Dachau Häftlinge

von Dissident Mi Sep 28, 2016 4:59 pm

von Dissident Mi Sep 28, 2016 5:17 pm

Anmerkung Dissident: Betreffend aller Inhalte, die ich in der Rubrik "Zeitgeschichte und Nachbarländer" einstelle:
Ich habe nicht vor, zu behaupten, daß in KZ´s keine Häftlinge zu Tode gekommen wären oder daß dort nicht auch schlimme Dinge passiert sind.
Unbestritten haben etliche SS-Männer Verbrechen begangen. Daneben passierten viele Verbrechen durch KL-Häftlinge, die sich als Lagerälteste, Blockälteste, Capos, Schreiber usw. an ihren Mithäftlingen vergingen. In jedem Fall wäre zu klären, was genau geschehen ist und ob das auch wahr sein kann (falsche Zeugenaussagen, Scheinzeugen, erfolterte "Geständnisse", usw.) Mit meinen Hobby-Recherchen zu zeitgeschichtlichen Fragen und Standpunkten (eben auch betreffend der KZ) will ich keine Person, Religionsgemeinschaft oder Ethnie beleidigen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Mannheimer Max Mannheimer (1920-2016) Seit 1990 war er Präsident der Lagergemeinschaft Dachau u. seit 1995 Vizepräsident des Internat. Dachau-Komitees --- entstammt einer deutsch-jüd. Kaufmannsfamilie aus Mähren --- Der Vater wurde ... Nov. 1938 inhaftiert u. Dez. 1938 wieder freigelassen. Er musste innerhalb von 8 Tagen den vom Deutschen Reich besetzten Teil des Landes verlassen u. floh nach Ungarisch Brod --- restl. Familie folgte 1939 --- 1939 nahm Max M. eine Arbeit im Straßenbau an .. 1940 lernte er Eva Bock kennen u. heiratete sie 1942 in der Hoffnung, dadurch bei der drohenden Deportation nach Theresienstadt zusammen bleiben zu können --- Am 27.1.1943 wurden er u. seine Frau, seine Eltern Jakob u. Margarethe sowie seine Geschwister Käthe, Ernst u. Edgar ins KZ „Ghetto Theresienstadt“ deportiert u. kurz darauf ins KZ Auschwitz-Birkenau weitertransportiert, wo sie in der Nacht vom 1.-2.2.1943 ankamen --- Max u. Edgar M. wurden Okt. 1943 ins KZ Warschau transportiert --- Aug. 1944 Transport ins KZ Dachau --- von dem aus wenig später ins Außenlager Karlsfeld --- Jan. 1945 bis zur Räumung des Lagers durch die SS am 28.4.1945 waren die Brüder im Außenkommando Mühldorf. Die ... „Evakuierung“ überlebten Max u. Edgar M. abgemagert u. an Typhus erkrankt bis zu ihrer Befreiung durch die Amerikaner am 30.4.1945 in Tutzing --- Bis 1964 engagierte sich Mannheimer in unterschiedlichen jüd. Hilfsorganisationen. 1964 schrieb Mannheimer seine Lebensgeschichte auf - - -
Jan. 1956 wirkte er an einem Projekt der Wiener Library in London mit u. berichtete von seinen Erlebnissen. Transkripte des Interviews sind in der Bibliothek in London, in Yad Vashem/Jerusalem u. im Archiv d. Gedenkstätte KZ Dachau abgelegt. 1976 gelangten die Aufzeichnungen von 1964 ins Archiv Dachau, wo sie Frühjahr 1985 gefunden wurden, als die 1. Ausgabe der Dachauer Hefte vorbereitet wurde --- Vorträge über seine Erlebnisse im KZ, ... Jugendliche wie Erwachsene (Schulen u. bei der Bundeswehr) - - - Seine Erinnerungen wurden zum ersten Mal 1985 in den Dachauer Heften abgedruckt u.d erschienen 2000 vollständig unter dem Titel "Spätes Tagebuch" - - -

Schriften: Spätes Tagebuch, Theresienstadt - Auschwitz - Warschau - Dachau'. Anmerkung von Wolfgang Benz und Nachwort von Ernst Piper. Pendo, Zürich / München 2000
Drei Leben. Erinnerungen, bearbeitet von Marie-Luise von der Leyen, dtv, München 2012

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Trauer-um-Max-Mannheimer-Er-wird-uns-allen-fehlen-id39162232.html
- - - Lebenslang trug der Ex-Häftling am linken Unterarm die tätowierte Nummer 99728 - - -
siehe auch: https://doedr.forumieren.net/t201-theresienstadt-haftlinge#1888

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Becher Fritz Becher (*1904-1946) --- Mai 1938 - Juni 1943 politischer Häftling --- Stubenältester u. zeitweise Blockältester im Pfarrerblock. Nach seiner Festnahme wurde Becher am 15.11.1945 im Dachau-Hauptprozess als Kriegsverbrecher von einem US-Militärgericht angeklagt u. am 13.12.1945 zum Tod durch den Strang verurteilt. Beim Urteil wurden als individuelle Exzesstaten bei Becher die schwere Misshandlung von Häftlingen mit Todesfolge in einem Fall sowie die Durchführung von Strafübungen, bei denen mehrere Geistliche starben, berücksichtigt ---

Funktionshäftling František oder Franz Bláha, Häftlingsarzt, zum Sezieren eingeteilt, Leichenträger
http://www.der-wahre-holocaust.josru.com/die-verbotene-wahrheit/ .. die meisten Zeugen gaben lediglich schriftliche eidesstattliche Versicherungen ("written affidavits") ab u. erschienen gar nicht vor Gericht. So konnten die Zeugen, die übrigens vom Tribunal recht großzügig bezahlt wurden, ungeprüft die absurdesten Behauptungen in die Welt setzen. Beispiel: Die Unterstellung, in Dachau seien Häftlinge vergast worden, führte dazu, daß der Kommandant Martin Gottfried Weiß, sowie weitere 39 Mitglieder der Wachmannschaft von den US-Besatzern zum Tode verurteilt wurden. In seinem "written affidavit" behauptete der ehem. KZ-Insasse Franz Blaha, in Dachau seien "viele" Menschen "durch Gas" getötet worden, machte aber weder Angaben über Opferzahlen, noch darüber, welches Gas eingesetzt wurde. Blahas Aussage wurde bei den Nürnberger Prozessen vorgelegt u. war ein Hauptanklagepunkt gegen Wilhelm Frick, der ebenfalls zum Tode verurteilt wurde. Seit 1960 gilt es als offenkundig, daß in Dachau kein einziger Mensch vergast wurde. Somit muß Blahas häufig zitierte Aussage als die Erfindung eines parteiischen u. rachsüchtigen Zeugen gewertet werden, die keinerlei Beweiswert hat ..
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Zweiunddrei%C3%9Figster+Tag.+Freitag,+11.+Januar+1946/Nachmittagssitzung -- MR. DODD: Sie haben am 9.1.1946 in Nürnberg eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, stimmt das? --- DR. BLAHA: Ja. ---
»Ich, Franz BLAHA, mache unter Eid und nach vorheriger Einschwörung folgende Erklärung:
1. Ich studierte Medizin in Prag, Wien, Straßburg u. Paris u. empfing mein Diplom 1920 .. 1926 wurde ich leitender Arzt des Iglau-Krankenhauses in Mähren .. Ich hielt diese Stellung bis 1939. Dann kamen die Deutschen nach Czechoslovakei, u. ich wurde als Geisel festgenommen u. gefangen gehalten wegen Zusammenarbeit mit der Tschech. Regierung. April 1941 wurde ich als Gefangener zu dem KZ Dachau gesandt u. verblieb dort bis zur Befreiung des Lagers im April 1945. Bis Juli 1941 arbeitete ich in einer Strafkompanie. Nachher sandte man mich zum Krankenhaus, u. ich wurde Typhoid-Versuchen unterworfen, die von Dr. Mürmelstadt durchgeführt wurden. Nachher wollte man an mir eine Versuchsoperation durchführen, u. ich verhinderte das nur, indem ich zugab, daß ich ein Arzt war. Wenn diese Tatsache vorher bekannt war, hätte ich sehr darunter gelitten, weil Intellektuelle immer sehr rauh in den Strafkompanien behandelt wurden. Okt. 1941 wurde ich zur Arbeit zu den Gewürzplantagen geschickt u. ging dann später ins Laboratorium, um an diesen Gewürzen zu arbeiten. Juni 1942 wurde in das Krankenhaus als Chirurg genommen. Kurz nachher wurde mir befohlen, Magen-
operationen an 20 gesunden Gefangenen durchzuführen. Weil ich das nicht durchführen wollte, wurde ich ins Autopsiezimmer versetzt, wo ich bis April 1945 verblieb. Während ich dort war, führte ich ungefähr 7000 Autopsien durch. Insges. sind 12.000 Autopsien unter meiner Leitung durchgeführt worden.
2. Von Mitte 1941 bis Ende 1942 sind ca. 500 Operationen an gesunden Gefangenen durchgeführt worden. Diese waren für die Belehrung der SS medizinischen Studenten u. Ärzte u. schließen Operationen am Magen, Gallenblase u. Hals ein. Diese Operationen, obwohl gefährlich u. schwer, sind von Studenten u. Ärzten durchgeführt worden, die nur 2 Jahre Schulung hatten. Gewöhnlichenfalls würden solche Operationen nur von Chirurgen unternommen werden, die mind. 4 Jahre chirurgische Praxis hatten. Viele Gefangene starben am Operationstisch, u. viele andere starben später von den Nachwirkungen. Ich habe alle diese Körper autopsiert. Die Ärzte, die diese Operationen leiteten, waren: Lang, Mürmelstadt, Wolter, Ramsauer u. Kahr. Standartenführer Dr. Lolling war öfters Zeuge dieser Operationen.
3. Während meines Aufenthalts in Dachau wurde mir von vielen Arten mediz. Versuche bekannt, die dort mit menschlichen Opfern durchgeführt wurden. Diese Personen waren niemals Freiwillige u. wurden gezwungen, sich solchen Versuchen zu unterwerfen. Malaria-Versuche an ca. 1200 Menschen wurden von Dr. Klaus Schilling zwischen 1941-1945 durchgeführt. Schilling wurde persönlich von Himmler befohlen, diese Versuche durchzuführen. Die Opfer sind entweder von Mosquitos gebissen worden, oder es wurde ihnen Malaria-Sporozoiten, die man von Mosquitos nahm, eingespritzt. Versch. Arten v. Behandlungen wurden angewandt, einschließlich Quinin, Pyrifer, Neosalvarsan, Antipirin, Pyramidon u. ein Medikament mit dem Namen 2516 Behring. Ich habe die Körper der Menschen, die an diesen Malaria-Versuchen gestorben, autopsiert. 30 bis 40 sind von Malaria selbst gestorben. 300 bis 400 starben später von Krankheiten, die tödlich waren, wegen des körperlichen Zustandes, der nach den Malaria-Anfällen auftrat. In Zufügung starben Menschen von Vergiftungen durch ÜberDosen von Neosalvarsan u. Pyramiden. Dr. Schilling war zur Zeit der Autopsien auf den Körpern seiner Patienten, die ich durchführte, anwesend.
(Anm. Dissident: http://vho.org/D/ugwkg/3.html .. im Falle Prof. Rose (Ärzteprozeß) .. Frage an den Sachverständigen der Anklage, Prof. Ivy aus Chicago, ob es nach seiner Ansicht als Arzt u. Wissenschaftler möglich u. denkbar sei, daß bei Versuchen mit Malaria-Tertiana von 1000 Versuchspersonen 300 sterben konnten, vom Präsidenten des Gerichtshofes als unzulässig abgelehnt. Trotzdem wurde dann die unwahre Feststellung eines US-Militärgerichtshofes in Dachau, daß bei diesen Versuchen 300 Personen gestorben seien, ins Urteil gegen Rose aufgenommen, obwohl die Verteidigung dem Gericht eine Stellungnahme des internat. anerkannten engl. Forschers Prof. Mellamby, London, vorlegte, der diese Behauptung als "groteske Unwahrheit" kennzeichnete.)
4. 1942 u. 1943 sind Versuche an Menschen von Dr. Sigismund Rascher durchgeführt worden, um die Wirkungen des wechselnden Luftdrucks an Menschen festzustellen. 25 Personen sind zu gleicher Zeit in einen besonders konstruierten Wagen hineingeführt worden, in dem der Druck nach Bedarf erhöht u. erniedrigt werden konnte. Der Zweck war, die Wirkungen der Höhen u. des raschen Fallschirmabsprunges an Menschen festzustellen. Durch ein Fenster in diesem Behälter sah ich diese Menschen am Boden des Wagens liegen. Die meisten der Gefangenen, die dazu benutzt worden sind, starben von diesen Versuchen, von innerlichen Blutungen der Lunge oder des Gehirnes. Die Übrigen husteten Blut, wenn sie herausgenommen wurden. Es war meine Arbeit, die Körper herauszunehmen u. dann, wenn sie tot gefunden worden sind, die inneren Organe nach München zum Studium zu schicken. Diese Versuche wurden an ca. 400-500 Gefangenen durchgeführt. Die Überlebenden sind zu Invalidenblocks gesandt worden u. wurden kurz nachher liquidiert. Nur wenige sind entronnen.
5. Rascher hat auch Versuche über die Wirkung kalten Wassers an Menschen durchgeführt. Dies wurde getan, um einen Weg zu finden, die Flieger wieder zu beleben, die in den Ozean fielen. Die Person wurde ins eiskalte Wasser gesetzt u. dort solange gehalten, bis er das Bewußtsein verlor. Blut wurde von seinem Hals genommen u. jedes Mal geprüft, wenn seine Körper-Temperatur um 1 Grad fiel. Dieser Fall wurde durch ein Rectal-Thermometer festgestellt. Urin wurde auch zeitweise geprüft. Manche Männer hielten 24-36 Stunden aus. Die niedrigste Körpertemperatur erreichte 19 Grad C., aber die meisten Männer starben bei 25-26° Celsius. Als die Menschen vom Eiswasser entfernt wurden, hat man versucht, sie durch Kunst-Sonnenwärme, heißes Wasser, Elektro-Therapie u. Tierwärme zu beleben. Für das letztere sind Prostituierte benutzt worden, u. man legte den Körper des bewußtlosen Mannes zwischen die Körper zweier Frauen. Himmler war bei so einem Versuch anwesend. Ich konnte ihn durch ein Fenster von der Blockstraße sehen. Ich war persönlich bei einigen dieser Kaltwasser-Versuche anwesend, zur Zeit, wo Rascher abwesend war, u. ich sah auch Notizen u. Diagramme darüber in Raschers Laboratorium. An ca. 300 Personen wurden diese Versuche durchgeführt. Die Mehrzahl von denen starb. Von denen, die überlebten, wurden viele geisteskrank. Diejenigen, die nicht starben, wurden in die Invalidenblocks geschickt u. wurden dann später genau so wie die Opfer der Luftdruckversuche getötet. Ich kenne nur 2, die überlebten, 1 Jugoslawen u. 1 Polen. Beide sind geisteskrank.
6. Leber-Punktion-Versuche sind von Dr. Brachtl durchgeführt worden, sowohl an gesunden Menschen als auch an Menschen, die Krankheiten des Magens u. der Gallenblase hatten. Es wurde eine Nadel in die Leber einer Person gestoßen, u. ein kleines Stück der Leber wurde herausgenommen. Es wurde keine Narkose benützt. Dieser Versuch ist sehr schmerzhaft u. hatte oft ernste Nachfolgen, da der Magen oder große Blutadern oft durchlöchert, wodurch ein Blutsturz verursacht wurde. Viele Menschen sind an diesen Versuchen gestorben, u. es wurden dazu polnische, russische, tschechische u. deutsche Häftlinge herbeigenommen. Insges. sind ca. 175 Menschen diesen Versuchen unterworfen worden.
7. Phlegmone-Versuche sind von Dr. Schütz, Dr. Babor, Dr. Kieselwetter u. Prof. Lauer, durchgeführt worden. 40 gesunde Menschen sind auf einmal benützt worden, von denen 20 intramuskuläre u. 20 intravenöse Injektionen von dem Eiter kranker Menschen erhielten. 3 Tage lang wurde jede Behandlung dieser Menschen verboten, zu welcher Zeit ernste Entzündungen, u. in vielen Fällen allgemeine Blutvergiftung auftrat. Dann wurde jede Gruppe wieder in Gruppen von 10 unterteilt. Die Hälfte chem. Behandlung mit Flüssigkeit u. Pillen, die alle 10 Minuten 24 Stunden lang eingegeben wurden. Der Rest wurde mit Sulfonamide u. Chirurgie behandelt. In manchen Fällen sind alle Glieder amputiert worden. Meine Autopsie zeigte auch, daß die chem. Behandlung schädlich war u. sogar Perforationen der Magenwand verursachte. Für diese Versuche sind gewöhnlich polnische, tschechische u. holländische Priester benützt worden. Die Versuche waren sehr schmerzhaft. Die meisten der 600-800 Personen, die dazu benützt wurden, starben am Ende. Die anderen wurden Invaliden u. wurden später getötet.
8. Herbst 1944 wurden an 60-80 Menschen Salzwasser-Versuche durchgeführt. Sie wurden 5 Tage lang in ein Zimmer eingesperrt u. bekamen nichts anderes als Salzwasser zu essen. Während dieser Zeit ist ihr Urin, Blut u. Exkrement geprüft worden. Keiner dieser Gefangenen starb, möglicherweise, weil sie Nahrung von anderen Gefangenen geschmuggelt bekamen. Ungarn u. Zigeuner sind für diese Versuche benützt worden.
9. Es war allgemein üblich, die Häute der Leichen toter Gefangener zu entfernen. Es wurde mir öfters befohlen, dies zu tun. Dr. Rascher u. Dr. Volter im besonderen verlangte diese menschliche Haut von Menschen-Rücken u. -Brüsten. Sie wurde chemisch behandelt u. in die Sonne zum Trocknen gelegt. Nachher wurde sie in versch. Größen zugeschnitten für Benützung von Sättel, Reithosen, Handschuhe, Hausschuhe u. Damenhandtaschen. Tätowierte Haut wurde besonders von den SS-Männern geschätzt. Russen, Polen u.a. Häftlinge sind auf diese Art benutzt worden, aber es war verboten, die Haut eines Deutschen auszuschneiden. Diese Haut mußte von gesunden Personen kommen u. durfte keine Fehler haben. Manchmal hatten wir nicht genügend Körper mit guter Haut, u. dann würde Rascher gewöhnlich sagen: ›Gut, Ihr werdet die Körper bekommen‹. Den nächsten Tag erhielten wir dann 20-30 Körper junger Menschen. Sie sind gewöhnlich in den Hals geschossen worden oder auf den Kopf geschlagen worden, so daß die Haut unbeschädigt blieb. Wir bekamen auch häufig Verlangen für die Schädel u. Skelette von Gefangenen. In diesen Fällen kochten wir den Schädel oder den Körper in einem Kessel. Dann wurden die weichen Teile entfernt, die Knochen gebleicht u. getrocknet u. dann wieder zusammengesetzt. Bei den Schädeln war es wichtig, gute Zähne zu haben. Als wir eine Anfrage für Schädel von Oranienburg bekamen, würden die SS-Männer sagen: ›Wir werden versuchen, Euch einige mit guten Zähnen zu verschaffen.‹ Deswegen war es gefährlich, eine gute Haut oder gute Zähne zu haben.
10. Transporte von Struthof, Belsen, Auschwitz u. Mauthausen u. aus anderen Lagern kamen oft in Dachau an. Viele von diesen waren 10-14 Tage unterwegs, ohne Wasser u. Nahrung. An einem solchen Menschentransport, der im Nov. 1942 ankam, konnte ich Spuren von Menschenfresserei sehen. Die lebenden Gefangenen hatten das Fleisch der toten Körper gegessen. Ein anderer Transport kam von Compiegne, Frankreich. Professor Limousin von Clermont-Ferrand, der später mein Assistent wurde, sagte mir, daß 2000 Personen auf diesem Transport waren, wenn er begonnen hat. Essen war vorhanden, aber überhaupt kein Wasser. 800 starben unterwegs u. wurden hinausgeworfen. Wenn der Transport nach 12 Tagen ankam, wurden mehr als 500 Personen am Zug tot vorgefunden. Von den übrigen sind die meisten kurz nach der Ankunft gestorben. Ich habe diesen Transport untersucht, weil das Internat. Bote Kreuz sich darüber beschwerte. Die SS wollte einen Bericht, daß die Toten durch Kämpfe u. Aufstände unterwegs verursacht wurden. Ich habe einige der Körper untersucht u. habe gefunden, daß sie durch Wassermangel u. Erstickung gestorben sind. Es war damals Hochsommer, 120 Menschen wurden in jeden Waggon gestopft.
11. 1941 u. 1942 hatten wir im Lager die sogen. Invaliden-Transporte. Diese setzten sich von Menschen zusammen, die entweder krank oder aus irgendeinem Grund arbeitsunfähig waren. Wir nannten sie ›Himmelfahrt-Kommandos‹. Jede Woche wurden ungefähr 100-120 gezwungen, zu dem Brausebad zu gehen. Dort wurde ihnen von 4 Menschen Injektionen von Phenol, Evipan oder Benzin eingegeben, die einen baldigen Tod verursachten. Nach 1943 sind diese Invaliden zu anderen Lagern zur Liquidierung verschickt worden. Ich weiß, daß sie getötet worden sind, da ich die Protokolle u. Statistiken sah, die mit einem Kreuz u. dem Datum ihrer Abfahrt versehen wurde. Dies war die übliche Art u. Weise, wie Tote registriert wurden. Das wurde sowohl in der Kartothek des Lagers Dachau als auch im Registrar des Standesamtes Dachau angezeigt. 1000 bis 2000 sind alle 3 Monate so weggefahren, so daß ca. 5000 im Jahre 1943 auf diese Art u. Weise zum Tod gesandt wurden. Dasselbe bewahrheitet sich auch 1944. Im April 1945 wurde ein jüd. Transport in Dachau aufgeladen u. wurde an der Eisenbahn stehen gelassen. Der Bahnhof war durch Bombardierung beschädigt u. sie konnten nicht wegfahren. So wurden sie einfach dort zum Sterben gelassen. Man ließ sie nicht aussteigen. Zur Zeit, wo das Lager befreit wurde, waren sie alle durch Hungersnot tot.
12. Viele Hinrichtungen durch Gas, Erschießungen u. Injektionen fanden im Lager statt. Die Gaskammer wurde 1944 vollendet, ich wurde von Dr. Rascher gerufen, um die ersten Opfer zu untersuchen. Von den 8-9 Personen, die in der Kammer waren, waren 3 noch am Leben, u. die anderen schienen tot zu sein. Ihre Augen waren rot u. ihre Gesichter aufgedunst. Viele Gefangene wurden später auf diese Art u. Weise getötet. Nachher wurden sie zum Krematorium gebracht, wo ich ihre Zähne auf Gold untersuchen mußte. Wenn sie Gold enthielten, wurden sie herausgezogen. Viele kranke Häftlinge sind durch Injektionen im Krankenhaus getötet worden. Manche Häftlinge, die im Krankenhaus getötet wurden, kamen in den Autopsie-Saal ohne den Zettel mit ihrem Namen u. Nummer, die gewöhnlich auf der großen Zehe angebunden war. Anstatt dessen hatten sie einen Zettel angebunden: ›Nicht Sezieren‹. Ich habe einige dieser Häftlinge autopsiert u. gefunden, daß sie vollkommen gesund waren u. nur durch Injektionen ihren Tod fanden. Manchmal sind Häftlinge getötet worden nur, weil sie unter Dysenterie litten oder erbrachen, sodaß sie den Pflegern zu viel Mühe gaben. Geisteskranke wurden liquidiert, indem sie zur Gaskammer geführt wurden u. dort entweder Injektionen bekamen oder erschossen wurden. Die übliche Methode der Hinrichtung war Erschießen. Häftlinge konnten vor dem Krematorium erschossen werden u. dann hineingetragen werden. Ich habe gesehen, wie Menschen in die Öfen hineingestoßen wurden, als sie noch atmeten u. Geräusche machten. Im Falle sie zu lebendig waren, wurden sie gewöhnlich auf den Kopf geschlagen.
13. Die Haupthinrichtungen, von denen ich weiß, da ich die Opfer untersuchte oder solche Untersuchungen leitete, waren die folgenden: 1942 sind 5000-6000 Russen in einem abgegrenzten Lager in Dachau gefangen gehalten worden. Sie sind in Gruppen von 500-600 zu dem Schießplatz in der Nähe des Lagers zu Fuß genommen worden u. wurden dort erschossen. Solche Gruppen verließen das Lager ungefähr 3x in der Woche. Am Abend gingen wir hinaus, um die Körper auf Rollwagen zurückzuholen u. sie dann zu untersuchen. Februar 1944 kamen ca. 40 russ. Studenten von Moosburg an. Ich kannte einige dieser Jungen im Spital. Ich untersuchte ihre Körper, nachdem sie vor dem Krematorium erschossen wurden. Sept. 1944 wurde eine Gruppe von 94 hohen russ. Offizieren erschossen, einschließlich 2 Militärärzte, die zusammen mit mir im Krankenhaus arbeiteten.
Ich untersuchte ihre Leichen. April 1945 wurde eine Anzahl prominenter Leute erschossen, die im Bunker gehalten waren. Darunter waren 2 franz. Generale, an deren Namen ich mich nicht erinnern kann. Aber ich erkannte sie an ihrer Uniform. Ich untersuchte sie, nachdem sie erschossen worden waren. 1944 u. 1945 ist eine Anzahl von Frauen durch Hängen, Schießen u. Injektionen getötet worden. Ich untersuchte sie u. fand, daß sie in manchen Fällen schwanger waren. 1945, kurz bevor das Lager befreit wurde, wurden alle ›Nacht-und Nebel‹-Häftlinge hingerichtet. Diese waren Häftlinge, denen verboten war, irgendeine Verbindung mit der Außenwelt zu haben. Sie waren besonders abgegrenzt u. es war ihnen nicht gestattet, Briefe zu senden oder zu erhalten. Es waren 30 bis 40, u. manche von ihnen waren krank. Diese sind auf Tragbahren zu dem Krematorium getragen worden. Ich untersuchte sie u. fand, daß sie alle in den Hals geschossen worden sind.
14. Von 1941 an wurde das Lager immer mehr überfüllt. 1943 war das Krankenhaus für die Häftlinge schon überfüllt. 1944 u. 1945 wurde es unmöglich, irgendwelche sanitäre Zustände aufrecht zu halten. Säle, die 1942 300 oder 400 Personen hielten, wurden 1943 mit 1000 Personen gefüllt u. im ersten Vierteljahr von 1945 mit 2000 oder mehr. Die Zimmer konnten nicht gereinigt werden, weil sie zu überfüllt waren u. kein Reinigungsmaterial vorhanden war. Nur 1x im Monat konnte gebadet werden. Klosett-Einrichtungen waren vollständig unzureichend. Medizin war fast überhaupt keine vorhanden, aber, nachdem das Lager befreit wurde, konnte ich feststellen, daß genug Medizin für das ganze Lager im SS-Krankenhaus vorhanden war, wenn es uns zur Verfügung gestellt worden wäre. Neue Ankömmlinge im Lager wurden stundenlang im Freien aufgestellt. Manchmal standen sie von früh bis nacht. Es spielte keine Rolle, ob das im Winter oder im Sommer war. Das kam vor während 1943, 1944 u. dem ersten Vierteljahr von 1945. Ich konnte diese Formationen durchs Fenster meines Autopsie-Saales sehen. Viele der Menschen, die auf diese Art in der Kälte stehen mußten, wurden lungenkrank u. starben. Ich hatte versch. Bekannte, die auf diese Art u. Weise während 1944 u. 1945 getötet worden sind. Okt. 1944 wurde von einem Transport von Ungarn Fleckfieber ins Lager gebracht u. eine Epidemie begann. Ich untersuchte viele Leichen dieser Transporte u. meldete die Lage zu Dr. Hintermayer. Er verbat mir auf Todes-
strafe zu erwähnen, daß eine Typhus-Epidemie im Lager sei. Er sagte, daß es Sabotage wäre, u. ich versuchte, eine Quarantäne auf das Lager aufzulegen, so daß die Häftlinge nicht in der Rüstungs-Industrie arbeiten mußten. Überhaupt keine verhindernde Maßnahmen sind genommen worden. Neue gesunde Ankömmlinge wurden in Blocks gesetzt, wo eine Epidemie schon anwesend war. Es sind auch infizierte Personen in diese Blocks gesandt worden. Der dreißigste Block zum Beispiel ist 3x ausgestorben. Erst zu Weihnachten, wenn die Epidemie sich in das SS-Lager verbreitete, wurde eine Quarantäne auferlegt. Trotzdem sind neue Transporte weiter angekommen. Wir hatten 200-300 Typhusfälle im Tag u. ca. 100 Todesfälle im Fleckfieber im Tag. Insgesamt hatten wir 28.000 Fälle u. 15.000 Tote. Außer diesen, die von Krankheiten starben, konnte ich auch durch meine Autopsien sehen, daß viele Tote nur durch Unterernährung verursacht wurden. Solche Todesfälle kamen in allen Jahren vor, von 1941-1945. Es waren meistens Italiener, Russen u. Franzosen. Diese Menschen sind einfach zu Tode gehungert worden. Zur Zeit des Todeswogen die Menschen von 50 bis 60 Pfund. Autopsien zeigten, daß ihre inneren Organe oft zu einem Drittel ihrer ursprünglichen Größe zusammengeschrunken waren.
Die oben erklärten Tatsachen sind wahr. Diese meine Erklärung erfolgte freiwillig u. ohne Zwang; ich habe sie gelesen u. am 9.1.1946 in Nürnberg, Deutschland, gezeichnet.
Unterschrift: Dr. Franz Blaha. Unterschrieben und vor mir am 9. Januar 1946 in Nürnberg, Deutschland, beschworen.
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Sagen Sie, Zeuge, ist Ihnen bekannt, welches die besonderen Aufgaben des KZ Dachau waren? War es wirklich ein Vernichtungslager?
DR. BLAHA: Bis zum Jahre 1943 war es wirklich ein Vernichtungslager. Seit 1943 hat man drin viele Werkstätten u. Munitionsfabriken errichtet, auch innen dem Lager, besonders wenn dann Bombardement begann, u. dann wurde es mehr Arbeitslager. Aber was die Erfolge betrifft, war kein Unterschied dabei, weil die Leute wieder so schwer u. hungrig arbeiten mußten, dann anstatt durch die Schlägerei durch Hunger u. Erschöpfung gestorben.
OBERST POKROWSKY: Soll ich Sie so verstehen, daß in Wirklichkeit bis 1943 u. auch nach 1943 Dachau ein Vernichtungslager war, u. daß es dort versch. Arten von Vernichtung gab? .. DR. BLAHA: Ja. ---
OBERST POKROWSKY: Wieviele sind nach Ihren eigenen Beobachtungen durch das Vernichtungslager Dachau gegangen? Wieviel Häftlinge kamen ursprünglich aus der USSR? Wieviele sind Ihrer Ansicht nach durch das Lager gegangen?
DR. BLAHA: Das kann ich ganz genau nicht sagen, bloß approximativ; zuerst, u. das war seit Nov. 1941, waren es ausschließlich die russ. Kriegsgefangenen in den Militäruniformen. Die haben Extra-Lager gehabt u. waren in einigen Monaten liquidiert worden. Im Sommer 42 wurden Reste von diesen, ich glaube 12000 Kriegsgefangenen, nach Mauthausen überführt worden, u. wie ich von den Leuten, die von Mauthausen nach Dachau gekommen, gehört habe, waren drin in Gaskammer liquidiert, dann nach den Kriegsgefangenen waren nach Dachau die russische Kinder gebracht worden. Es waren, so glaub ich, 2000 sechs- bis siebzehnjährige Burschen, ..
--- Verteidiger DR. THOMA: Herr Zeuge, Sie haben gesagt, der Angeklagte Rosenberg sei Ihnen im KZ in Dachau gezeigt worden, als Sie erst kurz nach Dachau gekommen sind? .. DR. THOMA: Mehrere Personen? Herr Zeuge, der Angeklagte Rosenberg versichert mit aller Bestimmtheit, daß er nie in Dachau im KZ gewesen sei. Ist da kein Irrtum möglich? DR. BLAHA: Ich glaub, daß ich mich nicht geirrt habe, und der betreffende Deutsche hat, glaub ich, auch den Rosenberg gut gekannt ---
DR. OTTO PANNENBECKER, VERTEIDIGER DES ANGEKLAGTEN FRICK: Der Angeklagte Frick erklärt, daß er niemals im Lager Dachau gewesen ist, und ich wünsche deshalb zur Aufklärung des Sachverhalts folgende Fragen zu stellen: Auf welche Entfernung glauben Sie Frick gesehen zu haben, Herr Zeuge?
DR. BLAHA: Vom Fenster aus ist er vorbeigegangen mit mehreren Personen ---
DR. PANNENBECKER: Darf ich dann den Hohen Gerichtshof bitten, Frick selbst als Zeugen dafür zu stellen, daß Frick niemals das Lager Dachau gesehen hat? Ich will den Antrag jetzt stellen, damit eventuell der Zeuge dem Frick gegenübergestellt werden kann ---
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Einhundertachtundsiebzigster+Tag.+Montag,+15.+Juli+1946/Vormittagssitzung --- DR. SAUTER: Meine Herren Richter! .... erscheint es notwendig, mit noch ein paar Sätzen die Frage zu besprechen, ob Funk jemals ein KZ-Lager besucht hat; der hier vernommene Zeuge Dr. Blaha hat bekundet hier auf dem Zeugenstand, Dr. Funk sei im ersten Halbjahr 1944 einmal in Dachau gewesen. Dieser Besuch sei erfolgt im Anschluß an eine Finanzministerbesprechung, an der Funk in Berchtesgaden oder in einem anderen Ort dieser Gegend teilgenommen habe. Aber, meine Herren, der Zeuge Dr. Blaha hat damals, als er hier vernommen wurde, nicht selber etwas darüber aussagen können, daß er den Angeklagten Funk selber in Dachau gesehen habe, er hat vielmehr in Dachau nur von Lagerinsassen – also von anderen Leuten – gehört, daß bei einem größeren Besuch des Lagers angeblich auch der Reichswirtschaftsminister Funk anwesend gewesen sei. Gesehen hat er ihn nicht. Er hätte ihn ja auch nicht gekannt. Funk selbst hat nun diesen Besuch in Dachau von allem Anfang an mit Entschiedenheit bestritten .. ergibt sich einwandfrei, daß Funk überhaupt niemals in einem KZ-Lager gewesen ist .. Funk war ja auch niemals Finanzminister, wie der Zeuge Dr. Blaha angenommen hat, und er hat niemals an einer Besprechung der Finanzminister teilgenommen. Es unterliegt also keinem Zweifel, daß das, was der Zeuge Dr. Blaha nur vom Hörensagen hier erzählen konnte, auf falscher Information beruht, auf einer Verwechslung mit irgendeinem anderen Besucher, was um so leichter möglich war, da der Angeklagte Funk in der Öffentlichkeit ziemlich unbekannt gewesen ist. Das Ergebnis ist also: Funk hat niemals ein KZ-Lager besucht und hat niemals die in solchen Lagern herrschenden Zustände persönlich wahrgenommen ---
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Einhundertzweiundzwanzigster+Tag.+Montag,+6.+Mai+1946/Nachmittagssitzung --- DR. SAUTER: Herr Zeuge! Ich muß Sie noch bitten, zur Aussage eines anderen Zeugen Stellung zu nehmen, den wir hier im Sitzungssaal gesehen und gehört haben. Es ist das der Zeuge Dr. Blaha, der hier im Sitzungssaal über die Verhältnisse im KZ Dachau berichtet und, der dabei erzählt hat, wie Sie sich erinnern, man habe außerhalb und in Dachau davon gesprochen, daß bei einem dieser offiziellen Besuche des Lagers auch der Reichswirtschaftsminister Funk dabeigewesen sei. Er hat, wie Sie sich erinnern, auf meine Frage erklärt, gesehen habe er Sie selbst nicht, aber Ihr Name sei bei anderen Gefangenen in diesem Zusammenhang erwähnt worden.
Waren Sie jemals in Dachau oder in irgendeinem anderen Konzentrationslager?
FUNK: Nein. Ich war weder jemals in Dachau noch sonst in irgendeinem Konzentrationslager.
DR. SAUTER: Können Sie das mit gutem Gewissen auf Ihren Eid sagen? FUNK: Jawohl.
DR. SAUTER: Der Zeuge Dr. Blaha hat noch angegeben: Diese Besichtigung von Dachau hat stattgefunden im Anschluß an eine Finanzministerbesprechung, die in Berchtesgaden oder Reichenhall oder sonstwo in der Gegend stattgefunden habe. Ich frage Sie deshalb, haben Sie überhaupt jemals an einer Finanzministerbesprechung teilgenommen oder wenigstens zu der Zeit, die der Zeuge Blaha behauptete?
FUNK: Nein, ich habe niemals an einer Finanzministerbesprechung teilgenommen, weil ich ja auch selbst kein Finanzminister war, und in der damaligen Zeit habe ich überhaupt an keinen internationalen Besprechungen teilgenommen. Nein ----
http://www.hagalil.com/czech/dachau/solidaritaet-2.htm --- der tschechische Arzt Dr. František Bláha .. es bald darauf ablehnte, an mehreren gesunden Häftlingen Operationen durchzuführen, wurde er in die "Totenkammer" versetzt u. mit der Funktion des Leichenträgers betraut --- "Wenn am Abend die SS-Leute das Lager verlassen hatten, ging er durch die einzelnen Abteilungen u. untersuchte unabhängig davon, ob das den Herrn Pflegern passte oder nicht, die Kranken, nahm versch. Eingriffe vor u. empfahl bestimmte Therapien." --- Nach der Befreiung vertrat er die tschechoslowakischen Internierten im Internationalen Häftlingskomitee ---

Heinz Eschen (1909–1938), Kapo des jüdischen Blocks, jugendlicher KPD-Anhänger

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Feix Robert Feix (*1893-1973) Chemiker u. Unternehmer, der das Geliermittel Opekta erfand. 1928 gründete Feix das gleichnamige Produktions- u. Vertriebsunternehmen mit Stammsitz in Köln. Als „Halbjude“ überlebte Feix seine Inhaftierung in KZ, da seine Kenntnisse bezüglich der Entwicklung eines Blutstillmittels dem NS-Regime wichtig waren - - -
Feix ließ sich die Produktion als Geliermittel in haushaltsüblichen Mengen lizenzieren u. versuchte, die Lizenz dazu an den Lebensmittelhersteller Dr. Oetker zu verkaufen. Dieser lehnte allerdings ab. Daraufhin gründete Feix 1928 die Opekta GmbH, die Pektin für den Haushaltsbedarf als Geliermittel für Marmeladen verkaufte. Der Erfolg, den sich die Firma in den 1920er Jahren erarbeitete, führte dazu, dass Feix beschloss, Handelsniederlassungen in der Schweiz, Österreich, der Tschechoslowakei u. den Niederlanden zu gründen. Erster Geschäftsführer der Zweigstelle in Amsterdam war Otto Frank, der Vater von Anne Frank.
Mit Beginn der 1930er Jahre verlangten die inzwischen volljährigen Scheinberger-Brüder die Geschäftsführung der Pomosinwerke von Feix zurück u. da dieser auch an den Werken beteiligt war, auch dessen Beteiligung. Diesem Antrag entsprach in dem folgenden Rechtsstreit das Gericht 1936 nicht, dennoch verlor Feix aufgrund der Kampagne seinen Einfluss auf Pomosin, u. ebenfalls auf Opekta.
Nach dem Anschluss Österreichs wurde Feix noch am selben Tag von der Gestapo verhaftet. Ihm wurden Devisenvergehen vorgeworfen, weil er Geld aus Deutschland zu den ausländischen Niederlassungen transferiert hatte. Danach wurde er noch mehrmals verhaftet u. zuletzt ins KZ Dachau verbracht. Ab 1943 war Feix Assistent von Sigmund Rascher, der das von Feix entwickelte blutstillende Präparat Polygal beforschte. Ab April 1944 setzte Kurt Plötner im Außenkommando Schlachters u. im KZ-Außenlager Lochau wiederum mit Feix als Assistenten die Polygalforschung fort. Er war bis April 1945 inhaftiert u. überlebte, da das von ihm entwickelte blutstillende Mittel Sango-Stop erfolgreich bei der Wehrmacht eingesetzt wurde.
Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde Feix wegen Kooperation mit Plötner von den Alliierten im März 1946 verhaftet. Zwischen Feix u. den Brüdern Scheinberger wurde der lange Rechtsstreit 1952 mit einem Vergleich abgeschlossen, in dessen Folge Feix alle Firmen, die mit Opekta in Verbindung standen, zurückerlangte, seine Anteile an den Pomosinwerken jedoch verlor.

Hugo Gutmann, Blockältester im Zugangsblock

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Heiden Josef Heiden (*1907-?) war Revierkapo im Krankenrevier des KZ Dachau --- seit Mai 1938 in Dachau als politischer Häftling inhaftiert, weil er überzeugter Schuschnigg-Anhänger war. Dez. 1941 wurde er aufgrund seiner „Verdienste“ aus dem KZ entlassen u. trat in die Waffen-SS ein - - -

Karl Kapp, Lagerältester, Oberkapo bei Kommando Garagenbau

https://de.wikipedia.org/wiki/Christof_Ludwig_Knoll Christof Ludwig Knoll (1895-1946) Sept. 1933 bis Ende April 1945 politischer Häftling (Kommunist) im KZ Dachau - - Zunächst als Häftlingsschneider eingesetzt u. 1938-1939 Oberkapo auf der „Plantage“, wo Heilkräuter gepflanzt wurden. Ab Februar 1941 Blockältester der Baracke jüdischer Häftlinge u. auch im Strafblock eingesetzt. Ab Juli 1944 war er Kapo im Außenlager Karlsfeld u. wurde von dort ins Außenlager Mühldorf überstellt - - - am 15.11.1945 im Dachau-Hauptprozess ... vonm US-Militärgericht ... zum Tod durch den Strang verurteilt.

Max Kolb, Oberpfleger

https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Mahl Emil Erwin Mahl (1900-1967) 1940 - Ende April 1945 als Berufsverbrecher Häftling im KZ Dachau. Er wurde unter anderem in einem Baukommando u. zur Trümmerbeseitigung, eingesetzt -- zeitweise Blockältester des Strafblocks. Ab 1943 arbeitete er im Lagerkrematorium u. dort ab Juli 1944 Kapo unter Bongartz bis zur Befreiung des Lagers Ende April 1945 - - Vor Befreiung des Lagers setzte sich Mahl nach München ab, wurde Mai 1945 durch Michel Thomas, der für das Counter Intelligence Corps arbeitete, aufgespürt u. festgenommen. Nov. 1945 wurde Mahl -- vor ein US-Militärgericht gestellt. Während des Prozesses trug Mahl die gestreifte KZ-Häftlingskleidung. Dez. 1945 wurde Mahl zum Tod durch den Strang verurteilt --- Später wurde das Todesurteil auf eine 10-jährige Haftstrafe herabgesetzt u. danach weiter reduziert --- im Feb. 1952 aus der Haft entlassen. (Zitat Ende)
Zum CIC-Agenten Thomas: https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Thomas Michel Thomas, geborener Moniek Kroskof (1914-2005), Kindheit in Deutschland u. Frankreich. Mit Aufstieg von Hitler begann für ihn die Verfolgung -- 2 Jahre Arbeitslager, mit der Angst, nach Deutschland deportiert zu werden. Er flüchtete u. schloss sich der franz. Résistance an, wurde gefasst u. überlebte Verhöre u. Folterungen --- Anfang Mai 1945 nahm er als Mitglied des Counter Intelligence Corps der 45. Infanterie-Division an der Befreiung des KZ Dachau teil --- https://en.wikipedia.org/wiki/Michel_Thomas -- born in Poland, to a wealthy Jewish family who owned textile factories --- for the Resistance entailed recruiting Jewish refugees into the organisation. January 1943, he was arrested and interrogated by Klaus Barbie, only being released after convincing the Gestapo officer that he was an apolitical French artist --- A 1950 Los Angeles Daily News article credits Thomas with the capture of 2,500 Nazi war criminals --- In 2001, when the Los Angeles Times published a profile casting doubts about Thomas' war record, he unsuccessfully sued the newspaper for defamation --- (Anmerkung Dissident: darf man wie die Los Angeles Times an Erzählungen des Herrn Thomas zweifeln? Fetthervorhebung durch mich:) http://www.offkilter.org/mtlat.html :
Los Angeles Times April 15, 2001 By Roy Rivenburg, Times Staff Writer

Larger Than Life
From escaping concentration camps to cavorting with royalty to plotting an education revolution, Michel Thomas has had one adventure after another.
Even he knows his life story invites skepticism.

If everything he says is true, Michel Thomas has led an astonishing, even miraculous, life. Dressed in a navy blue suit and sporting a silver pompadour of unknown origin, he opens a battered briefcase and removes a stack of old photos and documents as he recounts various exploits:
He was the sole survivor of not one but 3 concentration camps in World War II; he talked his way out of being executed by Gestapo chieftain Klaus Barbie; he helped liberate Dachau; he rescued 40 tons of Nazi dossiers on the verge of destruction in Munich; he hobnobbed with princes and seduced starlets; he dropped acid in 1958 as part of a pioneering drug experiment; he beat the slot machines in Monaco.
Oh, and his New York and Beverly Hills language schools can teach anyone a foreign tongue in just three days.
Could one man really have done so much? Judging from several decades of glowing media coverage, a flood of celebrity endorsements and a new book by a British journalist, yes.
"Everything is fully documented," Thomas says. "Don't take my word for it. Ask me how I can prove it."
Easier said than done.
On this day, the 87-year-old language guru is holding court inside a suite at the Luxe Summit Hotel Bel-Air. The visit is part of an international publicity blitz for his $18,000 classes, his language CDs and "Test of Courage: The Michel Thomas Story" (Free Press/Simon & Schuster), a biography by Christopher Robbins.

A short, rounded man who speaks with fiery intensity, Thomas readily admits his stories are hard to believe. When a UCLA law professor first heard the saga, he said: "Michel, either more miracles are associated with your life than anyone I could possibly imagine, or you're the biggest fraud who ever walked the face of the earth." But after taking Thomas' Spanish class, the professor, Herb Morris, became a believer. "I expect people to be skeptical," Thomas says.

Many of his claims are impossible to prove--or disprove. Nevertheless, they have frequently propelled him into the public eye--most notably at the 1987 trial of Gestapo leader Barbie, where Thomas' controversial testimony was disparaged by some but supported by well-known Nazi hunter Serge Klarsfeld and the Simon Wiesenthal Center.

In the Los Angeles Times, 10 articles about different aspects of his life have appeared since 1965, when he volunteered his services to inner-city youth and won raves for succeeding where traditional teachers failed.

