zu stellen?
Würde solch ein Dokument als Beweisstück vor einem Gericht überhaupt zugelassen werden? ... oder von einem Verteidiger bzw. Gutachter regelrecht zerpflückt?
Weiter im Text:)


... sie stimmen grundsätzlich aber mit anderen Quellen überein u. bilden ein einzigartiges Dokument.
(Anm. Dissident: So einzigartig scheint mir das nicht, wenn ich mir viele andere Zeugenaussagen nach dem Krieg ansehe. Da wurden aus Rachefühl heraus haarsträubende Unwahrheiten erzählt, die sich nachträglich als erfunden herausgestellt haben. Leider ohne Konsequenzen für die "Zeugen"... und manche dieser Erzählungen wurden noch lange Zeit in Büchern multipliziert ...
Weiter im Text:)


Gradowski beschreibt die Vorbereitungen der SS, die den Häftlingen erzählt hat, daß die Gefangenen in ein Arbeitslager nach Heydebreck verlegt werden sollen, die das Sonderkommando vorher zum Ausruhen schickte, zusätzliche Posten anforderte (was sonst nie geschah), deren Stellplätze festlegte, das ganze Areal der Krematorien abriegeln ließ. Gradowski meint auch, daß die Deutschen es darauf anlegten, die Juden zu Purim umzubringen. Gradowski schildert die Ereignisse im Krematorium II, in denen die Frauen u. Mädchen ermordet wurden, er schildert im einzelnen das Drama, das sich im Vorraum der Gaskammer u. in ihr selbst dann abspielte. Mit liebevoller Bewunderung bezeugte er, wie tapfer die Theresienstädter Frauen starben. Keine von ihnen bat um Gnade, um ihr Leben. Betrunkene SS-Männer beschleunigten mit Geschrei u. Schlägen ihr Ausziehen. In den Tod gingen Mütter, die ihr Kind in den Armen küssten. Die Mutter eines kleinen Mädchens mit langen Zöpfen verfluchte die herumstehenden SS-Offiziere, der anwesenden SS-Frau spuckte sie ins Gesicht. Eine andere Frau stürzte sich auf den Kommandanten der Krematorien u. versetzte ihm 3 Ohrfeigen. Eines der Mädchen lehnte es ab, sich zu entkleiden u. rief die anderen zum Widerstand auf. Sie wurde erschossen. Die Gaskammer füllte sich etappenweise, je nachdem, wie die Autokolonnen anrückten. Gradowski verzeichnete das Erstaunen u. Erschrecken der anwesenden SS-Elite, als aus der Gaskammer der Gesang der Internationale, der Hatikwa u. der tschechoslowakischen Nationalhymne Kde domov můj ertönte. Der Gesang aus der Gaskammer klang wie eine Warnung an die SS, daß bald das Ende ihrer Macht u. die Vergeltung kommen würden.
Im Anschluss an die Ermordung der Frauen im Krematorium Nr. II wurden die Männer des Familienlagers im Krematorium Nr. III ermordet.
(Anm. Dissident: Es ist in der DöDR und BRD juristisch untersagt, solche Schilderungen anzuzweifeln. Möglicherweise würde jeder Kriminalist solche Schilderungen in anderem Zusammenhang mindestens als etwas "dick aufgetragen" bezeichnen...
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Salmen Gradowski: Der Bericht - Teil 1

Beitrag von Dissident Mo Mai 15, 2017 11:39 am

Und hier ist die Übersetzung des Gradowski-Berichtes, Abkürzungen und Fett-Hervorhebung durch mich:  http://www.ghetto-theresienstadt.info/pages/g/gradowskibericht.htm  
--- Lieber Leser, diese Worte schreibe ich in der Zeit meiner größten Verzweiflung. Ich weiß nicht, u. glaube auch nicht, daß ich die hier geschriebenen Zeilen irgendwann nach dem „Sturm" noch lesen werde. Wer weiß, ob ich das Glück haben werde, das tiefe Geheimnis, das ich in meinem Herzen trage, irgendwann vor der Welt enthüllen zu können. Wer weiß, ob ich einmal noch einen „freien" Menschen sehen werde u. mit ihm sprechen kann? Es kann sein, daß genau diese Zeilen, die ich schreibe, das einzige Zeugnis meines Lebens sein werden. Ich wäre aber glücklich, wenn meine Schriften zu Dir gelangten, Du freier Bürger der Welt. Vielleicht wird sich ein Funke aus meinem innerlichen Feuer in Dir entzünden, u. Du wirst mindestens einen Teil unseres Willens erfüllen: Du wirst uns rächen, rächen an den Mördern!

Lieber Finder der Schriften!
Ich habe eine Bitte an Dich, es ist eigentlich das wesentliche Ziel meines Schreibens, daß mein zum Tode verurteiltes Leben einen Inhalt bekommen soll. Meine höllischen Tage, mein aussichtsloser Morgen sollen ein Ziel in der Zukunft haben. Ich übergebe Dir nur einen Teil, ein Minimum von dem, was sich in der Hölle Auschwitz-Birkenau abgespielt hat. Du wirst Dir schon vorstellen, wie die Wirklichkeit ausgesehen hat. Ich habe außer diesem noch vieles andere geschrieben. Ich glaube, daß Du die Spuren dazu sicher findest u. von dem Ganzen ein Bild schaffst, wie die Kinder unseres Volkes ums Leben gekommen sind.
[...] (Anm. Dissident: wurde hier Text ausgelassen?)
All das, was ich hier alleine geschrieben habe, habe ich allein während meiner 16-monatigen „Sonderarbeit" erlebt, u. meinen angehäuften Schmerz, meinen ungeheuren Kummer, mein schreckliches Leid konnte ich wegen der „Bedingungen" nicht „anders" ausdrücken als leider nur durch Schreiben.

S.G.
Die Nacht
So sah die Nacht aus, die entsetzliche, brutale Nacht von Purim in 1944, in welcher die Mörder der Welt für die jungen u. frischen Leben ein Massaker vorbereiteten. Die Zahl der Opfer erreichte 5000. Sie brachten die tschech. Juden ihrem Gott zum Opfer dar. Sie haben sich genug darauf vorbereitet, sie haben alle Vorbereitungen auf das große Massaker schon 1 Tag vorher getroffen. Es schien, als ob auch der Mond mitsamt den Sternen u. dem Himmel Freundschaft mit dem Teufel geschlossen hätte. Sie haben sich heute herausgeputzt, als ob der Feiertag „ideal", imposant .d reich sein sollte. Sie haben unser Purim in das „Tischa-be-aw" verwandelt!

Die Stimmung im Lager
Es herrscht im Lager unter den Juden eine schwermütige, traurige Stimmung. Alle gehen bedrückt u. bedrängt umher. Es lebt alles in beklommener Erwartung. Man sagte „uns" schon gestern, daß „sie" vielleicht zu uns kämen u. die Öfen wurden unaufhörlich 3 Tage geheizt, damit sie ihre neuen Gäste empfangen könnten. Von Tag zu Tag wurde mehr klar, daß dies ein Symbol, ein Beweis dafür ist, daß man nichts mehr dagegen tun kann. Wer weiß, welche Folgen damit verbunden sind. Es wird sein wie Sprengstoff, wie Dynamit, wie Feuer im Schießpulverfaß, der so lange auf die Explosion wartet. Alle hatten ihre Hoffnung darauf gesetzt, so überlegten wir es uns. Die tschech. Juden sind doch aus dem Lager. Sie leben doch schon 7 Monate in dieser verlorenen u. unglücklichsten Ecke der ganzen Welt u. wissen alles, verstehen alles. Sie sehen doch jeden Tag den großen schwarzen Feuerrauch, der aus der tiefen Hölle zum hohen Himmel ausreißt, jeden Tag mit neuen Opfern.
[...] (Anm. Dissident: wurde hier Text ausgelassen?)
Aber die tschech. Juden glaubten, hofften, daß sie dem Schicksal unseres Volkes nicht begegnen würden. [...] Es ist aber wahr, daß es zum ersten Mal der Fall war, daß ein jüd. Transport, ganze Familien, [bei der Ankunft in Birkenau] nicht ins Feuer gehen, sondern gemeinsam in ein Lager übergehen sollte. Das war ein Trost für sie, ein Zeichen, daß die „Macht" sie aus dem allgemeinen „Judengesetz" herausgenommen habe. Sie erwarteten also nicht dasselbe Ende, das die Juden aus der ganzen Welt traf. Sie erwarteten nicht, daß auch sie Opfer ihres Gottes sein könnten. Und so wußten sie, die unglücklichen, naiven Opfer, überhaupt nichts, sie verstanden nichts, sie drangen überhaupt nicht in die dunklen bösen Gedanken der gemeinsten Sadisten u. Verbrecher ein. Sie begriffen nicht, daß das jetzt geschenkte Leben ihnen nur wegen eines gewissen Zieles, zu einem bestimmten Teufelszweck gegeben wurde. Diese barbarische Täuschung verschlang sie in so einem Maße, daß sie meinten, sie würden noch leben. Als aber der Zweck der Täuschung erreicht war, wurde ihr Leben nutzlos u. sie waren jetzt so dran wie alle Juden, bestimmt zum Tode.

Die Nachricht darüber, daß sie aus dem Lager „fortgeschickt" würden, kam so unerwartet, so plötzlich. Ihre Herzen erschraken, es beherrschte sie ein schlechtes Gefühl, die Intuition sagte ihnen voraus, daß sich etwas Schlimmes vorbereitete, sie konnten es aber nicht glauben. Es wurde ihnen erst am letzten Tage ihres Lebens bewußt, daß man sie nicht zur Arbeit in ein anderes Lager führen würde, sondern daß man den Tod schon vorbereitet hatte für sie, daß sie also in den Tod geschickt würden.
Es herrscht eine Spannung im Lager, obwohl es nicht der erste Fall ist, in dem etwas mit Tausenden auf einmal geschieht. Die Leute aus dem Lager wußten ganz genau, daß man die Transporte geradewegs in den Tod führte. Heute ist es aber ein Sonderfall, weil die heutigen Opfer in ganzen Familien hierher gekommen sind u. geglaubt haben, daß sie leben würden, u. gehofft haben, daß sie befreit sein würden, weil sie hier doch schon 7 Monate gelebt haben. [...] Alle fühlen mit den tausenden frischen Leben mit, die jetzt dort in den kalten dunklen Baracken eingeschlossen sitzen. Die Türen sind mit Brettern verschlagen, die Opfer sind dort wie im Käfig eingesperrt.

Die Familien wurden schon getrennt, zerrissen, dorthin verschleppt: Die einsame Frau weint in der einen Baracke, der Mann in der anderen, u. die größeren Kinder in der dritten Gruft, sie sitzen dort u. weinen, rufen noch nach der Mutter u. dem Vater. Alle im Lager gehen bedrückt umher u. gucken instinktiv in die Richtung, in die Ecke, dorthin über die Drähte u. Zäune zu den überfüllten Baracken, die jetzt Tausende von Welten halten u. für die sich jetzt die letzte Nacht schreibt.

