Gerichts- und Zeitzeugen der anderen Art
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Re: Gerichts- und Zeitzeugen der anderen Art
http://www.nachrichten.at/nachrichten/spezial/art194059,2824180
.. "Das Gespräch mit Zeitzeugen ist sehr wichtig für uns."
Diese Aussage setzte eine Diskussion über die Frage, ob Zeitzeugen in der Geschichtsvermittlung wichtige Helfer oder ein Hemmschuh sind, in Gang,
die die Teilnehmer spaltete. Heimatforscher Gottfried Gansinger betonte den Wert authentischer Zeitzeugen: "So kann man die Schüler fesseln."
Historiker Lothar Höbelt stimmte dem nur bedingt zu: Zeitzeugen könnten uns zwar vieles sagen, das wir anderswo nicht mehr fänden.
Andererseits sollten Schüler zu kritischen Menschen erzogen werden, die Dinge hinterfragen. Der emotionale Aspekt stünde dem entgegen.
Am vehementesten sprach sich Historiker Roman Sandgruber gegen diese Form der Geschichtsvermittlung aus: "Zeitzeugen lügen!"
Diese würden sich ihr eigenes Bild aneignen, manche Dinge bewusst verschweigen und das selbst Erlebte nicht von dem, was sie gehört oder gelesen hätten,
unterscheiden können. "Ich höre ihnen gerne zu, aber als Quelle sind sie nutzlos."
. . .
Gudula Walterskirchen, Autorin: "Was mir in der Darstellung der Geschichte missfällt, das ist dieser moralisierende Beigeschmack. Es ist eine gewisse Technik entstanden, über die Geschichte und ihre Protagonisten zu Gericht zu sitzen. Geschichtswissenschaft hat die Aufgabe, Fakten zu bringen. Der Zeigefinger ist gefährlich. Es geht darum, aus der Zeit heraus die Dinge zu verstehen."
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.. "Das Gespräch mit Zeitzeugen ist sehr wichtig für uns."
Diese Aussage setzte eine Diskussion über die Frage, ob Zeitzeugen in der Geschichtsvermittlung wichtige Helfer oder ein Hemmschuh sind, in Gang,
die die Teilnehmer spaltete. Heimatforscher Gottfried Gansinger betonte den Wert authentischer Zeitzeugen: "So kann man die Schüler fesseln."
Historiker Lothar Höbelt stimmte dem nur bedingt zu: Zeitzeugen könnten uns zwar vieles sagen, das wir anderswo nicht mehr fänden.
Andererseits sollten Schüler zu kritischen Menschen erzogen werden, die Dinge hinterfragen. Der emotionale Aspekt stünde dem entgegen.
Am vehementesten sprach sich Historiker Roman Sandgruber gegen diese Form der Geschichtsvermittlung aus: "Zeitzeugen lügen!"
Diese würden sich ihr eigenes Bild aneignen, manche Dinge bewusst verschweigen und das selbst Erlebte nicht von dem, was sie gehört oder gelesen hätten,
unterscheiden können. "Ich höre ihnen gerne zu, aber als Quelle sind sie nutzlos."
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Gudula Walterskirchen, Autorin: "Was mir in der Darstellung der Geschichte missfällt, das ist dieser moralisierende Beigeschmack. Es ist eine gewisse Technik entstanden, über die Geschichte und ihre Protagonisten zu Gericht zu sitzen. Geschichtswissenschaft hat die Aufgabe, Fakten zu bringen. Der Zeigefinger ist gefährlich. Es geht darum, aus der Zeit heraus die Dinge zu verstehen."
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