More recently, he has been profiled in a BBC documentary, Forbes magazine, USA Today, the New York Post, a spate of British newspapers and on CNN. Last November, his biography briefly cracked L.A. bestseller lists, boosted by dust jacket blurbs from actress Emma Thompson and author John Le Carre, who calls Thomas "one of the bravest men you will ever read about." Michael Ovitz's talent agency is peddling the movie rights.
Told in often melodramatic tones, the book follows Thomas from his childhood in a prosperous Jewish household in Poland to Germany and later to wartime France, where he joined the Resistance, interrogated Nazis for the U.S. Army and slept with a bevy of women ("As we were making love . . . an American artillery position opened fire right above us in the hills. The ground moved"). In 1947, he came to L.A. and opened his language school on Rodeo Drive.
Some big names swear by his classes.
Woody Allen told the BBC that when Thomas offered to teach him French over a weekend in 1972, he figured: "Why not? Either the guy's crazy and I lose a couple hundred bucks or it's some kind of miracle. So I gave it a try, and he was amazing." Other celebrity clients include the duchess of York, Mel Gibson, Carl Reiner, Armand Hammer and Ann-Margret.
Thomas, who teaches 6 languages, doesn't promise students enough fluency to understand a foreign film. But he does guarantee a basic command of words and grammar--all without memorization or note-taking. Yet nobody on his staff can duplicate the feat. Their lessons--at one-third the price--take about 8 days. That time-frame is comparable to other intensive language programs, such as Berlitz or Dartmouth's Rassias seminar.
What's Thomas' secret?
He somehow instills enormous self-confidence, says UCLA's Morris. "You enter another world. It's not a trance. It's more like learning from a Buddhist master. When people are in the master's presence, something happens to them."
Jackie Kearns, principal of a British school experimenting with the program, offers a more down-to-earth explanation. Thomas borrowed a method from the past and brilliantly repackaged it, she says. With French, for instance, he begins by explaining how thousands of words--regret, comfortable, opinion, etc.--are the same in both languages. "English is French, badly pronounced," he intones.
Right away, the student feels mastery of a previously alien tongue, Kearns says. From there, Thomas ingrains pronunciation and grammar.
Vivid Recollections and Global Travels
But it wasn't the language system that grabbed writer Christopher Robbins' attention. It was the wild tales:
* Being strung along by Prince Rainier of Monaco, who allegedly welcomed Thomas' proposal to create an artificial island for an international university, then used the idea in 1963 to build a casino.
* Taking LSD in Mexico in 1958 with the wife of Aldous Huxley and the co-founder of Esalen, the New Age center in Big Sur.
* Capturing SS Maj. Gustav Knittel, who massacred American POWs during the Battle of the Bulge.
* Escaping French concentration camps and prisons half a dozen times during World War II. He even voluntarily returned to one camp after discovering that his girlfriend granted a romantic favor to a diplomat to get him out. Thomas says he didn't want to be freed under such circumstances. He also says other Holocaust victims could have escaped death too, if only they hadn't given up hope and surrendered to their fate. His own family, he believes, died at Auschwitz.
Robbins admits he initially doubted some of Thomas' tales. "There were times when I thought, c'mon," he says during a phone interview from London. "But sure enough, the documents always turned up."
Thomas showed him a letter from Rainier; Huxley confirmed the LSD episode; the National Archives had a letter from SS officer Knittel naming Thomas as his interrogator; French records outlined two of Thomas' wartime imprisonments and his distinguished service with the French Resistance.
"He was where he said he was, when he said he was," says Robbins, who is splitting royalties from the biography with Thomas, an accepted publishing arrangement.
Robbins draws an analogy: If someone claims he drank a Coke on a train to London, and he can show you the train ticket, you tend to believe the part about the Coke too.
OK, but what if the person with the train ticket says he drank a Coke and defused a dozen ticking bombs in the caboose?
We compared several of Thomas' accounts of his role in historic events with other records and recollections.
On April 29, 1945, Thomas says, he tagged along with a battalion from the 157th Infantry Regiment on a historic mission.
"I was with combat troops to liberate Dachau," he says.
"Who wasn't?" says Army archivist Mary Haynes, noting the proliferation of Dachau liberator claims in recent years. Reconstructing war scenes is an inexact science, but Dachau is documented better than most. Shortly after storming the camp, American soldiers angry at the Holocaust horrors they uncovered gunned down unarmed German troops. 3 days later, the Army took sworn testimony from 38 witnesses and filed a report that outlined how the camp was liberated. That report, believed lost, resurfaced at the National Archives in 1991.
Thomas' Dachau account relies on a memory system he says he devised as a child that enables him to relive past events in his mind.
Indeed, his biography is laced with vivid recollections, from his first erotic experience at age 3 (reaching up the skirt of a nanny) to teenage travels with Arab camel caravans in Tunisia to playing boule slot machines in the foyer of Monte Carlo's casino in 1941, where he pocketed a tidy sum over four months by "pulling the lever with exactly the same pressure every time." (Casino officials, after consulting their archives and various experts, say the type of slot machine Thomas describes "to our knowledge was never in Monte Carlo.")
In the book, Thomas draws a parallel between gambling and fearlessness in combat. "I felt like a gambler at the roulette table who has amassed a mountain of chips on a long winning streak. You are only cautious with the original stake and can afford to lose when you are playing with winnings. It isn't real money. That is how I felt with my life. I had a powerful wish to fight the enemy and in situations of danger I felt my life had been won. It was a part of my winnings from the camps and the Resistance."
Accounts of the Day Dachau Was Liberated
On the day Dachau fell, Thomas says, he was a U.S. Counter Intelligence Corps officer who temporarily joined two columns of tanks and infantry rolling through the German town to the camp. He says he didn't have orders assigning him to the 157th Regiment: "I just went there. I could choose wherever I wanted to go."
Did anyone from the 157th know he was along for the ride? "They all knew I was there."
However, the commander of the battalion, Lt. Col. Felix Sparks, now a retired brigadier general and former justice of the Colorado Supreme Court, says he would certainly recall if Thomas had accompanied the 200-member force: "He's got the right battalion, that's correct, but there were no CIC [Counter Intelligence Corps] with us." Ian Sayer, co-author of "America's Secret Army," a history of the CIC, says his records don't specify when the first CIC agents arrived at Dachau, but they do show their unit. It isn't Thomas'.
Thomas' version of how the camp was liberated differs from eyewitness accounts and National Archives records, says retired Lt. Col. Hugh F. Foster III, who has been researching the liberation for 5 years.
Regarding Thomas' mention of tanks, Foster says there were no tanks because the bridges between the town of Dachau and the military camp across the river had been blown up. Thomas doesn't recall a river.
Thomas says he entered the camp through the front gate, after the Germans waved white flags and opened fire on his group. But Foster and Sparks say the battalion deliberately avoided the front gate and circled around to another side of the sprawling camp.
The white flag incident did happen--but not to the 157th. As Sparks and his men inched through the camp, a handful of journalists and troops from the 42nd Division approached the main entrance.
Did Thomas simply confuse the two units and actually enter with the 42nd? No, he insists: "The 42nd was late." But Robbins, responding to written queries submitted later, says: "It is quite possible he arrived later than the 157th and that the troops he joined were indeed from the 42nd." In the course of writing the book, Robbins says, "research showed that it was the 157th that was involved, so it was I who assumed these were the troops he joined."
When Thomas is asked about other conflicts between his story and the one relayed by Foster, he concedes: "I was not with the front combat troops." He says he was at the camp that day but cannot say when.
Although Robbins and Thomas say he was an officer in the U.S. Army at the time, the Pentagon was unable to verify his military service. One possible explanation is a 1973 fire that destroyed some personnel files. Another is that Thomas was actually a civilian employee.
Robbins says proof of Thomas' Army credentials is in the book: a photo of his Counter Intelligence Corps ID card. Conrad McCormick, a CIC veteran and archivist at the U.S. Army Intelligence Museum in Fort Huachuca, Ariz., says the card isn't the official ID issued to full-fledged CIC agents. Rather, it's for non-American civilians hired as translators and investigators, he says. When The Times asked Thomas for his military ID number to trace his records, he declined, calling the request an insult.
"All of the men who served with him regarded him as a legitimate member of the U.S. Army," Robbins says, adding that technicalities of Thomas' service are trivial compared to the valuable work he did.
A Cache of Nazi Party Membership Cards
A few days after the liberation of Dachau, Thomas says, he embarked on another mission: rescuing 10 million Nazi Party membership files that had been shipped to a paper mill near Munich to be destroyed.
Thomas says he uncovered the files after one of his scouts spotted a German convoy at the mill. Expecting to find a cache of gold bullion, he drove to the mill, broke in and stumbled upon wood cabinets full of Nazi membership cards. "I immediately understood how important these were and their significance," he says. So he spent hours gathering samples, posted a military guard at the mill, and alerted superiors.
How did he know the importance of the find?
"Because I looked at the cards," he says, recalling that each ID displayed a photo and personal data.
When asked if the cards specifically mentioned the Nazi Party, Thomas says: "Of course."
In fact, the cards contain no references to the Nazi Party, says George Leaman, who wrote an official history of the files for the Berlin Document Center, which houses them. "It wouldn't be obvious from the cards themselves what organization they were from," he says.
When Thomas is asked for a more detailed description of the cards, including their unusual color, he bristles: "After 60 years, I should remember the color? If I don't, that means I wasn't there? . . . You're just trying to trip me up."
Thomas says that when Army officials failed to take possession of the cards by mid-May, he leaked the story to the press. The spotlight goaded officials into moving the files to a safe spot.
But Stefan Heym, a German author who was on the scene working as a journalist for the U.S. Army and wrote extensively about the discovery, says the person who saved the cards from destruction and notified Army brass of their existence was Hans Huber, the owner of the mill. The military even took Huber into protective custody when word of his role spread and he received threats, Heym writes.
According to articles that ran in the New York Times, London Sunday Express and two German papers at the time, U.S. Maj. William D. Browne called a press conference in October 1945 to announce discovery of the files and give credit to Huber and a German woman for bringing the cards to the Army's attention.
Leaman, the Berlin Document Center researcher, has read both Thomas' and Heym's versions and believes Heym's is "on the mark."
Thomas remains adamant. "I was wading through a mountain of documents inside the mill," he says. "Anybody who says something else is lying." Robbins adds: "I have seen documents that Michel kept as souvenirs from this horde--indeed have insisted over the years he should hand them over to a museum."
On this and other questions, the author says, "I stand by the accuracy and integrity of my book. Of course, there may be [minor] inaccuracies and different interpretations of events."
Called as Witness Against the 'Butcher of Lyon'
Then there's the trial of Klaus Barbie, which Thomas describes as one of the most wrenching chapters of his life.
In February 1943, the Gestapo set a trap at a Jewish welfare office in Lyon, France, arresting everyone who entered and deporting them to Auschwitz. Thomas says he was the only visitor to finagle his way out. Posing as a painter and pretending to speak only French during a two-hour interrogation, he persuaded the "Butcher of Lyon" that he had entered the office by mistake, he says.
Forty years later, after Barbie was extradited from Bolivia to France to be tried for crimes against humanity, Thomas was called as a witness.
Shimon Samuels of the Simon Wiesenthal Center, who attended part of the trial, says the testimony was compelling. "He identified Barbie by recalling a [peculiar] hand movement. . . . It was a very dramatic moment. I think most people who witnessed the trial were quite impressed."
Not the prosecutor.
According to a 1987 article in the Chicago Tribune, Pierre Truche dismissed the credibility of his own witness during final arguments to the jury. After noting the difficulties of identification so long after the war, Truche urged the jury to accept every witness but one. "With the exception of Mr. Thomas, all the witnesses are of good faith," he said.
The French press also pounced on the testimony, says historian Henry Rousso. In a TV program about the trial that will air this summer on Histoire, France's satellite history channel, Rousso says the newspaper Le Monde accused Thomas of having "a taste for make-believe," and Progres de Lyon called him "a publicity hound."
But Klarsfeld, the Nazi hunter and lawyer who was part of the prosecution team, told Robbins (and The Times): "I believed Michel's evidence absolutely. . . . [Before the trial], he gave us accurate details . . . [which] he could not have known unless he was there." Further bolstering his belief in Thomas' credibility, Klarsfeld found independent documentation that Thomas had been held in two French internment camps under the name Kroskof. (Thomas' current name is one of five aliases he used during the war; his birth name is Moniek Kroskof, he says.)
Rabbi Abraham Cooper of the Wiesenthal Center says that when Thomas came to him after Barbie's arrest, "his account fit in with other data we had. It was a plausible story, and he spoke with authority. We took what he said seriously enough to call a press conference."
On the witness stand, however, Thomas was a disaster. He attacked the court and insulted the French, Robbins says. Although his manner alienated people, that doesn't mean he wasn't truthful, Robbins adds.
In "Hotel Terminus," a documentary made after Barbie's conviction, prosecutor Truche summed up his quandary over Thomas: "Sometimes true stories seem hard to believe. I can't build a case on what is hard to believe."
Hopes of Revamping the Educational System
Whether his stories are believed or not, Thomas has always been a colorful character. As early as 1949, the Los Angeles Herald Express was chronicling his war heroics.
By the 1970s, he was married to an L.A. schoolteacher, Alice Burns, and occasionally popped up in newspaper society pages, invariably surrounded by a coterie of celebrities. In the early 1980s, after the birth of his second child, the family moved to New York. In 1992, they relocated to Israel, where he and Burns eventually divorced. Thomas returned to New York with the kids. (His ex-wife offers nothing but praise, calling Thomas "brilliant, idealistic and very energetic.")
Throughout the 1970s and '80s, he talked about adding new language school offices in Miami, Washington and Paris, but none ever opened. During that time, several creditors and the IRS sued him for overdue bills and taxes. "I'm not a good businessman," he says, "but whatever I owed, I paid."
His talk of revamping the educational system also never got off the ground. Thomas says traditional teaching methods and their emphasis on memorization disrupt the mind's natural ability to learn.
"What you memorize, you forget," he explains. "You cram for a test and pass it, but five days later, [the knowledge] is gone."
Although vague on details, Thomas says his approach is to create excitement in students: "All you have to do is turn the key to unlock what is already there in every individual." His teaching efforts were honored by the French language preservation organization Academie Francaise, which in 1982 awarded Thomas a medal. But whenever he has been on the verge of a deal to spread his language instruction techniques to other subjects, something goes awry, he says. Those who got cold feet over the years include the Ford Foundation, L.A. public school officials and billionaire John Kluge, he says.
Morris, his friend at UCLA, says Thomas "is a remarkably self-defeating individual in certain contexts."
In 1990, when Morris was dean of humanities at UCLA, he arranged a meeting between Thomas and the school's foreign language faculty to discuss using his methods. It was a fiasco. "His way of interacting with the department chairs was the worst imaginable," Morris recalls. "He wouldn't tell them anything about what he does--and he revealed his contempt for what they did."
Secrecy doesn't fly in the ivory tower, Morris says: "You won't get academics to use a 'new' method unless they have some indication that it can be replicated."
But Thomas says his students are all the proof necessary. He doesn't want to reveal his methods for fear his ideas will be stolen or distorted. He adds: "It was evidently impossible for the language departments to watch someone achieve in a few days what takes them years. They couldn't stomach it."
Thomas hasn't given up--he continues to travel and teach. The latest laboratory for his methods is in Britain. Kearns, the principal whose school is experimenting with his system, got interested after reading his biography. She phoned him in New York and persuaded him to visit. Last August, Thomas spent four days teaching French to several 13- and 14-year-olds at the school. The students, who already had some French under their belts, were tested before and after the sessions. Result: Their grades rose from Cs and Ds to Bs and Cs. "Outstanding," Kearns says. If the gains hold, the school will ask Thomas about adapting his methods for wider use.
That's precisely what Thomas says he has wanted all along: a chance to revolutionize the educational establishment. As he once told Robbins with characteristic bravado: "I didn't devise my system to teach languages quickly. I devised it to change the world."

-- From the April 15, 2001 edition of the Los Angeles Times

von Dissident Do Sep 29, 2016 10:32 am

Und das kam dabei raus, als die Los Angeles Times und Autor Rivenburg vom Herrn Thomas geklagt wurden, Fetthervorhebung durch mich:)

http://www.casp.net/california-anti-slapp-first-amendment-law-resources/caselaw/slapp-cases-decided-by-u-s-district-courts/thomas-v-los-angeles-times/

Thomas v. Los Angeles Times - - - Cite as: 189 F.Supp.2d 1005
MICHEL THOMAS, Plaintiff v. LOS ANGELES TIMES COMMUNICATIONS, LLC, et al., Defendants

U.S. District Court, Central District of California - - - CV 01-8684 ABC (MANx) - Decided February 4, 2002 - Filed February 4, 2002 - Entered February 5, 2002

COUNSEL:
For MICHEL THOMAS, plaintiff: Anthony M Glassman, Eve F Sheedy, Glassman Browning & Saltsman, Beverly Hills, CA.
For LA TIMES COMMUNICATIONS LLC, ROY RIVENBURG, TRIBUNE COMPANY, defendants: Kelli L Sager, Alonzo B Wickers, IV, Jean-Paul Jassy, Davis Wright Tremaine,
Karlene Worthington Goller, Los Angeles Times, Los Angeles, CA.

OPINION:
ORDER RE: DEFENDANTS’ SPECIAL MOTION TO STRIKE PURSUANT TO CAL. CIV. PRO. CODE § 425.16; DEFENDANTS’ REQUEST FOR ATTORNEYS’ FEES AND COSTS PURSUANT TO CAL. CIV. PRO. § 425.16(c)

This case arises from an article appearing in the Los Angeles Times after the publication of a biography about the life of Plaintiff Michel Thomas. Currently pending before the Court is Defendants’ Special Motion to Strike the Complaint pursuant to California Code of Civil Procedure § 425.16. The Motion came on regularly for hearing before the Court on February 4, 2002. After consideration of the submissions of the parties and the case file, as well as the oral argument of counsel, the Court STRIKES Plaintiff’s Complaint.

I. FACTUAL ALLEGATIONS AND PROCEDURAL HISTORY
Plaintiff Michel Thomas alleges that he is a concentration camp surrivor a member of the French Resistance, a World War II veteran, and an agent of the United States Army Counter Intelligence Corps (“CIC”) during World War II. Complaint ¶ 4. Thomas further alleges that, as part of his service with the CIC, he was present at the liberation of Dauchau, where he interrogated members of the crematorium staff; he personally obtained a letter of confession from Emil Mahl (the “Hangman of Dachau”); he was the first official of the Allied forces to discover the existence of Nazi documents in a paper mill near Munich, Germany; and he captured SS Major Knittel, a priority war criminal. See id. Thomas next alleges that, while he was a member of the French Resistance, he was interrogated by and escaped from Klaus Barbie, a Nazi Gestapo officer. See id. ¶ 5. Thomas currently owns and operates Michel Thomas Language Centers, schools that teach foreign language and English as a second language in New York City and Beverly Hills, California. See id. ¶ 6.

Thomas is the subject of a biography, Test of Courage: The Michel Thomas Story, authored by Christopher Robbins and published in the year 2000 by Free Press/Simon & Schuster. See Motion Ex. A. Robbins and Thomas are splitting the royalties from the biography. See Complaint Ex. A. On April 15, 2001, Defendant Los Angeles Times published an article about Thomas, titled “Larger Than Life” and authored by Defendant Roy Rivenburg, a staff writer. See id. ¶ 9 & Ex. A. The article, based on interviews with Thomas and others, addresses Thomas’ claims that he was at the liberation of Dauchau as an American Army officer, that he found the Nazi documents, and that he has developed revolutionary teaching methods. See id.

On October 9, 2001, Thomas filed the instant lawsuit against Defendants, alleging that the April 15, 2001, article was defamatory. Specifically, he contends that the article contains six false and defamatory implications: (1) “that Thomas was not a member of and did not serve with the United States Counter Intelligence Corps (“CIC”) during World War II;” (2) “that Thomas was not present at the liberation of Dachau;” (3) “that Thomas was not interrogated by and did not escape from Klaus Barbie, and that this testimony to that effect during Barbie’s war crimes trial must therefore have been fabricated;” (4) “that Thomas did not discover and secure a vast amount of Nazi government documents and Nazi Party membership cards;” (5) that Thomas has lied about, fabricated, and exaggerated events of his past;” and (6) that Thomas’ language teaching method is a sham and that the classes he offers are not worth the fee charged.” Id. ¶ 10. He claims that the alleged defamatory implications were achieved through the use of linguistic devices and slanted words and phrases and the exclusion of numerous facts and documents. See id. ¶¶ 12-14.
On December 4, 2001, Defendants filed this Special Motion to Strike the Complaint pursuant to California Code of Civil Procedure § 425.16, noticed for hearing on February 4, 2002. Plaintiff filed his Opposition on January 14, 2002. Defendants filed a Reply on January 28, 2002.

II. STANDARD FOR MOTION TO STRIKE
California Code of Civil Procedure § 425.16, commonly referred to as the “Anti- SLAPP” [FN 1] statute, was enacted in 1993 “in response to the legislature’s concern about civil actions aimed at private citizens to deter or punish them for exercising their political or legal rights.” United States ex rel. Newsham v. Lockheed Missiles & Space Co., Inc., 190 F.3d 963, 970 (9th Cir. 1999) (citing Wilcox v. Superior Court, 27 Cal. App. 4th 809 (1994)). “The hallmark of a SLAPP suit is that it lacks merit, and is brought with the goal[] of obtaining an economic advantage over a citizen party by increasing the cost of litigation to the point that the citizen party’s case will be weakened or abandoned . . . .” Id.
[FN 1] “SLAPP” stands for “Strategic Lawsuit Against Public Participation.”
To combat the perceived threat of lawsuits filed merely to deter the exercise of political or legal rights, Section 425.16 sets up a “special motion to strike,” that is akin to a Rule 12(b)(6) motion to dismiss. The Ninth Circuit has determined that the procedure set up by Section 425.16 applies to state law claims filed in federal court. See id. at 972-73 (applying Section 425.16 to state-law counterclaims).
“In order to prevail, a citizen party must make a prima facie showing that the SLAPP suit arises from any act by the citizen party ‘in furtherance of the person’s right of petition or free speech under the United States or California Constitution in connection with a public issue.'” Id. at 971. The Court makes this determination from the pleadings and supporting or opposing affidavits. Once this prima facie showing is made, the burden then shifts to the plaintiff to establish by a “reasonable probability” that he or she will prevail on the claim and that the defendant’s “purported constitutional defenses are not applicable to the case as a matter of law or by a prima facie showing of facts which, if accepted by the trier of fact, would negate such defenses.” See id. (quoting Wilcox, 27 Cal. App. 4th at 824-25). The prevailing party on a special motion to strike is entitled to his or her attorney’s fees and costs. See id. (citing Section 425.16(c)).

III. DISCUSSION
A. Motion to Strike Pursuant to Code of Civil Procedure § 425.16
It is Defendants’ initial burden to show that the claims in this case arose out of conduct “in furtherance of . . . free speech under the Constitution . . . in connection with a public issue.” Cal. Civ. Pro. Code § 425.16(b); Newsham, 190 F.3d at 971. Plaintiff concedes that the anti-SLAPP statute applies to this action. See Opposition at 7:7-18. Accordingly, Defendants’ burden to show this connection being met, it falls to Plaintiff to establish a “probability that [he] will prevail on the claim.” Cal. Civ. Pro. Code § 425.16(b); Newsham, 190 F.3d at 971.
Defendants make 3 arguments in favor of their Motion to Strike:
(1) that Thomas cannot prevail on a defamation by implication claim because he is a public figure;
(2) that the article cannot reasonably be interpreted as giving rise to any of the defamatory implications identified in the Complaint; and
(3) that the article is constitutionally protected.

1. Is Thomas a public figure?
The first issue for the Court, because it affects the appropriate legal standard, is whether Thomas is a public figure. Public figures must prove by clear and convincing evidence that an allegedly defamatory statement was made with knowledge of its falsity or in reckless disregard of its truth or falsity (known as “actual malice”). See New York Times Co. v. Sullivan, 376 U.S. 254, 296, 11 L. Ed. 2d 686, 84 S. Ct. 710 (1964); Gertz v. Robert Welch, Inc., 418 U.S. 323, 41 L. Ed. 2d 789, 94 S. Ct. 2997 (1974). “‘Public figures are less deserving of protection than private persons because public figures . . . have voluntarily exposed themselves to increased risk of injury from defamatory falsehood concerning them.'” Copp v. Paxton, 45 Cal.App.4th 829, 845 (1996) (quoting Reader’s Digest Ass’n v. Superior Court, 37 Cal.3d 244, 253, 208 Cal. Rptr. 137, 690 P.2d 610 (1984)) (internal quotation marks omitted). The question of whether a plaintiff is a public figure is a question for the Court, rather than the jury. See id. (quoting Denney v. Lawrence, 22 Cal.App.4th 927, 933 (1994)).
Limited purpose public figures “lose some protection regarding their reputation ‘to the extent that the allegedly defamatory communication relates to [their] role in a public controversy.'” Rudnick v. McMillan, 25 Cal.App.4th 1183, 1190 (1994) (quoting Reader’s Digest, 37 Cal. 3d at 253-54). “To qualify as a limited purpose public figure, a plaintiff ‘must have undertaken some voluntary [affirmative] action through which he seeks to influence the resolution of the public issues involved.'” Id. (quoting Reader’s Digest, 37 Cal.3d at 254) (alterations and emphasis in Rudnick).
The Complaint itself certainly supports a finding that Thomas is a public figure. Cf. Nadel v. Regents of the Univ. of Calif., 28 Cal.App.4th 1251, 1270 (1994) (“By Nadel’s own account, [the public figure] characterization would certainly apply to him.”). Thomas alleges that he has addressed the Anti-Defamation League and the Leo Baeck Institute in New York, that he has been interviewed on ABC’s “Nightline” program in connection with his testimony in the Barbie trial, that he has been repeatedly quoted in the New York Times as a concentration camp survivor and CIC agent, and that he was profiled in a 1983 Los Angeles Times article that identified him as a CIC agent and Holocaust survivor. See Complaint ¶ 26. The Court finds that Plaintiff has acknowledged that he has thrust himself into the public controversy over disputed questions remaining from World War II.
Thomas has additionally been featured in numerous articles about his program for teaching foreign languages. See Motion Ex. E. These articles reveal a public controversy over the validity and effectiveness of Thomas’ teaching methods. [FN 2]
[FN 2] In Vegod Corp. v. American Broadcasting Cos., Inc., 25 Cal.3d 763, 770, 160 Cal. Rptr. 97, 603 P.2d 14 (1979), the California Supreme Court held that “a person in the business world advertising his wares does not necessarily become part of an existing public controversy.” However, Thomas has gone beyond merely “advertising his wares.” Rather, he is portrayed, and has portrayed himself, in numerous interviews as an expert in the field of language education. See Motion Ex. E. Accordingly, Vegod is inapposite.
Perhaps most importantly, Thomas cooperated with Robbins in the publication of his biography, Test of Courage. See Motion Ex. A at x-xi. “Generally, authors are considered to have participated sufficiently in public controversies or otherwise involved themselves in matters of public concern as to be public figures.” Live Oak Publishing, Inc. v. Cohagan, 234 Cal.App.3d 1277, 1289, 286 Cal. Rptr. 198 (1991) (internal quotation omitted). Although Thomas was not himself the author of the book, the Court finds that his cooperation with its publication subjects him to becoming a public figure. The book addresses Thomas’ alleged World War II activities and language teaching methods. See id. at ix-xi. By cooperating with the publication of the book, Thomas has invited public attention — and public scrutiny — to his life. [FN 3] Compare Motion Exs. F & G (inviting Defendant Rivenburg to interview Thomas about the book) with Rudnick, 25 Cal.App.4th at 1190-91 (finding that the plaintiff had “made himself into a limited purpose public figure” by inviting reporters to visit his ranch and write stories about him); Denney v. Lawrence, 22 Cal.App.4th 927, 935-36 (1994) (finding that the plaintiff was a public figure because he had volunteered to give press interviews and promoted his own version of the events surrounding his sister-in-law’s murder). Accordingly, at least with respect to his World War II participation and his teaching methods, the Court finds that Thomas is a public figure. As a limited purpose public figure, he must show “actual malice” to prevail on a defamation claim.
[FN 3] The California Supreme Court’s decision in Khawar v. Globe Int’l, Inc., 19 Cal.4th 254, 965 P.2d 696 (1998), is distinguishable. Unlike Thomas, the plaintiff in Khawar “did not engage in conduct that was calculated to draw attention to himself . . . .” Id. at 267 (internal quotation marks omitted).

2. As a public figure, can Thomas state a defamation by implication claim?
Defendants next argue that, as a public figure, Thomas cannot prevail on his defamation claim because it is based only on implications, not statements of facts. See Fitzgerald v. Tucker, 737 So.2d 706, 717 (La. 1999); Strada v. Connecticut Newspapers, Inc., 193 Conn. 313, 477 A.2d 1005, 1010 (Conn. 1984); Pietrafeso v. D.P.I., Inc., 757 P.2d 1113, 1116 (Colo. Ct. App. 1988); DeFalco v. Anderson, 506 A.2d 1280, 1284 (N.J. Ct. App. 1986); Mihalik v. Duprey, 11 Mass. App. Ct. 602, 417 N.E.2d 1238, 1241 (Mass. Ct. App. 1981). These decisions have held that the rule that public figures cannot state a claim for defamation by implication “is a corollary to the privilege accorded false statements concerning public officials [or public figures] without malice.” Strada, 477 A.2d at 1012.
However, neither the California courts nor the Ninth Circuit have ever held that a public figure cannot state a claim by defamation for implication. See, e.g., MacLeod v. Tribune Publishing Co., 52 Cal.2d 536, 343 P.2d 36 (1959) (applying actual malice standard to claim that report implied that the plaintiff was a Communist sympathizer); Partington v. Bugliosi, 56 F.3d 1147, 1152 (9th Cir. 1995) (“we do not determine whether the fact that Partington’s claim regarding passages in the book rests upon the implication arising from the statements, rather than their actual content, would affect the showing that Partington is required to make”). The Court declines to do so here, in the absence of controlling authority, and concludes that Thomas’ status as a public figure is not a per se bar to his defamation by implication claim. Nevertheless, the Court is mindful of the “leeway for criticism” of public figures, including for “implications depracatory to plaintiff . . . .” Okun v. Superior Court, 29 Cal.3d 442, 450, 175 Cal. Rptr. 157, 629 P.2d 1369 (1981).

3. Has Thomas shown a probability that he will prevail?
“To constitute a libel it is not necessary that there be a direct and specific allegation of improper conduct . . . . The charge may be either expressly stated or implied . . . .” MacLeod, 52 Cal.2d at 548-49 (internal quotation marks and citation omitted). When addressing a defamation by implication claim, the Court “must determine whether the statements that form the basis of a defamation claim: (1) . . . impliedly assert a fact that is susceptible to being proved false; and (2) whether the language and tenor is such that it cannot ‘reasonably be interpreted as stating actual facts.'” Weller v. American Broadcasting Cos., Inc., 232 Cal.App.3d 991, 1001, 283 Cal. Rptr. 644 (1991) (quoting Milkovich v. Lorain Journal Co., 497 U.S. 1, 20, 111 L. Ed. 2d 1, 110 S. Ct. 2695 (1990)) (alteration omitted).
Defendants first contend that the article cannot reasonably be read as giving rise to the allegedly defamatory implications identified by Plaintiff. Thomas “must show that the words [Rivenburg wrote] were reasonably capable of sustaining [the alleged defamatory] meaning. More important, he must show that a jury could reasonably find by clear and convincing evidence that [Defendants] ‘intended to convey the defamatory impression.'” Dodds v. American Broadcasting Co., Inc., 145 F.3d 1053, 1063-64 (9th Cir. 1998) (quoting Newton v. National Broadcasting Co., Inc., 930 F.2d 662, 681 (9th Cir. 1990)). “This court’s inquiry is not to determine if the communications may have an innocent meaning but rather to determine if the communication reasonably carries with it a defamatory meaning.” Forsher v. Bugliosi, 26 Cal.3d 792, 803, 163 Cal. Rptr. 628, 608 P.2d 716 (1980).
The Court agrees with Defendants that the allegation that the article implies that Thomas has lied about his past subsumes the allegations that the article implies that he was not a member of the CIC, was not present at the liberation of Dachau, did not escape from Klaus Barbie, and did not discover a cache of Nazi documents. There is nothing defamatory about the alleged implications that he was not active in World War II unless accompanied by an implication that he had lied about those activities. The Court assumes, arguendo, that implications that Thomas has lied about his past and that his language classes are “a sham” would be defamatory.
A reasonable reader or juror might conclude, after reading the article and considering the various points of view presented, that Thomas had in fact lied about his past. But no reasonable juror could find that Defendants intended to convey that impression. At most, a reasonable juror would find that Defendants intended to raise questions about Thomas’ story. [FN 4] Cf. Okun v. Superior Court, 29 Cal. 3d 442, 452, 175 Cal. Rptr. 157, 629 P.2d 1369 (1981) (“The letter’s apparent aim . . . was to disclose whatever pertinent facts were known to the writer.”).
[FN 4] At oral argument, Plaintiff’s counsel raised the question of whether the Court had impermissibly weighed the evidence presented in reaching this conclusion. The Court has not weighed the evidence, but rather reaches this conclusion as a matter of law.
The article raises these questions by setting forth Plaintiff’s version of events along with those of other witnesses and historical records. [FN 5] With regard to the alleged implication that Thomas did not serve with the CIC, the article states that the Pentagon was unable to verify Thomas’ military service, but explains that a 1973 fire destroyed some personnel filed. See Complaint Ex. A. The article also raises the possibility with Thomas served with the CIC as a civilian employee. See id. As a civilian employee could be considered to have been a “member” of or “served with” the CIC, the Court finds that Rivenburg did not intend to convey an implication that Thomas lied about his military service. With regard to the alleged implication that Thomas was not present at the liberation of Dachau, the article merely compares Thomas’ account with other eyewitness reports. See id. The article attributes to Robbins, not Thomas, the confusion over which unit Thomas was with. See id. With regard to whether Thomas was interrogated by and escaped from Klaus Barbie, the article merely reports multiple accounts of Thomas’ testimony. See id. Lastly, with regard to the alleged implication that Thomas did not discover a cache of Nazi documents, the article states that another individual was given credit for the discovery in a 1945 press conference, but quotes Robbins as saying that he has seen the documents that Thomas discovered. See id. Although the article does suggest that Rivenburg is skeptical about Thomas’ life story, it does not conclude definitively either that Thomas has told the truth or lied. It would be clear to a reader that the skepticism is Rivenburg’s own opinion and is based on the facts presented. Cf. Partington, 56 F.3d at 1156-57 (“When an author outlines the facts available to him, thus making it clear that the challenged statements represent his own interpretation of those facts and leaving the reader free to draw his own conclusions, those statements are generally protected by the First Amendment.”). [FN 6]
[FN 5] The Court therefore concludes that Weller is distinguishable. There, the court stated that “appellants’ characterization of the series of broadcasts as consistently and accurately presenting both sides of the story . . . is not supported by the record.” 232 Cal.App.3d at 1004 n.11. The Court finds that Rivenburg did present both sides of Thomas’ stories and left room for the reader to form his own opinion.[FN 6] At oral argument, Plaintiff’s counsel detailed for the Court the evidence supporting Plaintiff’s story that was available to Rivenburg but was not included in the article. No case has ever held that an author is required to include all the information uncovered in his research. In fact, given the space limitations of a newspaper, it is unlikely that any article could include all of the author’s research. And it is not the Court’s role to serve as the editor of the article, determining what additional information should or should not have been included.
For similar reasons, the article cannot be read to suggest that Defendants intended to imply that Thomas’ language classes are a sham. The article raises questions about the validity of Thomas’ teaching methods and leaves the reader free to draw his own conclusion. [FN 7] For example, the article quotes both individuals who have seen Thomas’ teaching method succeed and fail. See Complaint Ex. A. [FN 8] For the foregoing reasons, Plaintiff’s claim must be stricken because he has not shown that he has a probability of proving that Defendants intended to convey a defamatory impression.

[FN 7] The declarations submitted by Thomas do not dissuade the Court. See Decl. of Christopher Robbins at ¶¶ 4-8; Decl. of Michel Thomas at ¶¶ 63-71; Decl. of Herbert Morris at PP 3-7. These declarations merely reveal a reporter doing his job — asking tough questions. See Thomas Decl. ¶ 66 (“Rivenburg would insist that I provide ever-finer levels of detail.”). In fact, Professor Morris has declared that, in his interview with Defendant Rivenburg, “it became clear to me . . . that the forthcoming Article would be skeptical in character and that it would in all likelihood call into question the truthfulness of a number of Michel Thomas’ claims about his World War II experiences.” Morris Decl. ¶ 3. There is nothing impermissible about Rivenburg’s alleged intention to raise questions about Thomas’ story.[FN 8] The Court also finds that no reasonable juror could conclude from reading the article that the language classes are a sham. Rivenburg apparently has not experienced the classes, and the article has a much less skeptical tone.

More significantly, the Court also finds that even if Defendants did intend to assert the allegedly defamatory implications, the article itself is constitutionally protected because it merely states “opinions on matters of public concern that do not constitute or imply a provable factual assertion.” Underwager v. Channel 9 Australia, 69 F.3d 361, 366 (9th Cir. 1995) (citing Milkovich v. Lorian Journal Co., 497 U.S. 1, 20, 111 L. Ed. 2d 1, 110 S. Ct. 2695 (1990)). The Court applies a three-step analysis to determine whether the article implies a provable factual assertion: First, we look at the statement in its broad context, which includes the general tenor of the entire work, the subject of the statements, the setting, and the format of the work. Next we turn to the specific context and content of the statements, analyzing the extent of figurative or hyperbolic language used and the reasonable expectations of the audience in that particular situation. Finally, we inquire whether the statement itself is sufficiently factual to be susceptible of being proved true or false. Id. (citing Partington, 56 F.3d at 1153). [FN 9] Throughout this analysis, the Court finds the Ninth Circuit’s decision in Partington to be particularly helpful. There, the court cautioned that “the First Amendment guarantees authors ‘the interpretive license that is necessary when relying upon ambiguous sources.'” Partington, 56 F.3d at 1154 (quoting Masson v. New York Magazine, 501 U.S. 496, 519, 115 L. Ed. 2d 447, 111 S. Ct. 2419 (1991)). In Partington, as well as this case,
[the author] can only be said to have expressed his own opinion after having outlined all of the facts that serve as the basis for his conclusion . . . . “Because the reader is free to draw his or her own conclusions based upon those facts, this type of statement is not actionable in defamation.”
Id. at 1156 (quoting Moldea v. New York Times Co., 306 U.S. App. D.C. 1, 22 F.3d 310, 317 (D.C. Cir. 1994)).

[FN 9] The Court finds the declarations submitted by Plaintiff to be unhelpful. “The publication is to be measured not so much by its effect when subjected to the critical analysis of a mind trained in the law, but by the natural and probable effect upon the mind of the average reader.” MacLeod v. Tribune Publishing Co., 52 Cal.2d 536, 547, 343 P.2d 36 (1959). Plaintiff’s expert declarants may not be trained in the law, but neither should they be considered “average readers.”

a. The broad context of the article
First, the broad context of the work supports a finding of constitutional protection. Although there is no per se protection for book reviews, “when a reviewer offers commentary that is tied to the work being reviewed, and that is a supportable interpretation of the author’s work, that interpretation does not present a verifiable issue of fact that can be actionable in defamation.” Moldea, 22 F.3d at 313. Rivenburg’s article refers repeatedly to Robbins’ biography of Thomas, but the Court cannot find that the article is truly a book review. The article is not critical so much of Robbins’ research and writing as the underlying story itself. Nevertheless, the Court finds that the article is “a rational assessment or account of something the reviewer can point to in the text, or omitted from the text.” Id. at 315 (emphasis in original). That is, the article is Rivenburg’s account of historical research omitted from the text. Accordingly, the article is deserving of protection similar to that accorded a book review. Additionally, the article is not the type of “apparently objective and neutral reporting . . . almost certain to be understood as factual.” Weller, 232 Cal.App.3d at 1004. The article appeared in the feature section of the Los Angeles Times and is written in an almost conversational tone. It would be obvious to the average reader that the article is intended to be commentary, rather than a hard-hitting investigative report (as was the case in Weller).
Finally, the article explicitly states that its purpose is to “compare [] several of Thomas’ accounts of his role in historic events with other records and recollections.” Complaint Ex. A. The Court agrees with the Fourth Circuit that:
“the mere raising of questions is, without more, insufficient to sustain a defamation suit in these circumstances. Questions are not necessarily accusations or affronts. Nor do they necessarily insinuate derogatory answers. They may simply be, as they are here, expressions of uncertainty. The . . . article advances alternative answers to the questions it raises . . . .”

Chapin v. Knight-Ridder, Inc., 993 F.2d 1087, 1098 (4th Cir. 1993) (quoting Chapin v. Greve, 787 F. Supp. 557, 567-58 (E.D. Va. 1992)). Even if Rivenburg’s opinion is that Thomas lied and that opinion comes through in the article, that opinion is clearly based on a consideration of both sides of the story. If the opinion is based on disclosed facts, it is not actionable. See Cochran v. NYP Holdings, Inc., 58 F. Supp.2d 1113, 1123 (C.D. Cal. 1998) (“Because the factual referent is disclosed, ‘readers will understand they are getting the author’s interpretation of the facts presented; they are therefore unlikely to construe the statement as insinuating the existence of additional, undisclosed facts.'”) (quoting Standing Comm’ee v. Yagman, 55 F.3d 1430, 1439 (9th Cir. 1995)), aff’d 210 F.3d 1036 (9th Cir. 2000).

b. The specific context of the article
Second, the specific context of the article also supports a finding that the article is constitutionally protected. Plaintiff takes issue with certain linguistic and rhetorical devices used in the article. See Complaint ¶ 4. These “slanted words,” “personal ridicule,” and use of “irony,” however, all take the article out of the realm of fact. [FN 10] “The language [is] colorful, figurative rhetoric that reasonable minds would not take to be factual.” Underwager, 69 F.3d at 367. Rivenburg’s language, such as “wild tales” and “sporting a pompadour of unknown origin,” is virtually indistinguishable from the colorful phrasing approved in Underwager. id. (approving use of the phrases “looking at greener pastures” and “must have trouble sleeping”). Rivenburg’s “stylistic clash” and “tongue-in-cheek commentary,” Complaint ¶ 12, create the conversational style that makes clear that the article is protected opinion. See Partington, 56 F.3d at 1157 (“The First Amendment protects the ‘rhetorical hyperbole’ and ‘imaginative expression’ that enlivens writers’ prose.”) (quoting Milkovich, 497 U.S. at 20).

[FN 10] At this stage, the Court cannot resolve Plaintiff’s allegation that Rivenburg relied on “fabricated and/or out of context quotations.” Complaint ¶ 12. But the Court is inclined to conclude that Plaintiff’s allegations show, at most, that the alleged implications are not necessarily provable.

c. Whether the implications are provably false
Third, as to the question of whether the implications are provably false, the article reveals that there is conflicting information on each of the implications. Cf. Partington, 56 F.3d at 1154 (“There is no question that the subject matter of the book, and the sources upon which Bugliosi relies in drawing his conclusions, are inherently ambiguous, and we believe that reasonable minds could differ as to how to interpret the events and actions described in it.”). The Court recognizes that the historical record can be inherently ambiguous. Additionally, the alleged implications are the types of statements that courts have repeatedly found not to be provably false. See, e.g., Underwager, 69 F.3d at 367 (finding that an accusation that the plaintiff lied is not defamatory because “the term ‘lying’ applies to a spectrum of untruths including ‘white lies,’ ‘partial truths,’ ‘misinterpretation,’ and ‘deception'”); Dodds, 145 F.3d at 1066 (finding that questions of value are “largely subjective”); Gray v. St. Martin’s Press, Inc., 221 F.3d 243, 249 (1st Cir. 2000) (finding that “subjective characterizations of what happened” are protected). For these reasons, the Court finds that no statements in the article are provably false.

In sum, by cooperating in the publication of his biography, Thomas “‘invited attention and comment . . . . It was . . . properly an invitation to investigate and question. That’s all [Rivenburg] did.'” Chapin, 993 F.2d at 1098 (quoting Chapin, 787 F. Supp. at 567-68). Therefore, the Court finds that Plaintiff has not shown a probability of success on his defamation claims and the Complaint must be struck under Section 425.16.

Finally, because the allegedly defamatory implications are not actionable, there is no need for the Court to consider whether Plaintiff has made a showing of actual malice. Nevertheless, the Court observes that “any failures or omissions in [Rivenburg’s] conduct . . . fell far short of that required to establish that [he] acted with reckless disregard for the truth.” Dodds v. American Broadcasting Co., Inc., 145 F.3d 1053, 1063 (9th Cir. 1998). Even if Rivenburg “could have done a more thorough and responsible job in general in determining the facts . . .[,] that . . . is not the test for determining whether the network acted with actual malice . . . .” Id.
B. Attorneys’ Fees and Costs Under Section 425.16(c)

The attorneys’ fees provision of Section 425.16 also applies in federal court, and declares that an award of attorneys’ fees to a moving party is mandatory if a special motion to strike is granted. See Cal. Civ. Pro. Code § 425.16(c) (“a prevailing party [ordinarily a defendant, but plaintiff in this case] on a special motion to strike shall be entitled to recover his or her attorneys’ fees and costs”) (emphasis added). Defendants are the “prevailing party.”

Defendants have not yet filed a Motion for Attorneys’ Fees incurred in moving to strike the state law counterclaims. See Notice of Motion at 5 n.8. Defendants may timely file such a motion pursuant to the authority of Section 425.16(c) and Local Rule 54-12.

V. CONCLUSION
For the foregoing reasons, the Court GRANTS Defendants’ Motion to Strike the Complaint. [FN 11] The Court also declares Defendants to be the “prevailing party” pursuant to California Code of Civil Procedure § 425.16 and thereby to be entitled to fees and costs incurred in striking the non-meritorious Complaint.

[FN 11] The Court agrees with Defendants that Plaintiff may not amend his Complaint after it is stricken pursuant to California Code of Civil Procedure § 425.16. See Simmons v. Allstate Ins. Co., 92 Cal.App.4th 1068, 1073-74 (2001).