Die Vorbereitung der „Macht"
Schon 3 Tage zuvor, am Montag, dem 6.3.1944, sind die 3 gekommen: der Lagerführer, der kalte Mörder u. Bandit, der Oberscharführer Schwarzhuber, der Oberrapportführer Oberscharführer. . . u. unser Oberscharführer Fast, der Chef aller 4 Krematorien. Alle zusammen umkreisten das ganze Gelände der Krematorien u. arbeiteten den „strategischen" Plan aus, wie z.B. wohin man die Posten u. die verstärkten Wachen stellt. Diese militär. Vorbereitungen sollten für den Tag ihrer großen Freude vorbereitet sein. Bei uns rief es eine große Überraschung hervor, weil es in unserer 16-monatigen tragischen scheußlichen „Sonderarbeit" zum ersten Mal passierte, daß die Macht solche Sicherheitsvorkehrungen traf.

Es sind vor unseren Augen schon hunderttausende kräftige junge vollblütige Leben hindurchgegangen, nicht einmal waren es die Transporte von Russen, Polen u. auch Zigeunern, die wußten, daß man sie zum Tode brachte, keiner hat versucht, Widerstand zu leisten oder zu kämpfen. Alle sind wie die Schafe zur Schlachtbank gegangen. Während der 16 Monate kann ich nur 2 Fälle als Ausnahme verzeichnen. Ein dreister mutiger Junge aus dem Bialystoker Transport warf sich mit einem Messer auf die Posten u. stach etliche blutig, u. dann wurde er auf der Flucht erschossen. Der 2. Fall - vor welchem ich mein Haupt in Hochachtung neige, u. Ehre sei ihm - der Fall mit dem „Warschauer Transport". Es waren die Juden aus Warschau, die amerikanische Bürger waren, u. unter ihnen waren auch gebürtige Amerikaner. Sie alle zusammen sollten von einem Internierungslager in Deutschland aus in die Schweiz geschickt werden u. dort unter dem Schutz des Roten Kreuzes stehen. Die „kulturelle" herrliche Macht hat die amerikanischen Bürger anstatt in die Schweiz hierher in die Krematorien, ins Feuer gebracht. Und dann ist der heroische Fall geschehen, daß eine junge Heldin, Tänzerin aus Warschau, dem Oberscharführer von der „politischer Abteilung" in Auschwitz Quakernack den Revolver entrissen u. den Rapportführer, den berühmten Banditen, den Unterscharführer Schillinger, erschossen hat.

Ihre Tat hat auch andere tapfere Frauen ermutigt, u. sie haben um sich geschlagen u. Flaschen u. ähnliche Sachen den gereizten u. wütenden Tieren, den uniformierten SS-Leuten, ins Gesicht geworfen. Das waren die einzigen Transporte, bei denen die Leute Widerstand leisteten, weil sie wußten, daß sie nichts mehr zu verlieren hatten. Aber all die Hunderttausende sind bewußt wie d. Schafe zur Schlachtbank gegangen. Und deshalb haben die heutigen Vorbereitungen bei uns so eine Überraschung hervorgerufen. Wir haben abgeschätzt, daß zu „ihnen" irgendwelche Gerüchte gelangt sein müssen, daß die tschech. Juden, die schon 7 Monate mit ihren ganzen Familien im Lager sind u. genau wissen, was im Lager geschieht, daß diese Juden sich nicht so leicht das Leben nehmen lassen. Und deshalb bereiten sie sich mit allen technischen Mitteln auf den Kampf mit den Menschen vor, welche die „Chuzpe" haben würden, nicht zum Tod zu gehen, sondern gegen die „unschuldigen" Verbrecher Widerstand leisten zu wollen.

Am Montag um 12 Uhr nachmittags schickte man uns in den Block hinein, um auszuruhen, damit wir dann mit frischen Kräften zur Arbeit kommen könnten. 140 Männer - fast der ganze Block - (der Verteilung nach 200 Männer) sollen heute zum Transport gehen, weil beide Krematorien l u. 2 in vollem Gang sein werden. Der Plan wurde mit aller militärischer Pünktlichkeit ausgearbeitet. Wir, die unglücklichsten Opfer unseres Volkes, wurden in die Kampflinie gegen unsere eigenen Schwestern u. Brüder hineingezogen. Wir mußten in der ersten Linie sein, auf die sich die Opfer eventuell werfen würden, u. hinter unserem Rücken standen die „Helden u. Kämpfer der Großmacht" mit Maschinengewehren, Granaten u. Pistolen, um von dort auf sie zu schießen.

Der 1. u. der 2. Tag ist vorüber, es ist der Mittwoch gekommen, u. heute ist also der endgültig bestimmte Tag, an dem der Transport kommen muß. Der Transport wurde aus 2 bestimmten Gründen verschoben. Es hat sich erwiesen, daß man neben den strategischen Vorbereitungen auch moralische Vorsichtsmaßnahmen braucht. Und es gab noch eine Ursache, die die „Macht" sich speziell für die größeren Massaker ausgedacht hat - sie am jüd. Feiertag anzuordnen. Das hat sie dazu gebracht, die Opfer am Mittwoch in der Nacht, wenn bei den Juden Purim ist, umzubringen. Die „Macht", die kalten Mörder u. Verbrecher u. die ausgeschulten blutigen Zyniker, haben in den 3 Tagen alle eventuellen Schwindeleien zur Hilfe genommen, um ihre wirkliche barbarische Fratze zu verschleiern u. die Gehirne stumpf zu machen. Sie sollen sich nicht über ihre Lage „orientieren", u. sollen nicht etwa die bösen finsteren Gedanken herausfinden, mit denen sich die angeblich „kulturellen" gleisnerischen Vorsteher der Macht befassen.

Und der Betrug fing an
Die 1. Fassung, die „sie" verbreitet haben, lautete, daß 5000 tschech. Juden in ein zweites „Arbeitslager" verschickt würden, u. sie müßten ihre Personalien angeben. Jeder bis zum 40sten Jahr ohne Unterschied, ob Mann oder Frau, mußte sein Fach u. den Beruf angeben. Die übrigen älteren Menschen ohne Unterschied der Geschlechter wie auch Frauen mit kleinen Kindern würden wie bisher zusammen sein, die Familien würden nicht zerrissen werden. Das war das erste Opium, womit sie die erschrockene Masse betäubt u. ihre Aufmerksamkeit von der tragischen Wirklichkeit abgelenkt haben. Der 2. Schwindel war, daß alles Gepäck, das jeder noch bei sich hatte, auf die Reise mitgenommen werden mußte, u. die „Macht" hat spezielle doppelte Portionen der ganzen auf die Reise vorbereiteten Masse ausgeteilt.

Und noch einen 3. sadistischen teuflischen Schwindel haben sie sich ausgedacht. Sie haben die Nachricht verbreitet, daß man aus ganz bestimmten Gründen bis zum 30.3. keine Korrespondenz in die Tschechoslowakei schicken könne. Wer ein Paket bekommen wolle, müsse wie bisher einen Brief an seine Freunde schicken, der aber einige Wochen zurück [sic!] mit den Daten bis zum 30. datiert sein müsse. Man werde diese Briefe fortlaufend abschicken, u. die dann eintreffenden Pakete würden die Empfänger wie bisher in Ordnung bekommen. Niemand von ihnen hat es begriffen, keiner konnte sich vorstellen, daß die „Macht" so schuftig u. niederträchtig sein kann, daß sie solche gemeinen verbrecherischen Schwindeleien anwendet, im Kampf gegen wen? Gegen die schutzlose u. waffenlose Masse, mit bloßen Händen ohne Gewehr, deren einzige Kraft in ihrem Willen steckt.
Der ganze gut ausgedachte Betrug war das beste Mittel, um selbst realistisch denkende u. die Wirklichkeit erkennende Menschen zu beruhigen u. zu paralysieren. Alle ohne Geschlechts- u. Altersunterschied sind der Illusion verfallen, daß man sie bestimmt zur Arbeit führen würde, u. dann - als die Banditen gefühlt haben, daß ihr „Chloroform" schon „gut" wirkt, sind sie zur Durchführung der Vernichtungsoperation geschritten.

Sie haben die Familien zerrissen, in Stückchen zerzupft - Frauen u. Männer getrennt, die Alten u. die Jungen getrennt, und so hat man sie in der Falle eingefangen, dort im nebenstehenden leeren Lager. Sie lockten die naiven Opfer in die hölzernen kalten Baracken hinein, jede Gruppe führte man getrennt dorthin, u. die Türen vernagelte man mit Brettern. Die erste Phase war gelungen. Die Opfer waren zerstreut, betäubt, sie konnten nicht mehr logisch denken, weil sie gerade dann, wenn sie sich schon orientierten, feststellten, daß man sie gefangen hatte, um sie zu töten. Sie waren wehrlos u. hatten auch keine Kraft mehr, an Kampf u. Widerstand zu denken, weil jeder Kopf, jedes Gehirn, das vom Opium, von der Illusion nüchtern wurde, sich nun mit den neuen Sorgen beschäftigte. Ein junger, vollblütiger Junge oder ein Mädchen machten sich Sorgen um ihre Eltern. Wer weiß, was mit denen los ist. Und junge Männer, voll Mut u. Kraft, waren auch erschüttert u. saßen dort in Trauer u. überlegten, was mit ihren jungen Frauen u. Kindern, die heute von ihnen fortgerissen worden waren, geschehen sein mochte. Jeder stürmische Vorschlag, zu kämpfen u. Widerstand zu leisten, wurde infolge des individuellen Schmerzes sogleich abgelehnt. Jeder wurde von seinem Familienunglück gefesselt, u. das hat seine Überlegungen u. sein Denken niedergedrückt u. paralysiert, wegen der allgemeinen Lage, in welcher er sich alleine befand. Und die in Freiheit so junge, energische u. kämpferische Masse ist betäubt, resigniert, enttäuscht u. zerbrochen sitzen geblieben.

Die 5000 Opfer sind auf die 1. Stufe zum Grab ohne Widerstand herausgetreten. Der lang in der Teufelspraktik geübte Betrug hat Erfolg gefeiert.

Das Hinausführen zum Tod
Am Mittwoch in der Purimsnacht am 8.3.1944 sind die glücklichen Juden jener Länder, in denen sie noch leben, in ihre Synagogen u. Gebetshäuser oder an einen anderen Ort gegangen, um den großen Feiertag, das symbolische nationale ewige Purimgeheimnis, zu feiern, u. sie haben sich gewünscht, daß möglichst bald das Ende des neuen, modernen Hamans kommen solle. In der selben Zeit sind 140 Juden des „Sonderkommandos" in Auschwitz-Birkenau hinausmarschiert u. sind auch irgendwohin gegangen. Sie sind aber nicht in die Synagoge gegangen, um den Feiertag zu feiern u. um das große Purimgeheimnis zu verehren. Sie sind wie Trauernde mit in Trauer tief gesenkten Häuptern gegangen. Tiefer Gram u. Schmerz verbreiteten sich überall durch sie u. hat alle Juden im Lager angesteckt. Ihr Weg, den sie jetzt marschierten, war nämlich der Weg zum Krematorium, zur Hölle des jüd. Volkes. Und sie werden bald, anstatt mit dem jüd. Volk zu feiern, daß sie vom Tode zum Leben erwacht sind, der Freude des piratischen Volkes zuschauen, das das große Fest der Vollstreckung des alten Urteils feiern wird. Eines Urteils, das von ihrem Gott in neuer Kraft erneuert worden war.