DATED: Feb. 4, 2000 - AUDREY B. COLLINS - UNITED STATES DISTRICT JUDGE

von Dissident Do Sep 29, 2016 10:48 am

Johan Meansarian, Lagerältester

https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_M%C3%BCller_(Politiker) Oskar Müller (1896-1970) --- 1922 trat er in die KPD ein --- 1924-1933 im Preußischen Landtag --- 1933 verhaftet, Zuchthaus --- Bis 1939 KZ Sachsenhausen. Im KZ Dachau betrieb er als Lagerältester antifaschistische Arbeit --- 1945 setzte die US-Besatzungsmacht ihn als Hess. Staatsminister für Arbeit ein --- 1947 aus seinem Amt entlassen --- Dem Deutschen Bundestag gehörte er 1949–1953 an. 1950 wurde err wg. unparlamentarischen Verhaltens gemeinsam mit Fraktionskollegen Heinz Renner, Friedrich Rische u. Walter Vesper durch Bundestagspräsident Köhler für 20 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen ausgeschlossen --- Nach dem KPD-Verbot widmete er sich ab 1956 verstärkt seiner Tätigkeit bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Neff Walter Neff (1909-1960) Funktionshäftling u. Oberpfleger --- 1930er Jahren als Gutsverwalter in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Österreich tätig. Nach dem Anschluss v. Österreich wurde Neff März 1938 verhaftet --- 14.3.1938 ins KZ Dachau überstellt --- 9 Monate Einzelhaft --- 24.12.1938 - März 1939 der Strafkompanie zugeteilt --- danach zur Arbeit auf die „Heilkräuter-Plantage“ versetzt --- Dort arbeitete er in der landwirtschaftlichen Versuchs-abteilung. Ab 1940 als Stubenältester eingesetzt u. bald darauf als Häftlingspfleger im Krankenrevier. Ab 1941 Oberpfleger --- mit dem Aufbau einer Tuberkulose-Versuchs-station in Block 5 beauftragt. Diese Anordnung ging auf einen Befehl Himmlers zurück, der den Nutzen homöopathischer Therapien an tuberkulosekranken Häftlingen testen lassen wollte ---- Auf Betreiben Dr. Raschers wurde Neff am 15.9.1942 durch Himmler aus dem KZ Dachau entlassen u. bezog eine Wohnung in Dachau. Er wurde jedoch als Zivilangestellter der Waffen-SS zwangsverpflichtet u. musste als Polizeireservist weiter unter Rascher im KZ Dachau arbeiten. Neff, der kurzzeitig im Lager eine Polizei-uniform trug, konnte schließlich seine Tätigkeit im KZ Dachau in Zivilkleidung ausüben ---
Durch einen Zeitungsbericht über eine Kindesentführung im Frühjahr 1944 konnte Neff anhand einer Personenbeschreibung der Kriminalpolizei München sachdienliche Hinweise auf die Ehefrau Raschers geben. Karoline Rascher konnten nach kriminalpolizeilichen Ermittlungen mehrere Fälle von Kindesentführungen nachgewiesen werden. In der Folge wurden die Eheleute Rascher aufgrund der Kindesentführungen u. weiterer Beschuldigungen verhaftet. Rascher wurde am 24.4.1945 im KZ Dachau durch Theodor Heinrich Bongartz exekutiert.
Spätestens ab Anfang 1944 war Neff Kommandoführer eines Dachauer Arbeitskommandos in Schlachters. Nach der Flucht eines Häftlings aus seinem Arbeitskommando im Okt. 1944 erfolgte Neffs zwangsweise Versetzung zu einem Panzerjagd-Kommando. Er entfernte sich März 1945 unerlaubt von seiner Einheit u. gelangte nach Dachau. Dort war er zusammen mit seinem Freund Georg Scherer führend am Dachauer Aufstand kurz vor Befreiung des KZ Dachau beteiligt, der am 28.4.1945 in Dachau stattfand --- am 14.6.1946 aufgrund belastender Aussagen eines Mithäftlings durch Angehörige der US-Army verhaftet u. im Internierungslager Dachau inhaftiert. Von dort als Zeuge im Nürnberger Ärzteprozess nach Nürnberg überstellt, wo er am 17.12.1946 über die Unterkühlungsversuche im KZ Dachau aussagte --- Während des Prozesses setzte sich der Stadtrat von Dachau für Neff aufgrund seiner Verdienste beim Dachauer Aufstand ein. Nach einem halben Jahr wurde er wieder in Dachau interniert u., nachdem er einen gescheiterten Fluchtversuch unternommen hatte, im Nov. 1947 aus der Haft entlassen ---
Neff, der zuletzt in der Kleiderfabrik von Georg Scherer als Verwalter arbeitete, verfasste noch mehrere Manuskripte über seine Zeit im KZ Dachau --- Neff selbst wurde beim Nürnberger Ärzteprozess beschuldigt, mind. 2 Häftlinge umgebracht zu haben. Neff gab dies zu u. rechtfertigte die Tötung dieser Häftlinge durch Schlafmittel aufgrund ihrer unheilbaren Erkrankung --- Zitat Ende

Aus der Vernehmung von Neff: Weblinks: Protokolle der Vernehmungen des Walter Neff im Rahmen der Nürnberger Prozesse (Dez. 1946 − Feb. 1947) (PDF, 3,65 MB). In: Archiv des Institut für Zeitgeschichte, München, Signatur ZS-1258.
Neff: "--- 1940 wurde ein kleines Krematorium gebaut --- u. gleichzeitig wurde ein großes Krematorium gebaut mit der Vergasungsanlage --- wurde 1942 fertig --- die Gasanlage ist sabotiert worden u. musste neu gebaut werden u. wurde erst 1944 fertig

Eugene Ost, Revierschreiber im Krankenrevier

Rasche, Kapo, Kommando Freiland

Martin Schaferski, Lagerältester

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Scherer_(Funktionsh%C3%A4ftling) Georg Scherer (1906-1985), Kommunist --- verteilte regimefeindliche Flugblätter --- verhaftet u. am 24.12.1935 ins KZ Dachau --- zunächst Kapo in Wäscherei, ab etwa 1937 auf der Lagerbaustelle eingesetzt. Er gehörte zu den 100 Häftlingen, die nach der zeitwei-
ligen Verlegung der Dachauer Häftlinge nach Mauthausen im KZ Dachau verblieben. Schließlich wurde er Blockältester u. ab 1940 erster Lagerältester im KZ Dachau --- er wurde am 17.1.1941 aus dem KZ Dachau entlassen --- konnte er seine Einziehung zur Wehrmacht verhindern, indem es ihm gelang, eine Anstellung bei der Schraubenfabrik „Präzfix“ zu erhalten --- Er leitete schließlich gemeinsam mit seinem Freund Walter Neff den Dachauer Aufstand am 28.4.1945 --- Nach Kriegsende setzte sich Scherer weiter für die Häftlinge ein, half bei der Versorgung der Überlebenden u. Bestattung der Toten. Vom 30.4.1945 bis 31.1.1946 wurde Scherer durch die US-Militärregierung als 2. Bürgermeister eingesetzt. Er gehörte einem antifaschistischen Aktionsausschuss an, der Listen belasteter NSDAP-Mitglieder erstellte. Als Abgeordneter der KPD war er vom Juli 1946 bis April 1952 Mitglied des Stadtrates von Dachau. Er erwarb 1946 eine Schneiderei aus dem Stadtbesitz u. baute diese zu der Kleiderfabrik „Bardtke & Scherer“ auf, in der auch Neff eine Anstellung fand ---

Josef Spies, Oberpfleger

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_St%C3%B6hr Heinrich Stöhr (1904-1958) als SPD-Funktionär im April 1934 verhaftet --- 10 Jahre Zuchthaus --- 1940 ins KZ Dachau --- Während der Nürnberger Prozesse war er im Dez. 1946 Zeuge der Anklage im Ärzteprozess. Stöhr war Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung u. des 1. bayr. Landtags als Abgeordneter des Wahlkreises Mittelfranken u. wurde jeweils in den Jahren 1950, 1954 u. 1958 wieder gewählt.
http://www.wugwiki.de/index.php?title=Heinrich_St%C3%B6hr --- Nach dem Parteiverbot der SPD durch die Nationalsozialisten wurden ab Mitte Juni in Prag Zeitungen u. Broschüren im großen Stil hergestellt u. ins Reich geschmuggelt, unter anderem eine Miniaturausgabe des Neuen Vorwärts, die Sozialistische Aktion, die zum Teil auf Seidenpapier u. im Kleindruck hergestellt war, Miniaturflugblätter u. Tarnbroschüren --- Ab 1941 wurde er Oberpfleger der Station für „septische Chirurgie“ im Dachauer Krankenrevier. Der Großteil der Krankenfälle auf dieser Station waren Phlegmonefälle, Fälle eitriger Entzündungen des Zellgewebes. Ab Juni 1942 (bis Frühjahr 1943) wurden auf Befehl Himmlers Versuchsreihen an künstlich mit Phlegmoneeiter infizierten Häftlingen durchgeführt, um biochemische Heilverfahren zu prüfen. Er arbeitete zeitweilig auf der hierzu eingerichteten Versuchsstation in Block 1, Stube 3 --- "... Er organisiert nichts für sich in der Revierküche, u. er besitzt auch nicht - wie die meisten anderen Oberpfleger - einen Lebensmittelvorrat, der aus geplünderten Paketen der Kranken stammt." --- Er wurde kurz vor Kriegsende von einem SS-Arzt aus dem KZ geschmuggelt. Im Dachauer Nebenlager Lindau wurde er April 1945 von den Franzosen befreit ---
http://www.tenhumbergreinhard.de/1933-1945-lager-1/1933-1945-lager-d/dachau-2.html --- Am 24.5.1940 wird .. Heinrich Stöhr ins Lager Dachau übernommen (Häftlings Nu 10.561) wo er bis zur Befreiung des Lagers am 29.04.1945 inhaftiert war.

Hugo Sturmann, Lagerältester, Blockältester im russischen Block

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Wagner_(DKP) Karl Wagner (1909-1983) 1933 verhaftet, 3 Monate KZ Heuberg. April 1935 erneut verhaftet u. zu Gefängnisstrafe verurteilt. Dez. 1936 kam er KZ Dachau, war dort „Zweitmaliger“, die Bezeichnung für mehrfach Inhaftierte --- Strafkompanie. Später wurde er Funktionshäftling, zuerst Baukapo, dann Lagerkapo. 1942 war er Baukapo des Häftlingskommandos, welches das neue Krematoriumsgebäude, später Baracke X genannt, erbaute. Mitglied einer illegalen deutschen kommunist. Widerstandsorganisation --- April 1943 wurde er "Lagerältester" des Außenlagers Allach. Später wurde er der Position des Lagerältesten enthoben --- Baukommandos im Stubaital --- Später KZ Buchenwald, wo er im April 1945 die Befreiung erlebte ---
Nach 1945 engagierte er sich weiter politisch u. trat 1968 der neukonstituierten DKP bei.
http://www.dkp-karlsruhe.de/karl.php --- Seine Stationen KZ-Heuberg, Stuttgart, Flucht aus dem Gefängnis, Emigration in die Schweiz, Rückkehr nach Stuttgart. Illegale Arbeit, erneut Verhaftung, Haft in Ulm, Moorsoldat in Bürgermoor, Dachau, Mauthausen, Buchenwald.

Albert Wernicke

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_W%C3%B6rl Ludwig Wörl (1906-1967) --- Flugblattaktion --- 1934 ins KZ Dachau --- leitete die Lagerschreinerei. Nachdem er aufgrund von Intrigen krimineller Häftlinge aus dieser Position herausgedrängt wurde, kam er als Pfleger in den Häftlingskrankenbau (HKB) --- Röntgenstation --- Zwischen-zeitlich ins KZ Flossenbürg überstellt --- Aug. 1942 .. von Dachau ins KZ Auschwitz verlegt, wo er Häftlingsnummer 60.363 erhielt. Als der Transport mit ihm aus Dachau in Auschwitz ankam, grassierte dort eine Fleckfieber-Epidemie --- März 1943 wurde er Lagerältester des HKB im Stammlager des KZ Auschwitz -- Sommer 1944 wurde er Lager-
ältester im Auschwitzer Außenlager Günthergrube ... Im Zuge der „Evakuierung“ des KZ Auschwitz verhalf er ... Mithäftlingen zur Flucht. Er selbst wurde zum KZ Maut-
hausen „evakuiert“ u. im Außenlager Ebensee Anf. Mai 1945 durch die US-Armee befreit --- Als Zeuge sagte Wörl 1963 im 1. Frankfurter Auschwitz-Prozess aus ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislav_Z%C3%A1me%C4%8Dn%C3%ADk Stanislav Zámečník (1922-2011) --- Feb. 1941 ins KZ Dachau. Ab Herbst 1941 Pfleger im Krankenrevier des Lagers. Nach 4-jähriger Haft erlebte er die Befreiung des Lagers u. kehrte in seine Heimat zurück --- Als Mitglied des wissenschaftlichen Fachbeirats arbeitete er an der Neukonzeption der Gedenkstätte Dachau mit. Im Auftrag des Comité International de Dachau erstellte er die 1. literarische Gesamtdarstellung über das KZ Dachau:
"Das war Dachau" Fischer-Taschenbuch 17228, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-17228-3 (Originaltitel: To bylo Dachau, Praha 2003, ISBN 80-7185-536-7. Übersetzt von Peter Heumos u. Gitta Grossmann, Die Zeit des Nationalsozialismus, eine Publikation der Fondation Internationale de Dachau (F.I.D.), Bruxelles).
http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/hinweis/articles/Nachruf_Stanislav_Z%C3%A1me%C4%8Dn%C3%ADk.html --- schloss sich Stanislav Zámečník, unmittelbar nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht tschechischen Verbänden an, um Widerstand zu leisten ---

Karl Zimmermann, Oberkapo im Krankenrevier

von Dissident Do Sep 29, 2016 2:11 pm

Bürgerliche Politiker:

Lorenz Bauer, Bürgermeister Neubiberg 1929–1933. Bis 1945 inhaftiert u. anschließend wieder ins Amt bestellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Figl Leopold Figl (1902-1965) wurde 1933/1934 im „Ständestaat“ Mitglied des Bundeswirtschaftsrats u. niederösterr. Führer der Ostmärkischen Sturmscharen, einer paramilitärischen Organisation. Ab 1937 war er auch Obmann des österr. Reichsbauernbunds --- 1938 verhaftet u. mit dem sogen. Prominententransport ins KZ Dachau gebracht --- 1939 erfolgte Überstellung ins KZ Flossenbürg. 1940 wurde er nach Dachau zurückverlegt. Dort erkrankte er an Typhus. Nach 5 Jahren KZ-Aufenthalt wurde er 1943 vorläufig entlassen. Julius Raab vermittelte ihm eine Beschäftigung in seiner Baufirma --- betätigte er sich im Untergrund u. versuchte in Niederösterreich den Bauernbund im Untergrund zu reaktivieren. Er wurde Okt. 1944 neuerlich verhaftet u. ins KZ Mauthausen verbracht. Am 21.1.1945 wurde er ... nach Wien ins Landesgericht für Strafsachen überstellt. Auf Figls Akte stand das Kürzel „VG“, was eine Anklage wg. Hochverrats vor dem Volksgerichtshof bedeutete --- Beim Vorrücken der Roten Armee wurden er u. andere Todeskandidaten am 6.4.1945 vom Landesgericht entlassen --- am 20.12.1945 von Karl Renner zum 1. Bundeskanzler der 2. Republik ernannt --- 1953 wurde er als Bundeskanzler von Julius Raab abgelöst. Figl wurde 1953 Außenminister der Bundesregierung Raab I u. hatte als solcher großen Anteil am Abschluss des Staatsvertrags. Nach dessen Unterzeichnung am 15.5.1955 im Schloss Belvedere in Wien, sprach er die Worte: „Österreich ist frei!“

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Glei%C3%9Fner Heinrich Gleißner (1893-1984) Jurist u. Politiker (ÖVP) ---- 1934-1938 Landeshauptmann v. Oberösterreich. Nach Anschluss Österreichs wurde er abgesetzt --- Nach der Wiederherstellung der Rep. Österreich wurde er 1945-1971 abermals Oberösterreichischer Landeshauptmann.
https://e-gov.ooe.gv.at/biografien/Start.jsp?param=ooe&personId=222 --- Inhaftierung in KZ Dachau u. Buchenwald, ab Dez. 1939 Zwangsaufenthalt in Berlin (SS-Betrieb Braunkohle-Benzin AG), am 21.4.1945 Fahrt nach Oberösterreich, wo er bei Kriegsende untertauchte ---
https://www.oecv.at/Biolex/Detail/13600188 --- Am 15.3.1938 wurde Gleißner verhaftet u. im Polizeigefangenhaus Linz festgehalten, am 24.5.1938 ins KZ Dachau über-
stellt, am 17.6.1939 entlassen. Nach seiner Rückkehr nach Linz wurde er am 1.10.1939 neuerlich verhaftet u. am 5.10. ins KZ Buchenwald gebracht. Von dort kam er ins Hauptgefängnis Berlin, von wo er am 31.12.1939 entlassen wurde. Dies geschah auf Intervention von Gleißners Frau bei der Mutter von Heinrich Himmler.
Gleißner erhielt Gauverbot u. mußte daher in Berlin bleiben. Seine Familie zog ebenfalls dorthin, wo er im Industriewerk „Brabag“ als Arbeiter beschäftigt war. In Berlin hatte sich ein kleiner Kreis von Oberösterreichern gefunden, dem u. a. der Linzer Diözesanpriester u. spätere Wiener Universitätsprof. Klostermann sowie der spätere Aufsichtsratspräsident d. VOEST AG Seefeldner angehörten. Ende 1943, mit der Eskalation des Bombenkrieges, kehrte Gleißners Frau mit den Kindern nach Linz zurück.
Für den deutschen Widerstand wurde Gleißner in Berlin eine Bezugsperson, der auch zu Personen des Kreisauer Kreises Kontakt hatte. So stand er auf der letzten Ministerliste Carl Goederles als „Reichsminister für die österr. Gebiete“, ohne daß er davon wußte u. ohne daß zu seinem Glück die Gestapo davon Kenntnis erlangte. Anfang 1945 konnten Gleißner u. Seefeldner Berlin verlassen, über Regensburg nach Linz zurückkehren. Gleißner mußt dort vorerst von Freunden versteckt werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Gorbach Alfons Gorbach (1898-1972) 1929-1932 Gemeinderat in Graz, 1937-1938 steir. Landesrat --- im 1. gewählten Nationalrat 1945 wurde er 3. Nationalratspräsident, ein 2. Mal 1956-1961 --- 1961-1964 österr. Bundeskanzler ---
http://austria-forum.org/af/AEIOU/Gorbach,_Alfons
1933-38 Landesführer der Vaterländischen Front in der Steiermark, 1938-42 in Dachau u. 1944-45 in Flossenbürg anschließend in Dachau in KZ-Haft.
https://web.archive.org/web/20020211195252/http://www.wienerzeitung.at/linkmap/personen/gorbach.htm
---Er betrieb eine Versöhnungspolitik gegenüber den ehem. Nationalsozialisten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Hurdes Felix Hurdes (1901-1974) 1953-1959 Nationalratspräsident --- 1938/1939 wurde er von den Nationalsozialisten im KZ Dachau interniert, am Ende des 2. Weltkrieges 1944/1945 im KZ Mauthausen. Von hier wurde er am 18.1.1945 ins Landesgericht Wien verlegt, wo es nicht mehr zum geplanten Prozess gegen ihn kam; noch vor der Befreiung Wiens wurde er am 6.4. freigelassen --- Mitbegründer der ÖVP --- 1945-1952 war er Bundesminister für Unterricht --- 1945-1966 Abgeordneter zum Nationalrat, 1953-1959 Erster Präsident d. Nationalrates. Ein TV-Programm 1958 der Kabarettisten Helmut Qualtinger u. Gerhard Bronner mit der Nummer "Der Papa wird’s schon richten" überlebte er politisch nicht lange. Darin wird darauf angespielt, dass Hurdes einen schweren Autounfall seines Sohnes unter den Teppich kehren ließ.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Papa_wird%E2%80%99s_schon_richten Das Lied wurde in einer der 8 Folgen der 1958–1959 laufenden, live gesendeten TV-Kabarett-
sendung „Spiegel vorm Gsicht“ präsentiert. Es nimmt die zynische Haltung einer gelangweilten u. überheblichen Jeunesse dorée aufs Korn, die sich in der in den 1950er-Jahren „angesagten“ Wiener Eden Bar trifft u. sich allfällige Schwierigkeiten von den wohlhabenden, prominenten Vätern beiseite räumen lässt. Ein Job bei der Atomkom-mission, mit (damals horrenden) „monatlich 13.000 Schilling als Lohn“ erscheint hier trotz mangelnder Ausbildung ebenso wenig als Problem wie die „Applanierung“ des „Fauxpas“ eines Verkehrsunfalls mit Todesfolge. Es sei "nix passiert", der Porsche sei schon repariert, äußert sich der Erzähler zynisch ("Nur leider is mir ein Passant, bevor er g'storbn is, eineg'rannt"). Auf die Frage eines Kumpanen, was denn jetzt mit dem Führerschein des Porschefahrers sei, prahlt dieser, es genüge ein Anruf des mächtigen Vaters „am richtigen Ort“, u. dort seien sofort die „Akten unauffindlich“. Der Vater wisse ja so viele G'schichten, die andere Leute stören... --- Die auf den Verkehrsunfall Bezug nehmenden Passagen des Liedes wurden allgemein als Anspielung auf die einschlägige Affäre des Sohnes des damaligen Nationalratspräsidenten Felix Hurdes gedeutet. Kurz nach Ausstrahlung des TV-Programms musste Hurdes zurücktreten
https://doedr.forumieren.net/t96p25-kl-dachau#1951 .. Hurdes, der im KZ Dachau inhaftiert war, schrieb 1945 in Neues Österreich: "Daß im KZ Dachau auch Verbrechen vorgekommen sein sollen, erfuhr ich erst jetzt aus den Zeitungen." ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Maleta Alfred Maleta (1906-1990) 1934 1. Sekretär der Arbeiterkammer Oberösterreich, als auch in der Vaterländischen Front tätig --- Bereits während der Gefangenschaft soll Maleta gemeinsam mit Leopold Figl u. Alfons Gorbach für die Zeit nach dem Krieg die Gründung der ÖVP geplant haben --- Nach 1945 wurde er Ministerialrat im Bundesministerium f. soziale Verwaltung. 1945-1975 Abgeordneter zum österr. Nationalrat, 1961-1970 Präsident d. Nationalrates --- 1945 war er einer der 6 Teilhaber an der von den US-Besatzungstruppen gegründeten u. wenige Monate später an unverdächtige Privatpersonen übergebenen Zeitung „Oberösterreichische Nachrichten“. Im Laufe d. nächsten Jahre gelang es ihm alle Anteile der OÖ-Nachrichten zu übernehmen. Nach mehrjährigen, kostspieligen Konkurrenzkampf mit der seit 1953 wiedererschienen, von der J. Wimmer KG herausgegebenen „Tagespost“, beschließen die Gesellschafter die 2 Zeitungen zu vereinigen. Ab 1.1.1955 erschien die Zeitung als „Oberösterreichische Nachrichten vereinigt mit der Tagespost“.
https://www.oecv.at/Biolex/Detail/11400239 --- Maleta wurde als Sohn eines sog. „Kolonialwarenhändlers“ (namens Pertusini) geboren, der in Wien u. Umgebung mehrere Filialen besaß u. in Kontakt mit Julius Meinl stand. Er starb sehr früh, so daß Maleta vom 2. Mann seiner Mutter adoptiert wurde u. dessen Namen annahm --- verfaßte die damals aufsehenerregende Broschüre „Als Sozialist im Dollfuß-Österreich“. Durch dieses Engagement erregte er aber auch das Mißtrauen der Dollfuß-Staatspolizei --- Autobiographie: Bewältigte Vergangenheit. Österreich 1932–1945 (1981) --- war zuerst in Linzer Polizeigefängnis inhaftiert, dann mit dem 3. Österreicher-Transport am 16.6.1938 nach Dachau verbracht --- Herbst 1939 wurde er ins KZ Flossenbürg verlegt, kam 1940 wieder nach Dachau, wurde am 12.11.1940 entlassen u. kehrte nach Graz zurück, wo Frau u. Tochter wohnten. Kurze Zeit später wurde er zu den Gebirgsjägern eingezogen u. war an der Ostfront eingesetzt --- er arrangierte für den 26.5.1949 in der Villa seiner Schwiegereltern in Oberweis bei Gmunden (seine 1. Frau ist 1945 tödlich verunglückt) im Zusammenhang mit der Gründung der sog. „Vierten Partei“, des „Verbands der Unabhängigen“ (VdU), ein Treffen zwischen hochrangigen ÖVP-Funktionären u. ehem. Nationalsozialisten. Von ÖVP-Seite nahmen neben Maleta u.a. Julius Raab u. der oberösterreichische ÖVP-Landesparteiobmann Albert Schöpf teil. Seitens der „Ehemaligen“ war u.a. Taras Borodajkewycz dabei. Das Treffen, das in die Historiographie als „Oberweiser Gespräche“ einging, blieb ergebnislos u. erregte die Staatspolizei, die deswegen gegen Unbekannt wegen Landesverrat zu ermitteln begann --- Autobiographie: Bewältigte Vergangenheit. Österreich 1932–1945 (1981) ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Edmond_Michelet Edmond Michelet (1899-1970) --- 1940 schloss er sich der Résistance an. Feb. 1943 von der Gestapo verhaftet, im Pariser Gefängnis Fresnes inhaftiert --- Sept. 1943 ins KZ Dachau deportiert, dort Juni 1945 von der 7. US-Armee befreit u. begründete mit anderen Überlebenden das Comité International de Dachau --- 1945 Abgeordneter französ. Nationalversammlung. Gleichzeitig wurde er in der provis. Regierung Charles de Gaulles, dessen Schwager er war, vom 21.11.1945 - 24.6.1946 Verteidigungsminister v. Frankreich. 1952-1959 war er Senator des Départements Seine --- 1959-1961 Justizminister. 1967-1968 Staatsminister für d. öffentl. Dienst u. 1969 bis zu seinem Tod Staatsminister für Kultur.

https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Ronge Oberst Maximilian Ronge (1874-1953) --- ab 1914 der Nachrichtenabteilung des k. u. k. Armeeoberkommandos zugeteilt, wo er während des 1. Weltkriegs „staatsfeindliche“ u. „revolutionäre“ Gegner der Doppelmonarchie ausforschte u. bekämpfte --- 1932 wurde Ronge pensioniert. 1933 reaktivierte man ihn jedoch wieder als Leiter des staatspolizeilichen Sonderbüros, 1934 war er im Bundeskanzleramt im Ständestaat Dollfuß --- Als Ronge am Tag nach dem „Anschluss Österreichs“ nicht der SS beitreten wollte, wurde er von den Nationalsozialisten inhaftiert, mit anderen Politikern im Rahmen des „Prominenten-transports“ ins KZ Dachau deportiert. Aus seiner Haft im Münchener Polizeigefängnis ließ er Wilhelm Canaris eine Ergebenheitsadresse anlässlich dessen Beförderung zum Vizeadmiral zukommen. Ronge wurde daraufhin Aug. 1938 freigelassen u. erlebte den 2. Weltkrieg in Wien. Selbst als 71-Jähriger nahm er noch Kontakt zu den US-
Besatzungstruppen in Österreich auf, um sie beim Aufbau eines neuen Geheimdienstes zu „beraten“. 1953, noch vor Gründung d. neuen Heeres-Nachrichtenamt starb Ronge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Maximilian_Ronge
Der 3-seitige Artikel "Mein Großvater, der Mörder" in der Zeit ist interessant u. birgt sicher einige Informationen, die hier noch nicht stehen. Andererseits gibt dort sein Enkel, der Historiker Gerhard Jagschitz, bekannt, dass er gerade eben (der Zeit-Artikel ist März 2007 erschienen), damit begonnen hat die Kisten mit den von seinem Opa gesammelten Dokumenten zu sichten. Aug. 2007 kommt das Buch "Im Zentrum der Macht" heraus, bei dem Jagschitz Co-Autor ist. Ob er bei dieser Recherche, noch dazu in so kurzer Zeit, zu neuen Erkenntnissen gekommen ist, die in diesem Buch schon drinnen stehen, ist mir aber nicht ganz klar.
Hat sich einfach nur das bestätigt, was ohnehin schon bekannt war, oder gibt es neue Informationen, etwa zur Affäre Alfred Redl, zum Attentat auf Franz Ferdinand, zum Kriegsverlauf im 1. Weltkrieg, zum Ende der Monarchie, zur Gründung der Republik, zum Austrofaschismus, zum Anschluss, etc.? Wenn Ronge so ein akribischer Akten-sammler war, muss doch zu jedem dieser Punkte etwas erhalten sein, wenn auch vielleicht nur in Fragmenten. Interessant wäre auch, ob er während dem 2. Weltkrieg wirklich komplett untätig war oder ob er nicht doch irgendwie weiter Informationen gesammelt u. weiter gegeben hat, u. wenn ja für welche Seite. Hat Canaris ihn wirklich einfach in die Pension geschickt oder war er womöglich schon während dem Krieg mit den Amerikanern im Kontakt? - - -
http://www.zeit.de/2007/13/OE-Jagschitz Historiker Gerhard Jagschitz auf den Spuren seines Großvaters, dem Geheimdienstler u. Chefspion Max Ronge - - -
Ausgerechnet er, ... den solch ein Aktenschatz normalerweise in fiebrige Erregung versetzen würde, schreckte jahrzehntelang davor zurück, das Naheliegende zu tun – den 1. Deckel zu öffnen u. mit dem Lesen zu beginnen. Es hat schon seine Gründe, dass er dafür 67 Jahre alt werden u. als Vorstand des Instituts f. Zeitgeschichte an der Uni Wien in den Ruhestand treten musste. In den Kisten liegt der Nachlass seines Großvaters ---
Ronge ... war auch u. vor allem eines: österr. Meisterspion. Bis zum Ende der Monarchie Chef d. Geheimdienstes der k.u.k. Armee, in der Zwischenkriegszeit rechtskon-servativer Umstürzler, im Ständestaat den Austrofaschisten gegen die Sozialisten dienlich, nach 1945 den Amerikanern. Schreibtisch- u. Überzeugungstäter, Schattenmann u. Karrierebürokrat, Intrigant u. reaktionärer Scharfmacher --- (Ronge) hatte gelernt, Geheimtinten zu mixen, Botschaften in ausgehöhlten Spazierstöcken, Bürsten oder anderen Alltagsgegenständen zu verstecken u. überall Feinde des Kaiserhauses zu wittern. Italiener, Russen, Serben, selbst eigene Kameraden – der Verrat lauerte ihm überall, und das nicht einmal zu Unrecht. 1913 wurde einer seiner ehem. Vorgesetzten als russischer Spion enttarnt: Oberst Alfred Redl. Es war Ronge, dem Redl im Wiener Hotel Klomser alles gestand. Und es war Ronge, der sich umgehend um Schadensbegrenzung kümmerte. Er holte aus seinem Panzerschrank im Kriegsministerium eine Pistole, fuhr zurück zu Redl u. drückte ihm die Waffe in die Hand. Dann wartete er bis in die Morgenstunden vor dem Haus auf den Schuss --- erinnert sich Ronge in seinem Buch "Kriegs- und Industriespionage" ---
Der Rest befindet sich im Kriegsarchiv, nach Ronges Tod sofort von Geheimdienstlern sichergestellt. Als Ronge starb, war Jagschitz 13 Jahre alt --- Die Ausrufung der Republik – »eine Katastrophe, traurig u. widerlich« (Ronge) – versorgte ihn mit neuen Feindbildern: Sozialisten u. Bolschewisten, Freimaurer u. Juden. Ronge trat einer Geheimgesellschaft bei, die den Sturz der linken Regierung in Wien zum Ziel hatte. Er blieb, obwohl offiziell nicht im Dienst, im Geschäft, arbeitete an der Koordination von Heer, Polizei u. rechter Heimwehr gegen die Sozialdemokraten. 1932 wurde er pensioniert, im Jahr darauf Leiter des staatspolizeilichen Sonderbüros, wieder 1 Jahr später Vertragsbediensteter im austrofaschistischen Bundeskanzleramt. Aufgabengebiete: Spionage u. Spionageabwehr --- er ließ verhaften, wen er als Gefahr für die Ordnung ansah, Marxisten ebenso wie illegale Nazis ---
Als das Naziregime zusammenbrach, begann er umgehend, wieder aktiv im Agentengewerbe zu arbeiten. Ein neuer Geheimdienst musste aufgebaut werden, die Amerikaner halfen dabei, u. Ronge half ihnen. Er war damals 71 Jahre alt --- Als er 1953 starb, hatte er in seiner privaten Personenevidenz fast 14.000 Namen erfasst. Er hatte Karteikarten über alle seine Verwandten. Und eine über sich selbst ---

von Dissident Do Sep 29, 2016 4:35 pm

Bürgerliche Politiker:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Schuschnigg Kurt Alois Josef Johann Schuschnigg (1897-1977) --- Justizminister im austrofaschistischen „Ständestaates“ u. vom 29.7.1934 - 11.3.1938 diktatorisch regierender Bundeskanzler Österreichs. Ab 1936 übernahm Schuschnigg auch die Führung der österr. Einheitspartei Vaterländische Front u. führte den Titel „Bundeskanzler u. Frontführer“ ---
Wie anderen inhaftierten wichtigen Politikern, Sozialisten u. evang. Kirchenführern (z. B. Martin Niemöller) wurde Schuschnigg Prominentenstatus zuerkannt, der bevorzugte Behandlung bzw. einige Hafterleichterungen bedeutete. Eine so genannte Ostarbeiterin besorgte den Haushalt u. begleitete Schuschniggs Frau zu Einkäufen in die Stadt. Schuschniggs Sohn Kurt ging täglich aus dem KZ Sachsenhausen ins Gymnasium u. nächtigte später während seines Marinedienstes im Urlaub bei seinem Vater --- Schuschnigg hatte angeblich auch die Möglichkeit, seine Möbel u. seine umfangreiche Bibliothek ins von ihm bewohnte Haus im KZ bringen zu lassen. Die Ernährung soll aus „Diplomatenverpflegung“ mit täglich 1 Flasche Wein bestanden haben ---
Am 24.4.1945 wurde er mit über 130 anderen prominenten Sonder- u. Sippenhäftlingen aus dem KZ Sachsenhausen evakuiert. Unter Befehl von SS-Obersturmführer Edgar Stiller u. SS-Untersturmführer Bader, ... brachen sie mit Bussen u. LKW zu einer Odyssee in die Dolomiten auf. Im Südtiroler Niederdorf zwang am 30.4. der Wehrmachts-Hauptmann von Alvensleben mit seiner Kompanie die SS zur Aufgabe u. zum Abzug. Mit den anderen zusammen wurden am 4.5.1945 Schuschnigg, seine Frau Vera u. Tochter Elisabeth von den Amerikanern endgültig befreit ---
1948 übersiedelte Schuschnigg von Italien in die USA u. wurde Prof. für Staatsrecht an der Saint Louis University, Missouri. Er erwarb auch die US-Staatsbürgerschaft. 1968 kehrte er nach Österreich zurück, betätigte sich aber nicht mehr politisch. Schuschnigg verbrachte seine letzten Lebensjahre in Tirol.

Nach seiner Rückkehr wurde er „für den Bruch mit der demokratischen Verfassung von 1920/29, den er schon als Justizminister unter Engelbert Dollfuß systematisch herbeigeführt hatte“, von der österr. Justiz nicht zur Verantwortung gezogen. Die Bereitschaft, sich mit seinen politischen Entscheidungen bis 1938 kritisch auseinanderzusetzen, blieb gering ----
Das Schicksal der sogenannten prominenten Sippenhäftlinge u.a. auch Schuschniggs kurz vor Kriegsende wurde in einer 2-teiligen ZDF/ARTE Drama-Doku "Wir, Geiseln der SS" verfilmt, die in 2 Teilen zu je 52 Minuten am 7.4.2015 in ARTE u. am 14.4.2015 als 45-minütige Zusammenfassung "Wir, Geiseln der SS – Odyssee vor Kriegsende" im ZDF zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. Für den ORF wurde eine 90 minütige Version erstellt, die am 10.4.2015 Premiere hatte. ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Staud Johann Staud (1882-1939) --- wurde 1934 die Leitung der größten u. wichtigsten Arbeiterkammer Österreichs, jener für Niederösterreich u. Wien, übertragen --- Staud wurde als entschiedener Gegner des NS betrachtet. Dennoch nahm er 1936 vom deutschen Botschafter in Wien, Franz von Papen, „nicht unerhebliche geheime Geldzuwendungen“ entgegen. Der Botschafter berichtete Hitler, er habe „den prominenten Funktionär des Ständestaates für seine Politik eines Anschlusses der kleinen Schritte“ gewinnen können --- Staud wurde 12.3.1938 ... verhaftet u. Ende März mit dem 1. Österreicher-Transport ins KZ Dachau gebracht. Die Enthaftung wurde von der Wiener Staatsanwaltschaft wg. angebl. „kommunistischer Umtriebe“ abgelehnt. Herbst 1939 wurde er ins KZ Flossenbürg verlegt, wo er am 2.10.1939 „als Folge der Strapazen des KL“ starb. Nach einem anstrengenden Fußmarsch versagte sein durch die Gefangenschaft geschwächtes Herz. Am Morgen fanden ihn Mithäftlinge tot auf seinem Lager.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Maria_Stepan Karl Maria Stepan (1894-1972) --- zählte zu den ersten Widerstandskämpfern gegen den aufkommenden NS. Kurz nachdem 1933 in Wien Dollfuß den Ständestaat proklamiert hatte, zog er nach Wien, war maßgeblich am Aufbau der Vaterländischen Front (VF) beteiligt, die als austro-faschistische Einheitspartei fungierte. Herbst 1934 wurde er zum Landeshauptmann der Steiermark gewählt. Wegen seiner beharrlichen Ablehnung des NS-Regimes wurde er am 12.3.1938 verhaftet --- In den kommenden 2 Jahren wurde er in den KZ Dachau, Mauthausen u. Gusen interniert, ehe er 1940 freigelassen wurde. In Graz ange-
kommen, fand er Arbeit als Magazinarbeiter bei einem Lederhändler, bis er 1944 erneut von der Gestapo verhaftet wurde. Erneut ging es ins KZ, dieses Mal nach Flossenbürg u. wiederum nach Dachau, wo er 1945 befreit wurde. Seine Briefe, die er seiner Familie aus der Gefangenschaft zukommen ließ, symbolisieren seinen Widerstand gegen den NS u. wurden 2001 von den Autoren Fritz Csoklich u. Matthias Opis in einem Buch publiziert --- Stepan widmete sich dem Wiederaufbau der aus dem Kath. Preßverein hervorgegangenen steir. Styria Medien AG, eines Verlagshauses, dem er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1968 als Generaldirektor vorstand.

von Dissident Do Sep 29, 2016 5:13 pm

Sozialdemokraten

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Aron Wilhelm „Willy“ Aron (1907-1933) --- war in der Weimarer Republik eine der prägenden Figuren der Arbeiterbewegung in Bamberg --- Sohn des jüdischen Justizrates Albert Aron --- Mitglied der schlagenden jüd. Studentenverbindung Wirceburgia Würzburg --- Nach der Juristischen Staatsprüfung trat er die Stelle eines Gerichtsreferendars an. In dieser Position übernahm er Anfang der 1930er Jahre in den sich verschärfenden Auseinandersetzungen zw. der sozialist. Arbeiterbewegung u. dem aufkommenden NS die Verteidigung zahlreicher Sozialisten. Als in Bamberg eine Kampforganisation des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold ge-
gründet wurde, schloss er sich als aktiver u. einer der fanatischsten Kämpfer der Gruppe an. Schnell stieg er in die Leitungsebene des Bamberger Reichsbanners auf -- Bei den Nationalsozialisten seiner Heimatstadt war Aron als „Roter Hund“ verfemt --- 6 Wochen nach der Machtergreifung Hitlers wurde er am 10.3.1933 in „Schutzhaft“ genommen u. am 15.5.1933 ins KZ Dachau deportiert. Nach seiner Einlieferung wurde er von den Aufsehern brutal misshandelt --- Am 19.5. starb er an den Folgen der Misshandlungen. Um die Folterspuren zu beseitigen, wurde seine Leiche mit Benzin übergossen u. angezündet. Am 22.5.1933 wurde er nach Bamberg überführt u. dort noch am gleichen Abend beigesetzt. Den Eltern wurde die Öffnung des Sarges untersagt. Die örtlichen Tageszeitungen gaben als Todesursache Herzschlag an.
http://www.willy-aron.de/index.php?option=com_content&task=view&id=241&Itemid=42
--- Aron gehörte der Leitung der republikan. Kampforganisation "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" an, Zusammenstöße mit den Braunhemden sind an der Tagesordnung --- "Die Verteidigung unserer Genossen hatten der junge Willy Aron u. Rechtsanwalt Dr. Thomas Dehler übernommen." --- In jugendlicher Empörung ließ er alle Vorsicht beiseite u. äußerte, den Reichstagsbrand hätten wohl die Nazis selbst gelegt. Er konnte nun abends nicht mehr gefahrlos die Straße betreten ---
http://www.willy-aron.de/index.php?option=com_content&task=view&id=241&Itemid=42
--- Nachts um 11 Uhr ist nach Berichten des Augenzeugen Geyer u. eines weiteren Bamberger Häftlings die Lagerfeuerwehr alarmiert worden u. danach habe Aron als verkohlte Leiche in dem Schuppen gelegen. Sein Körper sei mit Benzin übergossen worden u. man habe den Eindruck erwecken wollen, Aron sei bei einem Fluchtversuch durch einen Stromschlag getötet worden ---Den Eltern wird eine Öffnung des Sarges verweigert, anschließend bezogen SA-Posten Stellung vor dem jüd. Friedhof. Sie sollten verhindern, dass der Sarg doch noch geöffnet werde u. kontrollierten das Grab mehrere Wochen lang. Der Rabbiner Katten bezweifelte, dass Aron - wie offiziell erklärt - an einer ansteckenden Krankheit mit Herzversagen gestorben sei u. wagte es, die Möglichkeit eines Verbrechens anzudeuten, woraufhin er von der Gestapo vorgeladen u. schwer bedroht wurde. Später bekundete Otto Geyer, ein in der Lagertischlerei beschäftigter Häftling habe ihm versichert, dass der Sarg Arons mit Bleiplatten ausgelegt worden sei. Die verkohlten Überreste des Ermordeten seien irgendwo auf dem Gelände des Lagers verscharrt worden. Die Eltern Arons, Albert u. Berta Aron, wurden am 9.9.1942 von Bamberg ins KZ Theresienstadt deportiert u. später nach Treblinka deportiert

https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Billes Stefan Billes (1909-2002) --- ab 1933 Redakteur der „Burgenländischen Freiheit“. 1930-1934 Landesführer der Roten Falken, wurde 1934 im Zuge des Österr. Bürgerkriegs inhaftiert, 42 Tage in Polizeihaft genommen. 1936 drei Monate in Wöllersdorf interniert. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er am 1.4.1938 im Zuge des sogenannten Prominententransports ins KZ Dachau gebracht, wo er bis 20.9.1938 inhaftiert blieb. Danach war er von 1938-1945 als Bauschreiber beschäftigt u. in Wien, in besetzten Gebieten der ČSR, der Sowjetunion u. Polens u. zuletzt in Vorarlberg tätig. Billes wurde nach dem 2. Weltkrieg 1945-1948 1. Landesparteisekretär der SPÖ --- 1948-1956 Landessekretär des ÖGB, 1959 Vorstandsmitglied der Arbeiterkammer, 1968-1983 Landesobmann des SPÖ-Pensionistenverbandes, 1948-1956 Obmanns der Gebietskrankenkasse. 1949-1964 Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag. 22.6.1965-28.6.1966 Landesrat ---

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9on_Blum Léon Blum (1872-1950) --- jüdische Familie in Paris --- Ministerpräsident Frankreichs --- führender Kopf des franz. Widerstandes --- den deutschen Besatzern überstellt --- Mai 1943 - April 1945 im Falknerhaus des KZ Buchenwald als prominenter „Ehrenhäftling“ interniert --- Am 24.4.1945 wurde er gemeinsam mit etwa 140 prominenten Insassen des KZ Dachau nach Niederdorf (Südtirol) transportiert, wo die Gefangenen von Soldaten der Wehrmacht unter dem Befehl des Hauptmanns von Alvensleben befreit wurden, nachdem die SS-Wachsoldaten aufgegeben hatten ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Befreiung_der_SS-Geiseln_in_S%C3%BCdtirol
Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol --- Die zumeist prominenten Häftlinge waren als Geiseln der SS aus versch. KZ nach Südtirol verschleppt worden. Als Faustpfand sollten sie dort Kaltenbrunner, dem Chef des SD, für Waffenstillstandsverhandlungen mit den Westalliierten zur Verfügung stehen. Der Transport der 139 Häftlinge aus 17 Nationen Europas erfolgte in 3 Gruppen vom Sammelpunkt im KZ Dachau aus. Ende April 1945 wurden die Sippen- u. Sonderhäftlinge in Niederdorf u. in Prags befreit --- Unter den Internierten befanden sich der ehem. österr. Bundeskanzler Schuschnigg mit Frau u. Tochter, der ehem. Wiener Bürgermeister Schmitz, der frühere franz. Ministerpräsident Blum mit Frau, der franz. Bischof Piguet, der ehem. ungar. Ministerpräsident Kállay, der Oberbefehlshaber des griechischen Heeres, General Papagos mit Stab, die Agenten des britischen Geheimdienstes Best u. Stevens, die Theologen Neuhäusler u. Niemöller, der ehem. Generalstabschef des deutschen Heeres, General-oberst Halder mit Ehefrau, der General von Falkenhausen, der General Thomas, der Generalstabsoffizier von Bonin, der Adlige Philipp von Hessen, der Widerstandskämpfer u. Offizier von Schlabrendorff, der Großindustrielle Fritz Thyssen mit Ehefrau, der frühere Reichsbankpräsident u. Reichswirtschaftsminister Schacht, die Kabarettistin u. spätere Ordensschwester Vermehren sowie unter den Sippenhäftlingen der Widerständler des 20.7.1944 acht Familienangehörige von Oberst Stauffenberg u. 7 aus der Familie Goerdelers ---
In Niederdorf/Hochpustertal ... gelang es einem der Gefangenen, Oberst von Bonin, Kontakt mit einer höheren Dienststelle der Wehrmacht in Italien aufzunehmen. Er nannte sowohl die Angehörigen des Transports als auch die Befehle der SS-Wachmannschaften, sie nicht lebend in die Hände des Feindes fallen zu lassen. Daraufhin befreiten Soldaten der Wehrmacht, die unter dem Kommando des Hauptmanns von Alvensleben standen, die Gefangenen am 30.4.1945 aus der Gewalt der SS. Die Wehrmacht übernahm den Schutz der befreiten SS-Geiseln u. brachte sie ins Hotel „Pragser Wildsee“ --- Am 4.5.1945 trafen US-Truppen am Pragser Wildsee ein u. übernahmen die Gefangenen ---

Edwin Endert, Bürgermeister der Stadt Rodach bis 1948

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Felder Josef Felder (1900-2000) 1924-1933 Redakteur Schwäbische Volkszeitung. Ab 1930 Stadtrat in Augsburg, ab 1932 Abgeordneter im Reichstag. 1933 floh er zunächst nach Österreich u. von dort ... weiter in die Tschechoslowakei. 1934 kehrte er illegal nach Deutschland zurück, wurde verhaftet. Bis 1936 war er im KZ Dachau. Er arbeitete dann bis 1946 in der Textil- u. Sportartikelfirma von Willy Bogner senior in München u. Oberaudorf als Buchhalter. Bogner, der mit Felders Bruder gut bekannt war, hatte ihn „angefordert“, um ihn aus dem KZ herauszubekommen. 1946 wurde Felder Verleger u. Chefredakteur des Südostkuriers in Bad Reichenhall. 1955-1957 war er Chefredakteur der SPD-Zeitung Vorwärts.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Heilmann Ernst Heilmann (1881-1940) -jüdische Familie --- Nach der Revolution wurde er 1919 für die SPD Abgeordneter von Charlottenburg, 1919 hatte er zudem einen Sitz in der Preußischen Landesversammlung. Anschließend gehörte er ... der SPD-Fraktion im Preußischen Landtag an, seit Herbst 1921, nach dem Kapp-Putsch, war er ihr Vorsitzender. 1928-1933 Mitglied des Reichstags. 1929 Redaktion der Wochenzeitschrift "Das freie Wort", in der er Beiträge unter eigenen Namen u. unter Pseudonym „Illo“ veröffentlichte --- gehörte er bis 1931 dem Aufsichtsrat an. In den Kontrollgremien der Westdeutschen Rundfunk AG, der Mitteldeutschen Rundfunk AG u. der Funk-Stunde Berlin hatte er ebenfalls Sitz u. Stimme. Der rechtsgerichteten Redaktion der Rundfunkzeitschrift Der Deutsche Sender war Heilmann in seiner Rundfunkfunktion ein Dorn im Auge: „Das Programm ist in seiner Tendenz vollkommen antinational u. marxistisch, ja, es scheint einzig u. allein der kulturellen u. politischen Zersetzung des deutschen Volkes zu dienen. Der SPD-‚Führer‘ Heilmann sitzt im Überwachungsausschuß bzw. Beirat der Berliner Funkstunde, der Mirag u. der Deutschen Welle. Somit ist der Arbeiter-‚Führer‘ u. Multimillionär Heilmann als mächtigster Mann des Marxismus auch gleichzeitig der deutsche Rundfunkdiktator“ ---
Heilmann war neben Stresemann u. Braun, auch neben Wirth ... eine der großen politischen Gestalten der Weimarer Republik --- Am 26.6.1933 verhaftete die Gestapo ihn im Café Josty. Sie brachte ihn ins KZ Columbia, wenige Tage später ins Berliner Polizeipräsidium ... Weitere Stationen: Haftanstalt Plötzensee, KZ Börgermoor, KZ Esterwegen, KZ Oranienburg, KZ Sachsenhausen, KZ Dachau u. schließlich ab Sept. 1938 das KZ Buchenwald ---
In Börgermoor versuchte er, seinen Qualen ein Ende zu bereiten, indem er die von den Wachmannschaften gebildete Postenkette überschritt, um tödliche Schüsse der Wachen zu provozieren. Diese schossen ihm jedoch nur ins rechte Bein. Kommunistische Inhaftierte in Buchenwald begegneten ihm mit Misstrauen u. Hass. Sie sahen in ihm einen rechten Opportunisten u. SPD-Bonzen. Ihre Ablehnung wurde durch seine Weigerung geschürt, sich im Lager ihren politischen Absichten unterzuordnen. Auch jüngere Sozialdemokraten, die die Tolerierungspolitik abgelehnt hatten, verhielten sich ihm gegenüber distanziert --- Am 3.4.1940 tötete ihn ... Martin Sommer mit einer Giftspritze. In der Meldung an die Kommandantur des Lagers hieß es, Heilmann sei um 5:10 Uhr „an Herzschwäche bei Herzfehler (Wassersucht)“ verstorben. Das offizielle SS-Protokoll behauptete hingegen, eine ausgesprochene Altersschwäche sei die Todesursache gewesen ---

Karl Herr, Stadtverordneter in Rodach, Filialleiter des Coburger Volksblattes, 30.6.-14.12.1933 inhaftiert, schwerkrank entlassen, verstarb am 12.4.1937

Gustav Höhn, Sozialdemokrat in Rodach

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Jasper Heinrich Jasper (1875-1945), mehrere Jahre lang Landtagspräsident Braunschweigs --- 1919-1933 Abgeordneter des Braunschweigischen Landtages. 1919/1920, 1922-1924, 1927-1930 ... Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig, fast immer war er dabei auch gleichzeitig Finanzminister des Landes. 1930 bis Machtübernahme der NS in Braunschweig war Jasper SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag ---
Am 17.3.1933 .. in „Schutzhaft“ genommen --- 19.4. vorläufig entlassen, am 26.6.1933 erneut verhaftet, ins KZ Dachau gebracht, aus dem er .. 1939 wieder entlassen wurde. Jasper kehrte nach Braunschweig zurück, stand unter ständiger Überwachung, musste sich täglich bei der Gestapo melden. 1939-1942 betrieb er historische Forschungen im Stadtarchiv Braunschweig, bis schließlich das fehlgeschlagene Attentat auf Hitler einen erneuten Vorwand lieferte, Jasper am 22.8.1944 in der Aktion „Gitter“ zu verhaften --- zunächst ins Arbeitserziehungslager Hallendorf, das „Lager 21“, bei Salzgitter-Watenstedt gebracht, im Sept. ins KZ Sachsenhausen, ab Februar 1945 im KZ Bergen-Belsen, wo er am 19.2.1945 an Flecktyphus gestorben sein soll.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Lackner Hermann Lackner (1899-1984) 1928-1934 Sekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bruck an der Mur --- aus politischen Gründen zu 10,5 Jahren Haft verurteilt --- 1945-1949 im Steiermärkischen Landtag, 1949-1962 Nationalrat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Martin_Neurath Paul Martin Neurath (1911-2001) 1938 verhaftet, ins KZ Dachau, dann ins KZ Buchenwald --- 1939 wurde er aus dem KZ entlassen, erhielt ein Visum für Schweden, 1941 konnte er in die USA auswandern --- Seit 1971 war er regelmäßig als Gastprofessor u. Honorarprofessor an der Uni Wien. 1980 gründete er das Lazarsfeld-Archiv an der Universität Wien, das er bis zu seinem Tode leitete.

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Olah Franz Olah (1910-2009) oder Franz Ferdinand Glück laut Weiss-Federspiel erfolgte die amtliche Namensänderung auf Olah erst 1951 --- Wegen Verbreitung sozialistischer Schriften verbüßte er 1933, 1935 u. 1937 politische Freiheitsstrafen --- 1938 wurde er nach dem „Anschluss“ Österreichs verhaftet u. mit dem Prominententransport ins KZ Dachau gebracht. Am 30.3.1944 ins KZ Buchenwald überstellt, wo er 1945 befreit wurde ---
1945-1948 u. 1969-1970 Abgeordneter zum Wiener Landtag u. Gemeinderat. 1949–1957 Vorsitzender der Gewerkschaft der Bau- u. Holzarbeiter --- 1950 verstärkte er mit Unterstützung der CIA, ... die 1947 gegründete, geheime paramilitärische Organisation „Österreichischer Wander-, Sport- u. Geselligkeitsverein“, um für etwaige zukünftige kommunistische Bedrohungen besser gerüstet zu sein. Sie wurde – ebenso unauffällig, wie sie bestanden hatte – Anfang der 60-er Jahre aufgelöst. 1955 wurde Olah Vizepräsident des ÖGB, 1959-1963 dessen Präsident ---
Illegale Medienfinanzierung: Olah gab 1959 der Kronen Zeitung mit Gewerkschaftsgeldern geheime finanzielle Starthilfe u. empfahl dem Gründer Dichand zunächst seinen Freund, den Großkaufmann Karpik, dann den Werbefachmann Kurt Falk als Partner. In dieser Zeit hatten so genannte „unabhängige“ Zeitungen die Parteiblätter Volksblatt (ÖVP), Arbeiter-Zeitung (SPÖ) u. Volksstimme (KPÖ) in der Verbreitung bereits weit überholt. „Unabhängig“ bedeutete damals aber oft SPÖ-kritisch. Olah trachtete, mit seiner Starthilfe ein SPÖ-freundliches Massenblatt zu ermöglichen. Ähnlich u. aus den gleichen Motiven ging er bei der Finanzierung der Tageszeitung Express vor. In dieser Causa wurde er 1969, nachdem er bei seiner Partei in Ungnade gefallen war, wegen widmungswidriger u. eigenmächtiger Verwendung von Gewerkschafts-geldern zu einer 1-jährigen Haftstrafe verurteilt --- 1963 wurde er für 1 Jahr Innenminister ---
1964 kam er unter starke innerparteiliche Kritik. Grund war eine Finanzspritze in der Höhe von 1 Million Schilling an die FPÖ. Auch dieses Geld stammte aus Gewerkschafts-kassen. Es wird vermutet, dass Olah damit die Weichen in Richtung einer kleinen Koalition zwischen SPÖ u. FPÖ stellen wollte. Die Mehrheit in der SPÖ trug diese Linie jedoch nicht mit. Ihr schien Olah zu sehr auf persönliche Macht bedacht. Unter anderem meinte Christian Broda, Olah wolle die SPÖ zu einer „Führerpartei“ machen. Man verdächtigte den Innenminister auch, mit Geheimakten über politische Gegner zu operieren --- Später war er als Zeitzeuge für die Entwicklung Österreichs seit der 1. Republik gefragt. Die SPÖ schloss letztlich ihren Frieden mit ihm ---
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46175577.html --- Kommunistische Volksfront-Anbiederungen hatte der Sozialist Olah schon im KZ zurückgewiesen: "Später würdet ihr uns aufhängen --- Konservative Zeitungen, die ihn angriffen, ließ Olah beschlagnahmen ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Franz_Olah
Josef Schneeweiß schreibt in seinem Buch:Keine Führer keine Götter; Junius Verlag;1986; S.110: "...Mir war damals nicht bekannt, daß 10 kommunistische Pfleger aus dem Revier nach Auschwitz geschickt worden waren. 3 von ihnen erlagen der dort herrschenden Fleckfieberepidemie. Bei der Auswahl der 10 Kommunisten wurde Olah im Lager beschuldigt; die Hand im Spiel gehabt zu haben. Er habe das Revier als seine Machtposition im Lager ausbauen wollen. Die Erbitterung im Lager war deshalb groß ..."
--- https://web.archive.org/web/20090912071934/http://www.wienerzeitung.at/default.aspx?tabID=4664&alias=wzo&cob=427276---
aus einem Interview mit Olah: "...waren wir noch beim Ehepaar Figl zu einer Brettljausen eingeladen. Da hat er zu mir gesagt: "Komm her, wir haben was zu reden." Und dann sind wir ins Nebenzimmer gegangen u. er hat mich gefragt: "Wie geht es dir denn jetzt?" "Schlecht", hab’ ich geantwortet, ich war ja im Sept. 1964 als Innenminister zurückgetreten. Daraufhin sagte Figl: "Wir haben die Absicht, dir zu helfen, du musst wirtschaftlich gestärkt sein. Also wirst du günstig ein Grundstück zum Kauf bekommen u. eine Konzession für eine Tankstelle erhalten. Da kannst du ein paar Leute anstellen, u. von dort versuchst du ein Comeback." "Ich werd’s mir überlegen", hab’ ich geantwortet, gemacht habe ich es dann aber nicht. Figl ist 2 Wochen später gestorben, er war ein anständiger Mann: Er hat mir nicht aus eigennützigen politischen Motiven geholfen, sondern weil er mich seit unserer Zeit im KZ kannte." ---
... bis 1945 inhaftiert, kurz vor Kriegsende gelang ihm die Flucht. --- 1950 war er an der Niederschlagung eines kommunistischen Umsturzversuchs beteiligt. ---

von Dissident Mo Okt 03, 2016 1:48 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Schumacher Kurt Schumacher (1895-1952) 1924 wurde er Mitglied des Landtages von Württemberg. Hier war er seit 1928 Mitglied im Vorstand der SPD-Fraktion. 1931 schied er aus dem Landtag aus. --- Reichstag-Rede, am 23.2.1932 griff er vor allem die NSDAP an: „Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen“; der NSDAP sei damit zum ersten Mal „in der deutschen Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen.“ --- Vom 13.6.1933 an wurde Schumacher steckbrieflich gesucht. ---
Am 6.6.1933 wurde Schumacher verhaftet, ... er bekam die Chance, eine Verzichtserklärung auf politische Betätigung zu unterschreiben u. sich damit seine Freiheit zu erkaufen. Er lehnte ab. Daraufhin wurde er über einen Zeitraum von 9 Jahren, 9 Monaten und 9 Tagen in versch. KZ gefangen gehalten, zunächst bis Dezember 1933 KZ Heuberg, danach bis Juli 1935 KZ Oberer Kuhberg in Ulm, anschließend KZ Dachau u. zeitweilig KZ Flossenbürg. Schumacher konnte zwar als Weltkriegsveteran auf eine leichte Rücksichtnahme hoffen, riskierte aber durch mehrfachen Widerspruch u. sogar einen Hungerstreik mehrmals sein Leben. Er lehnte im KZ jeglichen Kontakt zu kommunistischen Gefangenen ab, da er sie für mitschuldig an der Machtübernahme der Nationalsozialisten hielt. Am 16.3.1943 wurde er als schwerkranker Mann nach Hannover entlassen, wo er sich zwangsweise aufhalten musste. Nach dem Attentat auf Hitler wurde Schumacher vom 24.8.-20.9.1944 erneut inhaftiert, zunächst im Gestapo-Gefängnis in der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem, später im KZ Neuengamme. Danach musste Schumacher sich weiterhin in Hannover aufhalten, bis die Stadt am 10.4.1945 durch alliierte Truppen befreit wurde. ---
Schumacher bewies im Nachkriegschaos großes organisatorisches Geschick, stieg in kurzer Zeit zur Führungsfigur der Sozialdemokratie in den westlichen Besatzungszonen auf. Im Juli 1945 beauftragten 11 westdeutsche Parteibezirke „den früheren Reichstagsabgeordneten Dr. Kurt Schumacher mit der organisatorischen und politischen Führung der Partei im gesamten Reich“. Schumacher agitierte heftig gegen die KPD u. erklärte sie zur reinen Interessenvertretung einer „auswärtigen Macht“. Diese Macht nannte er stets Russland und sprach von einem „Zusammenstoß so ganz andersartiger Kulturen“. ---
Schumacher profilierte sich im Bundestag als scharfer Gegner der Politik der Westeinbindung von Konrad Adenauer. Er sah hierin die Gefährdung einer baldigen Wiedervereinigung. Im Zuge der Auseinandersetzungen um das Petersberger Abkommen bezeichnete er Adenauer in der Nacht vom 24. auf den 25.11.1949 als den „Bundeskanzler der Alliierten“, woraufhin er für 20 Sitzungstage aus dem Bundestag ausgeschlossen wurde. ---
Schumacher entlastete die Wehrmachtssoldaten u. die Angehörigen der Waffen-SS von kollektiven Schuldvorwürfen u. setzte sich für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft ein. ---
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/beinahe-kanzler-schumacher-der-geschundene-kandidat-a-466824.html
--- Schumacher hatte sich ein Bein und einen Arm amputieren lassen müssen, litt unter höchst schmerzhaften Magengeschwüren, die selbst ein freundlicheres Gemüt unleidlich gemacht hätten, war schwer zuckerkrank, seine Sehkraft eingeschränkt, er hatte keinen einzigen Zahn mehr. Jede größere Aufregung konnte ihn in Lebensgefahr bringen. Dennoch zeichnete ihn ein geradezu unerbittlicher Kampfeswille aus. ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Kurt_Schumacher
--- Schumacher hat sich strikt geweigert, irgendeine verantwortung Deutschlands für die folgen des II. Weltkriegs anzuerkennen. ---
Der preußische Sozialist Schumacher war in den ersten Nachkriegsjahren in der öffentlichen Meinung der klar dominierende Politiker Westdeutschlands. Erst durch die Wahl des rheinischen Katholiken Adenauer zum Kanzler und den fast gleichzeitig einsetzenden endgültigen körperlichen Verfall Schumachers wandelte sich dieses Bild. Seine Forderungen trug Schumacher mit leidenschaftlicher Radikalität vor. Seinen rechten Arm hatte er im 1. Weltkrieg verloren, sein linkes Bein musste 1948 amputiert werden; die Zeit im KZ hatte seiner Gesundheit schwer geschadet. Ausgemergelt u. körperlich geschädigt, war der Kettenraucher doch mit einem scheinbar bis zum Starrsinn reichenden unbeugsamen Willen versehen ---
Schumacher griff diese Stimmungen auf, forderte gegen eine defensive Wiederaufrüstung die massive Stationierung westalliierter Truppen in Deutschland, um einen sowjetischen Angriff offensiv im Sinne einer Vorneverteidigung parieren zu können. Eine Kriegsentscheidung sei an Memel (also fast der Grenze Ostpreußens nach Norden) u. Weichsel (also jenseits von Pommern u. Schlesien wieder auf auch 1937 polnischem Gebiet) zu suchen, was dem Anspruch der SPD auf die Grenzen von 1937 entsprach. ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Steinbrecher Gustav Steinbrecher (1876-1940) Nach dem Wahlsieg der SPD leitete er 1927-1930 das Innenministerium im 3. Kabinett Jasper. --- 1935 kam er nach Hamburg zurück, wurde 1936 verhaftet, anschließend in Braunschweig inhaftiert. Von Juni 1936 - September 1939 befand er sich im KZ Dachau in Haft, bevor er ins KZ Mauthausen verlegt wurde. Zwangsarbeit in den Steinbrüchen und eine Ruhrerkrankung führten zu seinem Tod am 30.1.1940.

Johann Winter, vom 13.10.1938 bis zum 10.11.1941 inhaftiert, danach probeweise entlassen, Funktionär der deutschen sozialdemokratischen Partei in der C.S.R.

von Dissident Mo Okt 03, 2016 5:45 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Andersch Alfred Hellmuth Andersch (1914-1980) trat 1930 der KPD bei --- Nach eigenen Angaben verbrachte er 1933, von den nationalsozialistischen Machthabern in der Verfolgungswelle nach dem Reichstagsbrand inhaftiert, 3 Monate im KZ Dachau. Nach Recherchen des Hörfunk-Autors Bernhard Setzwein sollen sich in den Dachauer Archiven keine Anhaltspunkte für einen Aufenthalt Anderschs im KZ Dachau gefunden haben. Bei der Aushebung einer kommunistischen Druckerei wurde er im September 1933 erneut verhaftet und verhört. Er entging einer 2. Internierung in Dachau durch ein glaubwürdig vorgebrachtes Alibi. --- 1940 wurde er zum 1. Mal zur Wehrmacht eingezogen und in Frankreich eingesetzt --- 1941 wurde Andersch - möglicherweise aufgrund einer Selbstanzeige - wegen seiner Ehe mit einer nach den Nürnberger Gesetzen „Halbjüdin“ vorläufig aus der Wehrmacht entlassen --- nach Scheidung 1943 erneut zum Kriegsdienst eingezogen --- Am 7.6.1944 desertierte er bei Oriolo nördlich Rom u. lief zur US-Armee über. 1944-1945 war er Kriegsgefangener in Louisiana, Rhode Island u. Fort Hunt Park, Virginia; er arbeitete als Redakteur an der Lagerzeitung "Der Ruf – Blätter für deutsche Kriegsgefangene" mit --- 1948-1958 arbeitete Andersch als kulturell-literarischer Rundfunkredakteur: erst für das Abendstudio des Hessischen Rundfunks, dann für den Süddeutschen Rundfunk. Als Herausgeber der Buchreihe studio frankfurt (1952-1954) u. der Zeitschrift Texte u. Zeichen (1955-1957) u. als Gründer u. Leiter der Redaktion Radio-Essay beim Süddeutschen Rundfunk förderte er neue u. ungewöhnliche Literatur --- 1972 erhielt er das Schweizer Bürgerrecht. Er lebte als erfolgreicher freier Schriftsteller ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Beimler Hans Beimler (1895-1936) beteiligte sich 1919 aktiv an den Kämpfen um den Erhalt der Münchner Räterepublik u. gründete die KPD-Ortsgruppe München --- reiste auf Beschluss der Betriebsräte mit der 1. deutschen Arbeiterdelegation 1925 in die Sowjetunion --- 1932-1933 war er Abgeordneter im Deutschen Reichstag --- Am 11.4.1933 wurde Beimler nach Wochen illegaler Arbeit verhaftet .. gefoltert u. nach 14 Tagen ins KZ Dachau gebracht. In der Nacht vom 8.-9.5.1933 gelang ihm die Flucht aus dem Lager, wobei er einen SS-Mann tötete, um in dessen Uniform zu flüchten. Nach einigen Wochen Unterschlupf bei Gleichgesinnten in Bayern konnte er sich nach Prag absetzen. Bis Ende 1936 arbeitete er unter Emigranten in Prag u. Zürich. August 1933 erschien seine Broschüre "Im Mörderlager Dachau" --- 5.8.1936 nach Barcelona, Spanischer Bürgerkrieg --- war er politischer Kommissar aller deutschen Bataillone --- Am 1.12.1936 beschritt Beimler eine Hohlgasse in der Nähe des Gebäudekomplexes Moncloa-Palast, um Stellungen der deutschen Bataillone .. zu besichtigen. In dieser Gasse fanden er u. Louis Schuster den Tod, während der 3. Begleiter, Richard Staimer, der spätere Schwiegersohn Wilhelm Piecks, entkam. Beimlers Tod war später Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Antonia Stern, eine Freundin von Beimler, sprach zu seinem 20. Todestag von einem Mord seitens des sowjetischen Geheimdienstes GPU --- Diese Theorie geht davon aus, dass der Überlebende Staimer ein GPU-Agent war u. Beimler u. Schuster hinterhältig erschoss. Staimer selbst soll Mitglied eines GPU-Kommandos unter Erich Mielke, dem späteren Stasi-Minister der DDR, gewesen sein ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Brenner Heinrich Brenner (1908-1986) schloss sich 1928 der KPD an --- ging nach Spanien, wo er sich 1936 den Internationalen Brigaden anschloss --- verwundet u. am Knie verletzt. Diese Schussverletzung führte 10 Jahre später zur Amputation des linken Beines unterhalb des Knies.
Nach Ende des Spanischen Bürgerkriegs setzte sich Brenner nach Frankreich ab, wo er in Bordeaux interniert wurde, jedoch rechtzeitig in den unbesetzten Teil Frankreichs flüchten konnte. In Sarrancolin schloss er sich im März 1943 der Résistance an. Als dort die Lage schwierig wurde, versuchte er nach Spanien zu gelangen, wurde aber in den Pyrenäen von Gebirgsjägern aufgegriffen. Seine Internierung begann im Pariser Gefängnis Frèsnes. Von dort in die JVA Saarbrücken gebracht --- vom Oktober 1943 - März 1944 im Schloss Kislau (damals: KZ Kislau), anschließend in der Neuen Bremm verbracht. Mai 1944 ins KZ Dachau gebracht, wo er bis zur Befreiung durch die Alliierten inhaftiert blieb ---

Herbert Cahn, jüdischer Kommunist, gest. 1972

https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Carlebach Emil Carlebach (1914-2001) entstammte einer Rabbinerfamilie --- 1931 trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) bei. Anfang 1934 wurde er wegen Verbreitung antifaschistischer Gewerkschaftszeitungen zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der regulären Haft, 1937 ins KZ Dachau und ab 1938 Buchenwald. Dort war er in der illegalen Widerstandsorganisation u. als Blockältester im jüdischen Häftlingsblock tätig. Nach eigener Darstellung gab er „mit das Signal zur Meuterei am 4./5.4.1945“. Nach der Befreiung des Lagers wählten die hessischen Buchenwalder ihn zu ihrem Sprecher, später war er Vizepräsident des Internationalen Buchenwald-Komitees. Nach 1945 war er erst Frankfurter Stadtverordneter, dann hessischer Landtagsabgeordneter --- Er war Mitbegründer u. Lizenzträger der Frankfurter Rundschau, wurde jedoch 1947 auf Betreiben der US-Militärbehörde entfernt. Auch war er Mitbegründer der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ (VVN).
1950-1952 kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung Carlebachs mit Margarete Buber-Neumann. Carlebach bestritt die Verantwortung Stalins für die Verfolgung deutscher Kommunisten in der Sowjetunion; bei dieser Position blieb er lebenslang. Buber-Neumann hatte Carlebach wegen Beleidigung u. übler Nachrede verklagt, weil dieser sie als Trotzkistin u. amerikanische Agentin bezeichnet hatte. Im Zusammenhang mit diesem Rechtsstreit wurde auch Kritik an Carlebachs Verhalten gegenüber nicht „linientreuen“ kommunistischen Buchenwald-Häftlingen geübt; dabei wurde ihm von dem Lagergenossen Benedikt Kautsky unmittelbare Mitverantwortung für den Tod mindestens 2 polnischer Häftlinge angelastet. Gegen diesen Vorwurf wehrte sich Carlebach auch später noch: als der Zeithistoriker Hans Schafranek die eidesstattliche Erklärung Kautskys 1990 abdruckte, wurde er von Carlebach auf Unterlassung u. Schmerzensgeld verklagt.
Da Carlebach nach Verbot der KPD 1956 wegen seiner fortgesetzten, nun illegalen Tätigkeit für die Partei Strafverfolgung drohte, flüchtete er in die DDR. Dort konnte er seine politische Tätigkeit als Mitarbeiter des „Deutschen Freiheitssenders 904“ fortsetzen. Nach seiner Rückkehr in die BRD 1969 war er bis zu seinem Tod in versch. Funktionen für die VVN-BdA, die DKP u. die Deutsche Journalisten-Union (dju) tätig. ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_Buber-Neumann Margarete Buber-Neumann geb. Thüring (1901-1989) trat dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) u. 1926 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. 1922 heiratete sie Rafael Buber, den Sohn des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber --- 1929 geschieden --- lernte Heinz Neumann kennen, Mitglied des Politbüros der KPD u. Reichstagsabgeordneter --- 1929 dessen Lebensgefährtin. 1933 wurden sie in Spanien von der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten überrascht u. lebten 1934 in der Schweiz. 1935 wurden beide nach Moskau abgeschoben, wo Heinz Neumann in den Ereignissen um den Großen Terror 1937 verhaftet, zum Tode verurteilt u. hingerichtet wurde. Als „Ehefrau“ u. „sozial gefährliches Element“ wurde Margarete Buber-Neumann .. 1938 zu 5 Jahren Lagerhaft verurteilt, in ein Straflager bei Karaganda (Kasachstan) gebracht. 1940 wurde sie nach Deutschland ausgeliefert u. als Kommunistin 5 weitere Jahre im KZ Ravensbrück inhaftiert --- 1942-1943 war sie Sekretärin der SS-Oberaufseherin Johanna Langefeld. Am 21.4.1945 wurde sie aus dem KZ entlassen --- Zeugenaussage im Prozess Krawtschenko gegen Les Lettres françaises (1949) ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Geschonneck Erwin Geschonneck (1906-2008) trat 1929 trat der KPD bei u. spielte in kommunistischen Laienspiel-, Agitprop- u. Kabarettgruppen; 1931 hatte er seine erste kleine Filmrolle. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten emigrierte er 1933 über Polen in die Sowjetunion. 1938 wurde er vom NKWD zum Verlassen der Sowjetunion gezwungen. In Prag wurde er am 31.3.1939 verhaftet u. an die Gestapo ausgeliefert. Er war Gefangener in den KZ Sachsenhausen, Dachau u. Neuengamme. Am 3.5.1945 überlebte er den Untergang des in der Lübecker Bucht von britischen Flugzeugen versenkten KZ-Schiffes Cap Arcona.
1946-1948 arbeitete Geschonneck an den Hamburger Kammerspielen u. spielte in versch. Filmproduktionen ---Geschonneck, seit 1949 Mitglied der SED .. bekannte sich auch nach Ende der DDR noch ausdrücklich zum Kommunismus --- bis 2007 Mitglied der PDS und .. bis zu seinem Tod in der Partei Die Linke.

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Kohlhofer Otto Kohlhofer (1915-1988) 1932 wurde er Mitglied des KJVD, 1932-1933 Mitglied der Roten Hilfe --- Leiter einer kommunistischen Widerstandsgruppe --- 1935 festgenommen u. März 1936 als Hauptbeschuldigter zu 2,5 Jahren Zuchthaus verurteilt .. Gefängnis Amberg .. Februar 1938 aus der Haft ins KZ Dachau überstellt... in mehreren Arbeitskommandos tätig. Nachdem das KZ Dachau im Herbst 1939 zu Ausbildungszwecken für Angehörige der Waffen-SS geräumt wurde, erfolgte Kohlhofers Verlegung ins KZ Flossenbürg, wo er im Steinbruch arbeiten musste .. Februar 1940 wieder ins KZ Dachau überstellt --- war am Bau eines Radios zum Abhören illegaler Feindsender beteiligt. Im Verlauf des Jahres 1943 ließ er sich freiwillig ins Außenlager Kottern überstellen, wo die Messerschmitt AG Rüstungsgüter fabrizieren ließ. Februar 1944 Rückverlegung ins KZ Dachau. Kohlhofer wurde Ende 1944, mit der Auflage sich einem Bewährungsbataillon der Wehrmacht anzuschließen, aus dem Lager nach Olmütz zu seiner Einheit entlassen, von der ihm im April 1945 die Flucht gelang. Danach konnte er bis zur Befreiung untertauchen. --- Kohlhofer erhielt 1946 eine Arbeitsstelle im bayr. Landwirtschaftsministerium, wo er bis zur Pensionierung tätig war. Als ehemaliger Dachauhäftling bildete er mit 3 weiteren Mitgliedern des Comité International de Dachau eine Arbeitsgruppe für den Aufbau einer Gedenkstätte auf dem ehemaligen Lagergelände.

https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Matejka Viktor Matejka (1901-1993), geschäftsführender Obmann der Volkshochschule Volksheim Ottakring --- 1936 von Bürgermeister Schmitz wegen staatsfeindlicher Ausrichtung abgesetzt. 1936-1938 Bildungsreferent der Arbeiterkammer Wien. Matejka wurde April 1938 mit dem Prominententransport ins KZ Dachau deportiert, – gemeinsam mit Schmitz, der ihn abgesetzt hatte. Bis 1944 war er in Dachau u. in Flossenbürg inhaftiert. Dort erstellte Matejka aus Zeitungsausschnitten sogenannte Pickbücher, die sich heute im DÖW befinden --- 1945 wurde er von der KPÖ für den durch Parteienvereinbarung am 17./18. April 1945 gebildeten Stadtsenat Körner I als amtsführender Stadtrat für Kultur u. Volksbildung nominiert --- KPÖ-Stadtrat ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Maislinger Adolf (Adi) Maislinger (1903-1985) .. 1931 zur KPD. Anfang der 1930er Jahre war er an Straßenschlachten mit der SA beteiligt. Nach der Machtübernahme .. als Kurier tätig. Maislinger floh in die Schweiz, kehrte 1934 auf Anordnung der KPD nach Deutschland zurück, wo er an der Grenze festgenommen wurde. Wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ wurde Maislinger 1935 zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 8.9.1942 stellte die Gestapo einen Schutzhaftbefehl aus u. kurze Zeit danach Einlieferung ins KZ Dachau. Münchner KP-Genossen verhalfen ihm zu einem Posten im Desinfektionskommando --- Nach Befreiung des KZ Dachau war er kurzzeitig Mitglied im 1., von den US-Besatzungsbehörden eingesetzten Stadtrat von München. 1946 wurde er .. durch die US-Besatzungsbehörden inhaftiert. Nach Haftentlassung .. bis zur Pensionierung als Beamter in München --- Mitglied der ÖTV u. des VVN --- engagierte sich in der Gedenkstätte des KZ Dachau

Karl Nolan, im KZ Dachau ermordet (Quelle, Int. Archiv Arolsen)

https://de.wikipedia.org/wiki/Sepp_Plieseis Sepp Plieseis (1913-1966) Nach den Februarkämpfen 1934, an denen Plieseis auf Seiten des Republikanischen Schutzbundes in Ebensee teilgenommen hatte, war er von der österreichischen Sozialdemokratie enttäuscht u. schloss sich den Kommunisten an --- 1937 nach Spanien, kämpfte auf Seiten der Republik im Spanischen Bürgerkrieg --- flüchtete er nach Frankreich, wurde verhaftet u. in versch. Anhaltelagern wie Gurs, St. Cyprienne u. Argiles interniert --- versuchte 1941 nach einem erfolgreichen Fluchtversuch ins Salzkammergut zurückzukehren. Beim Übertritt über die französische Demarkationslinie wurde er von deutschen Behörden als „Rot-Spanier“ verhaftet u. ins Polizeigefängnis nach Linz überstellt, wo er zunächst auf Grund einer noch offenen Verurteilung wegen Wilderei inhaftiert wurde. Nachdem er es ablehnte, in die deutsche Wehrmacht eingezogen zu werden, kam er von dort aus ins KZ Dachau --- später zur Zwangsarbeit ins KZ-Außenlager Vigaun/Hallein überstellt. Dort gelang ihm am 23.10.1943 die Flucht aus dem KZ, und .. konnte erfolgreich bis zum Attersee u. weiter ins obere Salzkammergut flüchten u. im Toten Gebirge untertauchen. Dort begann er eine Widerstandsgruppe gegen den NS aufzubauen, deren vorrangiges Ziel es zunächst war, einheimische Deserteure aus der Wehrmacht zu verstecken --- Mai 1945.. verließ die Gruppe ihr Versteck u. Plieseis wurde Sicherheitsberater der Amerikaner, später Beamter am Gemeindeamt Bad Ischl. Aufgrund des aber schon bald aufkommenden politischen Misstrauens gegenüber den Mitgliedern dieser kommunistischen Widerstandsgruppe wurden Plieseis u. seine Mitstreiter bald von der politischen Macht ferngehalten. Er engagierte sich daraufhin weiter bei der KPÖ u. beim Bundesverband der österreichischen Widerstandskämpfer (KZ-Verband) --- Bad Ischler Milchprozess .., bei dem seine Frau Maria von den Amerikanern als eine der Verdächtigen angeklagt wurde u. sich nur durch Flucht in die sowjetische Besatzungszone Österreichs der Verfolgung durch die US-Militärgerichtsbarkeit entziehen konnte; erst nach dem Staatsvertrag 1955 kehrte sie ins Salzkammergut zurück
https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Ischler_Milchprozess --- Der Bad Ischler Milchprozess war 1947 eine politische Affäre, die durch eine hauptsächlich von Kommunisten organisierte Demonstration in Bad Ischl ausgelöst wurde, bei der es zu antisemitischen Ausschreitungen gekommen war --- Die US-Verwaltung regelte die Lebensmittelrationierung u. kümmerte sich um Verpflegung der zahlreichen Displaced Persons. Diese DPs waren Flüchtlinge, ehemalige Zwangsarbeiter u. befreite KZ-Häftlinge, die darauf warteten in ihre Heimat zurückkehren zu können oder nach Übersee u. Palästina auswandern zu können. Besonders in der US-Besatzungszone gab es zahlreiche DP-Lager, da sich die Flüchtlinge hier bessere Behandlung erhofften. In Bad Ischl waren meist jüdische DPs im requirierten „Hotel Goldenes Kreuz“ einquartiert. Die Amerikaner versuchten diese DPs auch auf Grund der angespannten Versorgungslage in Österreich so rasch wie möglich zu repatriieren oder ihnen die Auswanderung zu ermöglichen. Nachdem es zu antisemitischen Unruhen in Polen (Pogrom von Kielce 1946) u. Rumänien (1947) gekommen war, gab es neue Fluchtbewegungen Richtung Österreich u. die Versorgungslage blieb deshalb angespannt. August 1947 verordnete die US-Verwaltung den Ersatz von Frischmilchrationen für Kleinkinder durch Trockenmilchzuteilungen. Daraufhin kam es am 20.8.1947 zu einer Demonstration von Frauen u. Müttern vor dem Bad Ischler Rathaus, die jedoch hauptsächlich von den lokalen Vertretern der KPÖ organisiert war. Kommunistische Funktionäre, wie der örtliche Gemeinderat Herbert Filla, hielten vor der Menge Protestreden. Dabei machten sie aber weniger die US-Verwaltung als die zahlreichen DPs für die schlechte Ernährungslage verantwortlich. Es wurden antisemitische Parolen gerufen u. die in Ischl untergebrachten Juden kollektiv als Schleichhändler bezeichnet. Die Menge zog daraufhin zum Hotel, wo die DPs untergebracht waren, u. zerstörte mit Steinwürfen einige Fensterscheiben. Nach etwa 3 Stunden löste die Gendarmerie die Zusammenrottung ohne Einsatz von Gewalt auf ---
Die US-Verwaltung wollte solche eskalierenden Proteste im Keim ersticken u. suchte nach Verantwortlichen .. wurden 5 Ischler Kommunisten und 1 Nationalsozialist, die an den Unruhen beteiligt waren, verhaftet u. zwischen 8.-15.9.1947 wurde ihnen in Linz vor dem US-Militärgericht der Prozess gemacht. .. Die Beschuldigten wurden zu 1-15 Jahren Haft verurteilt --- Die KPÖ wollte die harte Bestrafung ihrer Funktionäre nicht akzeptieren. Besonders die Verurteilung des erst 24-jährigen Widerstandskämpfers und ehemaligen KZ-Häftlings Raimund Zimpernik zu 15 Jahren Haft erregte die Gemüter. Die anderen Verurteilten waren die 68-jährige Ischler Kommunistin Maria Sams (Urteil: 1 Jahr), der 58-jährige Eisenbahnerpensionist u. für die KPÖ Mitglied im Ischler Gemeinderat Herbert Filla (Urteil: 10 Jahre), sowie Johann Tosetto, der für die KPÖ als Reporter an der Demo teilgenommen hatte (Urteil: 2 Jahre). Die fünfte den Kommunisten nahestehende Beschuldigte war Maria Plieseis, die sich aber zuvor der Verfolgung durch das US-Militärgericht durch Flucht in die sowjetische Besatzungszone entzogen hatte --- kam es zu Protestartikeln u. Sympathiebekundungen für die Verurteilten in österr. Tageszeitungen, Bundeskanzler Figl intervenierte bei General Keyes. Wegen des drohenden Imageverlustes setzte der US-Hochkommissar bereits am 8.10.1947 die Haftstrafen auf maximal 1 Jahr herunter. Damit war die Affäre beendet --- Nicht näher untersucht ist bis dato auch die Tatsache, dass die Kommunisten nur 1 Woche später, am 28.8.1947, in Braunau eine weitere Hungerdemonstration organisierten ---

von Dissident Di Okt 04, 2016 10:22 am

Josef Pröll, deutscher Widerstandskämpfer, auch KZ Natzweiler und KZ Buchenwald – dort befreit, (Quelle, Int. Archiv Arolsen)

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Pr%C3%B6ll Fritz Pröll (1915-1944) schloss sich 1934 der „Roten Hilfe“ an --- wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ 3 Jahre Einzelhaft 1934-1937 Zuchthaus Landsberg ---
für 1 Tag entlassen .. Am nächsten Tag .. ins KZ Dachau .. 1939 vom KZ Dachau ins KZ Buchenwald .. Mitglied der dortigen internationalen Widerstandsgruppe .. 1942, zusammen mit etwa 400 weiteren Häftlingen, in das KZ Natzweiler-Struthof nach Frankreich verlegt --- Die Häftlinge hatten die Aufgabe, das KZ Natzweiler aufzubauen --- Am 14.12.1943 zurück ins KZ Buchenwald .. ins Arbeitslager Dora verlegt ... In unterirdischen Stollen ... tausende Häftlinge .. um die V1 u. V2 zu produzieren --- Pröll arbeitete dort als Schreiber im Krankenrevier --- Durch Sabotage gelang es den Häftlingen des Lagerwiderstandes einen Teil der Raketen funktionsunfähig zu machen. Bei einem Drittel der 1944 abgefeuerten Raketen versagten die Triebwerke. Von den insgesamt eingesetzten 10.800 V2-Raketen explodierten mehr als die Hälfte noch beim Anflug in der Luft. Der SS-Oberscharführer Ernst Sander u. Oberst Eichhorn wurden speziell dafür eingesetzt, die vermutete Sabotagegruppe dingfest zu machen. Das Lager wurde mit einem Spitzelsystem überzogen. Als am 18.11.1944 die Wehrmacht 2 ganze Güterzüge mit V-Raketen zurückschickte („Unbrauchbar, Sabotage“), wurden dutzende Gefangene auf Verdacht gefoltert u. erhängt --- Um unter Folter die Mitglieder des Lagerwiderstandes nicht zu verraten, nahm sich Pröll am 22.11.1944 mit einer Giftspritze das Leben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Saefkow Anton Emil Hermann Saefkow (1903-1944) wurde 1927 KPD-Sekretär --- 1933-1934 KZ Fuhlsbüttel, danach für 2,5 Jahre iZuchthaus Fuhlsbüttel. Dort war er zusammen mit anderen kommunistischen Gefangenen an der Durchführung von Schulungen, der „Roten Hilfe“ u. einer illegalen Gedächtnisfeier für Etkar André beteiligt --- Nach einer Zeit im KZ Dachau wurde er erneut in U-Haft genommen. Wegen der Widerstandstätigkeit im Fuhlsbütteler Zuchthaus verurteilte ihn das Oberlandesgericht Hamburg zu weiteren 30 Monaten, die er im Zuchthaus Fuhlsbüttel u. in dessen Außenlager Schülp verbrachte. Juli 1939 aus der Haft entlassen; bald wieder illegal tätig --- baute er in Berlin die größte Widerstandsgruppe der KPD auf, die Operative Leitung der KPD. 1944 leitete er zusammen mit Bernhard Bästlein und Franz Jacob die Gruppe, die in Berliner Rüstungsbetrieben gegen den Krieg agitierte und zu Sabotageaktionen aufrief. April 1944 nahm der Sozialdemokrat Adolf Reichwein Kontakt zu Saefkow auf, um die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation in die Verschwörung des 20.7.1944 einzubinden. Es kam zu einem Treffen der Kommunisten mit Reichwein u. Julius Leber. Juli 1944 wurde Saefkow verhaftet, zum Tode verurteilt u. am 18.9. durch das Fallbeil im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Scholze Adolf Gustav Adi Scholze (1913-1983) 1928 trat er in den Kommunistischen Jugendverband ein --- 1935 trat Adolf Scholze in die Sozialdemokratische Partei der Tschechoslowakei ein. Er gehörte zur Gruppe der tschechischen Patrioten, welche 1938 im Grenzgebiet zu Deutschland Panzersperren, Befestigungen u. Stellungen gegen den Einmarsch der Wehrmacht errichteten. Außerdem war er Zugführer der „Republikanischen Wehr“, einer Abwehrorganisation der SPC u. Abwehrstaffel des Arbeiterrad- u. Kraftfahrbundes --- Am 1.12.1938 kam es zu seiner Verhaftung durch die Schutzpolizei --- Am 23.1.1939 ins KZ Dachau, erhielt dort die Häftlingsnummer 32335. Er kam in das Arbeitskommando „Teeplantage“, nach 4 Wochen in die Strafkompanie im Block 15 --- 29.9.1939 ins KZ Buchenwald, wo er die Häftlingsnummer 5467 erhielt. Er kam wieder in die Strafkompanie im Block 3, im Steinbruch als Steinträger. Nach 3 Monaten erfolgte seine Entlassung aus der Strafkompanie u. dem Kommando Steinbruch. Er gelangte in das Kommando Schachtbau, wo er 3 Monate verbrachte. Dann wurde er durch Hilfe kommunistischer Genossen ins Zimmereikommando eingeteilt, welches sich im Block 28 befand. Dort führte er gemeinsam mit anderen Häftlingen Sabotageakte durch. Er stieg zum Häftlingsfunktionär auf u. wurde Platzmeister, später Bürovorsteher des Kommandos Bauho.
Scholze arbeitete ab 1943 in der Lagerfeuerwehr im Block 11 u. war Mitglied von deren Häftlingskommando, zunächst als Löschgruppenführer u. ab Sept. 1944 stellvertretender Kapo u. Leiter der 1. Löschgruppe. Auch war er Mitglied der illegalen Organisation der KPD u. der illegalen Militärorganisation, in der er eine Gruppe von 5 Mann leitete. Auch leitete er eine weitere, aus 5 Mann bestehende illegale Widerstandsgruppe. Er nahm an der illegalen Arbeit im Lager teil. Beispielsweise organisierte er am 25.8.1944 aus den Gustloffwerken auf dem Ettersberg eine Drehbank, welche er durch den Haupteingang an der Kontrolle durch den stellvertretenden Lagerleiter Max Schobert vorbei bis zum Block 11 brachte. Die Häftlinge fertigten auf dieser Drehbank Rohlinge für Handgranaten. Des Weiteren war er in der Nacht des 25.1.1945 gemeinsam mit weiteren Häftlingen der Lagerfeuerwehr für den Schmuggel eines Maschinengewehres ins Lager verantwortlich. Zu seinen Aufgaben in der Widerstandsorganisation zählten neben Sabotageakten u. der Beschaffung illegaler Materialien die Aufklärung in SS-Kasernen u. Rüstungsbetrieben, Ausbildung an 08-Pistolen, Topographie, militärpolitische Schulungen sowie später die Ausbildung anderer Genossen im Gustloffwerk. Scholze gehörte auch einer illegalen Widerstandsgruppe deutscher Kommunisten aus der Tschechoslowakei an.
Nach Befreiung des Lagers kehrte Scholze am 19.5.1945 nach Oberkratzau zurück. Am 30.5.1945 wurde er in die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei aufgenommen. Er übernahm eine ehrenamtliche Tätigkeit im Parteibüro in Chrastava zur Erfassung deutscher Antifaschisten, war dann Sekretär für Handel u. Versorgung in der Gemeindeverwaltung der Tschechoslowakei. Er organisierte die freiwillige Umsiedlung deutscher Antifaschisten in die sowjetische Besatzungszone. Im Jahr 1946 erfolgte sein Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Mit der Zwangsvereinigung von KPD u. SPD in der sowjetischen Besatzungszone wurde er Mitglied der SED. 1946 war er im Umsiedlerlager Bernburg --- Nach 6 Wochen wurde er als Personalchef der Abteilung Kriminalpolizei ins Polizeipräsidium Halle (Saale) versetzt. Danach gelangte er zur Landesregierung Sachsen-Anhalts in die Polizeiabteilung und wurde zum Regierungsoberinspektor ernannt. Später wurde er in die Landespolizeibehörde versetzt, wo er die Verantwortung für den Aufbau der Landespolizei und der Dienststellen in den Kreisen erhielt. Adolf Scholze wurde stellvertretender Leiter der Kader-Abteilung und Polizeirat der Deutschen Volkspolizei sowie Betriebsratsvorsitzender. Im Nov. 1948 wurde er Kaderchef u. ihm wurde die Verantwortung für den Aufbau der Abteilung Grenze u. der Bereitschaften in Halle, Gut Gimritz übertragen --- 1949 nach Naumburg versetzt. Dort war er verantwortlich für die Einrichtung der ersten Offiziersschule der Kasernierten Volkspolizei (KVP). Scholze wurde Stabschef, dadurch erfolgte seine Beförderung zum Volkspolizei-Kommandeur --- Aus gesundheitlichen Gründen kam es Ende 1950 zu seiner Entlassung. 1951 wurde Scholze Kulturdirektor im VEB Bau-Union Naumburg, danach Arbeitsdirektor u. Abteilungsleiter Arbeit der Reichsbahn-Bau-Union --- Mitglied der SED-Kreisleitung u. des Sekretariats Naumburg. Diese Tätigkeit übte er 10 Jahre lang aus --- 1968 Invalidenrentner --- Bis 1978 war Scholze pädagogischer Mitarbeiter der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Sedlmair Johann Sedlmair (1907-1978) wurde Mitglied der KPD u. engagierte sich ab Anfang der 1930er Jahre im Widerstand gegen den NS durch Anschreiben von Parolen an Häuserwänden, Kleben von Plakaten u. Mitarbeit bei der Produktion der kommunistischen Mitgliederzeitung „Das Rote Dachau“. Er wurde Anfang der 1930er Jahre mehrmals aufgrund seiner Widerstandstätigkeiten durch die Polizei vernommen. Nach der Machtübernahme wurde er am 17.3.1933 verhaftet, verhört, war kurzzeitig in Gefängnissen inhaftiert u. wurde als einer der ersten Häftlinge am 22.3.1933 in das neueröffnete KZ Dachau eingeliefert, wo er bis zum 27.7.1933 inhaftiert war. Nach seiner Entlassung aus dem KZ ... hielt zu seinen Parteikollegen weiterhin Verbindung. Während des 2. Weltkrieges wurde er aufgrund von „Wehrunwürdigkeit“ nicht zur Wehrmacht eingezogen sondern zur Nachtarbeit bei Krauss-Maffei verpflichtet. Er war ein Freund Georg Scherers u. wollte mit diesem u. weiteren Widerstandskämpfern, darunter auch Walter Neff, Ende April 1945 am Dachauer Aufstand teilnehmen, was ihm jedoch zeitlich nicht mehr gelang. ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Soswinski Ludwig Soswinski (1905-1997) Nach dem bewaffneten Aufstand 1934 gegen den austrofaschistischen Ständestaat unter Dollfuß trat er der zu dieser Zeit illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) bei, wurde 1937 inhaftiert u. im Februar 1938 amnestiert. Nach dem „Anschluss“ von Österreich wurde Soswinski 1938 verhaftet u. im Zuge des sogenannten Prominententransports ins KZ Dachau eingeliefert. --- Dort wurde Soswinski Kapo in der „Zahlmeisterei Schubraum“, wo er mit der Verwaltung von Häftlingskonten beschäftigt war. Soswinski war an Geldumbuchungen von Konten wohlhabender Häftlinge - mit deren Wissen - auf Konten mittelloser Häftlinge beteiligt, damit auch diese in der Lagerkantine einkaufen konnten. Nachdem diese finanziellen Transaktionen im Frühjahr 1940 durch Angehörige der Lager-SS aufgedeckt wurden, kamen die Mitglieder des Zahlmeisterei-Kommandos auf Anordnung des Schutzhaftlagerführers Egon Zill für 45 Tage in verdunkelte Einzelzellen des Lagerbunkers u. wurden danach für 1 Jahr der Strafkompanie zugeteilt. Januar 1944 wurde Soswinski ins KZ Majdanek überstellt u. nach Auflösung des Lagers im Juli 1944 ins Stammlager des KZ Auschwitz. --- Soswinski war Funktionshäftling u. gehörte der 1942 entstandenen österreichischen Widerstandsgruppe im Stammlager an. Weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe waren Klahr, Langbein, Burger, Friemel, Vesely. Im Mai 1943 entstand aus der österreichischen Widerstandsgruppe u. dem polnischen Lagerwiderstand die Kampfgruppe Auschwitz. Soswinski gehörte bei der KGA ab Herbst 1944 der Internationalen Leitung an. Nach der „Evakuierung“ des KZ Auschwitz gelangte Soswinski ins KZ Mauthausen, wo er erneut dem Lagerwiderstand angehörte. In Mauthausen wurde er im Mai 1945 befreit. --- nach Kriegsende war Soswinski 1945-1958 Angehöriger des Wiener Gemeinderates u. des Landtages für die KPÖ. Er war Obmann des Bundesverbandes der österr. Widerstandskämpfer, des Verbandes Opfer des Faschismus u. der Lagergemeinschaft Mauthausen. Er war 1963 Mitbegründer des DÖW u. wurde Vizepräsident dieser Organisation.

von Dissident Di Okt 04, 2016 11:02 am

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Wandel Gottlob Friedrich („Fritz“) Wandel (1898-1956) wurde Mitglied der KPD --- bis Ende der 1920er Jahre zu einem der bedeutendsten Repräsentanten der Reutlinger Arbeiterbewegung dieser Zeit entwickelte --- Kommunalwahl 1931 wurde der inzwischen zum Unterbezirksleiter der KPD im Oberamt Reutlingen berufene Wandel als Kandidat der KPD in den Reutlinger Gemeinderat gewählt --- März 1933 festgenommen, 4½ Jahren Einzelhaft ... Im Anschluss an diese formell „verbüßte“ Haftzeit galt er den Machthabern weiterhin als kommunistischer NS-Gegner, u. wurde bis 1943 als sogenannter „Schutzhäftling“ für weitere ca. 6 Jahre im KZ Dachau interniert. Nur wenige Wochen nach seiner für ihn selbst unerwarteten Entlassung aus „Dachau“ wurde Wandel – nachdem der Versuch der Gestapo, ihn (bei Nicht-Kooperation) unter Androhung von Repressionen gegen seine Familie als Spitzel in Reutlinger Widerstandskreisen anzuheuern, ohne verwertbare Ergebnisse geblieben war – bis zum Ende des 2. Weltkriegs bei der Strafdivision 999 zum militärischen Kriegseinsatz in die Wehrmacht des NS-Regimes gezwungen. Während dieses Einsatzes geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er in seiner Eigenschaft als Kommunist u. Antifaschist bereits wenige Monate nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht entlassen wurde --- 1945-1948 erneut Reutlinger Gemeinderatsmitglied für die KPD --- 1946 sein Buch „Ein Weg durch die Hölle ... Dachau – wie es wirklich war“. Es war eine der ersten literarischen Dokumentationen über das KZ Dachau, die von einem ehemaligen Häftling aus diesem Lager publiziert wurde ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaos_Zachariadis Nikolaos „Nikos“ Zachariadis (1903-1973) Studium an der Kommunistischen Universität für die Arbeiter des Ostens in Moskau --- 1923 wurde er nach Griechenland zurückgesandt, um die Kommunistische Jugend Griechenlands (KNE) aufzubauen. Nach Verhaftung floh er wieder in die Sowjetunion. 1931 wurde er von dort erneut nach Griechenland zurückgesandt u. mit dem Wiederaufbau der stark zergliederten Kommunistischen Partei (KKE) beauftragt. Noch im gleichen Jahr wurde er durch Anweisung von Josef Stalin u. der Kommunistischen Internationale (Komintern) Generalsekretär der KKE ---
Nach dem Beginn der Diktatur Metaxas wurde er im August 1936 verhaftet. Aus der Haft heraus verfasste er im Okt. 1940 einen Brief, in dem er alle Griechen aufforderte, sich hinter Metaxas zu vereinigen u. gegen die Invasion durch Italien Widerstand zu leisten. Dieser Brief erreichte eine große Öffentlichkeit, wenngleich er in 2 weiteren Briefen linientreu zur Ideologie der Komintern den Krieg zwischen Großbritannien u. dem Deutschen Reich als imperialistisch bezeichnete u. zu einer Rebellion gegen Metaxas aufrief. Nach der Besetzung von Griechenland während des 2. Weltkrieges durch die deutsche Wehrmacht im April 1941 wurde er ins KZ Dachau überstellt, aus dem er im Mai 1945 befreit wurde --- Nach Rückkehr nach Griechenland übernahm er das Amt des Generalsekretärs der KKE ... Im Laufe des Griechischen Bürgerkrieges 1946-1949 gelang es ihm zunehmend seinen Erzrivalen Vafiadis zu entmachten u. im Nov.1948 die Kontrolle über die kommunistisch geprägte Demokratische Armee Griechenlands zu erhalten --- Nach der sich abzeichnenden Niederlage der Kommunistischen Bewegung im Bürgerkrieg denunzierte er den bereits im Mai 1947 verstorbenen Siantos als britischen Agent. Im Oktober 1949 floh er mit der Führung der KKE u. der Demokratischen Armee ins Exil in die Staaten des damaligen Ostblock. Seine harte Führung der KKE, seine herbe Behandlung von Abweichlern u. sein Festhalten an Einheiten der Demokratischen Armee in einem Kriegszustand führten 1955 zu einer Auflehnung der griechischen Exilkommunisten in Taschkent. Aufgrund der vom neuen Generalsekretär der KPdSU, Chruschtschow, verfolgten Entstalinisierung u. der Intervention anderer kommunistischer Partei wurde Zachariadis auf dem 6. Parteitag der KKE 1956 von seinem Amt als Generalsekretär abgelöst u. 1957 aus der KKE ausgeschlossen. Den Rest seines Lebens verbrachte er im Exil in Sibirien, zunächst in Jakutien u. später in Surgut, wo er 1973 Selbstmord beging.