Wir werden bald zu Zeugen; mit unseren eigenen jüd. Augen werden wir dazu gezwungen, der eigenen Vernichtung zuzuschauen. Wir werden sehen, wie 5000 Menschen, 5000 Juden, 5000 vollblütige, frische, blühende Leben von Frauen u. Kindern, alten u. jungen Männern, von Menschen ohne Geschlechts- u. Altersunterschied, dem Druck der ausgeschulten Verbrecher ausgeliefert werden. Der Verbrecher, die Revolver, Granaten u. Maschinengewehre benutzen werden u. die mit Hilfe ihrer ständigen Partner, der wilden Vierfüßigen, der wütenden Hunde, die Opfer verfolgen, ihnen nachjagen u. sie mörderisch schlagen werden, um sie zu betäuben u. ihnen die Besinnung zu rauben. Die Opfer werden dann verblendet in die Arme des Todes laufen.
Und wir, ihre eigenen Brüder, müssen dabei noch helfen, sie von den Autos herunternehmen, sie in die Bunker führen, den Müttern helfen, sich nackt auszuziehen. Und dann die, die schon ganz bereit sein werden, in den Bunker, ins Grab, in den Tod führen. Als wir dorthin auf den Platz vor der großen Hölle des Krematoriums l ankamen, waren sie, die Vorsteher der Macht, schon da u. hatten sich auf die Schlacht vorbereitet. Es waren viele SS-Männer in Kriegsbereitschaft angekommen. Sie luden ihre Revolver mit vielen Kugeln, u. sie trugen viele Granaten an der Seite. Diese gut ausgerüsteten Soldaten hatten das Krematorium ringsherum eingekreist u. hatten die Stellungen bezogen, von denen aus sie in jedem Fall zum Kampf bereit sein würden. Autos mit Reflektoren waren in jedem Winkel aufgestellt, um das große Schlachtfeld gut zu beleuchten. Und es hat dort auch ein spezielles Auto mit Munition bereit gestanden, für den Fall, daß Kugeln gegen den so starken Feind fehlen sollten...
[...] (Anm. Dissident: wurde hier Text ausgelassen?)
Es war schon alles vorbereitet. 70 Mann unseres Kommandos wurden als Posten in die Umgebung des bezaunten Krematoriums gestellt. Und sie stehen hinter uns - außerhalb des Zaunes -, auf alles vorbereitet mit auf die Opfer gerichteten Gewehrläufen. Autos u. Motorräder fahren hin u. her. Man fährt „dahin" u. „dorthin", um sich zu versichern, daß alles in Ordnung läuft. Es herrscht Totenstille im Lager. Alles, was noch lebt, muß in die hölzernen Grüfte verschwinden u. dort bleiben. Jetzt hört man in der Nachtstille ganz neue Schritte. Es marschieren hier die Soldaten mit den aufgesetzten Helmen. Sie gehen mit voll geladenem Gewehr, als ob sie aufs Schlachtfeld gingen. Es ist heute zum ersten Mal der Fall, daß die Soldaten während der Nacht ins Lager kommen, wenn alle schlafen u. hinter den Drähten u. Zäunen liegen. Es wurde über das Lager sogar der Kriegszustand verhängt.
Alles Lebendige muß jetzt in Ruhe u. bestürzt dort in den Käfigen sitzen. Und dies, obwohl alle es schon kennen. Sie haben es doch schon mehrmals gesehen, wie man die Opfer frei ins Tageslicht führt. Alle haben es gesehen, alle waren schon Zeugen, wenn man sie zum Tode führt. Aber heute, heute haben sie es anders gemacht, um größeren Schrecken u. größere Angst zu bewirken. Nur die Nacht, den Himmel mit den Sternen u. mit dem leuchtenden Mond kann der Teufel nicht dazu zwingen, die Augen zu schließen. Nur sie werden die Zeugen dessen sein, was der Teufel heute in der Nacht tun wird.

Man hört in der Stille, in der geheimnisvollen Nachtstille, das Geräusch der Autos. Sie fahren ins Lager, sie nehmen schon die Opfer auf. Es heulen die bösen u. wilden Hunde. Die „Freunde" sind schon bereit, sich auf die Opfer zu werfen. Man hört die klingenden Stimmen der betrunkenen Offiziere u. Soldaten, die da schon bereit stehen. Es sind auch die deutschen u. polnischen „Häftlinge" gekommen, die an diesem Feiertag freiwillig ihre Hilfe angeboten haben, u. sie alle zusammen, Mörder, das Teufelsgesindel, sind gekommen, um die Opfer in die Autos einzupferchen u. sie zum Krematorium zu schicken.
Die eingeschlossenen Opfer sitzen dort in Todesangst, u. ihre Herzen klopfen sehr stark. Sie sitzen dort wild gespannt. Sie hören alles, was draußen los ist. Sie sehen durch die Spalten in ihren Grüften die Mörder, die Räuber, die schon mit den Autos warten, damit sie ihre Leben fangen könnten. Sie wissen, daß es nicht mehr sehr lange dauern wird, u. sie bleiben nicht lange in dieser dunklen Gruft, in der sie jetzt gerne für die Ewigkeit bleiben würden. Sie werden mit Gewalt hier herausgezerrt u. irgendwohin zum Teufel in die Hölle abgeführt. Ein grausames Zittern überkam die resignierte Masse, u. sie blieben alle stumm in ängstlicher Spannung wie tot auf der Stelle stehen. Sie hörten jetzt die Schritte, die sich ihnen näherten, u. ihre Herzen standen still. Das Brett wurde von der 1. Gruft abgerissen. Das vernagelte Brett hatte für die Opfer auch eine Schutzwand dargestellt. Solange das Brett vernagelt blieb, waren sie nämlich dadurch noch vom Tod getrennt, u. sie hofften irgendwo tief im Innern noch, daß sie vielleicht ewig in dem Käfig sitzen bleiben könnten - bis sie dort aus dem Gefängnis befreit würden.

Und jetzt, die Tür öffnet sich u. die Opfer bleiben nervös u. zitternd stehen, sie schauen erschrocken auf die Bestien, u. sie ziehen sich instinktiv wie vor einem Gespenst in die Tiefe der Gruft zurück. Sie würden gerne irgendwohin entfliehen, entlaufen, damit das barbarische Auge sie nicht sähe. Sie erschraken, als sie die Gesichter sahen, alle die Gesichter der Leute, die gekommen waren, um ihnen das Leben zu nehmen. Die bösen u. wilden Hunde, die sie mitnahmen, heulten, u. die Bestien warfen sich schon auf die ersten Opfer, u. bald verbreitete sich unter den jungen jüd. Frauen große Angst vor den Polen u. den Deutschen. Die verzweifelte Masse verband sich zu einem Knäuel u. war in ein Stück zusammengegossen, u. es fing an, sich stückchenweise zu zerreißen - bis die Masse in Stückchen zerfiel. Die resignierten, enttäuschten, zerbrochenen Frauen liefen, um sich von den Autos aufnehmen zu lassen, weil sie dem Beißen der wilden Hunde oder den Schlägen der wütenden Bestien entkommen wollten. Einige fielen beim Laufen mit ihrem Kind, u. der unersättliche Boden begann sich gleich mit dem warmen Blut aus dem jungen jüd. Köpfchen zu sättigen.
Die Opfer stehen schon auf den Autos zur Abfahrt bereit, u. sie schauen umher u. suchen, als ob sie etwas verloren hätten. Es scheint der jungen Frau, daß vielleicht dort ihr geliebter Gatte kommt - die Mutter sucht mit den Augen in dieser tragischen Nacht, ob ihr junger Sohn nicht zufällig zu ihr kommt. Und das verliebte Mädchen sucht u. tappt, ob es irgendwo auf den Autos unter den Menschen seinen Geliebten findet.

Sie schauen nervös ringsherum auf die schöne Welt, auf den Himmel mit den Sternen u. dem Mond, der dort so majestätisch spaziert. Sie schauen in die wüste Gruft, in der sie zuvor gesessen hatten. Ach, könnten sie dorthin zurückkehren! Sie wissen u. fühlen, daß das Auto einen unfesten Boden hat, auf dem sie sich nicht lange halten werden. Ihre Augen wandern zu dem Lager, zu jenem Lager, in dem sie noch gestern waren. Es stehen dort die erschrockenen tschech. Familien u. gucken durch die Spalten auf ihre Schwestern u. Brüder, die irgendwohin fortgeführt werden.
[...] (Anm. Dissident: wurde hier Text ausgelassen?)
Es ist dem Teufel schon die 2. Phase gelungen, es ist ihm gelungen, die Opfer schon auf die 2. Stufe zur Gruft zu stellen.

Sie kommen
Sie fahren. Alles ist angespannt... Sie, die Mörder, machen ihre letzten Vorbereitungen. Und unsere Blicke wenden sich dorthin, zu jenem Winkel, zu jenem Punkt, von welchem sich das Geräusch von den Autorädern nähert. Wir hören schon die uns so gut bekannten Motorräder u. die Autos, die so wild fahren, als ob sie jemanden verjagen wollten. Die 1. Gruppe von Opfern ist schon da. Wir sehen schon von weitem die leuchtenden Autoreflektoren, die sich mehr u. mehr uns nähern. Sie fahren, sie kommen. Wir sehen, von weitem sehen wir schon die Schatten von menschl. Geschöpfen. Es dringt zu unseren Ohren ihr stilles Weinen u. Schluchzen, das aus ihren Herzen quillt.
[...] (Anm. Dissident: wurde hier Text ausgelassen?)
Der Lärm wird immer stärker, die Reflektoren beleuchten schon das Gebäude der riesigen Hölle.

Sie sind da
Die unglücklichen Opfer sind schon gekommen. Die Autos sind stehengeblieben. Die Herzen der Opfer zittern. Die Opfer stehen hier wild erschrocken, unbeholfen, resigniert u. enttäuscht. Sie schauen auf dem Platz umher, aufs Gebäude, in welchem bald ihre Welten, ihre jungen Leben, ihre frischen Körper für die Ewigkeit verschwinden werden.
Sie stehen hier verworren, entwaffnet u. resigniert. Sie haben schon die wirkliche Wahrheit mit eig. Augen erkannt, der Abgrund ist schon geöffnet, u. sie fallen in ihn hinein.
[...] (Anm. Dissident: wurde hier Text ausgelassen?)
Sie werfen ihr Gepäck ab - alles, was sie auf die „Reise" mitgenommen haben -, sie dürfen keine Sachen bei sich haben, u. sie wollen es auch nicht.
Sie lassen sich frei, ohne Widerstand, aus den Autos herabnehmen, sie fallen wie ohnmächtig, wie die abgeschnittenen Ähren, gerade in unsere Arme. Na, nimm mich, mein lieber Bruder, an die Hand u. führe mich das kleine Stück meines Lebensweges, das mir noch bis zum Tod übrig bleibt. Wir führten sie, unsere lieben, teuren, zarten Schwestern, wir hielten sie unter den Armen u. gingen stumm Schritt für Schritt, u. unsere Herzen klopften rhythmisch. Wir litten mit ihnen, bluteten genauso wie sie, u. wir spürten, daß wir mit jedem Schritt weiter vom Leben fort u. näher zum Tod waren. Und bevor sie in den tiefen Bunker hinabstiegen, bevor sie die 1. Stufe in die Gruft hinabgingen, schauten sie noch zum letzten Mal zum Himmel u. zum Mond hinauf - u. aus beiden Herzen entrang sich instinktiv ein tiefer Seufzer. Es glänzten im Mondschein die Tränen der Schwester, die er führte, u. eine zitternde Träne blieb auch im Auge des Bruders stehen.

Im Auskleideraum
Der große tiefe Saal, in dem 12 Säulen stehen, die die Last des Gebäudes tragen, wird jetzt stark mit elektr. Licht beleuchtet. Die Bänke u. die Kleiderhalter für die Sachen der Opfer an den Wänden entlang u. um die Säulen sind schon lange vorbereitet. An der ersten Säule hängt das Schild, auf dem in versch. Sprachen erklärt wird, daß man ins „Bad" gekommen sei u. daß man die Sachen ausziehen müsse, weil sie desinfiziert werden müßten. Wir sind genauso getroffen wie die Opfer, u. wir schauen uns bestürzt um. Sie wissen alles, sie verstehen alles, sie wissen, daß es kein Bad ist, sondern daß der Saal nur ein Korridor ist, der in die Gruft führt.
Der Saal wurde mit den Menschen vollgefüllt. Es kommen Autos mit frischen Opfern, u. der „Saal" schlingt alle in sich hinein. Wir stehen alle bestürzt u. sind kaum fähig, ein Wort zu sagen. Obwohl es nicht der erste Fall ist. Wir haben schon viele solche Transporte gehabt, u. wir haben solche Bilder wie heute nicht zum ersten Mal gesehen. Und trotzdem fühlen wir uns sehr schwach, als ob wir in Ohnmacht fallen würden.
[...]
Wir haben überhaupt keinen Mut gefunden, so dreist zu sein, unseren lieben Schwestern zu sagen, daß sie sich nackt ausziehen sollen. Die Sachen, die sie noch angehabt haben, bilden nämlich einen Schutzmantel, in dem ihr Leben ruht. In dem Moment, wenn sie die Sachen ausziehen u. ganz nackt stehen bleiben, verlieren sie ihre letzte Stütze, in der ihr Leben jetzt noch gehüllt ist. Wir möchten ihnen also nicht sagen, daß sie sich schnell ausziehen sollen. Sie sollen noch eine Weile, nur noch einen Augenblick, in ihren Panzern, im Mantel des Lebens, stehen bleiben.
Die erste Frage, die alle Frauen auf den Lippen haben, ist, ob die Männer schon angekommen seien. Sie würden gerne wissen, ob ihr Mann, ihr Vater, ihr Bruder oder der Geliebte noch leben. Oder ob deren tote Leiber irgendwo herumliegen, oder ob das Feuer sie schon verbrannt hat u. kein Andenken an sie bleibt u. sie einsam bleiben, elend mit dem Kind, dem Waisen. Eine denkt jetzt nach, daß sie vielleicht ihren Vater, Bruder u. Geliebten für immer verloren hat. Warum, für wen sollte sie dann am Leben bleiben? Sag mir, mein Bruder, fragt eine andere Frau, die schon lange in ihren Gedanken der Welt u. dem Leben für immer entfremdet ist, sie fragt uns direkt u. mit mutiger Stimme: „Sagt ihr, Brüder, dauert der Tod lange? Ist er schwer? Oder kommt er leicht?"

Aber man läßt sie nicht lange so stehen. Die mörderischen Bestien geben ihnen gleich von sich zu spüren. Die Luft wird vom Geschrei der betrunkenen Banditen zerrissen, die ihre tierischen Augen noch schnell an ihrer Nacktheit, der Nacktheit meiner lieben schönen Schwestern, sättigen wollen. Die Stöcke fallen auf die Rücken, Köpfe u.s.w. Die Sachen fallen schnell von den Körpern ab. Ein Teil von ihnen schämt sich, sie möchten irgendwohin verschwinden, sie möchten nicht ihre Nacktheit vorzeigen. Es gibt hier aber keinen Winkel, es gibt hier keinen Platz für die Scham. Die Moral mit der Ethik - die gehen in der Gruft genauso wie das Leben zugrunde.
[...]
Es kommen noch viele neue Autos, u. die Opfer kommen in den großen Saal. Aus der Reihe der Nackten reißen sich viele Frauen los, werfen sich wild weinend u. schreiend zu den neu Angekommenen, weil die nackten Kinder ihre Mütter erkannt haben, u. sie küssen sich, umarmen, freuen sich darüber, daß sie wieder zusammengekommen sind. Und das Kind fühlt sich glücklich, weil die Mutter, das mütterliche Herz, es in den Tod begleiten wird. Alle ziehen sich aus u. stellen sich in eine Reihe. Ein Teil weint, einige stehen u. zittern still. Eine reißt sich die Haare aus dem Kopf u. redet wild zu sich selber. Als ich näher komme, höre ich nur diese Worte: „Wo bist du, mein Geliebter, warum kommst du nicht zu mir, ich bin doch jung u. schön genug." Die Frauen, die um sie herumstanden, haben mir gesagt, daß sie schon gestern abend im Gefängnis verrückt geworden sei.
Andere reden zu uns still u. ruhig: „Ach, wir sind doch noch so jung! Wir würden so gerne noch leben, könnten wir noch mindestens ein Stückchen vom Leben abreißen!" Sie bitten uns um nichts. Sie wissen nämlich u. verstehen. daß auch wir Opfer sind so wie sie. Sie möchten mit uns nur reden. Meistens reden sie, weil ihre Herzen übervoll sind, u. sie möchten sich vor dem Tod dem noch lebendigen Menschen mit ihren Leiden anvertrauen.
Es sitzt dort auch eine Gruppe von Frauen. Sie umarmen sich u. küssen sich. Es haben sich Schwestern getroffen, sie gießen sich zusammen in einen Knäuel, in eine Masse.
Und dort sitzt auf der Bank eine nackte Mutter u. hält im Schoß ihre kleine Tochter, ein Kind, ein Mädchen, das erst kaum 15 Jahre alt ist. Die Mutter drückt seinen Kopf an ihre Brust u. küßt es auf alle Glieder seines Körpers. Der Strom von heißen Tränen fällt auf die junge Blume. So beweint die Mutter ihr Kind, das sie bald mit eigenen Händen in den Tod führen wird.

Im Saal, in der großen Gruft, strahlt jetzt ein neues Licht. Auf einer Seite der großen Hölle stehen jetzt die Frauenkörper, weiß wie Alabaster, ausgestellt, die warten, bis die Tür zur Hölle geöffnet wird u. ihnen der Weg zum Tod frei sein wird. Wir, die angezogenen Männer, stehen ihnen jetzt gegenüber u. schauen bestürzt auf sie. Wir können nicht begreifen, ob dieses Bild Wirklichkeit oder nur ein Traum ist. Ob wir irgendwohin in eine nackte Frauenwelt hineingefallen sind, wo bald ein Spiel des Teufels mit ihnen beginnen sollte. Oder ob wir irgendwohin in ein Museum gefallen sind, in ein Künstleratelier, u. die Frauen versch. Alters, die mit versch. Grimassen das stille Weinen u. Schluchzen gestalten, hier speziell für den Künstler als Modelle stehen. Sie kamen wegen seiner Kunst.
Wir waren nämlich alle verwundert, daß diese Frauen, im Gegensatz zu anderen Transporten, so ruhig waren. Der größte Teil von ihnen war sehr mutig u. sorglos, als ob nichts geschehen sollte. So heldenhaft, mit einer solchen Ruhe schauten sie dem Tod ins Gesicht! Es hat uns sehr überrascht. Wissen sie etwa nicht, was sie erwartet? Wir schauen auf sie mit Reue, weil wir schon ein weiteres, schreckliches Bild vor uns sehen, wie alle diese frischen Leben, die wie sprudelnde Welten Geräusche u. Geplauder von sich geben, in 1 Stunde vom Tod verschlungen werden. Ihre Münder werden für immer zum Schweigen gebracht. Die strahlenden Augen, die uns jetzt so bezaubern, werden starr in eine Richtung schauen - sie werden etwas in der Ewigkeit der Toten suchen.

Die schönen, reizenden Körper, in denen das Leben sprudelt, werden ekelhafte, ausgezogene Geschöpfe, die auf dem Boden im Schmutz u. Dreck herumliegen werden. Die alabasterreinen Körper werden vom menschlichen Kot befleckt. Aus dem Mund voll von Perlen werden die Zähne, auch mit dem Fleisch, ausgerissen, u. es wird viel Blut fließen. Aus der edlen Nase werden 2 Ströme rinnen, von roter, gelber oder weißer Farbe.
Und das Gesicht, jetzt so weiß u. rosa, wird rot, blau oder schwarz vom Gas sein. Die Augen sind blutunterlaufen, so daß du überhaupt nicht erkennst, daß du dieselbe siehst, die jetzt noch vor dir steht. Den Kopf mit den gelockten Haaren werden 2 kalte Hände scheren, u. aus den Ohren u. von den Händen werden ihnen die Ohrringe u. Armbänder abgenommen.


Zuletzt von Dissident am Mo Mai 15, 2017 2:42 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Salmen Gradowski: Der Bericht - Teil 2

Beitrag von Dissident Mo Mai 15, 2017 11:49 am

Und dann ziehen 2 fremde Männer die Handschuhe an, sie binden die Hände mit einem Band zusammen, die Hände, die jetzt schneeweiß, strahlend sind, die aber dann ekelhaft sein werden, u. die Männer werden die Hände überhaupt nicht berühren wollen. Sie werden die schönen jungen Blumen auf dem kalten, schmutzigen Zementboden wegziehen. Und der Körper wird allen Dreck, den er trifft auf dem Weg, aufwischen. Und dann wirft man sie wie ein ekelhaftes, schmutziges Tier weg. Sie wird im Aufzug in die Hölle, dorthin nach oben zum Feuer, weggeschickt, u. in 1 Minute werden die dicken, fetten Körper in Asche verwandelt.
[...]
Unsere Herzen krampfen sich vor Mitleid zusammen. Ach, könnten wir ihnen wenigstens ein Stück unseres Lebens leihen, könnten wir uns für unsere lieben Schwestern opfern, wie glücklich wären wir! Wir würden sie gerne an unser betrübtes Herz drücken, wir würden gerne ihre Körper abküssen, uns vom Leben, das so bald verfliegt, berauschen. Wir würden gerne tief ins Herz das Bild einprägen, wie die so jungen Leben, die für uns hingegeben werden, jetzt aussehen. Wir sind aber alle voll im Bann der scheußlichen Vorstellung, von der wir uns nicht befreien können. Die lieben Schwestern gucken verwundert auf uns, warum wir so verzweifelt seien, da sie doch so ruhig sind. Sie möchten jetzt viel mit uns reden: Was geschieht mit ihnen, wenn sie tot sind? Sie wären dafür aber nicht tapfer genug - und so bleibt ihnen das Geheimnis bis zu ihrem Ende verschwiegen.

Es steht jetzt die ganze Masse, die große nackte Masse, da u. guckt starr in eine Richtung, als ob sie alles wüßte, als ob der finstere Gedanke ihr gerade in den Sinn käme.
Es liegen auf der anderen Seite des Raumes alle ihre Sachen in einem Knäuel, in dem die einzelnen Haufen gemischt sind. Es sind dort ihre Sachen, die sie von sich abgeworfen haben. Die Sachen lassen sie nicht in Ruhe. Obwohl sie wissen, daß sie jetzt nichts mitnehmen dürfen, sind sie mit diesen Sachen durch viele imaginäre Fäden verbunden. Sie fühlen, daß sie mit den Sachen verbunden sind, weil die Sachen noch die Wärme ihres Körpers festhalten. Jetzt liegen sie abgeworfen, dort das Kleid, da der Pullover, der sie früher gewärmt u. geschützt hat. Ach, könnten sie ihn noch einmal anziehen! Wie glücklich würden sie in der guten Bekleidung sein! Ist es wirklich so schlimm, ist ihre Lage wirklich so tragisch, daß sie ihre Sachen niemals mehr auf ihre Körper anziehen werden?