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Zieger Johannes Zieger, genannt Jean Zieger (1910-1981) gehörte zu einer kommunistischen Widerstandsgruppe --- 1935 wurde er verhaftet --- Sommer 1935 erhob der Generalstaatsanwalt .. gegen Zieger mitsamt der Speyerer Widerstandsgruppe Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat. Im Einzelnen wurden alle 17 Mitstreiter beschuldigt konspirativer Treffen mit Gesinnungsgenossen aus Ludwigshafen u. Mannheim, Einsammlung von Spenden für die illegale Bezirksleitung u. zur Unterstützung politischer Gefangener sowie der Einschleusung von Schriften aus dem Saargebiet. Zieger erhielt 2 Jahre Zuchthaus u. 3 Jahre Ehrverlust. Nach Ablauf der „regulären“ Freiheitsstrafe war Zieger mit den meisten seiner Mitstreiter inhaftiert im KZ Dachau u. wurde 1943 zur Strafdivision 999 eingezogen. Erst nach weiteren Jahren in US-Kriegsgefangenschaft kam Zieger in sein Heimatdorf zurück.

von Dissident Di Okt 04, 2016 11:17 am

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Ackermann_(Verleger) Karl Ackermann (1908-1996) wurde Sekretär der Organisation Rote Hilfe --- Herausgeber des geheimen Widerstandsblattes Süddeutsches Tribunal. Nach Prozess wegen Hochverrat 1934 kam er ins KZ Dachau, aus dem ihm 1937 die Flucht gelang. Er emigrierte nach Zürich, wo er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sozialarchiv wurde. Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück u. wurde 1945 von der US-Militärregierung neben Josef Eberle u. dem ehemaligen Stresemann-Sekretär Henry Bernhard mit der Lizenz zur Gründung der Stuttgarter Zeitung ausgestattet. Nach seiner Abwanderung dort erhielt er 1946 neben Karl Vetter u. Eitel-Friedrich Freiherr Schilling von Cannstatt die Lizenz zur Gründung des Mannheimer Morgens wo er Chefredakteur wurde. Ackermann galt als der KPD nahestehend, bezeichnete sich aber 1948 als "unabhängig", wohl um einem Lizenzentzug vorzubeugen --- 1949 wurde er in den Vorstand der Nachrichtenagentur für die US-Zone DENA gewählt. Noch bis in die 1970er oder 1980er Jahre veröffentlichte er Kommentare im Mannheimer Morgen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Raoul_Auernheimer Raoul Auernheimer (1876-1948), Gerichtsassessor an einem Wiener Gericht --- Als Neffen des kurz zuvor verstorbenen Theodor Herzl wird ihm noch im selben Jahr eine Stelle als Redakteur der Neuen Freien Presse angeboten. Er bekleidet sie bis 1933, mausert er sich doch binnen kurzer Zeit zu einem angesehenen Feuilletonisten und Kritiker --- Ab 1923 ist Auernheimer zunächst Präsident, dann Vizepräsident des österreichischen PEN-Clubs. Obwohl er weder ein reicher noch ein „bolschewistisch“ gestimmter Jude ist, wird Auernheimer im März 1938 verhaftet u. im Prominententransport von Wien ins KZ Dachau deportiert. Bald darauf interveniert der Generalkonsul der USA, Raymund Geist, aufgrund einer Bittschrift des Schriftstellers Emil Ludwig gegen Auernheimers Verschleppung. Ende 1938 freigelassen, kann Auernheimer Anfang 1939 mit seiner Familie über Venedig nach New York emigrieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tadeusz_Borowski Tadeusz Borowski (1922-1951) Während des 2. Weltkriegs legte er 1940 im deutsch besetzten Warschau an einem geheimen Untergrundgymnasium seine Abiturprüfung ab u. begann an der gleichfalls geheimen Warschauer Untergrunduniversität ein Studium der Polonistik. --- Nebenbei arbeitete er in einer privaten Baufirma, veröffentlichte Gedichte u. Kurzgeschichten in der Monatszeitschrift Droga („Der Weg“). 1943 wurde er verhaftet und ins KZ Auschwitz-Birkenau gebracht. Als Gefangener und Zwangsarbeiter zog er sich eine Lungenentzündung zu u. arbeitete im Folgenden als Sanitäter im Lagerkrankenhaus --- 1944 deportierte man ihn gemeinsam mit einer Gruppe anderer Häftlinge in KZ Natzweiler-Dautmergen u. später nach Dachau. Dort wurde er am 1.5.1945 von US-Soldaten befreit. Die nächsten Monate verbrachte er in einem Lager für Displaced Persons u. blieb auch anschließend in München. 1946 kehrte er nach Polen zurück, wo seine 1943 verhaftete Verlobte Maria Rundo ebenfalls die Lagerhaft überlebt hatte. --- Im Juli 1951 nahm er sich in Warschau das Leben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Eisenmayer Ernst Eisenmayer (*1920) bei der missglückten Flucht aus Wien nach dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938 verhaftet, deportiert u. im KZ Dachau interniert --- 1939 gelang Eisenmayer nach seiner Entlassung die Flucht nach England. Dort wurde er ab 1940 in 5 versch. britische Internierungslager gebracht, unter anderem nach Onchan auf der Isle of Man --- 1975 verließ Eisenmayer England u. lebte bis 1988 in Italien, anschließend bis 1996 in Amsterdam. Vorübergehend kehrte er nach Österreich zurück u. lebte im Maimonides-Zentrum, einem jüdischen Altersheim, in Wien. Heute lebt Eisenmayer in Israel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Ferber Walter Ferber (1907-1996) emigrierte 1932 nach Österreich, wo er in Wien als Feuilletonredakteur der christlichen Gewerkschaftszeitung Die neue Zeitung unter Eugen Kogon arbeitete. Aufgrund von Differenzen über die politische Ausrichtung der Zeitung schied Ferber aus der Redaktion aus u. lebte als freier Publizist. --- Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich --- in Wien wurde er festgenommen und ins KZ Dachau verbracht. Am 27.9.1939 wurde Ferber ins KZ Flossenbürg überstellt, von wo er am 2.3.1940 nach Dachau zurückgebracht wurde. In Dachau war er im „Österreicherblock“ unter anderem gemeinsam mit Leopold Figl, Alfons Gorbach, Alfred Maleta u. Viktor Matejka untergebracht --- Am 24.10.1942 wurde er aus dem KZ Dachau entlassen u. zu einer Bewährungseinheit der deutschen Wehrmacht überstellt. Auf dem Transport nach Nordafrika, wo diese Einheit zur Minenräumung eingesetzt werden sollte, gelang Ferber bei Héricourt in Frankreich im Nov. 1942 die Flucht in die Schweiz. Nachdem er einige Zeit interniert war, kam er nach Fribourg, wo er die Neugründung der Zentrumspartei vorbereitete. Über seine Zeit im KZ veröffentlichte er 1945 unter dem Pseudonym Walter Feuerbach den Bericht 55 Monate Dachau.
Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde Ferber zunächst Chefredakteur der Zeitung Neues Abendland in Augsburg. Daneben nahm er einen Lehrauftrag für Politologie an der Theologischen Hochschule in Dillingen an der Donau wahr. Im Sommer 1946 zog er in die französische Besatzungszone, wo er hoffte, eine föderalistische Zeitung redigieren zu können. Auf Grund der restriktiven Papierzuteilung kam dieses Projekt nicht zu Stande. Ferber fand Anstellung bei der Schwarzwälder Post. 1948-1950 gab er die von ihm gegründeten Föderalistischen Hefte heraus. 1950-1953 arbeitete er als freier Publizist in Deutschland. Ferber scheiterte jedoch mit seinem Ziel, zuletzt 1955 mit der Gründung des Bundes entschiedener Föderalisten, eine föderalistische Partei zu etablieren, da sich in der Bundesrepublik Deutschland CDU und SPD durchsetzten und die Zentrumspartei weitgehend in der CDU aufging. 1953 zog Ferber mit Frau u. Kindern von Singen nach Luzern in die Schweiz. ... Hier konzentrierte er sich auf sein publizistisches Werk. Unter anderem veröffentlichte er Die Vorgeschichte der NSDAP in Österreich ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Gr%C3%BCnbaum Fritz Grünbaum (1880-1941) 1903 verfasste er erste Libretti u. trat als Schauspieler in den versch. Nebenrollen auf Wiener Kellerbühnen u. Revuetheatern auf --- 1914 hatte Grünbaum seinen ersten Auftritt im Simpl, jenem legendären Wiener Kabarett, bei dem er auch in der Folgezeit immer wieder auftreten sollte --- pendelte der Künstler zwischen Berlin u. Wien hin und her. In Berlin trat er in Filmen auf, schrieb Texte für Schlager u. verfasste Drehbücher --- versuchte .. in die Tschechoslowakei zu flüchten, wurde jedoch an der Grenze abgewiesen. Der bereits mit Flüchtlingen überfüllte Zug wurde an der tschechischen Grenze angehalten. Edvard Beneš hatte die Grenze für Flüchtlinge sperren lassen, und so wurden alle zurückgeschickt. --- Noch eine Weile versteckte er sich in Wien, wurde dann aber verraten u. am 24.5.1938 nach Dachau deportiert --- Nach der „Arisierung“ seiner Wohnung 1938 wurden die 453 Werke (u. a. Dürer, Rembrandt, Degas, Spitzweg, Kokoschka, 60 Arbeiten von Schiele) sowie seine Bibliothek zwangsverkauft --- Später wurde er ins KZ Buchenwald u. schließlich wieder nach Dachau gebracht. Er starb – laut Totenschein an Herzlähmung ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Hannak Jacques Hannak (1892-1973) wurde 1920 zum Dr. iur. promoviert. Danach arbeitete er als Redakteur für die Arbeiter-Zeitung .. 1920-1928 war er Mitarbeiter der sozialdemokratischen Monatszeitschrift "Der Kampf" sowie von 1921-1934 Chefredakteur für die Gewerkschaftszeitung Arbeit und Wirtschaft. Nach den Februarkämpfen 1934 war Hannak Mitglied des so genannten „Schattenkomitees“, das unter Leitung von Oscar Pollak u. Otto Leichter als zentrale Widerstandsbewegung gegen den Ständestaat vor allem aus ehemaligen Parteiredakteuren u. Mitarbeitern der Arbeiter-Zeitung bestand. Daraus entstand ein „Fünferkomitee“ mit Manfred Ackermann als Vorsitzendem, das sich ab März 1934 „Zentralkomitee der Revolutionären Sozialisten“ nannte und u.a. den Nachrichten-Dienst herausgab, Chefredakteur dieser Zeitung war Hannak. Unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde er als Jude u. Sozialdemokrat mehrmals verhaftet u. in die KZ Dachau u. anschließend Buchenwald verbracht. 1939 konnte Hannak nach seiner Freilassung nach Brüssel flüchten, von wo aus er 1940 nach Paris gelangte. Nachdem er nach dem Einmarsch der Deutschen 1940 in Le Vernet wiederum interniert worden war, gelang ihm 1941 die Ausreise in die USA, wo er als Mitarbeiter für deutschsprachige Rundfunksendungen des „Office of War Information“ tätig war. 1942-1945 gehörte er dem Funktionärskreis des Austrian Labor Committees an, einer offiziösen Nachfolgeorganisation der 1942 aufgelösten Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten. 1946 kehrte Hannak nach Wien zurück und war als Journalist für die Arbeiter-Zeitung u. Buchautor tätig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Heilig Bruno Heilig (1888-1968) wurde als Sohn eines jüdischen Dorfkaufmannes geboren --- Unmittelbar nach dem Krieg arbeitete er für die ungarische Nachrichtenagentur. 1920-1923 war er bei der Budapester Tageszeitung Pesti Napló außenpolitischer Redakteur u. ab Nov. 1920 war er zusätzlich Korrespondent für die Berliner Vossische Zeitung --- Unter Miklós Horthy hatte sich eine Konzeption entwickelt, in der die vermeintlich reinrassige Kultur der Ungarn durch die Juden als gefährdet betrachtet wurde – es entstand damals der Begriff ‚Judeobolschewik‘. In diesem, sich immer weiter verschlimmernden Umfeld, wurde Bruno Heilig am 1.11.1928 des Landes verwiesen --- Danach war er in Berlin bis März 1931 als Reporter beim Ullstein-Verlag tätig, anschließend wirkte er als Berlin-Korrespondent für den Wiener Tag (mit linksliberaler Ausrichtung) u. die Prager Presse (auf Deutsch erscheinende, linksbürgerliche, vom Staat geförderte Tageszeitung). Unter seinem Namen erschien eine Vielzahl von Artikeln zur politischen Lage. Wegen seines beständigen Anschreibens gegen den aufkommenden Nationalsozialismus floh er im Sept. 1933 aus Deutschland, als er erfuhr, dass seine Verhaftung bevorstünde. Zurück in Wien arbeitete er bis Sommer 1934 als Leitartikler für den Wiener Tag, verlor seine Stelle jedoch abermals wegen kritischer Berichterstattung. Sein Ausscheiden erfolgte auf Betreiben von Regierungskreisen im Zusammenhang mit Berichten über die Februar-Ereignisse 1934. August 1934 - Anfang 1935 redigierte er die jüdische Zeitung Die Stimme u. im August 1935 trat er als außenpolitischer Redakteur u. Leitartikler in die Redaktion der Montagszeitung Der Morgen ein, ab 1937 war er auch Korrespondent des britischen Jewish Chronicle --- am 15.3.1938, wurde er verhaftet und Ende März mit anderen prominenten Nazigegnern ins KZ Dachau gebracht --- Sept. 1938 wurde er nach Buchenwald verlegt --- Im Dezember 1938 hatte Himmler angeordnet, dass jüdische Häftlinge aus den KL entlassen werden sollten, wenn sie ihre Auswanderung vorbereiten wollten. Am 26.4.1939 bekam Heilig ein Telegramm von seiner Gattin, welches besagte, dass eine Passage von Genua nach Schanghai für ihn gebucht sei. Die gebuchte Passage war reine Erfindung ... Am nächsten Tag bestieg er als freier Mann den Zug nach Wien, von dort ging es nach Mailand, wohin ihm seine Gattin u. sein älterer Sohn bald folgten, der jüngere Sohn Gerhard war bereits im Dezember 1938 mit einem Kindertransport nach England gelangt, er wurde im Krieg 1943 Pilot der Royal Air Force --- 1941 erschien der Tatsachenbericht „Men Crucified“. In diesem Buch schildert er die Zeit seiner Internierung in den KZ Dachau u. Buchenwald --- Deutsch, unter dem Titel „Menschen am Kreuz“, erschien das Buch 1948 (Verlag Neues Leben, Berlin) in einer einzigen Auflage --- neu aufgelegt: (Bibliothek der Provinz 2002) --- Auch in Großbritannien engagierte sich Heilig gegen Faschismus u. Nationalismus in Österreich: „... Gründung des Free Austrian Movement... etc.“ Juni 1944 nahm Heilig eine Stellung im Britisch-Amerikanischen Hauptquartier an, er hatte die Aufgabe, Rundfunksendungen, Zeitschriften, Flugzettel u. anderes Propagandamaterial zur Zersetzung des Wehrwillens im Deutschen Reich herzustellen --- Nach Kriegsende war er bei der Nachrichtenagentur DANA, später beim Nürnberger Militärgericht tätig. 1947 schied er aus den US-Diensten aus, ging nach Ost-Berlin, trat der SED bei ... Jänner 1948 wurde er stellvertretender Chefredakteur von Deutschlands Stimme, Ende 1949 war er zusammen mit Max Spangenberg Chefredakteur dieser Zeitung. Er, der seit langen Jahren überzeugter Kommunist war ...

von Dissident Di Okt 04, 2016 12:45 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Eduard_Jacob Heinrich Eduard Jacob (1889-1967) wuchs in einer Bildungsbürgerfamilie der alten deutsch-jüd. Geisteswelt auf .. 1912 war er Theaterkritiker der „Deutschen Montagszeitung“ .. Nach „Machtergreifung“ der NS in Deutschland verlor er März 1933 seine Stellung beim „Berliner Tageblatt“. Er lebte nun als freier Schriftsteller in Wien .. Seine Werke standen während der Zeit des NS auf der Liste unerwünschter Bücher. Dagegen konnte das 1. Sachbuch „Sage und Siegeszug des Kaffees“ 1934 im Berliner Rowohlt-Verlag erscheinen .. Nach „Anschluss Österreichs“ wurde er verhaftet .. Man brachte ihn mit dem „Prominententransport“ ins KZ Dachau. Am 23.9.1938 wurde er nach Buchenwald überstellt. Durch die ständigen Bemühungen seiner späteren Frau ... sowie mit Hilfe eines amerikan. Onkels, Michael J. Barnes, einem Bruder seiner Mutter, gelang es, seine Ausreise zu ermöglichen. Am 10.1.1939 wurde er aus Buchenwald entlassen, heiratete am 18.2.1939 in Wien Dora Angel u. gelangte mit ihr über Großbritannien in die USA. Dort ließ er sich in New York nieder.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Kalmar_junior Rudolf Kalmar jun. (1900-1974) als Student begann er 1919 seine journalistische Laufbahn als Redakteur von Lokal- u. Kunstbeiträgen beim Deutschen Volksblatt, wo sein Vater, der gleichfalls bekannte Journalist Rudolf Kalmar sen., als Chefredakteur tätig war. Mit der Neugründung der Tageszeitung Der Wiener Tag 1922 arbeitete er fortan für dieses Blatt u. leitete erfolgreich dessen Lokalteil. Ab 1934 war er mit Ostry als politischem Chefredakteur der nichtpolitische Chefredakteur dieser Zeitung sowie des Montagsblattes Der Morgen, die mit dem ihnen angegliederten Zehngroschenblatt am Montag einen österr. Kurs vertraten u. den NS scharf ablehnten .. am 1.4.1938 ins KZ Dachau überstellt. Zeitweilig war er auch im KZ Flossenbürg interniert .. Sept. 1944 wurde er einer Strafeinheit der Wehrmacht an der Ostfront zugeteilt, die bereits bei einem ihrer ersten Einsätze von der Roten Armee überrumpelt u. gefangen genommen wurden. Am 4.9.1945 aus sowj. Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, betätigte er sich kurze Zeit in der Kunstsektion des Unterrichtsministeriums (Bundestheaterverwaltung), trat aber bereits im selben Jahr in die Redaktion der Zeitung Neues Österreich ein, deren Lokalchef u. Chefredakteur er von 1947-1956 war. Daneben schrieb er als Mitarbeiter des ORF Manuskripte zu Radio- u. Fernsehreihen. 1957-1960 arbeitete Kalmar für die Tageszeitung Die Presse. Ab 1960 war er Leiter des Literarischen Büros der Bundestheaterverwaltung .. Mitglied des Österr. P.E.N. Clubs .. von Kalmar veröffentlichte Sammlung von Erlebnisberichten aus dem KZ "Zeit ohne Gnade" ---
http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/546056/Der-Mund-von-Frost-gefesselt --- Seine Geschichte erschien zunächst neben anderen Naziverbrecher-Berichten u. Häftlingstagebüchern ab 26.10.1945 als Artikelserie „Schutzhäftling Nr.1042 erzählt“ in der „Wiener Wochenausgabe“, der Roman folgte Sept. 1946 ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Langbein Hermann Langbein (1912-1995) am Deutschen Volkstheater als Schauspieler beschäftigt, schloss sich 1933 der KPÖ an, flüchtete nach Anschluss Österreichs u. kämpfte im Span. Bürgerkrieg in den Internat. Brigaden .. Er geriet nach der Niederlage u. der Anfang 1939 erfolgten Flucht nach Frankreich in franz. Internierungshaft u. wurde – nach der Besetzung Frankreichs – 1941 nach Deutschland ausgeliefert. Unmittelbar danach wurde er ins KZ Dachau eingeliefert, wo er die meiste Zeit als Häftlingsschreiber im Krankenrevier eingesetzt war. Von dort wurde er Aug. 1942 ins KZ Auschwitz I (Stammlager) überstellt u. erhielt die Häftlingsnummer 60.355. Dort fungierte er als Funktionshäftling in der Position des Häftlingsschreibers beim SS-Standortarzt Eduard Wirths. In den Lagern gehörte Langbein der Leitung der internat. Widerstandsbewegung an, so auch bei der Kampfgruppe Auschwitz. Aug. 1944 wurde er ins KZ Neuengamme überstellt, von dort weiter ins Außenlager Lerbeck bei Minden überführt. Auf dem Evakuierungstransport nach Fallersleben östlich von Hannover sprang er Mitte April 1945 aus dem Zug u. flüchtete ab 5.5. per Fahrrad nach Österreich, wo er Mai 1945 in Wien eintraf --- Zunächst wurde er hauptamtlich bei der KPÖ tätig, gehörte dem Zentralkomitee der Partei an. Langbein war am Aufbau von Parteischulen beteiligt u. ließ seine 1947 niedergeschriebenen Lagererfahrungen unter dem Titel Die Stärkeren. Ein Bericht aus Auschwitz u. anderen KZ 1949 im parteieigenen Verlag veröffentlichen. Anfang der 1950er Jahre scheiterte seine Wiederwahl ins Zentralkomitee. Nach Konflikten mit der Partei wurde er nach Budapest versetzt, wo er beim ungar. Rundfunk deutschsprachige Radiosendungen bearbeitete --- kehrte 1954 nach Österreich zurück.
Langbein war 1954 Mitbegründer des Internat. Auschwitzkomitees (IAK) u. wurde dessen erster Generalsekretär. 1955 bis Anfang der 1960er Jahre war er Sekretär der österr. Lagergemeinschaft Auschwitz. In diesen Funktionen trug er die KZ-Verbrechen an die Öffentlichkeit u. stritt für Entschädigungszahlungen für ehem. KZ-Häftlinge. Aus der KPÖ wurde er 1958 ausgeschlossen, als er im Zuge des Aufstandes in Ungarn 1956 begann, den Stalinismus zu hinterfragen u. zu kritisieren. Durch die Entfremdung zur KPÖ wurde er 1960 von seinem Posten als Generalsekretär des IAK entbunden u. im darauffolgenden Jahr auch aus dessen Leitung ausgeschlossen. Ab 1963 war er Sekretär des „Comité International des Camps“. Am 18.10.1961 sendete der Westdeutsche Rundfunk das von Langbein u. H. G. Adler konzipierte 3-stündige Feature Auschwitz. Topographie eines Vernichtungslagers.
Mitte der 1960er Jahre hatte er neben Fritz Bauer wesentlichen Anteil am Zustandekommen der Frankfurter Auschwitz-Prozesse u. trat dort als Zeuge auf. Danach war er als Schriftsteller u. Publizist tätig --- 1989-1995 veranstaltete er zusammen mit J. Schwantner das Seminar „Ideologie u. Wirklichkeit des Nationalsozialismus“ zur Lehrerfortbildung. Seit 1996 wird das Seminar in Memoriam H. Langbein als „Hermann-Langbein-Symposium“ bezeichnet, es findet alljährlich in Linz statt. Zudem gehörte Langbein dem Museumsrat des Staatl. Museums Auschwitz-Birkenau an u. wirkte an der Neukonzeption der Ausstellung mit. Der Autor u. Schriftsteller Kurt Langbein ist sein Sohn.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Eduard_Miesen Heinrich Eduard Miesen, auch Heinrich Eduard vom Holt (1913-1947) Der seit Kindheitstagen Herzasthmakranke hätte im NS-Staat nicht als Arzt tätig sein dürfen --- Miesen hatte sich mittlerweile das Pseudonym von Holt zugelegt, fand eine Anstellung als Auslandsreporter für Niederlande, Polen u. Ukraine beim Westdeutschen Beobachter. Weil er aus seiner Gegnerschaft zum NS keinen Hehl machte u. sein tatkräftiger Einsatz zur Verteidigung jüd. Mitbürger der Gestapo bekannt wurde, ist er in der Nacht zum 10.11.1938 in „Schutzhaft“ genommen u. ins EL-DE-Haus am Kölner Appellhofplatz eingeliefert worden --- Am 3.9.1944 wurde er im Rahmen der Aktion Gitter verhaftet ... ins KZ Dachau deportiert, erhielt die Häftlingsnr. 118.867. Am 29.4.1945 wurde er aus dem KL befreit --- Als die NS-Herrschaft beseitigt war, arbeitete er als Schriftleiter für die Lagerzeitung Der Antifaschist. Nun erweiterte er auch sein Werk, das Buch eines Arztes um seine Haft-Erfahrungen im KZ. Er wurde Lizenzträger, Verlagsleiter u. Cheflektor des Balduin-Pick-Verlages, in dem er auch sein Buch veröffentlichte ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Reck-Malleczewen Friedrich Percyval Reck-Malleczewen eigentlich Friedrich (Fritz) Reck (1884-1945) --- Da Reck unter Diabetes mellitus litt, wurde er im 1. Weltkrieg nicht einberufen --- Der antisemitische Schriftsteller Bruno Brehm porträtierte das Paar Reck u. Glaser sowie auch Recks erste Frau Jahre später in "Der Lügner" (Wien 1949), „seinem zwielichtigen Schlüsselroman über Reck“. Zu Anfang 1930 wurde im Hause Recks, der „ein bekanntes Original der Münchner Bohème“ war, der legendäre u. bis heute fortbestehende Tukan-Kreis gegründet. Nach fast 20 gemeinsamen Jahren kam Irma Glaser 1933 unter ungeklärten Umständen durch Gasvergiftung in Recks Haus ums Leben, dieser selbst ging von Suizid aus --- 1935 heiratete Reck Irmgard v. Borcke --- Sept. 1944 bis Kriegsende versteckte Ehepaar Reck auf seinem Gut Poing die Jüdin Albertine Gimpel vor dem Zugriff der Gestapo --- 1931 äußerte Reck: „Ich kann nicht mehr […] wie bislang die besten Dinge, die ich zu sagen habe, für mich behalten u.Romane für Dienstmädchen u. Droschkenkutscher schreiben..." --- Aufgrund einer Denunziation (für die, lt. Süddeutscher Zeitung v. 2.5.1948, der Verlagsdirektor Alfred Salat von der Spruchkammer München X zu 3 Jahren Arbeitslager verurteilt wurde) wurde er 1944 von der Gestapo verhaftet, jedoch kurze Zeit später mit der Bescheinigung, daß weder politisch noch kriminell etwas gegen ihn vorliege, wieder entlassen. Sein Denunziant setzte jedoch durch, daß er am Silvesterabend 1944 wg. „Verunglimpfung der deutschen Währung“ (so soll er in einem Brief an seinen Berliner Verleger sich die Bezahlung in Reichsmark verbeten haben, weil auf diese Währung „kein Nickel mehr zu setzen sei“) verhaftet u. am 9.1.1945 ins KZ Dachau gebracht wurde, wo er wenig später starb. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht überliefert. Curt Thesing, der im Auftrag der Witwe Irmgard Reck-Malleczewen die Verwaltung des literarischen Nachlasses übernahm, schreibt im Vorwort zu Tagebuch eines Verzweifelten (am 3.11.1946), daß er „am 24.2. – soweit seine Freunde die Todesursache festzustellen vermochten – durch Genickschuss“ starb. Andere Quellen nennen den 17. oder 16.2. als Todestag. Nico Rost beschreibt in seinem Tagebuch Goethe in Dachau seltsamerweise eine Begegnung mit Reck im KZ am 15.4.1945. In ihrem biograf. Nachwort der Tagebuch-Ausgabe von 1994 nennt Christine Zeile als Todesursache eine Fleckfiebererkrankung ---

Maximilian Reich, österr. Sportjournalist, am 2.4.1938 nach Dachau, 23.9.1938 ins KZ Buchenwald überstellt, verfasste mit seiner Frau den Bericht Zweier Zeugen Mund

https://de.wikipedia.org/wiki/Nico_Rost Nicolaas Rost (1896-1967) 1923-1933 lebte er in Berlin, wo er als Übersetzer u. Korrespondent tätig war. In deutscher Sprache publizierte Rost im Monatsheft Der Querschnitt (1923–1933) --- Rost wurde Mitglied der KPD. Kurz nach Machtübernahme durch Hitler wurde er Febr. 1933 ins KZ Oranienburg eingewiesen. Als er nach 3 Wochen wieder entlassen wurde, berichtete er in seinem Buch Brief uit een concentratiekamp (deutsch Bericht aus einem KZ) über seine Erlebnisse u. suchte sich eine Wohnung in Brüssel. In diesem Jahr schrieb er auch seinen Open brief aan Gottfried Benn (deutsch: „Offener Brief an Gottfried Benn“, in: Groot Nederland, 1933). Von Brüssel ging er nach Spanien, wo er im Span. Bürgerkrieg auf Seiten der Regierung stand u. gegen Franco kämpfte. Nach Francos Sieg kehrte er nach Brüssel zurück ---
Er war aktiv im Widerstand, wobei seine Taten meistens von literarischer Natur waren. So übersetzte er unter dem Pseudonym Abel Eppens die Werke von Bakhuizen van den Brink u. P. Corneliszoon Hooft. Unter Namen N. de Praetere veröffentlichte er Gedichte des deutschen Philosophen u. Physikers Georg C. Lichtenberg. Dieser literarische Widerstand war in seinen Augen sehr wichtig, denn für Rost war die Feder mächtiger als das Schwert. Den deutschen Behörden gefiel die Missachtung ihrer Zensur nicht; sie ließen ihn deswegen einsperren. Er wurde verhaftet u. nach Scheveningen gebracht. Später ins KZ Herzogenbusch u. schließlich ins KZ Dachau. Er hatte einen Abszess am Bein u. wurde im Krankenrevier des KZ Dachau versorgt. Hier traf er auf Emil Alphons Rheinhardt u. auf Heinrich Eduard Miesen, den er in seinem Tagebuch Goethe in Dachau mehrfach erwähnt. Er wurde am 29.4.1945 von US-Soldaten befreit --- Rost war Mitglied sowohl im Niederländischen als auch im Internat. Dachau-Komitee

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Rovan Joseph Rovan (1918-2004) Nach den ersten Judenboykotten der NS-Zeit April 1933 emigrierte sein Vater nach Frankreich ... 1 Jahr später holte er Frau u. Sohn nach --- Der Name Joseph Rovan war ursprünglich ein Pseudonym, unter dem ihn heute alle Welt kennt .. 1944 wurde er als Mitglied der französ. Résistance v. der Gestapo verhaftet u. ins KZ Dachau deportiert --- Nach 1945 war er als Journalist u. außerdem für franz. Ministerien u. internat. Gremien als Politikberater in Deutschlandfragen tätig --- Seit 1955 war er Frankreich-Korrespondent des Bayr. Rundfunks u. der Tageszeitung Mannheimer Morgen. 1968 erhielt er einen Lehrauftrag für Deutsche Geschichte u. Politik an der Universität Paris-Vincennes --- Er war politischer Berater von Helmut Kohl u. Jacques Chirac ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Jura_Soyfer Jura Soyfer (1912-1939) Sohn des jüd. Industriellen Wladimir Soyfer ... 1920 flüchtete die Familie vor der bolschewistischen Revolution ..u. kam 1921 nach Baden bei Wien --- Nach den Februarkämpfen 1934 trat er der illegalen KPÖ bei --- 1937 wurde er für 3 Monate inhaftiert. Am 17.2.1938 wurde er im Zuge einer Amnestie für „Politische“ entlassen. Am 13.3.1938 wurde er beim Versuch, mit Skiern in die rettende Schweiz zu gelangen, von österr. Beamten festgenommen. Zuerst kam er in den Gemeindekotter in St. Gallenkirch, Bezirk Bludenz --- Am 23.7.1938 wurde er ins KZ Dachau transportiert, im Herbst ins KZ Buchenwald; hier starb er am 16.2.1939 an Typhus. Zu diesem Zeitpunkt hatten seine in die USA emigrierten Eltern bereits ein Affidavit geschickt, u. seine KZ-Entlassungspapiere waren unterzeichnet. Seine sterblichen Überreste wurden nach New York überstellt u. wurden durch die HFBA auf Staten Island bestattet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Zerfa%C3%9F Julius Zerfaß (1886-1956) Aufgrund seines politischen Engagements in der Arbeiterbewegung geriet er 1933 mit den Nationalsozialisten in Konflikt u. wurde ins KZ Dachau verbracht. Nach 6 Monaten Haft gelang ihm 1934 die Flucht, woraufhin er in der Schweiz politisches Asyl fand. Mit Dachau – Eine Chronik (1936) veröffentlichte Julius Zerfaß (unter Pseudonym Walter Hornung) einen der ersten Berichte aus dem Inneren des KZ ---Zerfaß war zudem Mitglied des deutschen P.E.N. Clubs in London ---

von Dissident Di Okt 04, 2016 2:25 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Dauber Robert Dauber (1922-1945) war ein deutscher Cellist u. Komponist --- Im KZ Theresienstadt beteiligte er sich an Aufführungen der Oper Brundibár. Im März 1945 starb Dauber im KL Dachau an Typhus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Leopoldi Hermann Leopoldi (1888-1959) wurde zu einem der populärsten Liederkomponisten u. Vortragskünstler Wiens --- Um dem unmittelbar drohenden Anschluss Österreichs am 11.3.1938 zu entkommen, fuhren beide noch in der Nacht zu einem schon geplanten Auftritt am 12.3. nach Brünn. Der bereits mit Flüchtlingen überfüllte Zug, unter ihnen war auch Fritz Grünbaum, wurde an der tschech. Grenze angehalten. Beneš hatte die Grenze für Flüchtlinge sperren lassen, u. so wurden alle zurückgeschickt. Am 26.4.1938, er hatte zusammen mit seiner Frau bereits die Einreise in die USA vorbereitet, wurde er aus seiner Wohnung zur „Auskunft“ ins Polizeikommissariat gebracht, von dort ins Notgefängnis in der Karajangasse u. anschl. ins KZ Dachau überstellt, wo er gemeinsam mit Fritz Grünbaum, Paul Morgan u. Fritz Löhner-Beda inhaftiert war. Sept. 1938 wurden sie ins KZ Buchenwald deportiert --- Inzwischen konnten seine Frau, die bereits in den USA war, u. deren Eltern Leopoldi „freikaufen“ u. schickten ein Affidavit. Er gelangte über Hamburg nach New York, wo er von Familie u. Reportern erwartet wurde. Gleich nach dem Betreten amerikan. Bodens küsste er diesen, ein Bild, das um die Welt ging. Dieser Beginn half ihm beim Einstieg ins US-Unterhaltungsgeschäft --- Nach Kriegsende u. auf Einladung des damal. Unterrichtsministers Hurdes sowie des Wiener Kulturstadtrates Matejka kehrten Leopoldi u. Möslein 1947 nach Wien zurück ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Zipper Herbert Zipper (1904-1997) studierte 1923-1928 in Wien Musik u. erhielt eine Dirigentenausbildung. Im Anschluss dirigierte er die Wiener Madrigalvereinigung. 1930-1933 war er Dirigent u. Dozent für Musiktheorie u. Komposition in Düsseldorf. Nach der NS-Machtergreifung ging er zurück nach Wien u. gründete das Wiener Konzertorchester. 1938 wurde er aufgr. seiner jüd. Abstammung verhaftet u. im KZ Dachau inhaftiert, wo er der Gründer des Häftlingsorchesters war. Zusammen mit dem Textdichter Soyfer war er der Schöpfer des Dachauliedes. 1939 wurde er ins KZ Buchenwald verlegt u. kam im selben Jahr durch Zahlung eines Lösegeldes u. aufgrund eines Visums für Guatemala frei. Er flüchtete auf die Philippinen u. gründete dort das Manila Symphony Orchestra .. Nach Besetzung der Philippinen durch Japan wurde er kurzzeitig verhaftet. Nach seiner Freilassung war er im Untergrund tätig u. betrieb nachrichtendienstliche Tätigkeit für die USA. 1946 übersiedelte er mit Trude Dubsky in die USA u. übernahm in New York an der New School for Social Research einen Lehrauftrag für Geschichte der Musik u. Formenlehre. Er gründete das Brooklyn Symphony Orchestra. 1952 zog er nach Chicago u. widmete sich der Musikpädagogik, indem er eine Musikschule für Kinder gründete. Ab 1965 war er Projektleiter für versch. musikpädagogische Programme auf den Philippinen, in Südkorea, Taiwan u. Thailand. 1972 zog er nach Kalifornien u. übernahm einen Lehrauftrag an der University of Southern California. In den 1980er Jahren war er vielfach als Gastdirigent in China tätig.

von Dissident Di Okt 04, 2016 3:03 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Delestraint Charles Delestraint (1879-1945) kommandierte die 3. Panzerbrigade in Metz. Er war befreundet mit Charles de Gaulle. 1936 wurde er zum Brigadegeneral befördert --- 1940 leitete er den Gegenangriff eines Panzerverbands gegen die Wehrmacht in Abbeville. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne, den er ablehnte, zog er sich nach Bourg-en-Bresse zurück, wo ihn Henri Frenay für die Résistance rekrutierte --- Vom 13.2.-20.3.1943 besuchte Delestraint zusammen mit Moulin General de Gaulle in London. Sie wollten eine Art Untergrundparlament schaffen --- Am 24.3.1943 kehrte Delestraint nach Frankreich zurück. Am 9.6. wurde er in Paris durch die Gestapo verhaftet, wo er wahrscheinlich durch René Hardy verraten worden war, u. von Klaus Barbie in Fresnes verhört. Danach wurde er Juli 1943 ins KZ Natzweiler-Struthof u. von dort Sept. 1944 nach Dachau verschleppt, wo er am 9.4.1945 durch Genickschuss vom SS-Oberscharführer Bongartz nach Aussage von Emil Mahl hingerichtet u. im Lagerkrematorium eingeäschert wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_von_Falkenhausen_(General) Ernst Alexander Alfred Herrmann Freiherr v. Falkenhausen (1878-1966) --- Für seine Leistungen, die zum Sieg der beiden Jordan-Schlachten März u. Mai 1918 gegen brit. Truppen geführt hatte, erhielt er am 7.5.1918 den Orden Pour le Mérite. Kurz vor Kriegsende wurde er am 1.10.1918 noch mit der Wahrnehmung der Geschäfte als deutscher Militärbevollmächtigter in Konstantinopel beauftragt --- April 1934 ging er als Militärberater Chiang Kai-sheks nach China, wo er Nachfolger des ihm aus der Zeit in türk. Diensten bekannten u. befreundeten Hans v. Seeckt wurde. F. unterstützte Chiang Kai-shek beim Aufbau der nationalchines. Armee. Als Chef der deutschen Militärmission bekämpfte er erfolgreich die Japaner. Die deutsche Politik in Fernost schwankte damals noch zwischen einer Allianz mit China oder mit Japan, dem Gegner im letzten Weltkrieg. Einflussreiche Kreise der deutschen Diplomaten hielten das Bündnis mit China dem deutschen Interesse entsprechender, doch setzte sich schließlich Ribbentrops Fraktion durch, die auch die ideologische Nähe zu Japan suchte. So wurden die deutsche Militärmission unter Falkenhausen u. die Vertreter der deutsch-chines. Militärhilfsgesellschaft 1938 von Ribbentrop unter Androhung familiärer Repressalien gezwungen, ins Reich zurückzukehren. Nach seiner Rückkehr erfuhr er Näheres zum Tod eines seiner Brüder, der im Rahmen des Röhm-Putsches ermordet worden war. Er nahm Kontakt mit Regimegegnern wie Franz Halder u. anderen auf ---
Am 25.8.1939 wurde Falkenhausen eingezogen (er meldete sich nicht freiwillig), wurde Befehlshaber des Stellv. Generalkommandos im Wehrkreis IV (Dresden). Am 12.5.1940 erfuhr er, daß er Militärbefehlshaber von Holland u. Teilen Belgiens werden sollte. Am 27.5. wurde er benachrichtigt, daß Seyß-Inquart zum Reichskommissar, General Christiansen zum Wehrmachtsbefehlshaber in Holland ernannt seien. Am folgenden Tag trafen sie in Den Haag ein u. drängten auf sofortige Übergabe der Geschäfte. Vom 22.5.1940 - 15.7.1944 war er Militärbefehlshaber von Belgien u. Nordfrankreich. In dieser Rolle war er – trotz vorherigen Widerstands gegen die Judenverfolgung – verantwortlich für die Deportation von belg. Juden, die Arisierung ihres Vermögens u. für Geiselerschießungen. Falkenhausen versuchte, die Deportation von belg. Juden u. Zwangsarbeitern zu verhindern oder zu verzögern. Er hatte Verbindungen zum deutschen Widerstand u. war mit Helmuth James Graf v. Moltke, Ulrich v. Hassell u. Carl-Heinrich v. Stülpnagel eng befreundet. Am Tag des Attentats vom 20.7.1944 versuchte er, obwohl er einige Tage zuvor seines Kommandos enthoben worden war, den Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Günther v. Kluge, anzurufen u. zu überzeugen, die Front für die alliierten Verbände in der Normandie zu öffnen u. den Krieg so zu beenden, erhielt aber die Antwort „jetzt, wo das Schwein nicht tot ist, kann ich nichts machen.“ Kluges Tatenlosigkeit trug dazu bei, daß der Aufstand des 20.7. in Paris u. im Westen fehlschlug.
Wg. seiner Verbindungen zu den Attentätern wurde er einige Tage später verhaftet u. von der SS in den KZ Buchenwald u. Dachau in der sogen. „Prominentenbaracke“ gefangen gehalten. Mangels Beweismaterials wurde er nicht vor Gericht gestellt. Am 24.4.1945 wurde er gemeinsam mit weiteren 138 prominenten Insassen nach Niederdorf (Südtirol) transportiert. Diesen Transport befreite Wichard v. Alvensleben als Hauptmann der Wehrmacht. Wenige Tage nach der deutschen Kapitulation in Italien geriet er in amerikanische Gefangenschaft ---
Nach der Befreiung durch alliierte Truppen wurde er erneut interniert u. saß in versch. Lagern u. Gefängnissen. 1948 wurde er vor einem belgischen Gericht für seine Taten in den Jahren 1940-1944 angeklagt --- Februar 1951 wurde er (trotz seines Alters von 72 Jahren) zu 12 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Bereits nach 3 Wochen Haft wurde er freigelassen u. nach Deutschland abgeschoben. Zeugenaussagen belegten angeblich seine Versuche, die Deportation belg. Juden zu behindern. 1953 erhielt er von Chiang Kai-shek als Anerkennung für seine militärischen Beratungsleistungen in China einen Scheck über 12.000 US-Dollar