Bleiben sie wirklich ewig so? Werden sie wirklich nie zu den Sachen zurückkommen? Ach, die Sachen bleiben dort wie Waisen. Wie Zeugen, wie eine Botschaft, ein Beweis des Todes, der schon bald kommt. Ach, wer weiß, wer noch diese Sachen tragen wird! Eine tritt aus der Reihe heraus u. hebt ihren Seidenschal unter dem Fuß ihrer Freundin hervor, die auf ihn getreten ist. Sie nimmt ihn schnell u. verschwindet mit ihm in der Reihe. Ich frage sie: „Wofür brauchst Du das Tuch?" „Es ist für mich das Andenken, mit dem ich ins Grab gehen möchte", antwortet mir das Mädchen leise.

Der Marsch zum Tod
Die Tür wurde mit Lärm aufgemacht. Es öffnete sich breit die Hölle vor den Opfern. Im kleinen Zimmer, das zum Grab führt, stehen die Vorsteher der Großmacht wie zu einer Militärparade aufgestellt. Die ganze politische Abteilung kam heute, um das große Fest zu sehen. Die Offiziere mit hohen Chargen, deren Gesichter wir während der 16 Monate noch niemals gesehen haben. Es steht unter ihnen auch eine Frau, die „SS-Frau", die Leiterin des Frauenlagers. Auch sie will bei der großen „nationalen" Feier sein, wenn die Kinder unseres Volkes ums Leben kommen. Ich stehe abseits u. beobachte die beiden Seiten. Die Banditen, die scheußlichen Mörder - u. meine Schwestern, die unglücklichen Opfer.
Der Todesmarsch hat begonnen. Sie gehen stolz, mit festem Tritt, keck u. mutig, als ob sie dem Leben entgegen gingen. Es bricht sie auch nicht, wenn sie schon den letzten Ort, die letzte Ecke sehen. Als ob sich der letzte Akt ihres Lebens abspielte. Sie verlieren nicht den festen Boden unter ihren festen Füßen, wenn sie schon sehen, daß sie im Herzen der Hölle gefangen sind. Sie haben schon längst mit der Welt u. mit ihrem Leben abgerechnet - noch bevor sie hierher gekommen sind. Sie haben schon im Gefängnis alle Fäden mit dem Leben abgerissen. Deshalb gehen sie jetzt so ruhig, gelassen u. widersetzen sich nicht, wenn sich das Ende nähert. Es marschieren unaufhörlich die nackten, vollblütigen Frauen. Es scheint, als ob der Marsch eine Ewigkeit, eine ganze Ewigkeit dauert.

Es scheint, als ob sich jetzt ganze Welten ausgezogen hätten u. auf einem teuflischen Spaziergang wären. Es gehen Mütter mit kleinen Kindern, die sie auf den Armen halten, andere werden an der Hand geführt. Sie küssen die Kinder - das mütterliche Herz ist ungeduldig - sie küssen ihre Kinder während des ganzen Weges. Es gehen die armen Schwestern, in einen Knäuel eingegossen. Sie möchten gemeinsam dem Tod entgegen gehen. Alle schauen mit verachtenden Blicken auf die aufgestellten Offiziere, oder sie würdigen sie sogar kaum eines Blickes. Keine bittet sie um etwas, keine sucht bei ihnen Erbarmen. Es ist den Opfern schon alles klar, sie wissen, daß in den Herzen der Offiziere kein Funke des menschlichen Gewissens ruht. Sie möchten ihnen nicht das große Vergnügen machen u. in Verzweiflung um ihr Leben betteln.

Auf einmal blieb der Zug von nackten Frauen stehen. Es geht dort ein blondes schönes Kind, ungefähr 9 Jahre alt, mit schön geflochtenen Zöpfen, die wie goldene Stränge auf den Kinderrücken herabhängen. Hinter ihm geht stolz seine Mutter, u. jetzt bleibt sie stehen u. beginnt mutig u. kühn in die Richtung, wo die Offiziere stehen, zu reden: „Mörder, Banditen, unverschämte Verbrecher! Ja, Ihr tötet uns, die unschuldigen Frauen u. Kinder. Ihr schiebt die Schuld an dem Krieg auf uns, auf die Wehrlosen u. Schutzlosen. Ich u. mein Kind, wir, wir hätten Euch in den Krieg hineingezogen. Aber bedenkt, Banditen, daß Ihr mit unserem Blut die Mißerfolge an der Front verdecken wollt. Ihr verliert den Krieg gewiß. Ihr wißt doch ganz genau Bescheid über die tagtäglichen großen Niederlagen an der Ostfront. Bedenkt, Banditen! Ihr könnt jetzt noch alles ruhig machen, aber es kommt der Tag der Rache. Es rächt uns das große siegreiche Rußland! Sie werden Eure lebendigen Körper zerschneiden. Unsere Brüder auf der ganzen Welt finden keine Ruhe, bis sie unser unschuldiges Blut gerächt haben." Und dann wendet sie sich zu der Frau u. sagt: „Und Du, Frauenbestie, Du bist auch gekommen, um unser Unglück zu sehen. Denk daran, daß Du auch ein Kind hast, eine Familie, aber Du wirst Dich ihrer nicht lange freuen. Man wird lebendige Stücke Fleisch von Dir abreißen, u. Dein Kind wird - so wie meines - nicht lange leben. Vergeßt nicht, Banditen, daß Ihr für alles bezahlen werdet! Die ganze Welt wird sich an Euch rächen."

Dann hat sie vor ihnen ausgespuckt u. ist mit dem Kind in den Bunker hineingelaufen. Sie blieben stumm, bestürzt. Niemand fand den Mut, den anderen anzusehen. Sie haben jetzt die große Wahrheit gehört, die sich in ihre tierische Seele einschneidet, einreißt. Sie ließen sie reden, obwohl sie wußten, was sie ihnen sagt. Sie wollten es aber hören, sie wollten hören, was die jüd. Frau, die in den Tod geht, denkt, u. was sie ihnen zu sagen hat. Nun stehen die Mörder u. Banditen ernst da, in Gedanken verloren. Die Frau aus dem Grab hat den Banditen die Maske abgerissen u. hat ihnen die nahe Zukunft vor Augen gestellt, wie es mit ihnen bald aussehen wird. Sie dachten schon mehrmals daran, es sind ihnen schon mehrmals die finsteren Gedanken in ihren Köpfen erschienen. Und jetzt hat ihnen die Jüdin die Wahrheit gesagt. Sie hat sich nicht geschämt u. hat vor ihnen die wahre Wirklichkeit aufgedeckt.

Sie haben Angst, weiter darüber nachzudenken, weil die Wahrheit immer tiefer durchdringt. Warum u. wofür leben sie eigentlich? Aber nein, der Führer, der Gott, erklärt es ihnen doch ganz anders, der Sieg ist doch gar nicht dort auf dem Schlachtfeld im Osten oder im Westen ... Nur hier, im Bunker, hier ist der Sieg, hier marschieren die größten Feinde, derentwegen das Blut auf allen Schlachtfeldern Europas vergossen wird. Hier marschiert der Feind, weswegen die englischen Flugzeuge Tag u. Nacht Bomben werfen u. so die Jungen wie auch die Alten töten. Wegen dieser nackten Frauen müssen sie so weit von zu Hause sein, u. ihre Kinder müssen ihr Leben im Osten einsetzen. Nein, der Führer, der Gott, ist gerecht. Man muß sie ausrotten, vernichten. Und dann, wenn diese nackten Frauen mit den Kindern tot liegen werden, dann kommt sicher schon der Sieg. Ach, könnte man nur alles noch schneller machen, könnte man sie schneller auf der ganzen Welt sammeln u. hierher treiben u. nackt ausziehen wie diese schon nackten Frauen u. sie in die Hölle hineintreiben. Ach, wie gut wäre das! Die Kanonen würden aufhören zu schießen, die Flugzeuge würden aufhören, Bomben zu werfen, der Krieg würde enden. Die ganze Welt würde sich beruhigen.
[...]
Es marschieren weiter in Reihen die vielen jungen nackten Frauen. Und der Marsch bleibt jetzt wieder stehen. Es steht dort eine junge, reizende blonde Frau u. redet zu den Banditen: „Ihr finsteren Verbrecher! Ihr schaut auf mich mit Eueren durstigen tierischen Augen. Ihr sättigt Euch an der Nacktheit meines reizenden Körpers. Ja, jetzt ist Eure Zeit. Ihr konntet Euch in Eurem Zivilleben kaum davon träumen lassen. Ihr Unterweltler u. Verbrecher, Ihr habt Euch eine geeignete Ecke ausgesucht, damit Ihr Eure sadistischen Augen sättigen könnt. Ihr werdet Euch aber nicht lange daran erfreuen. Euer Spiel ist zu Ende, Ihr schafft es nicht, alle Juden umzubringen. Ihr werdet für alles teuer bezahlen." Und auf einmal sprang sie zu ihnen hin u. schlug 3x den Oberscharführer Fast, den Chef, den Leiter des Krematoriums, ins Gesicht. Es fallen die Knüppel auf ihren Kopf u. ihren Rücken. Sie ist in den Bunker mit zerlöchertem Kopf, aus dem warmes Blut fließt, hineingegangen. Das warme Blut hat ihren Körper lieb geschmückt, ihr Gesicht lacht vor Freude. Sie ist glücklich u. zufrieden, weil ihre Hand noch das Vergnügen der heftigen Ohrfeige auf das Gesicht des bekannten großen Mörders u. Banditen spürt. Sie hat ihr letztes Ziel erreicht. Sie geht ruhig dem Tod entgegen.

Der Gesang aus dem Grab
Es stehen u. warten Tausende von Opfern im großen Bunker. Sie warten auf den Tod. Plötzlich ertönt von dort heraus ein mitreißender, inbrünstiger Gesang. Die hohen Offiziere bleiben wieder bestürzt stehen. Sie begreifen nicht, sie können nicht verstehen, wie es möglich ist, daß die Leute dort im Bunker, im Herzen des Grabes, an der Schwelle des Untergangs, in den letzten Lebensminuten, daß sie, anstatt zu klagen, zu weinen über ihre jungen Leben, die sie jetzt verlieren werden, daß diese Leute ihre Stimmen zu einem gemeinsamen Gesang vereinigen. Vielleicht hat der Führer doch recht, wenn er sagt, daß sie Teufelskinder seien, denn wie sonst könnte ein Mensch so sorglos, mutig u. ruhig dem Tod entgegen gehen.
Die Töne, die Melodie, die von dort erschallt, ist allen sehr gut bekannt. Und speziell für sie, für die Banditen, sind die Töne wie ein Messer, wie ein Spieß, der ihnen ins Herz dringt. Die Totenmasse singt dort die überall populäre „Internationale". Die Internationale, die Hymne des großen russ. Volkes - sie singen dort das Lied von der siegreichen, starken Armee. Das Lied erzählt ihnen, erinnert sie an die Front, an den Sieg, den nicht sie, sondern die Rote Armee feiert. Sie sind widerwillig von der Melodie mitgerissen. Das Lied drängt sich wie ein stürmisches Lob in ihr berauschtes Gemüt u. zwingt sie aus ihrem abergläubischen Fanatismus nüchtern zu werden. Es erinnert sie an alles, was zur Zeit geschieht.
Das Lied zwingt sie, die Seiten der jüngsten Vergangenheit durchzublättern u. die tragische, die entsetzliche Wirklichkeit zu erkennen. Das Lied erinnert sie daran, daß der „Führer-Gott" ihnen am Anfang des Krieges erklärt u. ihnen mit seinem „Ich" versichert hatte, daß das große Rußland in 6 Wochen unter seinem Stiefel liegen u. daß das schwarze „Hakenkreuz" in Moskau an der Roten Residenz flattern werde. Alle hatten ihm geglaubt, daß dem Anfang ein solches „Ende" folgen würde.
[...]
Die Melodie des Liedes läßt ihnen keine Ruhe. Es stört sie, zerbricht ihre Sicherheit, die sie bis jetzt gefühlt haben. Durch die Töne erreicht sie der Lärm der marschierenden Armeen, die mit Stolz u. hochgemut über die Gräber ihrer Brüder treten. Unter den Tönen hören sie die Schießerei aus den Maschinengewehren u. die Explosionen der geworfenen Bomben. Und die Melodie stärkt, die Töne reißen höher u. höher mit. Alle, alle sind jetzt von der Melodie hingerissen, das Lied von dorther klingt wie eine stürmische Feier, u. es ergießt sich über die ganze Welt u. entflammt unterwegs alle mit Heldentum. Die Offiziersbande, die Vorsteher der starken Großmacht, fühlt, spürt, wie nichtig, wie minderwertig, wie klein sie ist. Es scheint ihnen, als ob die Töne lebendige Wesen würden, die eine der 2 kämpfenden Armeen vorstellen - die erste Armee siegt stolz u. heroisch, u. die zweite, die sie repräsentieren, steht jetzt stumm, bestürzt, u. zittert vor Schreck u. Angst.

Die Töne nähern sich ihnen immer mehr. Sie fühlen, daß die Töne mit Gewalt in alle Ecken dringen, u. dort, wohin die Töne reichen, dort wird der Boden wackelig. Bald bleibt für sie kein Platz mehr übrig. Und der Boden, die einzige Sicherheit, wird bald auch von dem Lobgesang berauscht. Ach, die Töne, die Melodie! Sie redet vom Sieg, erzählt von der herrlichen Zukunft. Sie sehen schon vor ihren Augen, wie die siegreichen Roten Armeen laufen, wild vom Sieg berauscht durch die Straßen ihres Reiches, laufen u. zertreten, zerschneiden, verbrennen alles, was existiert. Diese schwarzen Gedanken laufen ihnen durch den Sinn. Ist es nicht die Botschaft des Liedes, daß sehr bald die Rache verwirklicht wird, worüber die jüd. Frau vor einer Weile gesprochen hat? Werden sie nicht bald für die Sänger des Liedes bezahlen, denen sie jetzt das Leben nehmen? Wer weiß...

Hatikwa
Die Offiziersbande atmete wieder frei auf, weil der letzte Ton verklungen war. Es dauerte aber nicht lange. Ein neues Lied reißt sich mit Mut u. Glauben aus der Tiefe der Herzen der Opfer. Die Masse singt die Nationalhymne. Sie singen jetzt Hatikwa. Auch dieses Lied ist „ihnen" gut bekannt, sie haben es schon mehrmals gehört. Die Masse singt die Nationalhymne mit Stolz u. mit Freude. Und die Offiziersbande steht jetzt wieder still - wie gebannt. Das Lied erzählt ihnen, erweckt sie, es erinnert sie an etwas. Es redet zu ihnen durch das Lied die Totenmasse, die durch das Lied kühner geworden ist: „Ihr Banditen, Mörder der Welt! Ihr habt geglaubt - von Eurem 'Führer', von Eurem 'Gott' verführt - Ihr habt gedacht, daß Ihr das Volk Israel umbringen würdet u. dank seiner Ausrottung den Sieg erreichen würdet. Hört aber dieses Lied, das Euch etwas erzählt, u. erinnert Euch daran, daß Ihr niemals Euren Sieg zum Nachteil des israelit. Volkes erreichen werdet. Die Juden leben auf der ganzen Welt - in jedem Land, das Euer Fuß nicht erreicht hat, u. auch in den Ländern, wo ihr Einfluß noch nicht so erkennbar ist. Auch in diesen Ländern leben noch Juden, u. Ihr könnt gar nichts dagegen machen, weil die Völker dort schon nüchtern geworden sind u. nicht mehr die unschuldigen Opfer aus wilder Barbarei u. tierischer Grausamkeit töten möchten."

Das Lied erinnert sie daran, daß das alte Märtyrervolk Israel weiterleben u. eine Zukunft erbauen wird, es wird sein Heim in seinem alten u. so entfernten Land erbauen. Das Lied erinnert sie daran, es erzählt ihnen, daß sie sich zu leicht von der Illusion beeinflussen ließen, daß „der Jude auf der Welt nur im Museum bleibt" u. daß niemand übrig bleibt, der sie rächen würde. Aber das Lied warnt sie auch, daß es auf der Welt noch Juden gibt, die sich nach dem Sturm aus allen Ecken der Welt versammeln werden, u. jeder wird seinen Vater, seine Schwester u. seinen Bruder suchen, u. sie werden die Offiziere fragen: „Wo kamen die Kinder unseres Volkes ums Leben?!" Sie werden fragen, wo die Schwestern u. Brüder sind, die bald ums Leben kommen, die, die jetzt das Lied singen. Alle übrigen Juden werden große Armeen bilden, deren einziger Zweck die Rache sein wird. Sie werden alle Opfer, all das unschuldige Blut, das heute verfließt u. das schon verflossen wurde, abrechnen.
Das „Hatikwa"-Lied läßt ihnen keine Ruhe, es weckt, es ruft. Es verwirft sie in tiefe Düsterheit.

Die tschechische Hymne
Der heutige Transport dauert wie eine Ewigkeit. Die Stunden verwandeln sich in Jahre. Die große Bande von Banditen steht hier enttäuscht u. zerbrochen. Sie haben gehofft, sie haben geglaubt, daß sie sich heute mit dem herrlichen Vergnügen befriedigen. Sie wollten sehen, wie die Masse von lausenden jungen jüd. Opfern gepeinigt wird, wie sie sich vor Schmerz krümmt. Und sie haben hier eine singende Masse angetroffen, eine fast sorglose Masse, die dem Tod ins Gesicht hineinlacht. Wo ist die Rache? Wo ist die Strafe? Sie haben gehofft, daß sie ihren Durst nach jüd. Blut mit dem entsetzlichen Leiden löschen werden, u. am Ende steht hier die Masse kühn, ruhig u. singt, singt die Lieder, die sich in strafende Ritter verwandelt haben u. tief in ihre tierischen Herzen vordringen u. sie nicht in Ruhe lassen. Es scheint ihnen, daß sie, die starken u. mächtigen Banditen, jetzt die Angeklagten sind, u. daß sich die Masse der nackten Leute an ihnen rächt - sie rächt sich mit Hilfe des Liedes.

Jetzt singen sie die Hymne des versklavten tschechoslowakischen Volkes. Sie waren die Bürger dieses Volkes. Sie haben dort sicher, ruhig gelebt, so wie alle anderen Bürger des Landes. Bis zu der Zeit, als die Banditen gekommen sind u. das ganze Volk versklavt haben. Die Juden haben nichts gegen das tschech. Volk, u. sie wissen, daß die Tschechen keine Schuld an ihrem Unglück, an ihrem Verderben tragen. Sie haben sich mit dem tschech. Volk stark in seinen Leiden u. Sorgen verbunden gefühlt u. erwarten mit ihm die baldige Freiheit, auch wenn sie wissen, daß sie nichts mehr davon hören werden, daß sie sie auch nicht sehen werden. Sie stellen es sich aber in ihrer Phantasie vor, wie es in der nahen Zukunft im tschech. Volk aussehen wird, das neu zum Leben erwachen wird. Sie singen die Hymne, die sich in naher Zukunft übers ganze Land ergießen wird. Das Echo des neu erwachten Lebens wird sich frei in den hohen Bergen wie auch in den tiefen Tälern ergießen. Sie schicken jetzt dem tschech. Volk einen Gruß aus dem Grab: Die Tschechen sollen sich ermutigt zum Kampf bereitstellen.

Das Lied erinnert die Offiziere daran, es erzählt ihnen, daß alle Völker der Welt bald befreit sein werden, u. unter ihnen auch die Tschechoslowakei. Überall werden die Fahnen der Befreiung für alle Völker wehen. Und was geschieht dann mit ihnen, mit den Unterdrückern u. Peinigern, die so viel unschuldiges Blut aller Völker in ganz Europa vergossen haben? An dem Tag, an dem alle kleinen versklavten Völker wieder zum Leben erwachen, werden sie, der große starke Staat, versklavt, unterjocht u. zerbrochen liegen. An dem Tag, an dem die Welt die Freiheit aller Menschen feiern wird - an dem Tag beginnt ihre Versklavung. An dem Tag des Friedens wird ganz Europa auf den Straßen sein, die Leute werden sich küssen u. umarmen. An dem Tag werden die Verbrecher u. Mörder irgendwo sitzen u. in Angst u. Schrecken auf den großen Tag des Gerichtes warten - auf die Rechnung, die ihnen die Welt vorlegen wird. In dem Moment, in dem die Völker auf den Trümmern zu bauen beginnen, werden sie noch mehr ihr Unglück fühlen.

Der kommende Tag der allgemeinen Freiheit verwandelt sich für sie in den Tag des großen Verderbens. Alle ruinierten u. zerbrochenen Völker kommen zu ihnen u. werden von ihnen fordern, daß sie alles bezahlen, weil nur sie u. kein anderer das Unglück auf die Welt gebracht haben.
Ach, die bösen Lieder lassen sie nicht in Ruhe! Sie haben ihnen die heutige Freude zerstört.

Das Partisanenlied
Es kommen die letzten Busse. Es wird bald der Frauentransport zu Ende sein. Eine Frau verursacht einen kleinen „Inzident". Das junge, gut entwickelte Mädchen aus der Slowakei läßt sich nicht aus dem Auto herabnehmen. Es will nicht in den Bunker gehen, ins tödliche Gas. Es schreit, es lärmt u. ruft die Frauen zum Kampf. „Erschießt mich" - bittet es die Banditen, u. diese erfüllen gerne seine Bitte.
Sie haben das Mädchen aus dem Bunker auf die vom Mond beleuchtete Erde hinausgeführt, u. 2 Leute mit gelben Armbinden haben ihm die Hände nach hinten gedreht. Und das sich windende, junge, frische Mädchen zuckt stark u. zappelt mit allen Gliedern ihres Körpers. Auf einmal konnte man in der Nachtstille einen kurzen Knall hören. Die Bestie hat ihr mit der „kulturellen" Kugel das Leben genommen. Es fiel ein junger Baum, man hörte den dumpfen Klang, ihr dicker Körper stürzte auf die kalte Erde, der Strom von Blut begoß die Erde, u. ihre Augen schauten erstarrt in die Richtung des Mondes, der ungestört seinen Spaziergang fortsetzte. - Es war hier ein Leben, u. es ist nicht mehr. Noch vor 1 Minute zappelte sie, sie schrie, weinte u. rief auf zu Kampf u. Widerstand, u. nun liegt sie hier, ausgezogen, die Hände ausgebreitet, als ob sie die ganze Welt umarmen wollte.