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Halder Franz Halder (1884-1972) Nach dem 1. Weltkrieg war er 1919 Adjutant der Zentralstelle des Generalstabs in München --- 1931 stieg er als Chef des Stabes der 6. Division zum Oberst auf --- Der Machtübernahme durch die NS 1933 stand er distanziert gegenüber --- Halder u. Beck gehörten einer Gruppe von Verschwörern an, die für den Fall einer militär. Reaktion Großbritanniens auf die Sudetenkrise 1938 die Absetzung Hitlers geplant hatten. Das Münchner Abkommen mit den Zugeständnissen Chamberlains an Hitler entzog dem Kreis der Verschwörer, der hauptsächlich aus hochrangigen Militärs bestand, jede plausible Rechtfertigung für einen Putsch. Halder schied vorerst aus dem Widerstandskreis gegen Hitler aus. Er begründete seine veränderte Haltung mit dem Ideal der preußischen Disziplin u. des militärischen Gehorsams gegenüber einem Staatsoberhaupt ---
Im Vorfeld des Westfeldzuges kam es im Winter 1939/1940 zu einer Verschwörung gegen Hitler, an der Halder beteiligt war. Auslöser war der Plan Hitlers, Frankreich bereits Nov. 1939 angreifen zu lassen. Die Spitze der Wehrmacht hielt dieses Vorhaben für absolut undurchführbar. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Walther v. Brauchitsch, u. auch Halder als sein Stabschef erklärten sich bereit, Hitler zu verhaften, sobald er den Angriffsbefehl geben würde. Nach dem Abschluss des Westfeldzuges (Juni 1940) wurde Halder zum Generaloberst befördert ---
Nach einer Auseinandersetzung mit Hitler wurde er am 29.9.1942 seiner militärischen Posten enthoben u. in die Führerreserve versetzt ---
... Attentat auf Hitler --- Daraufhin wurden Halder, seine Frau u. seine älteste Tochter verhaftet u. im KL Flossenbürg interniert. Am 31.1.1945 wurde er offiziell aus der Wehrmacht entlassen. Während seiner Haft wurde er kurz vor Kriegsende ins KZ Dachau verlegt u. von dort aus ... nach Südtirol verschleppt --- Halder u. seine Ehefrau wurden dort am 4.5.1945 befreit. Er verbrachte einige Zeit in US-Kriegsgefangenschaft in Italien u. wurde Sommer 1945 entlassen --- Im Nürnberger Prozess gegen das Oberkommando der Wehrmacht wurde er als Zeuge der Anklage vernommen. 1946-1961 arbeitete er als Leiter der deutschen Abteilung der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der US-Army, der Operational History (German) Section der Historical Division in Königstein im Taunus sowie in Karlsruhe. Hier hatte er bedeutenden Einfluss auf die Kriegsgeschichtsschreibung des 2. Weltkrieges ---

Max Lavend´Homme (1914-1945), Inhaftierung am 24.2.1943. verstarb am 7.5.1945, 9 Tage nach der Befreiung der Lagerinsassen durch die US-Armee. Er war Mitglied der “Armée Secrete”, einer Gruppe der französ. Résistance

https://de.wikipedia.org/wiki/Enzo_Sereni Enzo Chaim Sereni (1905-1944) wuchs in einer assimilierten jüd. Familie auf --- wanderte mit Frau u. Tochter 1927 nach Palästina aus --- Sie gehörten 1928 zu den Mitbegründern des Kibbuz Givat Brenner. In den frühen 1930er Jahren besuchte er Deutschland. Mit seiner Familie siedelte er Mitte der 1930er Jahre nach New York über, wo sie in einer zionistischen Kommune lebten. Von dort kehrten sie nach Givat Brenner zurück. Mit Beginn des 2. Weltkriegs hatte er sich zu den britischen Streitkräften gemeldet u. war nach Einsätzen in Ägypten u. dem Irak als Fallschirmspringer der Special Operations Executive (SOE) ausgebildet worden. Am 15.5.1944 sprang er im deutsch besetzten Norditalien ab, um einen gemeinsam von der Jewish Agency u. der SOE geplanten Einsatz auszuführen. Er wurde jedoch von deutschen Einheiten gefasst u. später im KZ Dachau ermordet.
Sereni war verheiratet mit Ada Ascarelli (1905–1998), die 1945–1948 die 38 Alija-Bet-Flüchtlingsschiffe aus Italien organisierte.

von Dissident Di Okt 04, 2016 3:37 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_von_Bayern_(1905%E2%80%931996) Albrecht Herzog von Bayern (1905-1996) Als 1918 in München die Revolution begann, begab er sich zusammen mit König Ludwig III., seinem Großvater, auf die Flucht nach Tirol. Als die Familie später nach München zurückkehrte, konnte Albrecht die Hochschulreife erwerben u. danach mit dem Studium der Forstwirtschaften beginnen. Ihm blieb in der Zeit des Nationalsozialismus der Abschluss des Studiums versagt, weil er nicht bereit war, in eine NS-Organisation einzutreten --- Da er die Politik des NS-Regimes ablehnte, ging er mit seiner Familie zunächst nach Kroatien u. anschließend nach Ungarn ins Exil. Im Jahre 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet u. bis zum Ende des Krieges 1945 mit seiner Familie in den KL Sachsenhausen, Flossenbürg u. Dachau interniert ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Antonia_von_Luxemburg Antonia (Antoinette) Roberte Sophie Wilhelmine von Nassau-Weilburg, Prinzessin von Luxemburg (1899-1954) --- Am 27.7.1944 verhaftete die Gestapo auf Befehl Hitlers Antonia u. ihre Familie, lediglich Rupprecht konnte sich dem Zugriff entziehen. Die Familie war in „Sippenhaft“ genommen worden, weil Rupprecht ein NS-Gegner war, u. wurde im KZ Sachsenhausen sowie später in Dachau interniert, wo sie im April 1945 befreit wurden ---

Franz von Bayern (1919–1999), Sohn des Prinzen Georg von Bayern

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Ferdinand_von_%C3%96sterreich-Toskana Erzherzog Joseph Ferdinand von Österreich-Toskana (1872-1942) --- wurde Nov. 1916 zum General-Inspektor der k.u.k. Luftfahrtruppen ernannt, wobei die tatsächlichen Führungsaufgaben aber bei General Emil Uzelac lagen --- Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde Josef Ferdinand wie viele andere Gegner des Regimes arretiert. Die Gestapo inhaftierte ihn für 3 Monate im KZ Dachau --- Albert Göring, jüngerer Bruder von Hermann Göring u. Nazi-Gegner, half ihm. --- Auf einer Familienfeier bei Albert im Mai 1938 baten Albert und seine Schwester Olga (*1899) Hermann um die sofortige Freilassung von Josef Ferdinand; am nächsten Tag geschah dies tatsächlich. Danach lebte Josef Ferdinand bis zu seinem Tod unter ständiger Überwachung durch die Gestapo in Wien ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Hessen_(Politiker) Philipp Prinz und Landgraf von Hessen (1896-1980) war bereits 1930 in die NSDAP u. 1931 auch in die SA eingetreten, in der er Gruppenführer wurde. Mit seinen Mitgliedschaften sorgte er u. a. dafür, die NSDAP auch in adligen Kreisen „salonfähig“ zu machen. Nach der Machtübernahme wurde er 1933 von seinem langjährigen Freund Hermann Göring zum Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau ernannt. Als Schwiegersohn des italienischen Königs nutzten ihn die Nationalsozialisten zur Vermittlung von Kontakten zu Mussolini, der anfangs zurückhaltend gegenüber dem NS-Regime war. In den 1930er-Jahren übernahm er verschiedene diplomatische Missionen nach Italien, vorbei an offiziellen diplomatischen Kanälen. Am 25.9.1939 informierte er als Bote Hitlers Mussolini über den kurz bevorstehenden Überfall auf Polen. --- Mit Hitler verbanden ihn gemeinsame Kunst- u. Architekturinteressen. Er vermittelte den Kauf zahlreicher wichtiger Kunstwerke für das große Museum, das Hitler in Linz plante. 1941 kühlten die Beziehungen zwischen Philipp u. Hitler ab. Philipp u. seine Ehefrau kamen als Sonderhäftlinge in KZ-Haft, als sein Schwiegervater Mussolini im Juli 1943 verhaften ließ. Seine Frau Mafalda starb 1944 nach einem Luftangriff auf das KZ Buchenwald. Philipp verbrachte den Rest des Krieges in verschiedenen Lagern, darunter Flossenbürg und Dachau u. wurde 1945 von der Wehrmacht befreit. Wegen seiner prominenten Rolle im nationalsozialistischen Regime kam er danach in alliierte Haft, aus der er 1947 entlassen wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Hohenberg Maximilian „Max“ Hohenberg (1902-1962) Wie sein Bruder trat er als monarchistischer Redner auf u. hatte engen Kontakt zu Otto von Habsburg. Am 14.3.1938 wurden er und sein jüngerer Bruder Ernst, die sich für die Selbstständigkeit Österreichs und gegen den „Anschluss“ an das Deutsche Reich ausgesprochen hatten, ins KL Dachau eingeliefert. Beide Brüder wurden vorzugsweise für das Reinigen der Latrinen eingesetzt --- Maximilian wurde wohl durch Fürsprache seiner Frau bei Hermann Göring nach einem halben Jahr entlassen, während Ernst in andere KZs verlegt wurde u. erst 1943 heimkehren konnte. Nach seiner Entlassung wurde Maximilian auf Schloss Artstetten ein Zwangsaufenthaltsort zugewiesen. Zudem wurde der Besitz der Familie enteignet. Nach der Befreiung wählten ihn die Einwohner mit Zustimmung der sowjetischen Besatzungsmacht zum Bürgermeister von Artstetten. Die Position behielt er 2x fünf Jahre lang. Außerdem war er für lange Jahre der Bevollmächtigte von Otto von Habsburg bei den Vermögensverhandlungen zwischen dem Haus Habsburg u. der österreichischen Bundesregierung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Hohenberg Ernst Hohenberg, Geburtsname Ernst Alfons Franz Ignaz Joseph Maria Anton Fürst von Hohenberg (1904-1954) studierte Forstwirtschaft in Bruck an der Mur. Zusammen mit seinem Bruder Maximilian war er Redner bei monarchistischen Versammlungen in Österreich. Beide Brüder waren in den 1930er Jahren Mitglieder der Heimwehr. Sie standen auch in engem Kontakt zu Otto von Habsburg. Im Jahr 1938 wurden er u. sein Bruder, die sich für die Selbstständigkeit Österreichs u. gegen den „Anschluss“ an das Deutsche Reich ausgesprochen hatten, ins KZ Dachau eingeliefert --- Maximilian wurde nach einem halben Jahr entlassen, während Ernst in andere KZ verlegt wurde u. erst 1943 heimkehren konnte.

von Dissident Di Okt 04, 2016 4:25 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Elser Johann Georg Elser (1903-1945) war 1929 Mitglied im Roten Frontkämpferbund, der Kampforganisation der KPD --- Elser wollte das führende politische Personal des NS-Staates mit einer Zeitbombe ausschalten --- Da Hitler bekanntlich abends vor jedem Jahrestag seines gescheiterten Putschversuchs vom 9.11.1923 im Münchner Bürgerbräukeller eine Rede hielt, beschloss Elser, in die Säule direkt hinter dem Rednerpult eine Zeitbombe einzubauen. Er heuerte zunächst als Arbeiter im Steinbruch von Georg Vollmer in Königsbronn-Itzelberg an, um dort 105 Dynamit-Sprengpatronen u. 125 Sprengkapseln für seine Zeitbombe zu entwenden. Im Sommer 1939 zog er nach München u. mietete dort eine kleine Werkstatt. Den Nachbarn gegenüber gab er sich als Erfinder aus u. konnte so unauffällig einen Zeitzünder konstruieren.
Ab Ende August 1939 suchte Elser den Bürgerbräukeller jeden Abend auf, nahm dort zunächst eine einfache Arbeitermahlzeit für 60 Pfennig zu sich u. wartete eine günstige Gelegenheit ab, um sich unbemerkt in der Besenkammer zu verstecken. Dort verharrte er mehrere Stunden, bis das Gasthaus abgeschlossen wurde. In über 30 Nächten höhlte er dann in mühevoller, riskanter Kleinarbeit eine Säule aus, um darin die Bombe mit Zeitzünder zu deponieren. Dieser Hohlraum befand sich oben in einer Säule, die unmittelbar hinter dem Rednerpult Hitlers stand. Um nicht durch Geräusche auf sich aufmerksam zu machen, musste er jeweils für 10 Minuten seine Arbeit unterbrechen, bis die automatische Toilettenspülung des Bürgerbräukellers wieder einsetzte. Den anfallenden Schutt versteckte er in einem selbstgefertigten Sack, den er anfangs in einem Karton, später in einem Koffer unter den Augen der Kellnerinnen tagsüber hinaustrug u. in der Isar entleerte. In den Hohlraum in der Säule baute er seine selbstkonstruierte Zeitbombe samt Dynamitpatronen, Sprengkapseln u. Schwarzpulver ein.
Durchführung Am 8.11.1939 waren im Münchener Bürgerbräukeller etwa 1500-2000 Zuhörer, darunter nahezu die gesamte NS-Führungsspitze, zum Gedenken versammelt. Weil Hitlers geplanter Rückflug nach Berlin wegen Nebels ausfiel u. er stattdessen auf einen Sonderzug ausweichen musste, redete er viel kürzer als sonst u. beendete seinen Aufenthalt im Bürgerbräukeller früher als erwartet. Er verließ mit seinem Führungsstab das Gebäude bereits 13 Minuten vor der Explosion von Elsers Zeitbombe. Die Bombe explodierte exakt zu der von Elser vorgesehenen Zeit um 21:20 Uhr. Die Explosion des Sprengsatzes verwüstete den Saal, tötete von den ca. 120-150 zuletzt im Saal verbliebenen Anwesenden 8 und verletzte 63 Besucher, davon 16 schwer. Das Explosionsgeräusch war für die Radiohörer deutlich zu hören.
Elser erreichte auf seiner Flucht am 8.11.1939, mit dem Dampfer von Friedrichshafen kommend, den Konstanzer Hafen um 20:40 Uhr --- bei dem Versuch, in die Schweiz zu fliehen, noch auf deutscher Seite vom Zollgrenzschutz in Konstanz in der Schwedenschanze festgenommen. Er machte sich verdächtig, weil seine Grenzkarte abgelaufen war u. seine Tasche u.a. eine Ansichtskarte des Bürgerbräukellers u. Teile eines Zünders enthielt. Unter dem Rockaufschlag trug er ein Abzeichen des Rotfrontkämpferbundes. Er wurde in die Konstanzer Gestapo-Zentrale in der Mainaustraße 29 gebracht. ---
Elser wurde in München und Berlin von der Gestapo verhört. Nach teils unter Folter durchgeführten Verhören stellte sich bald seine Täterschaft zum Anschlag in München heraus, zu der sich Elser schließlich bekannte. Er verriet sich unter anderem durch seine geschwollenen Knie, die aus seinen Arbeiten im Bürgerbräukeller für die Vorbereitung des Attentats resultierten, bei denen er nächtelang auf den Knien herumrutschen musste. ---
Nachdem das Berliner Verhörprotokoll keinen Aufschluss über Hintermänner erbracht hatte, wurde weiter ermittelt. Der notwendige logistische Aufwand für ein derartiges Attentat schien für einen Einzelnen zu groß. Walter Schellenberg berichtet in seinen Memoiren, dass Hitler von Reinhard Heydrich verlangte:
„Ich möchte wissen, um was für einen Typ es sich bei diesem Elser handelt. Man muss den Mann doch irgendwie klassifizieren können. Berichten Sie mir darüber. Im übrigen wenden Sie alle Mittel an, um diesen Verbrecher zum Reden zu bringen. Lassen Sie ihn hypnotisieren, geben Sie ihm Drogen; machen Sie Gebrauch von allem, was unsere heutige Wissenschaft in dieser Richtung erprobt hat. Ich will wissen, wer die Anstifter sind, ich will wissen, wer dahintersteckt.“
Der Psychiater Oswald Bumke wurde zu Elser geschickt, um ihn und seine Motivation zu begutachten. Elsers Aussagen wurden geheim gehalten. Goebbels wollte Elsers Tat als Aktion des britischen Geheimdienstes in Zusammenarbeit mit dem damals in der Schweiz lebenden Otto Strasser ausgeben. Diese Verbindungen sollte ein späterer Schauprozess „beweisen“. Die Zweifel an der Alleintäterschaft Elsers gründeten sich auch darauf, dass dem Schreiner Elser nicht die Kenntnisse und Fähigkeiten zum Bau der zeitgesteuerten Bombe zugetraut wurden. Da Elser aber darauf beharrte, die Bombe in allen Details allein konstruiert und angefertigt zu haben, wurde er aufgefordert, die Bombe unter Aufsicht ein zweites Mal zu bauen. Elser erstellte dafür eine genaue Liste der benötigten Einzelteile und fertigte die Bombe ein weiteres Mal an. Damit war auch in diesem Punkt die Möglichkeit der Alleintäterschaft Elsers nachgewiesen ---
Internationale Reaktionen und Auswirkungen auf den Widerstand
Am 11.11.1939 drückte die sowjetische Regierung dem deutschen Botschafter „ihr Bedauern und ihre Entrüstung über den ruchlosen Anschlag von München, ihre Freude über die glückliche Errettung Adolf Hitlers aus der Lebensgefahr und ihr Beileid für die Opfer des Attentats“ aus.
Regimegegner im In- und Ausland waren ähnlich wie beim Reichstagsbrand überzeugt, die Nationalsozialisten selbst hätten das Attentat organisiert, um den Glauben an den von der „Vorsehung“ beschützten Führer zu stärken. ---
Elser wurde ab 1941 als „Sonderhäftling des Führers“ ohne Gerichtsverfahren im KZ Sachsenhausen, später im KZ Dachau unter dem Decknamen Eller gefangen gehalten. Er hatte eine eigene Zelle, wurde vergleichsweise gut behandelt u. hatte eine eigene Werkbank u. eine Zither. Nach dem „Endsieg“ sollte er in einem Schauprozess abgeurteilt werden.
Am 5.4.1945 erschien SS-Obergruppenführer Kaltenbrunner, Chef des SD, im Führerbunker u. berichtete Hitler über die polizeiliche Sicherheitslage. Hitler ordnete dabei die Hinrichtung von Admiral Canaris u. des „besonderen Schutzhäftlings“ Elser an. Der Chef der Gestapo, SS-Gruppenführer Heinrich Müller, ließ den Auftrag am selben Tag dem Kommandanten des KZ Dachau, Obersturmbannführer Eduard Weiter in einem Schnellbrief übermitteln, der am 9.4. dort eintraf:
„Folgende Weisung ist ergangen: Bei einem der nächsten Terrorangriffe auf München bzw. auf die Umgebung von Dachau ist angeblich ‚Eller‘ tötlich [sic!] verunglückt. Ich bitte, zu diesem Zweck ‚Eller‘ in absolut unauffälliger Weise nach Eintritt einer solchen Situation zu liquidieren. Ich bitte besorgt zu sein, dass darüber nur ganz wenige Personen, die ganz besonders zu verpflichten sind, Kenntnis erhalten. Die Vollzugsanzeige hierüber würde dann etwa an mich lauten: ‚Am … anlässlich des Terrorangriffs auf … wurde u.a. der Schutzhäftling ‚Eller‘ tötlich verletzt.‘“
Am Abend des 9.4.1945 wurde Elser nach 5 Jahren Haft heimlich, unter Vortäuschung einer falschen Todesursache u. ohne Gerichtsurteil ermordet. Der SS-Oberscharführer Theodor Bongartz vollstreckte den Liquidierungsbefehl gegen 23:00 Uhr am Hinrichtungsplatz beim Krematorium in Dachau mit einem Genickschuss. Elsers Leiche wurde anschließend im Krematorium verbrannt ---
Historische Forschung
Nach dem Krieg verbreiteten der als Vertreter der Bekennenden Kirche im KZ Sachsenhausen inhaftierte Martin Niemöller u. später auch der KZ-Aufseher Walter Usslepp das Gerücht, Elser sei SS-Unterscharführer (Unteroffizier) gewesen. Der britische Agent des Secret Intelligence Service (SIS) Sigismund Payne Best behauptete, von Elser selbst erfahren zu haben, dieser sei vor dem Attentat im KZ Dachau eingesessen und dort für die Tat angeworben worden. Historiker weigerten sich lange Zeit beharrlich, sich mit Elser als Widerständler zu beschäftigen, weil sich das Gerücht hielt, er sei eine Marionette der Nationalsozialisten gewesen. 1959 stellte der Journalist u. Historiker Günter Peis sich mit seiner 8-teiligen Reportage Zieh’ dich aus, Georg Elser! gegen die damals herrschende Meinung der Geschichtsforschung. Mit systematischen Befragungen von Zeitzeugen kam er zum Ergebnis, dass Elser ein Einzeltäter war.
1964 entdeckte der Historiker Lothar Gruchmann die vollständigen, aus 203 Seiten bestehenden Protokolle von den Verhören Elsers in Berlin vom 19.-23.11.1939. Sie sind die wichtigste historische Quelle zu seiner Person. Sie stellen Elser als Einzeltäter dar u. decken sich mit nach dem Krieg gemachten Aussagen zahlreicher Zeitzeugen. Auf dieser Grundlage konnten Gruchmann u. Anton Hoch die Alleintäterschaft Elsers endgültig nachweisen. Sämtliche Gerüchte über seine angeblichen Drahtzieher – darunter der britische SIS, Otto Strasser, die Nationalsozialisten selbst, der Schweizer Karl Kuch, eine kommunistische Troika oder der polnische Untergrund in Kooperation mit der Londoner Exil-SPD und weitere – wurden damit widerlegt.
2000 publizierte der Journalist und Historiker Ulrich Renz den 12-seitigen Schweizer Ermittlungsbericht, den er im Schweizerischen Bundesarchiv in Bern entdeckt hatte. Es handelt sich um Antworten der Schweizer Bundesanwaltschaft auf einen Fragebogen der Geheimen Staatspolizei. Er ist knapp gehalten, aber dennoch eine bedeutende Quelle mit wertvollen Informationen aus der Zeit zwischen 1925-1932, in der Elser am Bodensee lebte.
Prozess wegen Elsers Ermordung
Im Jahre 1950 leitete die Generalstaatsanwaltschaft München ein Ermittlungsverfahren ein, bei dem die Kriminalhauptstelle Stuttgart der Landespolizei Württemberg in Amtshilfe insbesondere bei der Vernehmung von Zeugen aus der näheren Umgebung von Elser tätig wurde. 1954 kam es vor dem Landgericht München II wegen der Ermordung Elsers in Dachau zu einem nachträglichen Prozess gegen den SS-Offizier Bongartz, der am 15.5.1945 in Kriegsgefangenschaft gestorben war. Auch weitere mögliche Augenzeugen wie Friedrich Wilhelm Ruppert, Hans Eisele u. Franz Böttger waren für die Aufarbeitung des Falles nicht verfügbar. Dennoch sah es Untersuchungsrichter Michael Naaff am 8.11.1954 als erwiesen an, dass Bongartz die Tat begangen hatte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Attentate_auf_Adolf_Hitler Die Liste der Attentate auf Adolf Hitler umfasst versch. dokumentierte, geplante u. teils durchgeführte Anschläge durch Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen auf das Leben Hitlers vor u. während des 2. Weltkriegs. Die tatsächliche Anzahl der Attentate bzw. Attentatsversuche kann aufgrund einer möglichen Dunkelziffer nicht genau ermittelt werden. Der Autor Will Berthold (1924–2000) veröffentlichte 1981 ein Buch mit dem Titel Die 42 Attentate auf Adolf Hitler. Das Werk enthält 42 geplante oder verübte Attentate auf Hitler. Andere Quellen gehen von mindestens 39 Attentaten aus, die dokumentiert sind. ---
30. Januar 1933 bis 31. August 1939
9.2.1933: Hitler erhält von Ludwig Aßner (einem Ex-Kommunisten) einen vergifteten Brief, der jedoch aufgrund einer Warnung per Telegramm abgefangen wird.
1934: Eine oppositionelle Gruppe um Helmuth Mylius in Berlin plant einen Anschlag. Vor der Ausführung werden die Attentäter verhaftet; ihr Schicksal ist unbekannt.
28.9.1938: Während der so genannten Septemberverschwörung soll Hitler in der Reichskanzlei erschossen werden. Als Hitler jedoch auf der Münchner Konferenz einer friedlichen Lösung der Sudetenfrage zustimmt, entfällt der Hauptgrund für den Umsturz für die Verschwörer.
9.11.1938: Der Schweizer Maurice Bavaud will Hitler beim Gedenkmarsch zur Münchner Feldherrnhalle erschießen. Das Attentat scheitert, weil er nicht nah genug an Hitler herankommt.
1. September 1939 bis 30. April 1945
8.11.1939 Bombenattentat im Münchner Bürgerbräukeller durch Elser. Hitler entgeht dem Anschlag, da er den Bürgerbräukeller 13 Minuten vor der Explosion verlässt.
11.11.1939 Erich Kordt will sich mit Hitler in der Reichskanzlei in die Luft sprengen. Als Folge des missglückten Anschlags von Elser sind die Sicherheitsvorkehrungen dermaßen verschärft worden, dass Oberst Hans Oster keinen Sprengstoff beschaffen kann.
27.6.1940 An diesem Tag soll eine Wehrmachtsparade auf den Champs-Élysées (Paris) stattfinden, bei der Hitler im Vorbeifahren von Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg u. Eugen Gerstenmaier erschossen werden soll. Da Hitler bereits am 23.6.1940 Paris besucht, wird die geplante Parade abgesagt.
21.5.1941 Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben kann Hitler zu einem Besuch in Paris überreden. An diesem Tag soll die verpasste Chance vom Juni 1940 nachgeholt u. Hitler erschossen werden. Hitler sagt seinen Besuch (sehr wahrscheinlich wegen des Balkanfeldzuges) kurzfristig ab.
13.3.1943 Auf dem Rückflug von einem Frontbesuch besucht Hitler in Smolensk das Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte. Oberst Henning von Tresckow hat sich einen 3-teiligen Plan ausgedacht, um Hitler zu töten. Unter Leitung von Major Georg von Boeselager sollen einige Eingeweihte Hitler in einem Wäldchen auf dem Weg vom Flughafen zum Hauptquartier abfangen u. liquidieren. Hitler wird durch eine bewaffnete SS-Eskorte bewacht; der Plan wird daraufhin fallen gelassen. Beim Mittagessen wollen Tresckow, Boeselager u. andere auf ein Zeichen aufstehen u. mit Pistolen auf Hitler feuern. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe, Generalfeldmarschall Günther von Kluge, bekommt Wind von dem Plan, u. die Offiziere seines Stabes gehorchen seinem Verbot, so etwas „nicht in seinem Verantwortungsbereich“ zu tun. Als letztes Mittel gibt Tresckow einem Begleitoffizier eine als verpackter Likör getarnte Zeitbombe mit, die auf dem Rückflug über Polen in Hitlers Focke-Wulf Fw 200 („Condor“) explodieren soll. Das Päckchen mit dem Sprengstoff wird im Frachtraum des Flugzeuges deponiert, wo es vereist u. dadurch der Zündmechanismus versagt. Die eingeweihten Mitverschwörer in Berlin warten vergeblich auf die Meldung vom Absturz Hitlers. Fabian von Schlabrendorff fliegt sofort nach Deutschland, um das Corpus Delicti unerkannt wieder an sich zu bringen.
21.3.1943 Bei der Eröffnung einer Ausstellung russischer Beutewaffen in Berlin will sich Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff mit Hitler, Göring, Himmler, Keitel u. Dönitz in die Luft sprengen. Hitler verlässt bereits nach 10 Minuten die Ausstellung; Gersdorff kann gerade noch rechtzeitig die Zeitzünder entschärfen.
16.12.1943 An diesem Tag wollte sich Axel von dem Bussche gemeinsam mit Hitler bei der Vorführung neuer Wehrmachtsuniformen in die Luft sprengen. Der geplante Termin wird abgesagt, weil die Uniformen bei einem alliierten Luftangriff vernichtet wurden.
1944 Der britische Agent Eddie Chapman hat im Jahr 1944 dem britischen Geheimdienst angeboten, Hitler bei einer Veranstaltung mit einer Bombe zu töten u. dabei sein eigenes Leben zu opfern. Das Angebot wurde von der MI5-Führung unter anderem wegen der kriminellen Vergangenheit Chapmans abgelehnt. Außerdem erschien möglicherweise Hitler der britischen Führung wegen seiner mittlerweile irrationalen Kriegsstrategie „lebend nützlicher als tot“.
11.2.1944 Die im Dezember abgesagte Vorführung von Wehrmachtsuniformen soll an diesem Tag stattfinden. Diesmal will sich der Leutnant Ewald Heinrich von Kleist während der Vorführung auf Hitler stürzen u. sich mit ihm in die Luft sprengen. Auch dieser Versuch scheitert, weil Hitler den Termin kurz vorher absagt.
11.3.1944 Hauptmann von Breitenbuch (Ordonnanzoffizier von Generalfeldmarschall Ernst Busch) plant, Hitler bei einem Besuch auf dem Berghof zu erschießen. Dazu versteckt er eine zweite Pistole in seiner Hose. Er will Hitler aus nächster Nähe direkt in den Kopf schießen. Die SS-Leibwache lässt nur die Generale zu Hitler; die Ordonnanzoffiziere müssen der Besprechung fernbleiben.
7.7.1944 Die mehrfach abgesagte Vorführung von Wehrmachtsuniformen findet im Schloss Kleßheim bei Salzburg statt. Hellmuth Stieff soll das Attentat verüben. Stieff versagen jedoch die Nerven. Er fühlt sich außerstande, das Attentat auszuführen.
11.7.1944 Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (Stabschef des Ersatzheeres) wird zu einem Vortrag auf den Berghof zitiert. In seiner Aktentasche befindet sich eine Bombe. Diese soll allerdings nur dann gezündet werden, wenn mit Hitler auch Göring u. Himmler getötet werden können. Doch an diesem Tag nimmt Himmler nicht am Vortrag teil, u. die Mitverschwörer in Berlin sagen das Attentat ab.
15.7.1944 Nur 4 Tage später versucht es Stauffenberg erneut. Diesmal soll das Bombenattentat im Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen ausgeführt werden. Allerdings ist Himmler wieder nicht anwesend, was Stauffenberg verschlüsselt nach Berlin funkt. General Beck will abwarten u. das Attentat verschieben.
General Olbricht und Oberst Mertz von Quirnheim überzeugen Stauffenberg jedoch, Hitler allein umzubringen. Als Stauffenberg wieder den Vortragsraum betritt, erfährt er, dass Hellmuth Stieff die Aktentasche entfernt hat (wahrscheinlich um zu verhindern, dass die Bombe zufällig gefunden wird). Stauffenberg funkt dies sofort an Olbricht, der in Berlin bereits die Operation Walküre ausgelöst hat. Nur im letzten Moment kann Quirnheim die Mobilisierung als „Übung“ abbrechen.
20.7.1944 Der mehrfach verschobene Sprengstoffanschlag auf Hitler wird von Oberst Stauffenberg im Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen ausgeführt. Weder Himmler noch Göring sind in der Baracke, in der die Bombe explodiert, anwesend. Nur durch eine Reihe von Zufällen wird Hitler dabei nur leicht verletzt. Dieses Attentat ist der letzte bekannte, nachweisbare Versuch, Adolf Hitler zu töten.
Nicht einwandfrei belegbare Attentate
1933 Eine unbekannte Person in SA-Uniform u. mit geladener Waffe wird auf dem Obersalzberg verhaftet. Die Identität sowie das Schicksal des Mannes bleiben unbekannt. Ob hier wirklich ein Attentat auf Hitler geplant war, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen.
10.9.1939 General Kurt von Hammerstein-Equord wird am 10.9.1939 Oberbefehlshaber der Armeegruppe A. Er bemüht sich sofort, Hitler zu einem Truppenbesuch an einen der ihm unterstehenden Standorte zu bewegen. An General Ludwig Beck übermittelt er, dass es dabei zu einem „tragischen Unfall“ kommen soll. Der Besuch findet jedoch nicht statt. Am 21.9.1939 wird Hammerstein-Equord pensioniert. Ob dieses Attentat wirklich jemals geplant war, lässt sich nicht mehr mit absoluter Sicherheit feststellen. Alle Angaben beruhen auf den sehr widersprüchlichen Aussagen eines britischen Agenten.
23.4.1945 Nach dem Krieg behauptet Albert Speer, dass er Hitler bei seinem letzten Besuch im Führerbunker durch ein Gasattentat töten wollte. Ob diese Behauptung stimmt oder Speer im Nürnberger Prozess nur seinen Kopf retten wollte, kann nicht zweifelsfrei festgestellt werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Goerdeler Reinhard Goerdeler (1922-1996) Juni 1942 erfolgte die Beförderung zum Gefreiten. Zuletzt diente er im Rang eines Leutnants --- Sein Vater wurde führendes Mitglied des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus u. war nach dem Attentat vom 20.7.1944 als neuer Reichskanzler vorgesehen --- Goerdeler im KZ Buchenwald und später im KZ Dachau in Sippenhaft --- Im April 1945 verschleppten sie ihn mit seiner gesamten Familie und anderen prominenten Häftlingen aus 17 Ländern Europas, darunter Martin Niemöller, Léon Blum und Kurt Schuschnigg, nach Südtirol. Sie fungierten als SS-Geiseln. Da er gemeinsam mit Franz Freiherr von Hammerstein-Equord, Peter Jehle, Dietrich Schatz und Markwart Schenk Graf von Stauffenberg auf dem Transport keinen Platz mehr fand, wurde die Gruppe gesondert Richtung Pragser Wildsee begleitet. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wurden die fünf Gefangenen im Keller eines Bauernhofes von der SS überraschend zurückgelassen. Zur gleichen Zeit befreiten Wehrmachtsangehörige unter Hauptmann Wichard von Alvensleben den Haupttreck. Goerdeler wurde noch im Mai durch die heranrückende U.S. Army nach München gebracht.

Ferdinand Rose, als Kind mit 14 Jahren in Dachau

von Dissident Mi Okt 05, 2016 3:43 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Bastian Claus Bastian (1909-1995) kurzzeitig Mitglied der KPD, gründete den marxistischen Studentenbund u. war Anfang der 1930er Jahre Hochschulmeister im Boxen. Er setzte sich an der Universität München für den Rechtsgelehrten Hans Nawiasky ein, dem von SA-Angehörigen Prügel angedroht wurde --- Am 9.3.1933 wurde Bastian verhaftet u. nach Gefängnisaufenthalten am 22.3.1933 mit weiteren Häftlingen zur nicht mehr betriebenen Pulver- u. Munitionsfabrik nahe Dachau verbracht. Im KZ Dachau wurde er als erster Häftling (Nr. 1) registriert u. nach schwerer Haftzeit ohne Begründung bereits im September 1933 aus dem KZ entlassen. ---
Zum Krieg gegen die Sowjetunion wurde Bastian als Soldat eingezogen, gab jedoch später an, nicht einen Schuss abgegeben zu haben. Vor Kriegsende wurde Bastian aufgrund von „Beleidigung des Führers“ u. „Selbstverstümmelung“ vor Kriegsgericht gestellt u.. entging einem Todesurteil.
Nach Kriegsende war Bastian als Rechtsanwalt tätig u. vertrat hauptsächlich Verfolgte des NS-Regimes, für die er über 2.000 Wiedergutmachungsverfahren durchführte. Bastian vertrat aber auch 1951 vor dem Münchener Schwurgericht den ihm bekannten Karl Friedrich Wickelmeier, der als SS-Mann im KZ Dachau den Kommunisten Sepp Götz erschossen hatte.
http://www.spd-utting.de/presse/20060610_LT.php?von=dyckerhoff
--- Autorin Anna Andlauer, die aus Gesprächen mit Bastian die Biografie „Du, ich bin der Häftling mit der Nummer 1“, verfasste. ---
der erste Transport mit so genannten Schutzhaftgefangenen gen Dachau. „Ich sehe noch genau die Liste vor mir, wie der Polizist an die erste Stelle 'Bastian' schreibt, ordentlich nach dem Alphabet“, erinnert er sich später. Bastian wird der Häftling mit der Nummer 1. ---
seine Kanzlei führt mehr als 2000 Wiedergutmachungsverfahren für Israelis durch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aloizy_Ehrlich Aloizy „Alex“ Ehrlich (1914-1992) war ein französischer Tischtennisspieler polnischer Abstammung --- Als Jude wurde er in 1943 von den Nationalsozialisten nach Auschwitz-Birkenau deportiert, später auch .. KZ Dachau. Zwischen 1945 und 1949 wanderte er nach Frankreich aus. ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Karel_Feierabend Karel Feierabend (1861-1945) Sein Sohn Ladislav Karel Feierabend emigrierte im Februar 1940 nach London u. war dort Minister in der tschechoslowakischen Exilregierung. Nach dem Attentat auf Heydrich, der am 4.6.1942 in Prag starb, wurden die Angehörigen des Ministers von der Gestapo in Sippenhaft genommen u. zunächst ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Feierabend wurde am 11.9.1942 .. ins KZ Dachau eingeliefert. Die weiblichen Familienangehörigen des Ministers wurden ins KZ Ravensbrück deportiert --- mit 81 Jahren der älteste Häftling im Lager --- Bei der Befreiung war er 83 Jahre alt. Er starb in Prag am 4.6.1945

https://de.wikipedia.org/wiki/Hartwimmer-Olschewski-Gruppe Hans Hartwimmer (1902-1944) .. 1922 wurde er Mitglied im von Beppo Römer geführten rechtsgerichteten Freikorps Bund Oberland u. nahm 1923 am Hitlerputsch teil. Später näherte er sich der Kommunistischen Partei (KPD) an u. engagierte sich ab Anfang der 1930er Jahre im Münchner Aufbruch-Arbeitskreis, einem der Kreise um die Zeitschrift Aufbruch, die vom 1932 zur KPD gewechselten Beppo Römer herausgegeben wurde u. mit der die KPD nationalrevolutionär gesinnte Rechte für sich gewinnen wollte. 1934 wurde Hartwimmer von den Nationalsozialisten wegen Verdachts auf Hochverrat festgenommen u. trotz eines Freispruchs bis 1937 im KZ Dachau interniert. --- Hartwimmer nahm nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau Kontakt zu ehemaligen Mitgliedern des Bund Oberlands auf, des Weiteren zu Personen, die er im KZ Dachau kennengelernt hatte, u. zur kommunistischen Widerstandsgruppe um Olschewski, den er aus dem Aufbruch-Arbeitskreis kannte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hartwimmer-Olschewski-Gruppe Wilhelm Olschewski sen. (1871- 1943) .. In der Novemberrevolution 1918 beteiligte er sich am Arbeiter- u. Soldatenrat in Augsburg, wurde dafür zu 7 Jahren Festungshaft verurteilt, woraus er 1924 vorzeitig entlassen wurde. Danach war er Geschäftsführer der KPD in Südbayern u. Mitglied der Leitung der Münchner KPD-Zeitung Neue Zeitung. 1929 wurde er wegen „oppositioneller Einstellung“ aus der KPD ausgeschlossen. 1930-1933 leitete er den Aufbruch-Arbeitskreis im Bezirk Südbayern. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten für einige Monate in „Schutzhaft“ genommen.
Nach Ausbruch des 2. Weltkriegs begann der damals bereits 68-jährige Wilhelm Olschewski eine Widerstandsgruppe aufzubauen, zu der auch mehrere Familienmitglieder gehörten, darunter sein Sohn Wilhelm „Willi“ Olschewski jun. (1902-1944), der 1925 in die KPD eingetreten war.
Hartwimmer nahm nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau Kontakt zu ehemaligen Mitgliedern des Bund Oberlands auf, des Weiteren zu Personen, die er im KZ Dachau kennengelernt hatte, und zur kommunistischen Widerstandsgruppe um Olschewski, den er aus dem Aufbruch-Arbeitskreis kannte. Die Kontakte waren anfangs noch lose. 1940 baute der inzwischen in Berlin lebende Beppo Römer, den Hartwimmer aus dem Bund Oberland kannte, eine Verbindung zur kommunistischen Gruppe um Robert Uhrig auf. In den folgenden Jahren fuhr Römer mehrmals nach München, um den Kontakt der Münchner Gruppe zur Berliner Gruppe aufrechtzuerhalten. Die Berliner Gruppe hielt auch Kontakt zu anderen regionalen Gruppen in Deutschland und versuchte, eine deutschlandweite Organisation aufzubauen.
Der Widerstand der seit 1933 verbotenen KPD, der durch Flugblatt- u. Klebezettelaktionen geprägt war, war bis 1937 durch die Gestapo weitgehend zerschlagen worden, die meisten KPD-Mitglieder verhaftet. Daher planten die Gruppen um Römer u. Uhrig eine andere Vorgehensweise. An die Massen gerichtete Aktionen wurden als zu gefährlich angesehen. Auf den Aufbau einer hierarchischen, parteipolitischen Organisation wurde kein Wert gelegt. Stattdessen sollte eine Gruppe gut ausgebildeter kommunistischer Führungskräfte aufgebaut werden, die nach einer Niederlage Deutschlands die Führung übernehmen konnte. Geplant wurden auch gezielte Sabotageakte auf kriegswichtige Ziele.

https://de.wikipedia.org/wiki/Chris_Lebeau Chris Lebeau (1878-1945) nannte sich einen „religieuze Anarcho-Communist“ (wörtlich: religiöser Anarchokommunist) --- Lebeau wurde als vielseitiger Künstler angesehen. Er entwarf unter anderem Dessins für die Leinenfabrik „van Diesel“ in Eindhoven u. für die „Glasfabrik Leerdam“. Entwürfe für Tongefäse bei der Fabrik „Amphora“ in Oegstgeest, darüber hinaus für Tapeten, Briefmarken, Buchumschläge, Kataloge sowie Dekors für Theater, außerdem fertigte er Holzschnitte u. Skulpturen an. Als Künstler, beeinflusst durch C.A. Lion Cachet, blieb er dem Jugendstil Art Nouveau bis in die 1930er Jahre treu ---
Er besuchte Veranstaltungen von Anarchisten und Antimilitaristen --- Nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht gekommen waren, ging Lebeau eine Scheinehe mit einer jüdischen Frau ein, die vor den Nazis geflüchtet war. Nov. 1943 wurden beide verhaftet mit der Begründung, sie hätten jüdischen Niederländern ihre Hilfe angeboten. Lebeau übernahm alle Verantwortung wodurch seine Frau in Freiheit gestellt wurde. Er selbst konnte ebenfalls aus dem Gefängnis entlassen werden wenn er die Zusage machte, in Zukunft keine illegale Aktivitäten mehr auszuführen, unter anderem Fälschungen von Dokumenten. Lebeau lehnte dies ab u. wurde im Februar 1944 nach Kamp Vught gebracht. Mai 1944 kam er ins KZ Dachau --- Er starb in Dachau an Typhus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_List_(Landwirt) Heinrich List (1882-1942) Am 22.3.1942 wurde List beim Gendarmerieposten in Erbach .. angezeigt ---, dass er vom polnischen Landarbeiter Wojciek Klack Angaben über den Aufenthalt eines bei List versteckten Juden gemacht bekommen habe. Klack war ein bei List beschäftigter Zwangsarbeiter --- Es hatte in Ernsbach zuvor schon Gerüchte über einen versteckten Juden bei List gegeben, aber man hatte den Aussagen des Polen keinen Glauben geschenkt --- Bei einer Hausschlachtung war es zu einer Auseinandersetzung zwischen List u. Klack gekommen, woraufhin der Pole .. über den versteckten Juden berichtet hatte. List wurde am Tag nach der Anzeige mit seiner Frau u. Klack vernommen, leugnete trotz detaillierter Angaben des Polen zu Strauß’ Aufenthalt. Im Verlauf der Vernehmung kam es zur Gegenüberstellung von Klack u. Lists Frau, die unter dem Vernehmungsdruck die Angaben des Landarbeiters schließlich bestätigte. Der Versteckte Strauß hatte sich – wenige Tage nach der Auseinandersetzung angesichts der damit drohenden Entdeckung – schon am 16.3.1942 abgesetzt u. floh in die Schweiz --- wurde List .. am 17.7.1942 im KZ Dachau interniert --- Am 10.10.1942 erhielt Marie List ein offizielles Schreiben des Lagerkommandanten aus Dachau, in dem ihr das Ableben ihres Mannes am 5.10.1942 mitgeteilt wurde, sein Leichnam sei verbrannt worden. Heinrich List sei im Lagerkrankenhaus an den Folgen einer Infektion im Unterschenkel verstorben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf_nagel gustaf nagel, eigentlich Carl Gustav Adolf Nagel, (1874-1952) gehört zu den bekannten deutschen Wanderpredigern des 20. Jahrhunderts. Die Schreibweise seines Namens mit „f“ u. in Kleinbuchstaben ist der von ihm gewählte Künstlername, unter dem er seit 1920 publizierte u. bekannt wurde --- Er begann 1888 eine Lehre zum Kaufmann in Arendsee im Norden der Altmark, musste diese jedoch wegen eines chronischen Katarrhs u. versch. Allergien abbrechen. Er baute sich daraufhin eine Erdhöhle in der Nähe der Stadt u. widmete sich, beeinflusst von den Lehren des Pfarrers u. Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp, der Naturheilkunde. Er wurde 1892 Vegetarier u. begann, sich „wie Jesus“ zu kleiden: er trug sein Haar lang, lief im Winter barfuß u. war im Talar oder nur mit einem Lendenschurz bekleidet. 1900 wurde er vom Amtsgericht Arendsee entmündigt. In den folgenden Jahren reiste er als Wanderprediger umher, rief zu religiösen Versammlungen auf, verkaufte eigene Schriften u. hielt Vorträge mit erstaunlichem Zulauf. Höhepunkt seiner Wanderjahre war ein Besuch Jerusalems 1903. Im selben Jahr gelang es ihm, die gerichtliche Aufhebung seiner Entmündigung zu erwirken. ---
1910 kaufte Nagel ein Seegrundstück bei Arendsee, das heutige gustaf-nagel-Areal u. richtete dort in einer Holzbaracke ein Sonnen- u. Brausebad ein. Später legte er auf diesem Grundstück auch einen Naturgarten an u. erbaute 1920 einen Seetempel sowie zahlreiche weitere Anlagen u. Bauten, darunter eine Kurhalle. Der Sonderling wurde zu einer Kuriosität der Stadt, die viele Besucher anzog. Er entwickelte eine eigene Rechtschreibung u. schrieb seinen Vornamen als „gustaf“.
1924 gründete Nagel die Deutsche kristliche Folkspartei --- Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 predigte er gegen die Judenverfolgung u. später gegen den Krieg. 1943 wurde er aus politischen Gründen ins KZ Dachau gebracht u. 1944 in die Nervenheilanstalt Uchtspringe bei Stendal eingeliefert, wo er 1945 entlassen wurde ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf-Nagel-Areal --- Als Gustaf-Nagel-Areal wird ein Gebiet am Südufer des Arendsees in Sachsen-Anhalt bezeichnet --- Es kam häufig zu Auseinandersetzungen mit der örtlichen Bevölkerung, die nagel wegen einer als unmoralisch kritisierten Lebensweise anzeigten. Mehrmals kam es zu einer Zerstörung der Anlage --- Ab dem 7.5.1945 lebte er wieder auf dem Seegrundstück u. richtete seinen Garten wieder ein. 1950 wurde er jedoch erneut in die Nervenheilanstalt eingewiesen, in der er 1952 verstarb.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleb_Rahr Gleb Alexandrowitsch Rahr, Pseudonym: Alexej Wetrow (1922-2006) organisierte eine NTS-Untergrundgruppe in einem Forschungslager, wo Kriegsgefangene von den Deutschen in Russland beschlagnahmte wissenschaftliche u. technische Unterlagen auswerteten. Um den Einfluss des NTS auf die Russische Befreiungsarmee zu unterbinden, verhafteten die Nationalsozialisten im Juni 1944 eine Reihe von NTS-Mitgliedern, so am 14.6. auch Rahr. Nach mehreren Verhören in der Gestapo-Leitstelle in Breslau kam er schließlich in „Schutzhaft“ u. durchlebte eine .. Zeit in den KZ Groß-Rosen, Sachsenhausen, Schlieben, Buchenwald u. Dachau. Rahr war einer der Überlebenden des Gefangenentransports von Buchenwald nach Dachau. Am 29.4.1945 erlebte er die Befreiung des KL Dachau durch die Amerikaner.
Im Sommer 1945 kam die Familie Rahr in das Flüchtlingslager Mönchehof (heute Ortsteil von Espenau) bei Kassel, in dem sich vorübergehend die Zentrale des NTS befand. Danach zog sie nach Hamburg, wo Rahr als Sekretär Bischof Nathanaels (Fürst Lwow), des Bischofs der Russischen Auslandskirche in der Britischen Besatzungszone Deutschlands, arbeitete u. diesem auch als Subdiakon diente.
Ab 1950 arbeitete Rahr für den NTS in Deutschland. Von West-Berlin aus versuchte er antikommunistische Propaganda in der DDR zu verbreiten. Er nahm an den Vier-Mächte-Konferenzen 1954 in Berlin u. Genf sowie an der „Panamerikanischen Konferenz zum Schutze des Kontinents“ 1957 in Lima teil. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der Lage der Kirche u. der Gläubigen in Russland. Unter dem Pseudonym Alexej Wetrow schrieb er neben zahlreichen Artikeln 1954 das im Possev-Verlag in russischer Sprache erschienene Buch „Plenennaja Zerkow’“ (Kirche in Gefangenschaft) über die Lage der Kirche in der Sowjetunion.
1957-1960 arbeitete er beim Radiosender des NTS „Freies Russland“ auf Formosa (heute: Taiwan), 1960-1963 leitete er das russischsprachige Programm des Japanischen Rundfunks in Tokio u. lehrte an der Fernost-Abteilung der amerikanischen University of Maryland russische Sprache (später lehrte er in Deutschland für die Europa-Abteilung derselben Universität russische Literatur u. Geschichte). 1963-1974 arbeitete er wieder für den Possev-Verlag in Frankfurt --- 1974-1995 arbeitete Rahr bei Radio Liberty in München. Hier leitete er die nach der Sowjetunion strahlenden religiösen Sendungen sowie die Radioprogramme „Der baltische Leuchtturm“, „Russland gestern, heute und morgen“ u. „Nicht von Brot allein“. Dabei blieb er trotz mancher Widerstände stets seinen Überzeugungen u. Prinzipien treu, verteidigte nicht nur die kanonischen orthodoxen Positionen, sondern auch den guten Namen Russlands. Ein treuer Mitstreiter war ihm dabei immer der Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn --- Rahrs damalige Häftlingsnummer: R 64923
http://www.nsaller.de/html/ein_russe_erzahlt.html
Rahr erzählt: --- Bahnhof Weimar. Ziel des Transportes wird nicht bekannt gegeben. Gerüchteweise - Leipzig. Güterwaggons mit hohen Wänden, aber ohne Dächer --- wir sollten nach Theresienstadt, doch ist dieses Lager nicht mehr fähig, uns aufzunehmen. Also - weiter auf eingleisigen Strecken Richtung Bayern. Der Transport bewegt sich langsam. Einige Stunden Fahrt, dann stunden- oder gar tagelanges Stehen auf freiem Feld --- Auch die SS bekommt nichts zu essen, wird zusehends nervöser u. aggressiver --- Bei längeren Aufenthalten im freien Feld gab es Fluchtversuche. Die Flüchtlinge wurden eingeholt u. im Laufschritt ans Ende des Zuges gejagt, dort erschossen u. in die letzten Waggons geworfen, in denen die Leichen der erschossenen u. gestorbenen Häftlinge gestapelt wurden --- An einer kleinen Bahnstation .. stand unser Transport mehrere Tage --- Am 27.4. kamen wir gegen Mittag in Dachau an. Wir warnten uns gegenseitig, nicht gleich viel zu essen. Wir waren ja seit 22 Tagen ohne Nahrung, wenn man vom Kommiss-Brot in den ersten 2-3 Tagen und einigen Kartoffeln in Nammering absieht. Doch als wir im Quarantäneblock (Baracke 27) einquartiert waren u. große Kanister mit einer dicken Suppe vor uns dampften, gab es keinen Halt --- Die Toten waren teilweise in Nammering verscharrt oder verbrannt, eine große Anzahl Leichen war in den letzten Waggons unseres Zuges gestapelt. Sie fanden später ein Gemeinschaftsgrab in Stadelheim auf dem Friedhof Perlacher Forst ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Ziegler_(Maler) Adolf Ziegler (1892-1959) „soll“ von Hitler zur Beratung in „künstlerischen Dingen“ herangezogen worden sein --- wanderte 1931/1932 mit seiner aus Valparaiso stammenden Frau nach Chile aus, weil er annahm, dort seine Bilder besser verkaufen zu können. Erfolglos geblieben kehrte er 1932 nach Deutschland zurück --- 1934 wurde er Mitglied des Präsidialrates u. Vizepräsident der Reichskammer der bildenden Künste, 1935 Mitglied des Reichskultursenats --- Am 1.12.1936 wurde er zum Präsidenten der Reichskammer für bildende Künste bestimmt. Er ließ sich 2 Ateliers in der Akademie als großes Präsidialbüro umbauen. Damit war Ziegler an oberster Stelle für die Durchsetzung nationalsozialistischer Kunstpolitik zuständig --- Weil Ziegler 1943 mit Freunden Überlegungen zur Beendigung des Bombenkrieges angestellt hatte, wurde er am 13.8.1943 unter dem Vorwurf des Defätismus ins KZ eingeliefert u. am 15.9. wieder entlassen. Ende des Jahres verlor er seinen Posten als Präsident der Reichskammer für bildende Kunst u. musste seine Professur aufgeben --- Versetzung in den Ruhestand am 31.10.1944 --- Anfang 1945 setzte sich Ziegler nach Konstanz ab --- Seine Ruhestandsbezüge wurden auch hier vom 1.3.1945 bis zum Ablauf des Juli gezahlt.

https://doedr.forumieren.net/t11p50-menschen-und-personalien#563
Franz Mandelbaum, Vater von Frederic Morton
https://de.wikipedia.org/wiki/Frederic_Morton Frederic Morton = Fritz Mandelbaum (1924-2015) wuchs in Wien als Sohn von Franz Mandelbaum auf --- Großvater Mandelbaum vermietete Räume an ein jüdisch-orthodoxes Bethaus, das nach dem „Anschluss“ Österreichs im Zuge der Novemberpogrome 1938 zerstört wurde. In diesem Zusammenhang wurde Mortons Vater kurz im KZ Dachau in Bayern festgehalten --- 1939 musste die jüdische Familie Mandelbaum nach England emigrieren, seit 1940 lebte sie in New York ---
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_reflexionen/kompendium/352448_Morton-Frederic-Mit-der-Kraft-des-Steins.html
--- In dieser Nacht wurde sein Vater festgenommen und ins KZ Dachau deportiert. Nach 4 Monaten gelang es ihm zu entkommen, unter der Bedingung "das deutsche Reich zu verlassen". Im Juli 1939 reiste er mit seinem Sohn Fritz nach London. Die Mutter u. sein kleiner Bruder blieben noch bis zum Jahresende in Wien --- "Dass mein Vater unbedingt nach New York wollte und beispielsweise nicht nach Schweden, wo er ebenfalls ein kleines Büro hatte..." ---
https://w5.siemens.com/web/at/de/corporate/aol/veranstaltungen/2005/Pages/frederic_morton.aspx --- Sein Vater war Eisenwarenfabrikant in Wien ---

Friedl Volgger ---Buch von Ricardi: Widerstand hinter dem Stacheldraht. Der Südtiroler Friedl Volgger als „Schutzhaftgefangener Nr. 66166“ im Konzentrationslager Dachau. Studien-Verlag, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7065-4489-4.

von Dissident Mi Okt 05, 2016 5:41 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Edgar_Kupfer-Koberwitz Edgar Kupfer-Koberwitz, geboren als Edgar Kupfer (1906-1991) emigrierte 1934 nach Paris, wo er sich als Handweber verdingte. Ab 1937 war er für ein Reiseunternehmen auf der Insel Ischia tätig, die er touristisch erschließen sollte. Sept. 1940 wurde er aufgrund einer Denunziation aus Italien nach Innsbruck ausgewiesen, da er sich gegen das NS-Regime u. das faschistische italienische Regime abschätzig geäußert haben sollte. Am 11.11.1940 wurde er durch die Gestapo ins KZ Dachau eingewiesen und war ab November 1942 Schreiber in einem Dachauer Außenlager, der Schraubenfabrik Präzifix. Während seiner Zeit als Häftlingsschreiber verfasste er vom 20.11.1942 bis zum 2.5.1945 konspirativ ein später als „Dachauer Tagebücher“ bekannt gewordenes Manuskript, das er zunächst an seinem Arbeitsplatz versteckte u. später vergrub. Er gelangte Ende April 1945 im Zuge der Befreiung des KZ Dachau in Freiheit ---
Bücher, u.a.: Die Mächtigen und die Hilflosen: Als Häftling in Dachau, Vorwerk, Stuttgart (Bd. 1. Wie es begann 1957, Bd. 2. Wie es endete 1960)
Dachauer Tagebücher: die Aufzeichnungen des Häftlings 24814, Kindler, München 1997
Nach der Befreiung lebte er bis Anfang der 1950er Jahre in USA, danach auf Sardinien. 1984 wieder in BRD.
http://www.zeit.de/1997/28/Alltag_im_Lager ---
Die angemessene Anerkennung für seine heimlichen Aufzeichnungen, die er sofort nach seiner Ankunft begonnen hatte, erlebte Kupfer nicht mehr. 1991 starb er in einem Pflegeheim, nach gescheiterten Versuchen, in Italien u. den USA Fuß zu fassen. Um die Publizierung des Tagebuchs hatte er sich sein Leben lang bemüht ---
Schon die Geschichte seines Tagebuches ist abenteuerlich. Edgar Kupfer schrieb heimlich in einer Schraubenfabrik --- und andere KZ-Insassen versteckten seine Aufzeichnungen, indem sie ein Loch in den Boden kratzten, das sie anschließend wieder zubetonierten. Weil Kupfer im Büro der Schraubenfabrik arbeitete, konnte er seine Notizen unter Stapeln von Papier verschwinden lassen, wenn er einmal überrascht wurde. Nur wenige Lagerinsassen waren eingeweiht --- Kupfer galt als hilfsbereiter u. feinfühliger Mann, aber auch als Sonderling, der zu diversen Anlässen wie Tod u. Geburtstag Gedichte verfaßte. Ihn hatte das Lager nicht zum Menschenfeind gemacht, wie es bei den meisten Häftlingen unter diesen extremen Bedingungen verständlicherweise der Fall war --- Besonders die italienischen Gefangenen lagen ihm am Herzen, zu ihnen fühlte er sich hingezogen ---

von Dissident Do Okt 06, 2016 10:01 am

https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrerblock_(KZ_Dachau) Pfarrerblock, auch Priesterblock, wurden in den KZ jene Baracken (Wohnblocks) genannt, in denen Geistliche versch. Konfessionen u. versch. größtenteils aber polnischer, Nationalität inhaftiert waren. --- begann die SS gegen Ende 1940 damit, alle Geistlichen, unabhängig von der Konfession, aus den Konzentrationslagern ins Lager Dachau zu überstellen. Die Geistlichen wurden in den 3 nebeneinander liegenden Wohnbaracken Block 26, 28 u. 30 untergebracht. Während die Häftlingsgruppe der katholischen Priester hinsichtlich ihrer Haftbedingungen Unterstützung ihrer Amtskirche erhielt, fehlte den inhaftierten evangelischen Geistlichen, die vor allem der Bekennenden Kirche angehörten, entsprechende Unterstützung. Auf Seiten der Evangelischen Kirche in Deutschland bestand mit der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) weder eine einheitliche Kirchenleitung noch eine gemeinsame Haltung sämtlicher Landeskirchen und Gliederungen gegenüber dem NS --- anuar 1941 wurde in Block 26, Stube 4, auf Befehl des RFSS Heinrich Himmler für die Geistlichen eine Kapelle eingerichtet. Vom 22. Januar an konnten die Geistlichen dort täglich Gottesdienst feiern. Hierbei war jeweils 1 SS-Wachmann zur Aufsicht anwesend. ---
Als Vorzugshäftlinge waren die Priester im Winter mit dem Schneeräumen beauftragt. In Holzschuhen fuhren sie Schubkarren mit Schnee oder trugen ihn auf Brettern vom Häftlingsgelände. Im März setzte die SS viele auf der Plantage, im Freiland II, ein. Ende März 1941 wurden sie von den Arbeitskommandos abberufen u. mit der täglichen Verteilung des Essens im Lager beauftragt. Ihre Wohnblocks teilte die SS nun mit Drahtzäunen ab, der Kontakt zu normalen Häftlingen war ihnen untersagt. Ab dem 11.4.1941 erhielten alle Geistlichen eine größere Brotration u. andere Vergünstigungen, zum Beispiel täglich einen Viertelliter Kakao, einen Viertelliter Messwein u. einen Achtelliter Bier. Die Lebensmittelprivilegien waren vom Vatikan finanziert. Einmal wöchentlich wurden die Priester gewogen,2x pro Woche nahmen sie ein Bad. Je 1 Stunde vormittags u. nachmittags teilte ihnen die SS „Bettruhe“ zu. Die Vergünstigungen kamen bei anderen Häftlingen u. bei SS-Leuten nicht gut an --- Einerseits ermöglichte die Separierung die vom Vatikan für seine Geistlichen geforderten Hafterleichterungen. Andererseits entzog man die übrigen Häftlinge dem Einfluss der Seelsorger. Die Privilegien waren mit Schikanen seitens der SS sowie Misstrauen u. der teilweise tiefen Abneigung anderer Häftlinge gegen die „Pfaffen“ verbunden. Man warf ihnen vor, arbeitsscheu zu sein. Sept. 1941 entfiel das bessere Essen. Die restlichen Privilegien gestattete man von nun an nur noch deutschen u. österreichischen Geistlichen.Am 15.9.1941 wurden die deutschen u. österr. Geistlichen auf Block 26 untergebracht, Block 26 war nun allein abgezäunt. Die SS verfügte, die Fenster der Kapelle weiß zu streichen, damit Häftlinge keinen Einblick mehr hätten u. Missgunst verringert würde. Die restlichen Geistlichen fasste man in den beiden bald völlig überfüllten Blöcken 28 u. 30 zusammen. Diese 2 Pfarrerblöcke teilte die SS durch Abbau der Zäune u. Wegfall der Privilegien wieder dem Gesamtlager zu. Wie andere Häftlinge durften diese Geistlichen nun auch nicht mehr in die Kapelle in Block 26. ---
Ein Umschwung kam Ende 1942, als die Beschränkung bei Paketen aufgehoben wurde. Priester, vor allem polnische, bekamen mehr Pakete als andere, da sie auch von ihren Pfarrgemeinden bedacht wurden. Vor den Pfarrerblocks bildeten sich nun Reihen von Bittstellern, viele waren russische Häftlinge, die nie Pakete aus der Heimat erhielten. Durch den Tauschhandel konnten polnische Geistliche nun wieder in bessere Kommandos gelangen ---
Übersicht über die Glaubensrichtungen: 2.579 katholisch, 109 evangelisch, 22 griechisch-orthodox, 8 altkatholisch, 2 muslimisch ---
Mangold-Thoma-Liste
Der Franziskanerpater Petrus Mangold († 1942 in Dachau) fertigte zusammen mit Pfarrer Emil Thoma aus Eppingen bis zum 3.5.1942 in der Lagerhaft von Dachau eine Liste aller ihnen als dortige KZ-Häftlinge bekannten katholischen u. evangelischen Geistlichen an. Sie konnte über Kuriere außerhalb des KZ Dachau gebracht werden. Die Berichte u. Listen erbte die Lehrerin Mathilde Meny, die die Urheberrechte an den Pfarrer u. einstigen Mithäftling Eugen Weiler übertrug. Dieser veröffentlichte die Liste in Zusammenarbeit u. a. mit Georg Schelling, Richard Schneider u. Anton Bornefeld unter dem Titel Die Geistlichen in Dachau sowie in anderen Konzentrationslagern und Gefängnissen, Nachlaß von Pfarrer Emil Thoma, erweitert u. herausgegeben von Eugen Weiler, 1971. ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Brunner_(Theologe) Peter Brunner (1900-1981) war lutherischer Pfarrer u. Theologieprofessor --- Wegen seines Engagements in der Bekennenden Kirche, zu deren Mitbegründern er gehörte, wurde er 1935 für ein Vierteljahr im KZ Dachau inhaftiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Buttler Hans Buttler (1894-1970) war deutscher evangelisch-lutherischer Theologe --- 1938 wurde er wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ denunziert, am 11.10.1938 durch die Gestapo verhaftet --- er wurde ins KZ Sachsenhausen eingewiesen. Über KZ Flossenbürg gelangte er in den Pfarrerblock des KZ Dachau, wo er im April 1945 freikam --- 1946 zum Vorsitzenden der Entnazifizierungskommission ernannt, der Spruchkammer der Braunschweigischen Landeskirche. Er blieb ihr Leiter bis zur Auflösung der Kommission im Jahr 1950 ---
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-b .. Dachau 6. 6.1942- 3.4.1945, entlassen

Gustav Dittmer, evang. Pfarrer aus Kroppach, Westerwald, Häftlingsnummer 43.862
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-d .. *1901, Dachau 19.8.1943-29.4.1945, befreit, Verhaftungsgrund: staatsfeindliches Verhalten

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Falzmann Alexander (auch: Aleksander) Falzmann (1887-1942) 1940 wurde er ins KZ Dachau verbracht, danach ins KZ Oranienburg, dann wieder nach Dachau --- hier zur Strafkompanie versetzt und jede Woche politisches Verhör --- Ende April 1942 wurde Falzmann von der Politischen Polizei ..gefoltert und halbtot auf die Straße hinausgeworfen. Katholische Priester in der danebenliegenden Baracke nahmen sich seiner an. Am 4.5. war er noch zu krank, um zu arbeiten. Er wurde von der SS auf den Wagen, der die zu tötenden Häftlinge zur Gaskammer transportierte, geworfen. Wohl wissend, was ihn erwartete, starb er während der Fahrt an Herzversagen
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-f .. evang. Pastor, Polen, KZ Dachau 14.12.1940-4.5.1942, + getötet auf einem Invalidentransport

https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Friszke Edmund Friszke (Frischke) (1902-1958) war ein entschiedener Gegner des NS u. wurde deshalb am 18.12.1939 von der Gestapo aus Radom deportiert u. am 21.12.1939 ins KZ Sachsenhausen gebracht. Von dort am 13.12.1940 mit anderen Geistlichen ins KL Dachau überstellt u. im Pfarrerblock mit der Häftlingsnummer 22.500 untergebracht. Nach der Befreiung durch die US-Armee am 29.4.1945 kehrte Friszke nach Polen zurück --- Während des Stalinismus in Polen wurde er erneut politisch verfolgt
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-f .. evangelischer Pastor, Polen, Diözese ? , * 4.6.1902, KZ Dachau 14.12.1940-29.4.1945, befreit

https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Gabriel Walter Gabriel (1887-1983) .. 1937 u. 1938 zeitweise in „Schutzhaft“ ... 1940 wurde er ins KZ Dachau deportiert u. dem Pfarrerblock zugewiesen. 1943 meldete er sich zum Sanitätsdienst der Wehrmacht in Halle.
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-g --- evang. Pastor, Deutschland, Halle/Saale, KZ Dachau 7.2.1941- 24.12.1942, entlassen

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Gallin Hermann Ernst Gallin (1901-1945) wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen, aber schon nach einigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen freigestellt --- am 18.8.1941 wurde er zur „Schutzhaft“ ins Potsdamer Gestapogefängnis überführt... am 21.11.1941, wurde er ins KZ Dachau eingeliefert u. dem Pfarrerblock zugewiesen --- Mai 1942 wurde Gallin aus der KZ-Haft entlassen. Ein Potsdamer Arzt hat kurz danach bei ihm eine akute Herzmuskelschwäche sowie ein anämisches Syndrom festgestellt --- Als die Rote Armee im März 1945 in Daber einrückte, verabredeten die beiden Pfarrer, bei ihrer Gemeinde zu bleiben. Gallin jedoch wurde von dem sowjetischen Befehlshaber mit anderen Männern zum Arbeitseinsatz nach Posen beordert. Die Strapaze des Fußmarsches dorthin war für den ohnehin gesundheitlich angeschlagenen Mann das Todesurteil --- am 1.4.1945 starb er

Adolf Groß, Theologe und Verleger aus München, Häftlingsnummer 16.921

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Gr%C3%BCber Heinrich Grüber (1891-1975) --- 1938 gelang es, das „Büro Pfarrer Grüber“ – wie die Gestapo es zunächst nannte – einzurichten. In der staatlichen Anerkennung als Organisation zur Förderung der Auswanderung der als Juden verfolgten Deutschen erscheint das Büro unter dem Namen „Hilfsstelle für nichtarische Christen“ --- Novemberpogrom 1938 .. weniger Glückliche wurden verhaftet u. wurden nur freigelassen, wenn sie Deutschland umgehend verlassen würden. Daher wurde die Beschaffung von Visa die zentrale Aufgabe des Büros Grüber. Fast alle Pastoren mit jüdischen Vorfahren waren in KZ verschleppt worden --- Nach der staatlichen Anerkennung des Büros Grüber erhielt Grüber mehrfach Ausreisevisa für Besuche in den Niederlanden u. Großbritannien, um dort für die Aufnahme deutscher Flüchtlinge zu werben --- Ab September 1939 unterstand das Büro Grüber der Aufsicht durch Adolf Eichmann --- Die Gestapo warnte Grüb, sich nicht wieder für Deportierte einzusetzen --- Die Gestapo verhaftete Grüber am 19.12.1940 u. 2 Tage später ins KZ Sachsenhausen --- Vor allem durch Grübers unentwegten Einsatz konnten zwischen 1938 u. 1940 wahrscheinlich 1138 zum Christentum konvertierte Juden u. deren Ehegatten oder Nachkommen auswandern. Die Gestapo befahl Grübers Stellvertreter Pastor Werner Sylten, das Büro aufzulösen, was er bis 1.2.1941 ausführte --- 1941-1943 war Grüber Häftling im KZ Dachau mit der Nr. 27832. Er war Blockältester u. dolmetschte für niederländische u. flämische Gefangene. Es gelang Margarete Grüber, für sich u. ihren Sohn Hans-Rolf eine Besuchserlaubnis für Dachau zu erlangen, um wichtige Familienangelegenheiten zu besprechen. Am 18.12.1942 durften sie Heinrich Grüber für 30 Minuten sprechen --- In Dachau erlitt er mehrere Herzinfarkte u. wurde am 23.6.1943 freigelassen, nachdem sich sein Schwager Ernst Hellmut Vits, ein Industrieller, für ihn eingesetzt hatte --- Am 22.4.1945 sammelte Grüber Unerschrockene um sich, um der einmarschierenden Roten Armee mit weißen Fahnen entgegenzugehen, in der Hoffnung, Blutvergießen verhindern zu können. Während der massenhaften Vergewaltigungen durch sowjetische Soldaten in den Wochen u. Monaten nach dem Krieg half Grüber, Frauen u. Mädchen vor den Soldaten zu verstecken. Grüber sprach beim sowjetischen Stadtkommandanten Bersarin vor. Nach einer kurzen Amtszeit als Kaulsdorfer Bürgermeister, seit 1945 Teil des sowjetischen Sektors von Berlin, berief ihn am 18.5.1945 der von den Sowjets eingesetzte provisorische Magistrat der Stadt Berlin zum stellv. Leiter des Beirats für Kirchenfragen. Das brachte Grüber am 21.5. einen 2-sprachig russisch-deutschen Passierschein ein, der alle sowjetischen Soldaten anwies, Grüber u. sein Fahrrad vom alltäglichen Raub auszunehmen, damit er sich in der Stadt mit dem kollabierten Verkehrssystem überhaupt fortbewegen konnte. Am 9.7. erhielt Grüber dann auch einen Befreiungsschein von der sonst für Deutsche gültigen Ausgangssperre. Grüber eröffnete wieder sein Büro, jetzt um den Überlebenden der Schoah, den heimkehrenden Deportierten, den in die Öffentlichkeit zurückgekehrten Untergetauchten .. zu helfen. Zunächst fand das Büro im Diakonissenkrankenhaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg sein Unterkommen ---
1949 fand Grübers Büro, das mittlerweile offiziell den Namen Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte führte, geeignete Räume in der Waltraudstraße 4a in Zehlendorf, Berlin (West) --- Beim Eichmann-Prozess 1961 sagte er als einziger Nicht-Jude öffentlich gegen den Angeklagten aus --- Als Joseph Wulf Mitte der 1960er Jahre die Idee entwickelte, am historischen Ort der Wannseekonferenz, dem vormaligen Gäste- u. Erholungsheim der SS (Am Großen Wannsee Nr. 56–58), eine internationale Dokumentations- u. Forschungsstätte ... zu errichten u. für dieses Projekt eine Reihe .. Unterstützer gewann, gehörte Grüber zu den Wortführern derer, die ein solches Vorhaben strikt ablehnten. Grüber bediente sich dabei antisemitischer Vorurteile. Er warf beispielsweise dem für sein Projekt um Spenden werbenden Wulf „Geschäftstüchtigkeit“ vor u. transportierte das Klischee, die Einwanderung galizischer Juden – Wulf war in Krakau groß geworden – habe seinerzeit zum Anwachsen des Antisemitismus in Deutschland beigetragen, sei also von Juden mit zu verantworten. Grüber veröffentlichte 1968 seine Memoiren "Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten" --- Interview, das Grüber Anfang 1939 einem niederländischen Pressebüro gab: „Die meisten Juden, die in Deutschland gewohnt haben, waren ‚wurzellos’. Sie verrichteten meistens keine produktive Arbeit, aber sie machten ‚Geschäfte’. […] Diese Juden waren es, die in der Zeit von 1919 bis 1932 Deutschland in finanzieller, ökonomischer, politischer, kultureller u. journalistischer Hinsicht beherrschten. Dies war in der Tat eine jüdische Vorherrschaft. Die Reaktion hierauf war der Antisemitismus....... Die Juden dieser Sorte es gab auch zahlreiche bessere Israeliten, die den Gesetzen Moses treu blieben - haben sich beeilt, 1933 Deutschland zu verlassen. Das bessere Element blieb...[Diese, die nichtarischen Christen, ] finden die Pforten der meisten Länder jetzt für sich verschlossen, weil sie mit den ‚Emigranten’ gleichgesetzt werden. .... Das Schlimmste ist meiner Meinung nach, dass nichtarische deutsche Protestanten nur so schwer Abschied von Deutschland nehmen können. Ich versuche sie davon zu überzeugen, dass sie als gute Christen ohne Haß weggehen müssen.“ ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Heinrich_Gr%C3%BCber
--- Inhalt/Zitate aus Dieter Winkler: Heinrich Grüber. Protestierender Christ. Berlin-Kaulsdorf 1934-1945. 1998 Berlin: --- Grüber „überzeugte“1940 seinen erst sechzehnjährigen (am 19. Mai 1924) geborenen Sohn, sich freiwillig als Offiziersanwärter zur Wehrmacht zu melden ---

Weiteres zum Büro Gruber https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCro_Gr%C3%BCber --- Das Büro Grüber war eine im September 1938 gegründete Organisation der Bekennenden Kirche. Die Organisation leistete Hilfe, um in erster Linie rassisch verfolgten evangelischen Christen die Auswanderung aus dem NS-Deutschland zu ermöglichen. In der staatlichen Anerkennung als Organisation zur Förderung der Auswanderung der als Juden verfolgten Deutschen erscheint das Büro unter dem Namen Hilfsstelle für nichtarische Christen --- Zum Zwecke der „Förderung der Auswanderung von Juden“ erteilte die nationalsozialistische Reichszentrale für jüdische Auswanderung Grüber ein Empfehlungsschreiben. Bis unmittelbar zum Kriegsbeginn wurden Grüber Reisen nach Holland, in die Schweiz u. nach England genehmigt. Teilweise arbeiteten bis zu 35 Menschen im Büro Grüber --- Werner Sylten - Hans Meiser - Hermann Maas - August Wiegand - Johannes Zwanzger --- (Das katholische Gegenstück zum Büro Grüber leitete Gertrud Luckner im Auftrag der Caritas) --- Außenstellen (sogenannte Vertrauensstellen) waren in 20 versch. Städten des Deutschen Reiches eingerichtet --- im Dezember 1940 geschlossen --- Nach 1945 eröffnete Grüber wieder sein Büro, jetzt um den Überlebenden der Schoah, den heimkehrenden Deportierten, den in die Öffentlichkeit zurückgekehrten Untergetauchten ..zu helfen. Zunächst fand das Büro im Diakonissenkrankenhaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg sein Unterkommen. 1949 fand Grübers Büro, das mittlerweile offiziell den Namen Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte führte, geeignete Räume in der Waltraudstraße 4a in Zehlendorf, Berlin (West). Die Evangelische Hilfsstelle wird als Stiftung bis heute fortgeführt und ist tätig für den Personenkreis der ehemals unmittelbar betroffenen NS-Verfolgten, deren Nachkommen oder Angehörige, ganz unabhängig davon, wo sie derzeit wohnen. Sie ist heute am Teltower Damm 124 in Berlin-Zehlendorf angesiedelt, link: http://www.evhi.de/

Fritz Hoffmann, Pfarrer aus Wegenstedt, seit 12.9.1941, entlassen am 12.3.1942

https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Kaiser_(Pfarrer) Walter Corneille Josef Kaiser (1884-1967) am 30.5.1941 ins KZ Dachau, Pfarrerblock

Bernhard Kreuzberger, Pfarrer aus Frankfurt/Main, Häftlingsnummer 37.244

https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Niem%C3%B6ller Emil Gustav Friedrich Martin Niemöller (1892-1984) ... 1917 war er 1. Offizier auf U 151 --- 1920 diente er als Bataillonsführer in einem Freikorps (III. Bataillon der Akademischen Wehr Münster) --- Studium der Evangelischen Theologie in Münster (1919–1923) --- Nachdem der Arierparagraph eingeführt u. in mehreren evangelischen Landeskirchen erste oppositionelle Pfarrerbruderschaften gegründet worden waren, rief Niemöller Sept. 1933 als Reaktion auf die Entfernung von „Nichtariern“ aus Kirchenämtern zur Gründung eines reichsweiten Pfarrernotbundes auf; dem Bund traten etwa ein Drittel der Pfarrer bei. Seine primären Aufgaben bestanden aus dem Protest gegen diese Maßnahmen sowie der Organisation von Hilfe für die Betroffenen --- Der Pfarrernotbund u. andere Gruppen bildeten die Vorläufer der Bekennenden Kirche --- Niemöller – immer noch Nationalsozialist – scheute sich nicht, Unrecht zu benennen u. die staatliche Kirchenpolitik zu attackieren. So wandte er sich zusammen mit Hunderten anderen Pfarrern gegen verbale Angriffe Alfred Rosenbergs, des Chefideologen der Nationalsozialisten, was 1935 zu einer 1. Verhaftung führte --- 1938 ins KZ Sachsenhausen gebracht, als „persönlicher Gefangener“ Hitlers --- Bei Kriegsausbruch 1939 richtete Niemöller ein Gesuch an Hitler, wieder wie im 1. Weltkrieg als U-Boot-Kommandant Dienst tun zu dürfen, was Hitler ablehnte. Niemöller rechtfertigte seine Freiwilligenmeldung kurz nach dem Krieg damit, dass sein Widerstand gegen den NS in erster Linie religionstheoretisch motiviert gewesen sei; zum lutherischen Ethos habe es aber auch gehört, für sein Vaterland zu kämpfen. 1941 wurde er ins KL Dachau verlegt --- Als Sonderhäftling wurde er allerdings nicht wie die meisten Geistlichen im Pfarrerblock, sondern im „Ehrenbunker“, einem abgegrenzten Sonderbereich im Arrestblock, gefangen gehalten. Dort hatte er Kontakt zu 3 ebenfalls prominenten katholischen Priestern, Johannes Neuhäusler, Karl Kunkel u. Michael Höck, die wie die anderen Dachauer Sonderhäftlinge etliche Vergünstigungen genossen: Ihre Verpflegung war erheblich besser, die Türen ihrer Zellen waren nicht verschlossen, so dass sie sich jederzeit besuchen konnten, u. von Zeit zu Zeit durften sie auch ins Freie gehen, um frische Luft zu schöpfen --- Nach dem Krieg kolportierten Niemöller u.a. das Gerücht, der ebenfalls im KZ Dachau inhaftierte Hitler-Attentäter Georg Elser sei SS-Mitglied gewesen --- 1945 wurde Niemöller während eines Transportes nach Südtirol zunächst von deutschen – unter der Führung von Hauptmann von Alvensleben –, dann von US-Soldaten befreit (siehe Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol) ---
Niemöller verurteilte, unter anderem in Briefen an General Clay, auch rechtswidriges Vorgehen der alliierten Besatzungsmächte. Den nach Protesten in der US-Bevölkerung u. Politik ad acta gelegten ursprünglichen Morgenthau-Plan bezeichnete er als „das Vorhaben, das deutsche Volk bis zu seinen Wurzeln auszurotten“, ferner Praktiken des Nürnberger Gerichtshofes als „schwere Verdunkelung des öffentliches Gewissens“ --- Auch die Flächenbombardements gegen die deutsche Zivilbevölkerung u. Vertreibungen im Osten verurteilte Niemöller entschieden --- manche durch die Besatzungsbehörden zu verantwortende Zustände u. Maßnahmen seien „selbst unter dem Naziregime niemals gewesen“ --- 1947 zum Kirchenpräsidenten berufen. Das Amt bekleidete er bis 1965 ---

von Dissident Do Okt 06, 2016 6:42 pm

Wolfgang Niederstraßer (1907–1981), Pfarrer aus Warmensteinach, seit April 1945

Christian Reger (1905–1985), Pfarrer aus der Pfalz, ab 11.7.1941 Häftling in Dachau, Häftlingsnummer 26661, entlassen am 3.4.1945, ab 1967 erster Pfarrer an der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem KZ-Gelände Dachau

Christian Reyer, Pfarrer aus Stieglitz/Netzekreis, seit 1.7.1941

https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Schiefelbein Erich Schiefelbein (1909-1985) kam am 30.5.1941 als Häftling ins KZ Dachau, wo er dem Pfarrerblock zugeteilt wurde.
Als die NS-Herrschaft beseitigt war, ging er wieder in sein kirchliches Amt zurück.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Schmitz_(Pfarrer) Heinrich Schmitz (1890-1968) Am 6.12.1944 wurde er ins KZ Dachau deportiert u. erhielt dort die Häftlingsnummer 135.009. Als sich die US-amerikanischen Truppen Dachau näherten, wurde Schmitz am 26.4.1945 zusammen mit 54 weiteren Geistlichen des „Pfarrer-Blocks“ auf einen Todesmarsch in Richtung „Alpenfestung“ geschickt. Am 27.4.1945 wurden er u. die anderen Pfarrer durch die Jesuitenpatres Otto Pies u. Franz Kreis befreit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Theek Bruno Theek (1891-1990) --- Oktober 1941 wurde Theek verhaftet ... Dezember wurde er ins KZ Dachau überführt und bis zum Ende des Krieges festgehalten --- Er kehrte kurzfristig ins politische Leben zurück: als Bürgermeister von Ludwigslust im Jahr 1945.

https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Thurmann Horst Thurmann (1911-1999) ... in das KZ Dachau überstellt, wo er Anfang Mai 1941 eintraf --- Seine Verlobte fuhr während dieser Zeit ins Reichssicherheitshauptamt nach Berlin u. beschwerte sich darüber, dass den inhaftierten Pfarrern die übersandten Pakete nicht mehr ausgehändigt würden. Sie hatte zunächst Erfolg, denn der verantwortliche SS-Unterführer wurde gemaßregelt, u. die Pakete erreichten wieder ihre Adressaten. Die Pfarrer durften wieder Bibelausgaben erhalten u. die innere Ordnung ihres Tagesablaufs selbst gestalten. Außerdem erfuhr Thurmanns Verlobte noch eine ganz besondere Vergünstigung: Weil vor der Verhaftung schon das Aufgebot bestellt war, wurde die standesamtliche Trauung am 10.3.1942 in Dachau-Stadt unter Bewachung genehmigt. ... Am 11.9.1943 ist das Paar im Evangelischen Betsaal in der Dachauer Frühlingstraße im Beisein eines SS-Mannes kirchlich getraut worden. Danach durften sie sogar noch ein paar Wochen zusammen verbringen --- Seinen Ruhestand verbrachte Thurmann in Wuppertal-Elberfeld.

Johannes Wagner, Pfarrer aus Chemnitz, seit 12.9.1941

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Walter Kurt Walter (1892-1963) 1937 kam es zur 3-monatigen Inhaftierung, im Juli 1942 schließlich nach erneuter 3-monatiger Haft in Danzig zur Internierung im Pfarrerblock (KZ Dachau) bei München. --- Entlassen wurde er aus dem KZ Dachau am 3.4.1945 --- Bis 1958 war er Krankenhauspfarrer zu Stuttgart.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Wilm Julius Ewald Ernst Wilm (1901-1989) --- am 23.1.1942 verhaftet. Zunächst blieb er im Bielefelder Polizeigefängnis inhaftiert, wurde dann jedoch am 23.5.1942 ins KZ Dachau verlegt --- Am 2.1.1945 wurde er aus dem KL Dachau entlassen --- wurde am 28.1.1945 zur Wehrmacht einberufen, wo er am 27.4.1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet --- Sept. 1945 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück --- Im Jahr 1970 wurde er mit der Seelsorge der deutschen Kriegsverurteilten, die sich noch in Breda u. in Gaeta befanden, beauftragt. 1972 wurde der Besuchsantrag bei Rudolf Heß im Gefängnis in Berlin-Spandau nicht genehmigt. Auch der Zugang zu Erich Koch in Barczewo blieb ihm verwehrt

Klaas Tjarks Wiltfang (1889−1948), Pfarrer aus Rysum bei Norden, seit 7.2.1941, überstellt nach Hannover im April 1941, von dort entlassen wegen Haftunfähigkeit infolge eines Schlaganfalls

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Zippel Friedrich (Karl) Zippel (1887-1960) ... Am 8.4.1941 wurde er von der Gestapo verhaftet u. ins Gestapo-Gefängnis von Erfurt eingeliefert. Von dort gelangte er am 13.6.1941 ins KZ Dachau und erhielt die Häftlingsnummer 26258. Nach der Befreiung aus dem KZ Dachau im April 1945 kehrte er in seine Pfarrstelle zurück

von Dissident Do Okt 06, 2016 7:57 pm

Katholische Pfarrer und Priester

https://de.wikipedia.org/wiki/Korbinian_Aigner Korbinian Aigner (1885-1966) ... Am 7.5.1940 wurde er zu 7 Monaten Haft verurteilt u. ins Gefängnis Stadelheim gebracht --- am 23.6.1941 aus der Haft entlassen und ins KZ Dachau deportiert. Von dort kam Aigner am 12.9. als Häftling Nr. 32.779 ins KL Sachsenhausen --- Am 3.10.1941 wurde er als Häftling Nr. 27.788 nach Dachau verlegt und dort im Priesterblock untergebracht. In Dachau leistete er seine Zwangsarbeit hauptsächlich in der Landwirtschaft. Zwischen 2 Baracken pflanzte er Apfelbäume, u. es gelang ihm sogar die Züchtung der neuen Sorten KZ-1, KZ-2, KZ-3 u. KZ-4. --- In der Nacht vom 26. auf den 27.4.1945 musste Aigner zusammen mit ungefähr 10.000 Häftlingen einen Marsch nach Südtirol antreten. Dabei konnte er am 28.4. in Aufkirchen am Starnberger See fliehen u. sich im dortigen Kloster verstecken

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Albinger Josef Albinger (1911-1995) am 8.11.1941 seine Verhaftung. Bis zum 5.2.1942 war er aufgrund eines Schutzhaftbefehls im Frankfurter Gestapo-Gefängnis inhaftiert. Ab diesem Datum war er bis zum 4.4.1945 Häftling im KZ Dachau. Nach Ende des 2. Weltkriegs war er unter anderem Domkaplan und anschließend von 1950-1982 Pfarrer und Dekan von Poppenhausen (Wasserkuppe). Sein Nachlass befindet sich im Diözesanarchiv Fulda. Aus aufgezeichneten Gesprächen mit ihm hat Günter Sagan eine Tondokumentation über das Leben im KZ Dachau erstellt, zu der es auch zusätzliche Unterrichtsmaterialien für Lehrer gibt.

Leopold Arthofer, Pfarrer, Autor von Priester in Dachau u. Zuchthaus https://doedr.forumieren.net/t96p25-kl-dachau#1951 --- aus dem Bericht von ihm Als Priester im KZ geht klar hervor, daß es in Dachau weder Vergasungsanlagen noch .. eine Vergasung gegeben hat.
http://www.selige-kzdachau.de/start/geistliche/liste .. Diözese Linz, *1899, KZ Dachau 28.4.1941- 4.4.1945 entlassen, Verhaftungsgrund: Verdacht monarchistischer Gesinnung, Predigten gegen nationalsozialistische Weltanschauung

https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Averberg Theodor Averberg (1878-1973) ... Nach 2-monatigem Gefängnisaufenthalt begann am 30.7.1943 seine Haft im KZ Dachau. Dort erhielt Pater Averberg die Häftlingsnummer 50.046 --- http://www.selige-kzdachau.de/start/geistliche/liste .. Steyler Missionar (SVD), Diözese Münster, 30.7.1943-26.4.1945, befreit, Evakuierungsmarsch, Verhaftungsgrund: Predigten gegen das Neuheidentum

Heinrich Becker, Pfarrer i. R., Diözese Paderborn, *1882, Dachau 16.1.1942-26.4.1945, befreit auf Evakuierungsmarsch, Verhaftungsgrund: Entfernte Hakenkreuzfahne von der Kirche http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-b

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Beran Josef Kardinal Beran (1888-1969) Nach dem Attentat auf Heydrich wurde er Juni 1942 als Geisel verhaftet, zunächst im Prager Gefängnis Pankrác, u. danach in den KZ Theresienstadt u. Dachau inhaftiert. Nach Kriegsende kehrte er an das Prager Priesterseminar zurück --- 1946 zum Erzbischof von Prag --- später Exil in Rom .. http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-b .. Dachau 4.9.1942-29.4.1945, befreit, Verhaftungsgrund: Gefahr des Verkehrs mit chauvinistischen u. reichsfeindlichen Kreisen

https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Bernard_(Priester) Jean Bernard (1907-1994) inhaftiert Mai 1941, 5.8.1942 entlassen

https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Bornefeld Anton Bornefeld (1898-1980) Am 6.2.1943 begann seine Lagerhaft im KZ Dachau, Häftlingsnummer 63.120 --- zunächst dem Arbeitskommando „Gemüsebau“ auf der Plantage zugeteilt, erhielt er ab Oktober 1943 .. eine leichtere Tätigkeit in der Häftlingskleiderkammer. Wegen seiner Tätigkeit in der Kleiderkammer musste er nicht am Todesmarsch teilnehmen. Am 29.4.1945 wurde er mit den anderen im KZ Dachau zurückgebliebenen Überlebenden von US-Truppen befreit. Da den ehemaligen Häftlingen noch ihre Zivilkleidung zurückgegeben wurde, blieb Bornefeld noch in seinem vormaligen Arbeitskommando tätig u. wurde von den Amerikanern am 29.5.1945 aus dem Lager entlassen

Hans Brantzen (1912-1979) 17.9.1941–28.3.1945 KZ Dachau, Häftlingsnummer 28.603 Block 26/2

Theo Brasse (1903-1987)Kaplan, Diözese Aachen, seit 16.8.1941, entlassen 16.9.1943

Wilhelm Braun, Häftlingsnummer 15.332, 11.12.1935 bis (?), 2. Inhaftierung 16.8.1940; 1941 Transport ins KZ Buchenwald, weiteres Schicksal unbekannt
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-b .. *1913, KZ Dachau 17.12.1935- 26.9.1939, nach Aufenthalt in KZ Buchenwald u. Mauthausen wieder KZ Dachau 15.8.1940- 12.7.1941, danach wieder KZ Buchenwald, dort gestorben am 29.8.1942, (Quelle: Seeger, der Dachau-Altar, S 14)

Johannes Burkhart, Häftlingsnummer 29.758, 2.2.1942 bis 29.4.1945; --- http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-b .. Pfarrer, Bistum Augsburg, (1904-1985), Dachau 18.4.1942-29.4.1945, befreit, Verhaftungsgrund: Predigten

Franz Clément, Priester aus Luxemburg

Leo de Connick, belgischer Professor in Löwen † 1953

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Dabeck Franz Dabeck (1900-1984) am 25.9.1942 ins KL Dachau, Häftlingsnummer 37.036 --- Januar 1943 wurde im KZ Dachau wegen der anhaltenden Typhusepidemie eine Quarantäne verhängt, sodaß die Häftlinge in dieser Zeit nicht zur Arbeit außerhalb ihrer jeweiligen Blocks ausrücken mussten --- Während seiner Lagerhaft war Pater Dabeck in versch. Arbeitskommandos, unter anderem in der zentral vom KZ Dachau aus geleiteten Besoldungsstelle der SS zur Arbeit eingesetzt --- am 27.3.1945 mit einer Anzahl weiterer Priesterhäftlinge aus dem KZ Dachau entlassen
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-d .. Verhaftungsgrund: staatsfeindliches Verhalten

Alfons Duschak, Priester des Bistums Meißen
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-d .. *27.4.1905, KZ Dachau 2.8.1941-28.3.1945, entlassen, Verhaftungsgrund: Jugendseelsorge

Gottfried Engels, (1888-1961) Priester des Bistums Münster, Häftlingsnummer 22.638, seit 14.12.1940, überstellt im Mai 1942 an das Sondergericht Oldenburg zur Verurteilung u. 2-jährigen Haft im Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel; † 28. Mai 1961 in Kapellen/Rheinland
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-e .. *20.4.1888, KZ Dachau 14.12.1940-17.5.1942, überstellt

Heinrich Fresenborg, Priester des Bistums Münster, Häftlingsnummer 28.742, seit 28.11.1941, entlassen April 1945; - - - † 1986 in Goldenstedt
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-f .. *1900, KZ Dachau 28.11.1941-28.3.1945, entlassen, Verhaftungsgrund: Predigt gegen die Sterilisation

https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Friedrichs Reinhold Friedrichs (1886-1964) Am 8.3.1941 wurde er von der Gestapo verhaftet u. kam ins KZ Sachsenhausen. Am 12.9.1941 wurde er ins KZ Dachau überstellt, wo er bis zur Befreiung am 5.4.1945 verbrachte. Häftlingsnummer 27.182 (Sachsenhausen oder Dachau?)
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-f Geistlicher, Religionslehrer, Diözese Münster, Dachau 12.9.1941- 5.4.1945, entlassen, Verhaftungsgrund: volksmissionarische Tätigkeit trotz Versetzung in den Ruhestand

Alkuin Hubert Gassmann, Franziskaner (OFM), Häftlingsnummer 38.595, seit 6.11.1942, entlassen 5.4.1945

Peter van Gestel, Niederländer, Rektor, nach 1946 Generalassistent von P. General Jean Baptiste Janssens
https://doedr.forumieren.net/t111p50-dachau-haftlinge#2269 Gestel, Peter van, Jesuit, Roermond, *10.7.1897, KZ Dachau 27.3.1942-29.4.1945, entlassen, Verhaftungsgrund: Verbreitung bischöflicher Schreiben u. Predigten

Suitbert Gilz, Priester des Bistums Aachen, Kaplan in Mönchengladbach, seit 16. Juni 1941
https://doedr.forumieren.net/t111p50-dachau-haftlinge#2269 .. Kaplan, .. *14.1.1904, Dachau 6.6.1941, gestorben am 19.1.1943 im KZ Dachau

https://de.wikipedia.org/wiki/Aloysius_Paul_Grafenberger Aloysius Paul Grafenberger (1901-1966) am 8.10.1942 ins KZ Dachau gebracht, Häftlingsnummer 37.243, KZ Dachau bis zum 5.4.1945
https://doedr.forumieren.net/t111p50-dachau-haftlinge#2269 .. Diözese Mainz, *1.9.1901, KZ Dachau 9.10.1942-5.4.1945, entlassen, Verhaftungsgrund: Verlesen des „Mölders-Briefes“

Kurt Habich, Priester des Erzbistums Freiburg, Block 26, entlassen am 5.4.1945, Pfarrer in St. Barbara, Freiburg-Littenweiler
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-h .. *31.1.1912, KZ Dachau 7.8.1942-28.3.1945, entlassen, Verhaftungsgrund: Jugendseelsorge

von Dissident Fr Okt 07, 2016 8:44 am

Josef Helmus, Priester des Bistums Münster, Häftlingsnummer 41.408, seit Dezember 1942, entlassen 5.4.1945; † 11.11.1966
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-h .. *19.4.1886, KZ Dachau 18.12.1942-5.4.1945, entlassen

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Hemmer Friedrich Hemmer (1903-1993) Von 8.10.1941 bis 11.2.1942 war er im KZ Dachau im Priesterblock 26 inhaftiert. 1964 wurde er Pfarrer in Eiersheim --- Die Stadt Külsheim hat ihn 1989 zum Ehrenbürger ernannt.
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-h .. Diözese Freiburg, *13.7.1903, KZ Dachau 10.10.1941-10.2.1942, entlassen

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Henkes Richard Henkes (1900-1945) am 10.7.1943 ins KZ Dachau gebracht --- teilte seine Lebensmittelpakete mit vielen anderen --- Ab Frühjahr 1944 arbeitete er als Kantinenwirt auf Block 17 --- Gegen Ende des Krieges brach in Dachau die 2. große Typhusepidemie aus. Noch ehe am 11.2.1945 beim Lagergottesdienst Freiwillige unter den deutschen Priestern für die Pflege gesucht wurden, hatte sich Henkes im Wissen um die eigene tödliche Bedrohung bei den Typhuskranken von Block 17 einschließen lassen, um sich um diese zu kümmern. Nach wenigen Wochen infizierte er sich und innerhalb von 5 Tagen raffte ihn der Tod dahin --- http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-h .. am 22.2.1945 gestorben im KZ Dachau an Flecktyphus, angesteckt bei freiwilliger Pflege Kranker, Verhaftungsgrund: Predigten ..