Unten, in dem großen Bunker, singt man wieder Lieder. Sie übertönen alle ihre Angst, sie vertreiben ihren Schreck, der ihre Herzen u. Seelen bändigen will. Sie singen jetzt das Partisanenlied, u. das bohrt sich tief in ihre Herzen ein. Die Partisanen, das sind doch die Heldenkämpfer für die Freiheit, in deren Reihen viele Vertreter des Märtyrer-
volkes stehen. Und sie werden die schwere, strafende Hand in der Zukunft sein, wenn sich die zusammengebrochenen Armeen im wilden Schrecken in den Feldern u. Wäldern aufhalten werden, um sich irgendwo in einem Loch, irgendwo in einem Tal im dichten Gebüsch oder unter den Bäumen zu retten. Dann werden sie aus ihren Verstecken herauskommen müssen u. für alles bezahlen. Die Partisanen werden das Leid u. die Qual rächen, welche sie nur ihretwegen erdulden mußten. Sie werden ihre Väter u. Mütter, Schwestern u. Brüder, die schuldlos ums Leben gekommen sind, mit blutiger Roheit rächen. Sie werden die Tausenden von Leben rächen, die heute sterben. Und dann, wenn der Sturm vorbei sein wird, dann werden sie von überallher kommen, aus den Gräbern auf die Erdoberfläche, u. werden Formationen der Rache bilden. Sie werden Zeugen sein für die Welt, die Zeugen der grausamen, sadistischen, barbarischen Taten, mit deren Hilfe die Banditen Millionen von Menschen der ganzen Welt ums Leben gebracht haben. Die Partisanen werden die Armeen dorthin in die Felder u. Wälder führen, u. sie zeigen ihnen die Plätze, wo Hunderttausende von unschuldigen Opfern liegen, die lebendig im dunklen Grab begraben oder lebendig ins Feuer geworfen wurden. Für all das, für all das muß man sie rächen.

Die letzte Frau pfercht man nur mit Schwierigkeiten in den Bunker hinein. Das Schloß klappt hermetisch zu u. wird verriegelt, damit keine Luft nach drinnen eindringen kann. Die Opfer sind dort wie im Faß eingepreßt. Viele ersticken schon jetzt - vor Hitze u. Durst. Sie fühlen, sie wissen, daß es nicht lange dauern wird, nur noch 1 Minute, nur noch einen Augenblick, u. bald kommt ihr Ende. Und trotzdem: Sie singen weiter. Sie möchten jetzt alles vergessen. Sie halten sich fest an den Tönen der Loblieder. Sie möchten sich mit Hilfe dieser Lieder, dieser hohen Töne, über den kleinen Weg des Lebens tragen lassen - bis zum Tod.
Und die hohen Offiziere stehen noch u. warten, sie warten bis zum letzen Atemzug. Sie möchten noch einen Akt, den letzten, den erhabensten, sehen. Sie möchten sehen, wie Tausende von Opfern wie Ähren im Sturm schwanken, u. dann, wenn der letzte, der allerletzte Akkord des Lebens ausgelöscht ist - dann kommt das „schönste" Bild, wenn 2500 Opfer wie gefällte Bäume fallen, einer in den anderen verflochten. Und das wird der letzte Akt ihres Lebens, ihrer Welt, sein.
(Anm. Dissident: die Kapazität dieser Gaskammer hatte also 2.500 Personen. Wieviele Personen kann man auf 1m² unterbringen? Schätzen wir mal 10 Personen/m², dann müsste die Kammer mindestens 250m² groß gewesen sein. Es stellen sich noch andere Fragen...)

Die zweite Front
Alle gehen jetzt „dorthin", zum 2. Krematorium hinüber. Die Offiziere mit ihren Posten u. auch wir. Es wird wiederum neue Frontstellung bezogen. Alles steht hier in Kriegsbereitschaft. Und jetzt sind hier noch mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen, weil zwar das erste Zusammenkommen mit den Opfern in Ruhe u. ohne Kampf, ohne irgendwelchen Widerstand, geschah u. der Sieg ohne Todesopfer erreicht wurde, in dem 2. Kampf aber etwas passieren könnte, weil die Opfer, die jetzt bald ankommen werden, die junge, starke Männermasse ist. Es dauert nicht lange u. wir hören schon das bekannte Geräusch der Autos. „Sie kommen an!", hören wir das Geschrei des „Kommandanten", d.h., alles muß bereit sein. In der Stille der Nacht hört man das letzte Manipulieren an den Ladestreifen u. den Maschinengewehren für den Kampf, damit sie gut funktionierten, falls man sie für die „Arbeit" braucht.
Die sehr großen Reflektoren beleuchten wieder den toten Platz. Im Scheine ihres Lichtes u. im Mondschein blitzen viele Gewehrläufe, die die „Großmacht" in ihren Händen hält, die gegen das wehrlose, unglückliche Volk Israel in den Kampf gezogen ist. Wild schauen zwischen den Bäumen u. Drähten die Köpfe heraus. Im Mondschein glänzt schrecklich der „Totenkopf', der dünkelhaft den Helm der „Helden" trägt. Sie stehen hier nun wie Dämonen, wie Teufel, wie Mörder u. Verbrecher, in der stillen Nacht u. warten, warten mit Schreck u. Hunger auf den Raub, der bald ankommt.

Die Enttäuschung
Alle waren gespannt, „wir" u. auch „sie". Die Vorsteher der Macht standen in Schrecken u. Angst. Sie zitterten. Die verzweifelten Männer könnten wie Helden an der Schwelle des Grabes [sich wehren und] fallen, dann könnte ein Unglück geschehen. Und wer weiß, wer dann der eine sein wird, wenn auch vielleicht nur das einzige Opfer [auf Seiten der Mörder] sein würde.
Auch wir standen dort gespannt u. nahmen sie mit Herzklopfen von den Autos herab. Wir hofften, wir glaubten, daß es heute geschieht, daß heute der endgültige Tag sein würde, auf den wir schon ungeduldig gewartet hatten. Wir erwarteten, daß die verzweifelte Masse an der Schwelle des Grabes die Fahne des Kampfes entrollte, u. dann würden wir mit ihnen Hand in Hand den ungleichen Kampf führen. Wir würden keine Rücksicht darauf nehmen, daß es unmöglich ist, daß wir damit die Freiheit oder das Leben erkämpfen. Es würde unsere größte Chance sein, unser düsteres Leben heldenhaft zu beenden, weil dem entsetzlich Tragischen ein Ende bereitet werden muß. Wir blieben aber enttäuscht stehen. Statt wie wilde Tiere, die sich auf sie u. auf uns werfen würden, stiegen sie in der Mehrheit ruhig aus den Autos herab u. schauten nervös u. erschrocken auf dem großen Platz herum. Sie richteten ihren letzten Blick sehr lange auf das Gebäude - auf die große Hölle -, u. mit herabhängenden Armen u. mit resigniert gesenkten Köpfen gingen sie still ins Grab hinein. Alle fragten nach den Frauen, ob sie schon gekommen seien. Ihre Herzen schlugen noch für sie, sie waren mit tausenden unzerreißbaren Fäden mit ihnen verbunden. Ihr Fleisch u. Blut, ihr Herz u. ihre Seele waren noch in einen Organismus eingebunden. Der Vater, der Mann, der Bruder, der Bräutigam oder der Bekannte wußten überhaupt nichts davon, daß ihre Frau u. ihr Kind, ihre Schwester, Braut, Freundin oder Bekannte, die Tausende von Leben, an die sie jetzt dachten u. nach denen sie uns ausfragten - sie waren doch mit ihnen auf Gedeih u. Verderb verbunden -, daß diese alle schon dort in einem genauso großen Gebäude lagen, im tiefen Grab, tot, ohne Bewegung, für die Ewigkeit erstarrt.

Sie wollten es uns nicht glauben, als wir ihnen die Wahrheit erzählten, daß nämlich die Fäden zu den Frauen längst abgerissen worden waren. Ein Teil warf wild das Gepäck auf den Boden. Sie wußten, sie kannten dieses Gebäude sehr gut, das jeden Tag die Opfer zum hohen Himmel durch den Schornstein ausspeit. Andere blieben [wie] tot bestürzt stehen u. pfiffen sogar Lieder u. schauten verträumt zum Mond u. den Sternen u. gingen gleich mit einem Seufzer in den tiefen Bunker hinein. Es dauerte nicht lange, u. alle standen nackt im Bunker u. gingen ruhig u. ohne Widerstand u. ohne Kampf dem Tod entgegen.

Sie und er
Herzzerreißende Szenen spielen sich in dem Augenblick ab, als den Männern eine große Zahl von Frauen zugeführt wurde, für die man schon im Krematorium l keinen Platz gefunden hatte. Die nackten Männer liefen wild u. verwirrt zu den Frauen, u. jeder suchte unter ihnen seine Frau, seine Mutter, jemand sein Kind, seine Schwester oder seine Bekannte. Die wenigen „glücklichen" Männer u. Frauen, die sich jetzt trafen, hielten sich fest u. küßten einander leidenschaftlich. Du sahst in dem großen Saal das entsetzliche Bild, wie ein nackter Mann seine Frau umarmte, oder wie der Bruder mit seiner verschämten Schwester stand, u. sie küßten sich, weinten u. gingen gemeinsam „glücklich" in den Bunker hinein.
Es blieben viele Frauen einsam sitzen. Ihr Mann, Bruder oder Vater waren schon längst im Bunker. Und er dachte darüber nach, was mit seiner Frau, seinem Kind, seiner Mutter, seiner Schwester passiert sei, u. wußte nicht, der Unglückliche, ob seine nackte Frau nicht in demselben Bunker stand, irgendwo unter den fremden Männern, u. er suchte u. forschte unter ihnen, ob er zufälligerweise nicht das geliebte Gesicht erblickte. Und so sehnsuchtsvoll liefen ihre Blicke suchend wild hin u. her.

Unter der Männermasse stand eine ausgezogene Frau u. suchte mit Sehnsucht, ihr Leib hob sich empor über die Männermasse u. ihr Gesicht suchte noch im letzten Atemzug ihren Mann unter ihnen. Und dort am Rande, bei der Wand vom Bunker, dort stand ihr Mann u. konnte nicht ruhig bleiben. Er erhob seinen Körper auf die Fußspitzen, u. auch er suchte unter den anderen seine nackte Frau, die sich unter der nackten Männermasse fand. Und als er sie endlich erblickte u. sein Herz wild zu klopfen begann, spannte er seine Arme nach ihr aus, u. als er schon zu ihr gehen u. laut ihren Namen rufen wollte - in dem Augenblick ergoß sich das Gas in den Saal, u. er erstarrte u. blieb so stehen, wie er war, mit den nach seiner Frau ausgebreiteten Armen, mit geöffnetem Mund u. wild erstarrten Augen. Mit ihrem Namen auf den Lippen blieb sein Herz stehen, u. die Seele verschwand. 2 Herzen schlugen dort rhythmisch u. blieben, sehnsüchtig einander suchend, stehen.