Heinrich Hennen, Priester des Bistums Münster, Häftlingsnummer 29.133, KL Dachau seit 30.1,1942, entlassen 5.4.1945; --- † 1967
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-h .. *13.1.1907, KZ Dachau 30.1.1942-5.4.1945, entlassen, Verhaftungsgrund: Predigt über Literatur

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Sales_He%C3%9F Franz Sales Heß, gebürtig Johann Sigmund Heß (1899-1989) am 31.5.1941 verhaftet. Nach U-Haft in den Priesterblock des KZ Dachau. Nach fast 4-jähriger Haft am 28.3.1945 entlassen.
Über seine Erfahrungen im Lager schrieb er nach seiner Freilassung das Buch "KZ Dachau – Eine Welt ohne Gott"

https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_H%C3%B6ck Michael Höck (1903-1996) Mai 1941 verhaftet --- Über das KL Oranienburg wird er am 11.7.1941 nach Dachau verlegt. Bis zum 5.4.1945 ist er dort als Sonderhäftling interniert --- 1971-1977 ist er Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-h .. Direktor der kath. Presse, Diözese München, *20.9.1903, KZ Dachau (Ehrenbunker) 11.7.1941-5.4.1945 entlassen, Verhaftungsgrund: kath. Pressetätigkeit

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_H%C3%BCrfeld Bernhard Hürfeld (1891-1966) Am 16.9.1942 verhaftet u. im Februar 1943 ins KZ Dachau --- Häftling Nr. 63.178 im Pfarrerblock -- Nach der Befreiung des Lagers, die Hürfeld auf einem Hungermarsch in Richtung Süden erreichte, kehrte er nach Lüdinghausen zurück
http://www.selige-kzdachau.de/geistliche-im-kz-dachau-namen-h Diözese Münster, *5.4.1891, KZ Dachau 6.2.1944-26.4.1945, befreit auf Evakuierungsmarsch, Verhaftungsgrund: unheilvoller Einfluss auf die Jugenderziehung

https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Jansen Nikolaus Josef Jansen (1880-1965) am 26.12. 1941 im KZ Dachau inhaftiert (Häftlingsnummer 28.962). Bis 1944 war er einer der sogenannten „Ehrenhäftlinge“ im Pfarrerblock, abgetrennt im Block 26, dem sogenannten "Bunker". --- 1944 musste er seinen Zellenplatz an Corbinian Hofmeister, Abt von Metten, übergeben u. wurde in den Pfarrerblock verlegt. Er kam am 21.51945 frei --- 1946 von Papst Pius XII. zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt

https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Just Konrad Just, Taufname Josef Just (1902-1964) -- am 25.7.1938 ins KZ Dachau --- Vom 27.9.1939 bis 6.12.1940 befand er sich im KZ Buchenwald -- Am 7.12.1940 nach Dachau zurück und es gelang ihm, anlässlich der Lagerräumung, bei einem der sogenannten „Todesmärsche“, am 30.4.1945 zu entfliehen --- Seine Haftaufzeichnungen ließ das Zisterzienserstift Wilhering unter dem Titel „Meine Erlebnisse in den KZ-Lagern Dachau und Buchenwald“, posthum publizieren

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Kagerer Hermann Kagerer (1896-1984) Am 20.7.1938 kam er ins Polizeigefängnis in Linz und 5 Tage später ins KZ Dachau verlegt --- am 9.5.1939 als erster Priester ins KZ Mauthausen überstellt, wo er im Steinbruch arbeiten musste. Anschließend reparierte er Gartengeräte u. wurde zuletzt in der Effektenkammer eingesetzt. Am 15.11.1940 wurde er überraschend auf Intervention von Hermann Göring persönlich aus dem KZ entlassen. Ein gemeinsamer Freund, ein Gendarm, dem Kagerer beigestanden hatte, als dieser als Illegaler hätte entlassen werden sollen, hatte bei Göring vorgesprochen u. seine Freilassung erwirkt. Kagerer erhielt Gauverbot u. ging nach Wien in das Kloster der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in der Kaiserstraße --- 2015 veröffentlichte sein Neffe Josef Kagerer ein Buch über sein Leben

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Kentenich Josef Kentenich (1885-1968) Am 13.3.1942 wurde er ins KZ Dachau überstellt, wo er bis zum 6.4.1945 inhaftiert war --- Am 16.11.1945 begann er seine Auslandsreisen in die Schweiz, nach Italien, Lateinamerika, Südafrika u. die USA

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Ketzlick Bernhard Ketzlick (1907-1951) nahm in seiner ablehnenden Haltung zum NS kein Blatt vor den Mund. Wegen seiner kritischen Predigten geriet Ketzlick Ende Juli 1941 im Zuge des Klostersturms ins Visier der Gestapo. Er wurde verhaftet; die Räumlichkeiten der Kommunität wurden durchsucht. Die Geheime Staatspolizei fand nichts. Durch die kurz vorher erfolgte Beschlagnahme des Hiltruper Mutterhauses vorgewarnt, hatte Ketzlick sämtliche „Verdachtsgegenstände“ wie Predigthefte, Filme, Kamera, Fotografien, Jugendbücher u. Liederhefte ausgeräumt. Nach Gefängnisaufenthalten und Verhören kam er im Januar 1942 ins KL Dachau ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Klostersturm Unter Klostersturm versteht man die planmäßige Aufhebung von Klöstern durch die weltliche Macht aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen. Einen Klostersturm gab es zum Beispiel in der französischen Revolution, in der Säkularisation des frühen 19. Jahrhunderts, im Kulturkampf des späten 19. Jahrhunderts.
In der Zeit des Nationalsozialismus beschlagnahmten staatliche Stellen sowie die NSDAP weit über 200 Klöster. --- aufgrund eines Geheimerlasses des NSDAP-Reichsleiters Martin Bormann vom 13.1.1941. Bereits seit Beginn des 2. Weltkriegs betrieben die SS unter Himmler u. die Wehrmacht - zunächst in den 'angeschlossenen', annektierten und militärisch besetzten Nachbarländern Deutschlands - eigene Beschlagnahmen von Einrichtungen u. Gebäuden. Während die Wehrmacht die beschlagnahmten Klöster u. Einrichtungen vorwiegend als Lazarette, Erholungsheime, Schulungseinrichtungen für Soldaten nutzte, beanspruchte die SS diese vor allem als Erstunterkünfte für 'Volksdeutsche', die unter der Devise Heim ins Reich durch die Volksdeutsche Mittelstelle der SS nach Deutschland umgesiedelt werden sollten.
Anfangs wurden auch evangelische u. nicht kirchliche Sozialeinrichtungen (u. a. Psychiatrische Kliniken, Pflegeheime für Behinderte) beschlagnahmt u. zwangsgeräumt. Später verschob sich das Gleichgewicht zuungunsten der katholischen Klöster u. Einrichtungen. Die bisherigen Bewohner wurden meist nicht nur aus ihren Unterkünften, von ihren Arbeitsplätzen u. Wirkungsstätten vertrieben, sondern häufig erhielten die Ordensleute zusätzlich ein Aufenthaltsverbot in der örtlichen Umgebung ihrer Ordenshäuser. Ordensangehörige, die sich den Zwangsmaßnahmen widersetzten, wurden beschuldigt, Straftaten begangen zu haben u. von der Gestapo in Schutzhaft genommen. - - -
Die katholischen Bischöfe Deutschlands verfassten mehrere Hirtenbriefe u. erhoben öffentlich Einspruch. Hitler verbot am 30.7.1941 weitere Beschlagnahmen, da diese Aktion bei der kirchlich gebundenen Bevölkerung große Unruhe ausgelöst hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Engelbert_Rehling --- Das Kloster sollte ... den Obdachlosen des ersten großen Luftangriffs auf Aachen vom 10. Juli 1941 als Unterkunft zur Verfügung gestellt werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Kiesel Emil Kiesel (1910-1990) am 16.10.1940 verhaftet --- Bis zum 9.12. im Gefängnis in Pforzheim, danach im Pfarrerblock des KL Dachau bis zu dessen Befreiung. Seine Häftlingsnummer war 22838 ---

Johannes Klumpe, Priester, Dachau-Häftlingsnummer 28.961, seit 25.12.1941, entlassen 6.4.1945; --- † 1970

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Knichel Josef Knichel (1889-1955) Seit dem 7.8.1943 saß er im Aachener Gefängnis --- Bei einem Fliegerangriff wurde das Gefängnis stark zerstört. Dabei kamen nicht nur viele der Häftlinge ums Leben, sondern auch die Akten verbrannten. Infolgedessen kam Knichel mit dem Leben davon u. wurde am 27.5.1944 ins KZ Dachau verlegt, wo er am 5.6. als Häftling Nr. 69.815 in Block 26/3, dem sogenannten Pfarrerblock, eintraf. Von hier wie auch aus Aachen gelangten Briefe u. Kassiber an seine Familie, in denen Knichel seine Situation schilderte. Nach der Befreiung durch die Amerikaner am 29.4.1945 wurden Knichel u. seine Leidensgenossen am 26.5. (aus der Quarantäne) entlassen.

Heinrich Kötter, Priester, Häftlingsnummer 28.828, seit 20.11.1941, entlassen 6.4.1945; --- † 1973

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Kohler Otto Johannes Wilhelm Kohler (1909-1984) Nachdem er einem geflohenen Juden Unterschlupf gewährt hatte, wurde er am 5.4.1944 inhaftiert. Am 27.8.1944 Überstellung ins KZ Dachau. Bei dessen Auflösung musste auch er zu einem der berüchtigten Todesmärsche antreten, in dessen Verlauf er jedoch am 26.4.1945 fliehen konnte

https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Koz%C5%82owiecki Adam Kardinal Kozłowiecki (1911-2007) Bis Februar 1940 war er im Gefängnis in Wiśnicz inhaftiert, dann ins KZ Auschwitz --- Juni 1940 ins KL Dachau -- Er verblieb im dortigen Pfarrerblock bis zum Ende des 2. Weltkrieges --- 1959 Erzbischof von Lusaka

Anton Krähenheide, Häftlingsnummer 35.599, seit 2.9.1942, entlassen 6.4.1945; --- † 1974

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kunkel Karl Kunkel (1913-2012) Am 15.7.1944 wurde Kunkel verhaftet und im KL Ravensbrück als „Sonderhäftling“ inhaftiert. Als die Front näherrückte, wurde er am 23.2.1945 ins KZ Dachau verlegt... nicht wie die anderen Priester im Pfarrerblock des Häftlingslagers, sondern in der Abteilung für geistliche Sonderhäftlinge des Lagergefängnisses (Bunker) --- Am 24.4. 1945 wurde er mit den anderen Sonderhäftlingen von einem SS-Sonderkommando aus dem KZ Dachau abgeholt u. auf Umwegen in das Hochpustertal in Südtirol gebracht --- leistete er als einer der wenigen noch lebenden ehemaligen KZ-Häftlinge wichtige Aufgaben als Zeitzeuge.

Anton Kutej, zunächst nach Dachau, dann ins KZ Mauthausen (Häftling Nr. 2863) u. schließlich am 7.12.1940 wieder nach Dachau

Alois Langhans, Stadtkaplan in Kaaden / Eger, KZ-Häftling von Dezember 1940 bis April 1945; - - - † 1985

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Leisner Karl Leisner (1915-1945) kam ins KZ Sachsenhausen. Am 14.12.1940 ins KL Dachau, Häftlingsnummer 22.356 --- Als das Lager befreit wurde, war er so krank, dass er ins Tuberkulose-Sanatorium Planegg bei München eingeliefert wurde. Am 12.8.1945 verstarb er an den Folgen seiner Krankheit

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Maria_Lenz Johannes Maria Lenz, Taufname Johannes Nepomuk (1902-1985) am 9.8.1940 ins KZ-Dachau, wo er sich außer einem Zwischenaufenthalt in den KZ Mauthausen u. Gusen I. bis zur Befreiung am 29.4.1945 im Pfarrerblock befand --- ließ ihm Papst Pius XII. 1945 die Bitte zukommen, seine Erlebnisse in Buchform zu dokumentieren --- 1956, als das Buch unter dem Namen „Christus in Dachau“ erstmals erschien --- Lenz reiste viel zur Vorstellung seines Buches u. zu Vorträgen über die KZ-Haft, auch bis in die USA. --- sein Buch gilt konfessions- u. parteiübergreifend als Standardwerk zum Thema

https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Mertens Matthias Mertens (1906-1970) am 17.4.1942 ins KZ Dachau, Häftlingsnummer 29.753 --- Da die US-Truppen anrückten, wurde Mertens am 9.4.1945 aus dem KZ Dachau entlassen

Josef Meyer, Priester des Bistums Münster, Häftlingsnummer 30.219, seit Pfingsten 1942, entlassen Gründonnerstag 1945 --- † 1974

Wilhelm Meyer, Priester des Bistums Münster, Häftlingsnummer 26.204, seit 6.6.1941, entlassen 29.3.1945 - - - † 1999

https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Muhler Emil Joseph Muhler (1892-1963) Als Mitglied der Bayerischen Volkspartei saß er von 1930 bis zur NS „Machtergreifung“ im Münchner Stadtrat --- Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20.7.1944 wurde Muhler im Pfarrerblock des KZ Dachau inhaftiert --- er konnte Ende April 1945 auf einem der Todesmärsche fliehen --- 1947-1963 war Muhler Mitglied des Bayerischen Senats Ab 1953 war Muhler erster Stadtpfarrer in der neu errichteten Kirche St. Andreas

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Neuh%C3%A4usler Johannes Neuhäusler (1888-1973) Faulhabers ernannte ihn unmittelbar nach der „Machtergreifung“ zum kirchenpolitischen Referenten des Erzbistums mit dem brisanten Auftrag, ein sorgfältiges Dossier über die Übergriffe des Nazi-Regimes auf die katholische Kirche zu erstellen u. gegen diese diplomatisch zu intervenieren --- Um eine Eskalation der Konfrontation zum NS-Regime zu vermeiden, musste Neuhäusler auch innerkirchliche Kritiker zur Zurückhaltung ermahnen u. ließ z.B. eine Denkschrift des katholischen Priesters Emil Muhler verschwinden. August 1940 erreichte er durch Verhandlungen mit der Gestapo, dass der Jesuitenpater Rupert Mayer nach 7 Monaten Einzelhaft im KZ Sachsenhausen in das Benediktinerkloster Ettal zur „Konfinierung“ verlegt wurde ---
Um die Bitte Papst Pius XI. („Schicken Sie uns verlässliche Berichte“) erfüllen zu können, bediente sich Neuhäusler „mutiger Briefträger“, in erster Linie Rechtsanwalt Josef Müller, der sogenannte „Ochsensepp“, den späteren ersten Vorsitzenden der CSU, der alle geheimen Berichte Neuhäuslers nach Rom brachte --- am 24.5.1941 die Überstellung ins KZ Sachsenhausen, am 10.7.1941 ins KZ Dachau --- Am 24.4.1945 ... per Autobus nach Südtirol ... Befreiung ... durch Wehrmacht bzw. US-Truppen --- Am 22.5.1945 konnte er, der von den Amerikanern nach Rom gebracht wurde, ... tags darauf Papst Pius XII. persönlich Bericht erstatten ---nach seiner Befreiung begann Neuhäusler mit der Niederschrift seines Hauptwerkes Kreuz und Hakenkreuz --- Im Dachau-Hauptprozess sagte Neuhäusler als Zeuge aus --- 1968-1972 war er Regionalbischof
https://doedr.forumieren.net/t96p25-kl-dachau#1951.. brachte auch die DWZ (Hannover, Nr. 25 vom 18. Juni 1960) folgenden Bericht: "Im KZ Dacbau gab es keine Gaskammern. Weihbischof Neuhäusler stellt Dachau-Lügen richtig.
Kürzlich hielt der Münchner Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler vor dem Rohbau der Sühnekapelle 'Zur Todesangst Christi' auf dem Gelände des ehem. KZ Dachau eine Pressekonferenz ab. Er, der selbst 4 Jahre als Häftling in Dachau verbrachte, erklärte, daß 1933-1945 nach Angaben des Standesamtes der Stadt Dachau von insges. 188.000 Häftlingen 20.000 verstarben. Der Internat. Suchdienst der Politisch Verfolgten in Arolson erklärt, daß in diesen 12 Jahren 29.000 Häftlinge zugrunde gegangen seien. Es sei falsch, versicherte Bischof Dr. Neuhäusler, daß in den Gaskammern von Dachau 75.000 Häftlinge umgebracht worden wären. Da in Dachau Gaskammern überhaupt n i e m a 1 s fertiggestellt wurden, konnte folgerichtig in Dachau auch niemand vergast werden. Der Münchner Weibbischof beabsichtigt ... eine Broschüre unter dem Titel Die Wahrheit über Dachau herauszubringen." ---
Inzwischen ist auch die angekündigte Broschüre des Weihbischofs unter dem Titel So war es in Dachau (Manz'sche Verlagsanstalt vormals G. Manz A. G., München) erschienen. Dr. Neuhäusler war 1941 bis 1945 KZ-Häftling Nr. 26.690 in Dachau. Er bezeugt, daß die Gaskammer zwar 1942 (!) begonnen, aber erst 1945 nach der Befreiung des KZ (also nach 4 Jahren Bauzeit!) fertiggestellt wurde. Schon die Behauptung, daß das armselige Bauwerk - primitiv aus Balken u. Ziegeln errichtet -, das man heute als "Gaskammer" bezeichnet, in nahezu 4 Jahren (1942-1945) nicht fertiggestellt werden konnte, wenn man eine Gaskammer wirklich gebraucht u. gewollt hätte, ist idiotisch.
Dr. Neuhäusler schreibt wörtlich: "Die Dachauer Gaskammer wurde n i e in Betrieb genommen. Nur Tote kamen ins Krematorium zum 'Verbrennen', kein Lebender zum 'Vergasen'." ---

von Dissident Fr Okt 07, 2016 4:57 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Neunzig Josef Neunzig (1904-1965) 18.10.1941-8.4.1944 im KZ Dachau. Dort lebte er im Pfarrerblock 26, Stube 2

Pater Berthold Niedermoser OCist, 1955 Abt von Schlierbach

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Oenning Heinrich Oenning (1904-1977) Am 22.8.1941 wurde er in den Pfarrerblock (KZ Dachau) eingeliefert (Häftlings-Nr. 26985) .. Seinem Rechtsanwalt gelang es zu erwirken, daß er am 13.1.1942 aus der Haft im KZ Dachau zum Dienst in der Wehrmacht eingezogen wurde .. April 1945 geriet er in US-Gefangenschaft, aus der er nach wenigen Wochen entlassen wurde .. 1967 zum Propst ernannt

Franz Ohnmacht, Priester des Bistums Linz, Generaldirektor der Katholischen Aktion, in Dachau 17.6.1938 - 26.9.1939 und 7.12.1940 - 16.3.1943 .. † 1954

https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Pfeil Hugo Pfeil (1885-1967) Am 15.2.1940 ins KZ Sachsenhausen, am 15.12.1940 in den Pfarrerblock im KZ-Dachau .. Erst im März 1944 wurde dem Bischöflichen Generalvikariat Pfeils Adresse mitgeteilt: „Dachau, 3k, Block 26/3 No. 22644“ .. Am 9.4.1945, 1 Tag nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, ließen man ihn eine Verzichtserklärung auf etwaige spätere Regressansprüche unterschreiben u. entließen ihn aus der Haft .. 1946 verfasste er ein bis 2012 unveröffentlichtes Manuskript: Das Leben, Leiden u. Sterben der Priester in Dachau

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Pies Otto Pies (1901-1960) Nach Konflikten mit den Nationalsozialisten wurde er 1941 im KL Dachau interniert u. bis März 1945 festgehalten .. Nach seiner KZ-Entlassung Frühjahr 1945 hielt er sich weiterhin in der Nähe von Dachau auf, um von dort tatkräftig an der Befreiung u. anschließenden Versorgung seiner weiterhin inhaftierten u. schließlich beim Anrücken der US-Armee von der SS aus dem KZ evakuierten geistlichen Mitbrüder mitzuwirken ..

https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_Piguet Gabriel Emmanuel Joseph Piguet (1887-1952) .. kam er als Angehöriger der Resistance am 20.8.1944 zuerst ins KZ Natzweiler-Struthof .. am 6.9.1944 ins KZ Dachau (Häftlingsnr. 103.001). Piguet war einer der sogen. „Ehrenhäftlinge“ im Pfarrerblock, später abgetrennt im Block 26, dem sogen. "Bunker" .. Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol

https://de.wikipedia.org/wiki/Engelbert_Rehling Engelbert Rehling (1906-1976) Geistliche wurden nur nach Genehmigung des RSHA in ein KZ eingewiesen .. am 26.12.1941 wurde er als Häftling Nr. 28.963 ins KZ Dachau eingeliefert .. am 14.1.1943 brach im KZ Dachau eine Typhusepidemie aus, der ca. 1.400 Häftlinge zum Opfer fielen .. Am 25.4.1945 wurde der Befehl zur Evakuierung des Lagers gegeben. Der Evakuierungsmarsch begann am Abend des 26.4. u. führte über Dachau ins Mühlbachtal. Hier wurde am nächsten Tag gerastet. Abends ging der Marsch weiter nach Starnberg .. Nach seiner Flucht beim Evakuierungsmarsch fand er im Jesuitenkloster Rottmannshöhe Unterkunft .. Im Gegensatz zu vielen anderen ehem. KZ-Priestern sprach er ... oft über seine Erlebnisse im KZ Dachau. „P. Rehling war für viele Leute ‚der Pater, der im KZ war‘, u. P. Rehling hat sich in der Rolle wohl gefühlt.“

Fritz Remy, Priester des Bistums Meißen, Häftlingsnr. 22.704, seit 14.4.1942, entlassen 29.1.1944 .. † 1967

Josef Reukes, Priester, Häftlingsnr. 27.833, KZ Sachsenhausen seit 9.6.1942, seit 10.10.1941, befreit auf dem -marsch April 1945 .. † 1961

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Richarz Hermann Richarz (1907-1985) Am 22.12.1942 ins KZ Dachau ..

http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Andreas_Rieser .. wg. „Schmähung des Führers und der Partei“ und wegen Hochverrates angeklagt u. verurteilt ..
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Rieser Andreas Rieser (1908-1966) am 3.8.1938 ins KZ Dachau, Häftlingsnr. 21.859 .. Am 27.9.1939 wurde er ins KZ Buchenwald verlegt, wo er die Häftlingsnr. 1977 erhielt .. Am 8.12.1940 wurde er nach Dachau zurückverlegt .. April 1942 wurde er Kommandoschreiber .. relativ einfluss-
reiche Position .. Nachdem am 12.4.1945 der seitherige Lagerdekan Georg Schelling aus dem KZ entlassen worden war, übertrug Kardinal Michael von Faulhaber diese Funktion an Rieser. Er wurde gezwungen an einem der „Evakuierungsmärsche“ aus dem KZ Dachau teilzunehmen .. Der -marsch löste sich bei Waakirchen auf, weil die SS-Wachmannschaften vor der heranrückenden US-Armee flüchteten .. 1953 wurde er zum Geistl. Rat ernannt. Als Pfarrer wird er so beschrieben, daß er durchaus im Religions-
unterricht auch einmal „grob zu den Kindern“ war, was allerdings in der damal. Zeit überall gängige Praxis war .. Christian Wallner drehte 1983 das dokumentarische Fernseh-
spiel „Der Zwiebelturm“ über sein Leben .. Dieses war nach „tatsächlichen Vorfällen gestaltet“, nahm sich allerdings in vielen Details einiges an künstl. Freiheit, die es als Quelle für Riesers Leben zweifelhaft erscheinen lassen. Im Schlusswort zum Film heißt es, daß er in seiner Heimat vergessen sei u. man keineswegs stolz auf ihn war ..

https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_von_Faulhaber Michael Kardinal von Faulhaber (1869-1952) .. 1936 kam es am Berghof (Obersalzberg) zu einem Treffen Faulhabers mit Hitler und Heß .. Zitat Faulhaber: " Ich bekomme von versch. Seiten die Anfrage, warum die Kirche nichts gegen die Judenverfolgung tue. Ich bin darüber befremdet; denn bei einer Hetze gegen die Katholiken oder gegen den Bischof hat kein Mensch gefragt, was man gegen diese Hetze tun könne." .. Im Schreiben an den amerikan. Kardinal Mundelein vom 30.3.1933 bezeichnete er die „Greuelpropaganda“ des Auslands als Auslöser dieser Judenboykotte: „Die unwahren Berichte über blutige Greueltaten in Deutschland, die in amerikan. u.a. ausländischen Zeitungen erschienen sind, u. die Angriffe gegen die neue Regierung in Deutschland wegen ihres Kampfes gegen den Kommunismus haben die deutsche Regierung veranlaßt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen u. vom 1.4. ab den Boykott gegen alle jüd. Geschäfte mit aller Strenge durchzuführen .. Die Korrespondenten der ausländ. Zeitungen haben nicht überlegt, in was für eine schwierige Lage sie die Juden in Deutschland durch ihre Berichte in den Zeitungen gebracht haben. Ich bitte Euere Eminenz, allen Einfluß aufzubieten, daß die ausländ. Zeitungen, die bisher Greueltaten berichtet haben, eine Erklärung abgeben, daß sie sich von der Haltlosigkeit ihrer früheren Behauptungen überzeugt haben.“
.. In der 1926 in Rom gegründeten Priestervereinigung „Amici Israel“ hatte Faulhaber eine führende Rolle inne. Hauptziel war die christl.-jüd. Versöhnung .. Gegen den Massenmord an Behinderten u. chronisch Kranken durch die Aktion T4 protestierte er 1940 mit einem öffentl. Brief an den Reichsjustizminister .. 1941 nahm er Stellung zum Krieg: „Für das teuere Vaterland aber wollen wir auch dieses Opfer bringen, wenn es nun notwendig geworden ist zu einem glücklichen Ausgang des Krieges u. zur Überwindung des Bolschewismus. Schrecklich ist das Bild des Bolschewismus, wie es unsere Soldaten kennen lernen. Gewaltig u. furchtbar ist das Ringen gegen diesen Weltfeind u. tiefsten Dank zollen wir unseren todesmutigen Soldaten für alles, was sie in diesem Kampf Großes leisten u. Schweres dulden.“ ..
Nach der Besetzung Münchens durch die US-Armee Ende April 1945 versuchte er in Verhandlungen, die Lebensbedingungen der Münchener Bevölkerung zu erleichtern .. Er erklärte den US-Besatzungsbehörden, eine pauschale Bestrafung aller NSDAP-Mitglieder sei nicht mit „der Demokratie“ vereinbar. Ferner warf er ihnen Propaganda gegen Deutschland vor..: „Man hat wochenlang Vertreter von US-Zeitungen u. US-Soldaten nach Dachau gebracht u. die Schreckensbilder von dort in Lichtbildern u. Filmen festgehalten, um der ganzen Welt bis zum letzten Negerdorf die Schmach u. Schande des deutschen Volkes vor Augen zu stellen. Es wären nicht weniger schreckhafte Bilder, wenn man das furchtbare Elend, das durch die Angriffe britischer u. amerikan. Flieger über München u.a. Städte kam ... in einem Lichtbild oder Film hätte zusammenfassen können, wie das in Dachau geschehen ist.“ ..
In seinen Tagebüchern 1911-1952 machte er detaillierte Aufzeichnungen von hohem historischem Wert zu seinen Besuchern u. Gesprächen. Sie sind in der Gabelsberger-Kurzschrift abgefasst u. werden seit 2014 in einem auf 12 Jahre angelegten Projekt veröffentlicht. Seit Okt. 2015 sind Tagebucheinträge der Jahrgänge 1918, 1919 u. 1933 als Digitalisat u. als Transkription online einsehbar: http://p.faulhaber-edition.de/exist/apps/faulhaber/index.html

Hans Rindermann, Priester des Bistums Aachen, Kaplan u. Rektor in Aachen-Forst .. seit 7.1.1941

https://de.wikipedia.org/wiki/Augustin_R%C3%B6sch Augustin Rösch (1893-1961) Ab 1935 bekleidete er das Amt des Provinzials der Oberdeutschen Provinz der Jesuiten .. 1941 lernte er Helmuth J. Graf v. Moltke kennen u. kam dadurch zum Kreisauer Kreis. 2 Jesuiten – Alfred Delp u. Lothar König – brachte er 1942 zu dieser Gruppe .. Nach dem Attentat des 20.7.1944 tauchte er unter, versteckte sich .. bei einer Bauernfamilie .. Nach Entdeckung durch die Gestapo wurde er am 11.1.1945 verhaftet. Der Bauer Wolfgang Meier, der ihn untergebracht hatte, wurde – ebenso wie dessen 2 Söhne u. 1 Tochter – ins KZ Dachau verschleppt. Rösch selbst kam im Berliner Zellengefängnis Lehrter Straße in Haft .. Kurz vor Erstürmung Berlins durch die Rote Armee wurde er am 25.4.1945 freigelassen. 1947-1961 Landesdirektor der Caritas in Bayern. Als Vertreter der Wohltätigkeitsorganisationen war er von der Gründung im Dez. 1947 bis zu seinem Tod Mitglied des Bayr. Senats.

Pfarrer Martin Rohrmeier, Pfarrer in Kelheim-Affecking

https://de.wikipedia.org/wiki/Leonhard_Roth_(Geistlicher) Leonhard Roth (1904-1960) Im Rahmen der Sittlichkeitsprozesse gegen Ordensangehörige u. Priester .. wurde auch er verdächtigt, strafbare homosexuelle Handlungen nach dem § 175 StGB begangen zu haben. Er flüchtete am 29.1.1937 in die Schweiz, beteuerte seine Unschuld u. wurde Juni 1937 aus dem Dominikanerorden ausgeschlossen. Das Landgericht Bonn verurteilte ihn aufgr. „sittlicher Verfehlungen“ Anfang Sept. 1937 zu 2 Jahren Haft. In Konstanz wurde er am 5.3.1941, nachdem er von Schweizer Behörden abgeschoben wurde, von deutscher Grenzpolizei festgenommen. Die 2-jährige Haftstrafe verbrachte er in der Haftanstalt Rottenburg u. wurde wenige Wochen nach der Haft am 21.5.1943 ins KZ Dachau eingewiesen, wo er die Häftlingsnr. 47.968 erhielt .. Gemeinsam mit 14 weiteren inhaftierten Geistlichen pflegte er ab Nov. 1944 freiwillig an Fleckfieber erkrankte Mithäftlinge. Nur ein weiterer Geistlicher u. er infizierten sich nicht mit Fleckfieber u. überlebten diesen Einsatz. Am 29.4.1945 erlebte er die Befreiung durch die US-Armee .. Roth betreute weiterhin die im Lager verbliebenen kranken Häftlinge u. war auch seelsorgerisch tätig. Als das ehem. KL nach der Befreiung durch die US-Armee zum Internierungslager Dachau umfunktioniert wurde, kümmerte sich Roth nach seiner Berufung seelsorgerisch um die inhaftierten SS-Männer. Er verabreichte zahlreichen zum Tode Verurteilten SS-Männern vor ihrer Hinrichtung die Sakramente .. betreute ab 1948 als Kurat Flüchtlinge u. Vertriebene, die nun im Lager untergebracht waren. Seine Tätigkeit brachte ihn Anfang der 1950er Jahre an seine physischen u. psychischen Grenzen, so daß er .. 1957 um seine Entpflichtung von der Lagerseelsorge bat ..
Derselbe? https://doedr.forumieren.net/t96p25-kl-dachau#1951 Pater Roth OP, der im Lager Dachau zuerst als Internierter u. später als Seelsorger weilte, schrieb an Pater Dr. E. j. Reichenberger (vgl. Nation Europa, Heft 2/1961, S. 65): "In Dachau wurde n i e ein Häftling vergast. Das weiß ich ganz bestimmt. Alles, was daherumgeboten wurde als Mär, ist erfunden. (So zu lesen in meinem Buch Fahrt durch besiegtes Land, Karlsruhe 1950, S. 175 f.)"

Johannes Rothe, Priester des Bistums Meißen

Heinrich Rupieper, Priester aus Marl; † 1964

Johann Nepomuk Sanda (1889–1969), tschechischer Priester, Pfarrer, Schriftsteller, Autor des Buches Lieder aus Dachau

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Schamoni Wilhelm Schamoni (1905-1991) 1939 verhaftet, wg. Wehrkraftzersetzung verurteilt. Nach Aufenthalten in Gefängnissen erfolgte Überstellung ins KZ Dachau. Am 26.4.1945, 3 Tage vor Befreiung des KZ Dachau, war er unter jenen Häftlingen, die unter SS-Bewachung auf einen Marsch in den Alpenraum geschickt wurden. Auf diesem Marsch konnte er fliehen .. 1987 wurde er vom Vatikan zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Scheipers Hermann Joseph Scheipers (1913-2016) .. kam am 28.3.1941 ins KZ Dachau, Häftlingsnr. 24.255 .. seine Zwillingsschwester .. hielt ... Kontakt zu ihrem inhaftierten Bruder aufrecht, schmuggelte Briefe, Lebensmittel u. Medikamente ins Lager .. Am 27.4.1945, 2 Tage vor Befreiung des KL Dachau durch US-Streitkräfte, gelang Scheipers auf einem Todesmarsch die Flucht .. bis 1983 Pfarrer ..

von Dissident Di Okt 11, 2016 9:18 am

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Schelling Georg Schelling (1906-1981) am 31.5.1938 ins KZ Dachau --- vom 26.9.1939 bis Anfang Dez. 1940 war er in KL Buchenwald, dann .. wieder in Dachau --- Am 12.4.1945 wurde er aus dem KZ entlassen --- leitete 1947 bis zu seinem Tod die Pfarrei Nenzing ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Laurenz_Schmedding Laurenz Hubert Schmedding (1894-1972) am 19.11.1943 ins KZ Dachau, Häftlingsnummer 58.284 --- am 10.4.1945 entlassen --- Von 1946 bis zum Ruhestand wirkte er als geistlicher Studienrat ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Schneider_(Geistlicher) Richard Schneider (1893-1987) Am 22.11.1940 ins KL Dachau, Häftlingsnummer 21.613 --- 1942 entkam er durch Zufall der ihm als einem von 300 Geistlichen zugedachten Ermordung in einem Vergasungswagen --- am 29.3.1945 entlassen --- als Ortsgeistlicher nach Schlierstadt, .. dort bis zu seiner Pensionierung 1960 tätig ---

Benno Scholze, Pfarrer von Pirna, seit 1941 im KZ Dachau; † 4. August 1968 in Dresden

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Schulte Josef Schulte (* 1942) im KL Dachau geboren?

Pater Augustin Franz Karl Schulze Hessing, Häftlingsnummer 27.835, seit 10.10.1941 KL Dachau, entlassen 27.3.1945 --- † 1975

Pater Emil Schumann, Häftlingsnummer 28.808, KZ Dachau seit 5.12.1941, befreit Mai 1945 --- gest. 1982

https://de.wikipedia.org/wiki/Gregor_Schwake Gregor Schwake (bürgerlicher Name: Theodor Schwake) (1892-1967) 2.1.1944 ins KZ Dachau, Häftlingsnummer 60.931 --- Kommando „Versuchsabteilung Natürlicher Landbau“ --- Entlassung am am 10.4.1945 --- notierte er unter dem Titel „Meine Dachauer Chronik“ die Erinnerungen an seine KZ-Gefangenschaft: Christian Frieling: Theodor Schwake (P. Gregor) OSB. In: Ders.: Priester aus dem Bistum Münster im KZ. Aschendorff Verlag, Münster 1992, S. 179–185, hier S. 41. Sein Manuskript im Archiv der Abtei Gerleve wurde von Marcel Albert unter dem Titel Mönch hinter Stacheldraht. Erinnerungen an das KZ Dachau im Jahre 2005 veröffentlicht ---

Josef Sebela, tschechischer Priester, Pfarrer, Vizebürgermeister von Prag

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Seitz Fritz Seitz (1905-1949) ab 11.6.1940 im KZ Dachau --- Zwischenaufenthalt in den KZ Mauthausen u. Gusen I. --- Befreiung am 29.4.1945 --- Speyerer Bistumszeitung Der Pilger veröffentlichte Seitz 1946 eine mehrteilige, eindrucksvolle Artikelreihe mit dem Titel Priester in Dachau

Erich Selzle, Priester, Häftlingsnummer 21.997 (nach der 2. Inhaftierung in Dachau), 27.9.1939 bis 1940, von dort Überstellung ins KZ Mauthausen; Rücküberstellung ins KZ Dachau 6.3.1941 bis zur Befreiung 1945

https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Semeliker Matthias (Mathias, Matijaš, Mate) Semeliker (1910-1986) 1943 verhaftet und bis 1945 im KZ Dachau

Alois Sindler, Priester (1893–1969), Häftlingsnummer 24.340, KL Dachau von 29.3.1941 - 29.4.1945

Johannes Sonnenschein, Priester, Häftlingsnummer 30.224, seit 1942, entlassen 1945 --- † 2003

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Stammschr%C3%B6er Hermann Stammschröer (1890-1957) Dachau-Häftlings-Nr. 27837 10.10.1941 bis Entlassung 10.4.1945

Gottlieb Stasek, tschechischer Priester, Prälat und Arbeiterführer, verlor in Dachau das rechte Auge bei Tierversuchen

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Steinbock Johann Steinbock (1909-2004) vom 26.1.1942 bis 29.4.1945 im KZ Dachau --- danach im Lager Dachau unter Aufsicht der US-Armee in Fleckfieberquarantäne bis zum 25.5.1945 --- ein Buch verfasste: Das Ende von Dachau, Ennsthaler Verlag 1995 (Reprint von 1947) ---

Josef Steinkelderer, Priester, (1871-1951) Caritas-Direktor Innsbruck

Joseph Benedikt Stoffels, luxemburgischer Priester, am 7.3.1941 verhaftet, zunächst Häftling im KZ Buchenwald, am 22.11.1940 nach Dachau überstellt, Häftlingsnummer 27.179; † 25. Mai 1942 in der Tötungsanstalt Hartheim bei Linz

Heinrich Summereder, Priester des Erzbistums Salzburg, Kooperator in der Stiftsgemeinde Mattsee, inhaftiert seit 14.12.1940; † 1943 im KZ Dachau
http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Heinrich_Summereder .. (1897-1943) Unter dem erfundenen Vorwurf der sittlichen Verfehlung wurde der stark monarchistisch geprägte geistl. Systemverweigerer am 28.10.1938 in Mattsee verhaftet. Zunächst im KZ Buchenwald-Sachsenhausen inhaftiert, wurde er Anfang 1940 ins KZ Dachau überstellt, wo er am 21.2.1943 nach Mitteilung des Lagerkommandanten an Typhus starb. Allerdings berichteten Zeitzeugen, daß er am Hungertod starb, dem körperliche Misshandlungen vorangegangen waren.

Ottokar Švec, tschechischer Priester, Domherr des St. Vitus-Dom („Katedrála svatého Víta“) in Prag

https://de.wikipedia.org/wiki/Alois_Theissen Alois Augustinus Remigius Theissen (1899-1961) am 20.6.1941 ins KZ Dachau -- am 10.4.1945 entlassen

Josef Theulings, holländischer Priester, Monsignore, Theologieprofessor

Emil Thoma, Pfarrer aus Eppingen, seit 10. September 1941, bis ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Ulitzka Carl Ulitzka (1873-1953) 1920-1933 Zentrumsabgeordneter im Reichstag --- 1939 wurde er wegen seines Eintretens für den Gebrauch der polnischen Sprache aus Schlesien ausgewiesen u. wurde Krankenhausseelsorger im St. Antonius-Hospital in Berlin. Im Rahmen der Aktion Gitter wurde er am 28.10.1944 verhaftet u. am 21.11.1944 ins KZ Dachau verbracht. Nach der Befreiung aus Dachau im März(?)1945 ging er nach Ratibor zurück, wo er am 5.8.1945 ankam, dieses aber am 12.8.1945 fluchtartig wieder verlassen musste, nachdem ihm von polnischer Seite unmissverständliche Morddrohungen zugegangen waren --- Der Nachlass befindet sich im Archiv des Bistums Görlitz

https://de.wikipedia.org/wiki/Engelmar_Unzeitig Engelmar Unzeitig (1911-1945) am 8.6.1941 ins KL Dachau --- Als November 1944 eine Flecktyphusepidemie ausbrach, meldete er sich freiwillig zur Pflege der Kranken --- Schließlich starb er selbst am Flecktyphus (2.3.1945) ---Unzeitigs Asche wurde aus dem KZ geschmuggelt und am 30.4.1945 auf dem städtischen Friedhof in Würzburg beigesetzt ---
http://www.kirche-in-not.de/aktuelle-meldungen/2008/10-19-gedenktag-p-engelmar-unzeitig-am-2-maerz
--- 1944 in Dachau Flecktyphus --- es gab täglich 100 Tote --- Ohne Rücksicht auf sich selbst, half er mit 19 anderen Freiwilligen aus der Priesterbaracke. Am 20.2.1945 war klar, dass er sich selbst angesteckt hatte ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Joseph_Vell Hermann Joseph Vell (1894-1965) Am 1.2.1944 wurde er verhaftet u. im KZ Dachau in Schutzhaft genommen --- Später kam er nach Moabit in Einzelhaft .. Volksgerichtshof .. am 6.4.1945 das Todesurteil feststand .. "Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung" --- kam anders, als am 27.4.1945 alle Gefangenen, unter ihnen auch Vell, von der Roten Armee befreit wurden ---

Karl Weiß (1913-1998), Priester des Erzbistums Prag, nach dem Krieg im Bistum Passau tätig gewesen

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Weber_(Pfarrer) Wilhelm Weber (1889-1963) 19.2.1944 bis zum 10.4.1945 im KZ Dachau, Häftlings-Nr. 64053

Eugen Weiler (1900–1992), Priester, im KZ Dachau von 20.10.1942 bis 11.4.1945; Verfasser mehrerer Schriften u. Biografien zum Thema KZ Dachau

Franz Weinmann (1909–1996), Vikar u. a. in Mannheim, von 5.6.1942 bis 11.4.1945 im KZ Dachau

https://de.wikipedia.org/wiki/August_Wessing August Wessing (1880-1945) am 2.10.1942 ins KZ Dachau, Häftlingsnummer 37.138 --- Februar 1945 an Fleckfieber erkrankt, am 4.3.1945 verstarb

Johannes Zietsch, Priester des Bistums Meißen, Pfarrer von Großpostwitz

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Zilliken Josef Zilliken (1872-1942) seit 13.12.1940 im KZ Dachau, starb am 3.10.1942, die offizielle Todesursache lautete „Herz-Kreislauf-Versagen in Verbindung mit einer Lungentuberkulose“
http://www.tenhumbergreinhard.de/1933-1945-lager-1/1933-1945-lager-d/dachau-2.html .. Am 14.12.1940 treffen mit Transport aus dem KZ Sachsenhausen ? Juden u. unerwünschte Elemente im KL Dachau ein .. Einer von ihnen ist der kath. Pfarrer Zilliken Josef Kaspar, Tatvorwurf: Am 27.5.1940 besuchte Zilliken in Gesellschaft von Johannes Schulz, dem Pfarrer von Nickenich, das Ausflugslokal „Waldfrieden“ in Wassenach. Beide begingen den Affront, den zufälligerweise ebenfalls als Gast anwesenden Hermann Göring nicht nur nicht mit dem verpflichtenden „Heil Hitler“ zu grüßen, sondern ihn u. seine Begleitoffiziere zu ignorieren. Göring fühlte sich brüskiert u. Zilliken wurden noch am selben Abend von der Gestapo verhaftet u. ins Gefängnis Andernach verbracht. Am 8.6.1940 ordnete das RSHA in Berlin für Zilliken die sogen. „Schutzhaft“ an. Am 14.6.1940 wurde er ins KZ Buchenwald deportiert, am 31.7.1940 ins KZ Sachsenhausen-Oranienburg überstellt u. schließlich am 14.12.1940 ins KZ Dachau ..

Johannes Zimmermann, Priester, seit 27.5.1941 im KZ Mauthausen, danach in Dachau, entlassen am 29.3.1945 --- † 25.7.1945

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