"..Heil Hitler"
Sie, die „Macht" allein, sah durch das kleine Fenster in der Grabtür, wie die große Männermasse erstarrt vom tödlichen Gas niederfiel. Sie gingen glücklich, zufrieden mit dem endgültigen Sieg in der Tasche, aus dem Grab heraus. Sie konnten jetzt schon ruhig u. sicher nach Hause fahren. Der große Feind ihres Volkes, ihres Landes war jetzt vernichtet, abgewischt. Jetzt wird wieder alles möglich sein. Der „Führer", der große Gott, sagte doch: Jeder tote Jude - ein weiterer Schritt zum Sieg. Und hier wurden auf einmal in einigen Stunden 5000 Juden ums Leben gebracht. Ein solcher Sieg, ein solcher Gewinn, u. ohne ein einziges Opfer, ohne den geringsten Verlust. Wer anders als sie, die klugen Offiziere, wären einer solchen ruhmvollen Tat fähig? Sie segneten sich mit emporgereckter Hand u. setzten sich mit dem „heiligen" Gruß zufrieden in die Autos.
[...]
Die Nachricht von dem großen Sieg u. dem großen Gewinn, der sich heute ereignet hatte, erreicht auch ihn, „den Führer und Gott". „Heil Hitler!"

Auf dem toten Platz
Es wurde auf dem Platz alles still. Keine Posten, keine Autos mit Granaten, keine Reflektoren. Auf einmal war alles verschwunden. Totenstille begleitete den Eintritt in die Gotteswelt, als ob sich der Tod von dort, aus der tiefen Hölle, in diese Welt im stillen Lob hineindrängen u. die ganze Welt in Totenschlaf einwiegen wollte. Der Mond setzte ruhig seinen Spaziergang fort. Die Sterne funkelten zauberhaft am tiefen blauen Himmel. Es war eine ruhige, stille Nacht, die wie eine Ewigkeit dauerte, als ob sich heute nichts auf der Welt ereignen würde. Die Nacht, der Mond, der Himmel u. die Sterne verschlangen tief in sich das Geheimnis, was der Teufel in der Nacht getan hatte, u. sie zeigten der Welt kein Zeichen, kein Symbol jener Brutalität.
Man sah aber im Mondschein die Schatten der kleinen Haufen auf dem toten Platz. Es lagen dort die abgeworfenen Rucksäcke - die Zeugen ehemaligen Lebens. Silhouetten menschlicher Gestalten schleiften irgendeine schwere Last über den Boden, u. sie gelangten bald mit der Leiche an die geöffnete Tür. Man konnte in der Nachtstille das Schließen der Tür hören. Sie schlössen die unglücklichen Brüder ein, die jetzt bald mit der Arbeit an den Toten beginnen würden. In der Nachtstille hörte man Schritte. Der Wächter ging um den Friedhof herum u. bewachte die unglücklichen Brüder, die nun unten in der Hölle arbeiten mußten bei ihren toten Schwestern u. toten Brüdern. [...]

Im Bunker
Mit zitternden Händen schrauben nun die Brüder die Schrauben ab u. beseitigen die 4 Riegel. 2 Türen von beiden großen Gräbern werden nun geöffnet. Die Öffnung bringt viel Leid, weil der grausame Tod seinen Sieg feiert. [...]
Tausende von sprudelnden, rauschenden, singenden Leben liegen nun hier in tödlicher Erstarrung. Man hört keinen Ton, kein Wort, ihre Münder wurden für immer zum Verstummen gebracht. Ihre Blicke sind starr stehengeblieben, ihre Körper liegen hier ohne Bewegung. In der bestürzenden Totenstille kann man ein leises, kaum hörbares Geräusch hören. Es gießen sich aus den toten Körpern Flüssigkeiten aus den versch. Öffnungen aus. Das ist der einzige Bewegungsmoment in dieser großen Welt der Toten.

[...] Wir sehen die nackte Welt. Sie liegen, wie sie gefallen sind, zusammengepfercht, ineinander verflochten, als ob sie in einen Knäuel verwickelt wären, als ob der Teufel mit ihnen speziell im Augenblick des Todes ein Teufelsspiel hätte machen wollen, indem er ihnen solche Posen verordnete. Und dort umarmen sich wieder zwei u. sitzen dicht an der Wand. Hier guckt wieder nur ein Stück vom Rücken hervor, u. Kopf u. Beine sind in einen anderen Körper hineingedrückt. Dort siehst du nur eine Hand u. ein Bein in die Luft ausgestreckt, u. der ganze Körper liegt in der tiefen, nackten See. Du siehst nur die Teile menschlicher Körper auf der Oberfläche der nackten Welt.
In dieser großen nackten See schwimmen viele Köpfe. Sie halten sich auf der Oberfläche der nackten Wellen. Es scheint, als ob sie in der großen tiefen See schwimmen wollten, u. nur der Kopf guckt aus dem tiefen nackten Abgrund. Die schwarzen, blonden oder braunen Köpfe bilden die einzigen Teile, die aus der allgemeinen Nacktheit herausragen.

Die Vorbereitung auf die Hölle
Man muß sich das empfindliche Herz herausreißen, jedes Mitleidsgefühl in ihm ersticken. Man muß all das grausame Leid überschreien, das sich jetzt wie ein Sturm in alle Glieder des Körpers ergießt. Man muß sich in einen Automaten verwandeln, der nichts sieht, der nichts fühlt u. nichts versteht.
Füße u. Hände sind für die Arbeit vorbereitet. Die Gruppe von Freunden steht hier, jedem wurde seine Arbeit zugeteilt. Es ist nötig, die Körper fortzuschleppen, aus dem Knäuel herauszureißen: Einer zieht den Fuß, ein anderer die Hand, wie es gerade kommt. Es scheint, als ob mit dem Reißen nur Stücke aus den Körpern blieben. Sie schleppen dann den Körper auf dem schmutzigen, kalten Zementboden u. wischen mit dem schönen, sauberen Alabasterkörper den ganzen Dreck wie mit dem Besen weg, der ganze Müll, der ihm im Wege ist. Den verschmutzten Körper wenden sie mit dem Gesicht nach oben, u. nun guckt auf sie ein erstarrtes Augenpaar, als ob es fragen wollte: Was wirst Du mit mir machen, mein Bruder? Erkennst Du etwa Deine alte Bekannte nicht, die Du vor einer Weile ins Grab geführt hast?

3 Menschen warten dort auf sie. Einer schiebt ihr die kalten Zangen in ihren schönen Mund hinein u. sucht nach goldenen Zähnen. Wenn er einen findet, reißt er ihn mit dem Fleisch heraus. Der zweite schneidet ihr die goldenen Haare - er nimmt ihr die Frauenkrone. U. der dritte reißt ihr schnell die Ohrringe ab, u. oft spritzt Blut heraus. Und wenn er die Ohrringe nicht leicht abmachen kann, zwickt er sie mit Zangen ab. Und jetzt werden alle zum Aufzug gebracht. Immer 2 Menschen werfen sie wie Holzstücke in den Aufzug hinein, u. wenn ihre Zahl 7 bis 8 erreicht hat, geben sie mit dem Stock ein Zeichen, u. der Aufzug fährt nach oben.

Im Herzen der Hölle
Es stehen dort oben beim Aufzug 4 Menschen, 2 an beiden Seiten, u. schleppen die Körper ins Reservenzimmer. Sie sammeln sie, immer zu zweit für jedes einzelne Maul der Öfen. Kleine Kinder liegen beiseite auf einem großen Haufen - sie werden immer auf die zwei größeren draufgeworfen. Sie werden auf das eiserne Brett von Tahara gelegt, u. dann öffnet sich das Höllenmaul, u. man schiebt das Brett hinein. Das höllische Feuer breitet seine Zungen wie geöffnete Arme aus u. zieht die Körper wie einen Schatz schnell herein. Die ersten Zungen ergreifen die Haare. Die Haut verwandelt sich in Blasen, die bald wieder zusammenschrumpfen. Die Hände u. Füße beginnen sich zu bewegen - es wurden die Adern bloßgelegt, u. sie bewegen sich mit den Körpergliedern. Der ganze Körper bläst sich stark auf, die Haut schrumpft zusammen, u. das Fett fließt aus. Du hörst das Zischen des brennenden Feuers. Du siehst jetzt keinen Körper mehr, nur den Saal des höllischen Feuers, das etwas hält. Bald schrumpft der Bauch zusammen. Die Eingeweide u. die Därme fließen aus ihm heraus, nach einer Weile bleibt nichts von ihnen übrig. Der Kopf brennt am längsten. Aus den Augen flammt eine blaue Flamme - es brennen gerade die Augen tief bis zum Gehirn. Und die Zunge im Mund brennt jetzt noch. Die ganze Prozedur dauert 20 Minuten - u. der Körper verwandelt sich in Asche.
(Anm. Dissident: Welches modernste Krematorium schafft eine Einäscherung in 20 Minuten?)
Und du stehst verblüfft u. schaust darauf. Man legt immer 2 Leichen auf einmal hinein. 2 Menschen, 2 Welten, sie hatten in der Menschheit ihren Platz, sie lebten u. existierten, sie arbeiteten u. schafften etwas. Sie leisteten etwas für die Welt u. für sich, sie legten einen Ziegel zu dem großen Gebäude, sie woben einen Faden für die Welt u. für die Zukunft - u. bald, in 20 Minuten, bleibt kein Andenken an sie.
[...]
Der Aufzug fährt wieder hinauf, er schleppt unzählige Opfer. Wie in einem riesigen Schlachthof werden hier die Haufen von Leuten gestoßen, u. sie warten, bis sie an der Reihe sind, bis man sich ihrer annimmt. 30 höllische Mäuler lodern jetzt Flammen in den 2 großen Gebäuden u. verschlingen unzählige Opfer. Es wird nicht lange dauern, und die 5000 Menschen, 5000 Welten, nehmen ein Ende in den Flammen.
(Anm. Dissident: 30 Krematorium-Öfen schaffen laut Gradowski alle 20 Minuten je 2 Leichen. Das macht pro Stunde 6 Leichen x 30 Öfen = 180 Leichen. Somit wären rechnerisch nach nicht ganz 28 Stunden alle 5000 Opfer eingeäschert. Wieso schaffen das moderne Krematorien nicht?)
[...]
Wird die große, freie Welt denn die riesige Flamme irgendwann bemerken? Wirst Du, Mensch, irgendwann am Abend an einem Ort stehenbleiben u. zum tiefen, blauen Himmel emporblicken, der von den Flammen erleuchtet ist - Du, freier Mensch, Du solltest wissen, daß es das Feuer aus der Hölle ist, das unaufhörlich die Menschen verbrennt. Vielleicht verbrennt sich Dein Herz einmal an diesem Feuer u. Du kommst mit Deinen eiskalten Händen, die Flamme zu löschen. Und vielleicht wird Dein Herz mit Mut u. Kühnheit beflügelt, u. dann wirst Du die Opfer für das Feuer, für die Hölle, austauschen: Das höllische Feuer soll ewig brennen u. in seinen Flammen die verbrennen, die es gelegt haben!

Aus dem Jiddischen übersetzt von Katerina Capkovä
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Offiziell anerkannte Holocaust-Historik Empty Re: Offiziell anerkannte Holocaust-Historik

Beitrag von Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten