Die österreich. Demokratische Republik
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Typhus - Fleckfieber - Paratyphus

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Beitrag von Dissident Di Aug 30, 2016 8:41 am

http://de.metapedia.org/wiki/Typhus_(Salmonellen)

Typhus (Salmonellen)

Typhus, auch Bauchtyphus genannt, ist eine bakterielle Infektionskrankheit, nicht zu verwechseln mit dem Rickettsien-Typhus.
Die Krankheitssymptome werden durch Salmonellen der Gattung Salmonella typhi hervorgerufen. Die Erkrankung kann unbehandelt tödlich verlaufen.
In der BRD und in Österreich sind sowohl Verdachts- als auch gesicherte Salmonellen-Typhus-Fälle (Erkrankte und Verstorbene) meldepflichtig.

Eine abgeschwächte Variante des Salmonellen-Typhus ist der Paratyphus, hervorgerufen durch das Bakterium Salmonella paratyphi.



Symptome:
Die Salmonellen-Typhus-Erkrankung ist gekennzeichnet von stufenförmigem Fieberanstieg mit Bauchschmerzen sowie einer verlangsamten Herzschlagfrequenz.

Anmerkung Dissident: Betreffend aller Inhalte, die ich in der Rubrik "Zeitgeschichte und Nachbarländer" einstelle:
Ich habe nicht vor, zu behaupten, daß in KZ´s keine Häftlinge zu Tode gekommen wären oder daß dort nicht auch schlimme Dinge passiert sind.
Unbestritten haben etliche SS-Männer Verbrechen begangen. Daneben passierten viele Verbrechen durch KL-Häftlinge, die sich als Lagerälteste, Blockälteste, Capos, Schreiber usw. an ihren Mithäftlingen vergingen. In jedem Fall wäre zu klären, was genau geschehen ist und ob das auch wahr sein kann (falsche Zeugenaussagen, Scheinzeugen, erfolterte "Geständnisse", usw.) Mit meinen Hobby-Recherchen zu zeitgeschichtlichen Fragen und Standpunkten (eben auch betreffend der KZ) will ich keine Person, Religionsgemeinschaft oder Ethnie beleidigen.


Zuletzt von Dissident am Fr März 24, 2017 11:40 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Dissident Di Aug 30, 2016 8:48 am

http://de.metapedia.org/wiki/Typhus_(Rickettsien)

Typhus (Rickettsien)

Unter Fleckfieber (lat. Typhus levissimus, Typhus ambulatorius), auch als Kriegs- bzw. Hungertyphus oder nur Typhus, Läusefleckfieber oder Faulfieber bezeichnet, versteht man eine durch Rickettsien verursachte Infektionskrankheit, welche durch Läuse, Milben, Zecken oder Flöhe übertragen werden kann. „Eine Laus – Dein Tod“ war ein bekannter Hinweistext auf Plakaten in deutschen Arbeits- und Quarantänelagern.

Für das Fleckfieber sind erschöpfte und unterernährte Menschen in Bereichen hoher Siedlungsdichte besonders anfällig. Die Infektionskrankheit breitet sich regelmäßig in Kriegszeiten, z. B. an der Front, aber auch in Arbeits- und Internierungslagern aus. Die letzte große Epidemie in Europa war während des 2. Weltkrieges.

Diese Infektionserkrankung ist nicht zu verwechseln mit dem Salmonellen-Typhus.

Geschichte
Das Fleckfieber setzte bereits der Napoleon-Armee im Jahre 1812 stark zu. Es trat während des 2. Weltkrieges vor allem in Osteuropa als Epidemie auf. In deutschen Arbeitslagern versuchte man, der Seuche durch umfangreiche Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen Herr zu werden. - - -

Erreger
Rickettsien (Rickettsiaceae) sind gram-negative, polymorphe Bakterien. Es handelt sich um obligat intrazelluläre Erreger, die häufig Endothelzellen infizieren. Sie können bei Mensch und Tier eine Vielzahl von Erkrankungen verursachen. Sie werden in der Regel duch Vektoren übertragen. Hierzu gehören u. a. Zecken, Flöhe, Milben und Läuse. Bei Freisetzung der fertig ausgebildeten Rickettsien stirbt die Wirtszelle ab, ähnlich wie es auch bei typischer Virenvermehrung der Fall ist.

Symptome
Initial macht sich ein starker Juckreiz an der Stichstelle der Laus bemerkbar, der sich manchmal nach einigen Tagen blauschwarz färbt. Zu den regelmäßig auftretenden Beschwerden zählen plötzliches, bis zu acht Tage andauerndes, hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ein fleckiger Hautausschlag, der am Rumpf beginnt und sich auf die Arme und Beine ausbreitet sowie Bewußtseinsstörungen im Falle eines Gehirnbefalls. Die erkrankten Patienten leiden oftmals zusätzlich unter einem roten und aufgedunsenen Gesicht. Charakteristisch sind ein stark ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit deutlich reduziertem Allgemeinzustand und Gewichtsabnahme sowie daraus resultierend gehäuft vorkommende ausgemergelte Körper.

Therapie und Seuchenbekämpfung
Zur Eindämmung der während des 2. Weltkrieges ausgebrochenen Typhusepidemie war in Deutschland eine regelmäßige und gründliche Sachentwesung von Kleidung und Aufenthaltsstätten insbesondere in Arbeitslagern notwendig, um die Läuse als bedeutendste Überträger dieser Rickettsienerkrankung zu vernichten. In Deutschland erfolgte üblicherweise eine Begasung mit Zyklon B, und in den USA wurde DDT zur Bekämpfung der Krankheitsüberträger verwendet. Für schwer erkrankte Menschen richtete das Deutsche Reich besondere Quarantänelager ein. So diente das KL Bergen-Belsen gegen Ende des 2. Weltkrieges überwiegend als Quarantäne- und Erholungslager für an Typhus erkrankte Häftlinge.

Aufgrund der anglo-amerikanischen Terrorangriffe im 2. Weltkrieg gegen Deutschland kam es in ganz Deutschland zu einer Fleckfieberepidemie, die insbesondere im letzten Kriegsjahr 1945 nicht mehr beherrschbar war. Durch den Zusammenbruch der Medikamenten- und Nahrungsmittelversorgung starben zigtausende Deutsche vor allem in Ostdeutschland auf ihrer Flucht vor den sowjet-bolschewistischen „Befreiern“. In deutschen KL, in denen viele Menschen auf engem Raum lebten und arbeiteten, kam es ebenfalls zu vermehrten Ausbrüchen mit tausenden von Opfern. Verschärft wurde die Lage dadurch, daß viele Lagerinsassen aus Ostdeutschland evakuiert und in Sicherheit gebracht wurden. Die Aufnahmelager in Westdeutschland waren der Kapazität nicht mehr gewachsen, und die Versorgung mit Essen und Medikamenten brach aufgrund der anglo-amerikanischen Terrorbombardierungen deutscher Städte weitgehend zusammen.

„Man kann annehmen, daß auch Anne Frank nicht am Typhus hätte sterben müssen. Eins scheint sicher: Hätten die Deutschen das DDT-Puder gehabt, besonders im Osten, wo die Flecktyphus-Gefahr schon ab September 1939 ungeheuer groß war – dann wären ihre komplizierten Entlausungsprozesse sowie die riesigen Entlausungsanlagen, das Zyklon B-Reinigungsmittel, das Verbrennen der alten Kleider, die Reinigung von allen Gegenständen, das nötige Zusammenballen von Menschen mit der Notwendigkeit, sich auszuziehen, sich zu baden und die Kleider zu wechseln, nicht nötig gewesen. - - -

Im KL Dachau hatte seit Januar 1945 eine Fleckfieber- und Typhusepidemie gewütet, die über 10.000 Opfer forderte.

Aber auch in den weitgehend entvölkerten Städten Ostdeutschlands brach nach deren sogenannter „Befreiung vom Nationalsozialismus“ vermehrt Hungertyphus aus, da die lokalen Versorgungsstrukturen zerstört wurden - - -
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Beitrag von Dissident Di Aug 30, 2016 9:01 am

Typhus-Kranke und Typhus-Tote gab es im 20. Jahrhundert am meisten in der Zeit des 2. Weltkrieges.
Besonders zu Kriegsende sind wohl viele Wasserleitungen durch feindliche Flächenbomardierungen zerstört worden. Da man damals wohl kein Mineralwasser in Flaschen kaufen konnte, wurde auf Grundwasser zurückgegriffen oder auch direkt aus offenen Gewässern entnommen. Dadurch erhöhte sich die Infektionsgefahr für Zivilisten, Soldaten und Häftlinge in Lagern enorm.
Auch die allgemeine Körperhygiene hatte zu leiden. Wer sich nicht täglich ausreichend waschen konnte, hatte ein erhöhtes Infektionsrisiko.

https://de.wikipedia.org/wiki/Typhus
- - - Nach der verheerenden Choleraepidemie in Hamburg 1892 und der Typhusepidemie in Gelsenkirchen 1901 schenkte man aber dem Trinkwasser als Verbreitungsweg ansteckender Krankheiten erhöhte Aufmerksamkeit. - - -

- - - das preußische Seuchenschutzgesetz vom 28.8.1905, eine Sonderanweisung bezüglich des Typhus aus dem Jahr 1906 - - -
1914 ging aus den bakteriologischen Untersuchungsstationen das Staatliche Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten in Saarbrücken hervor. - - -
Das Hauptaugenmerk der Mediziner galt der Wasser- und Abwasserbehandlung in den betroffenen Gebieten. Medizinalrat Schlecht klagte: „Die Zahl der Aborte ist gering, die Defäkation findet im Viehstall, auf der Düngerstätte vor dem Hause, im Garten hinter dem Hause, im Hofraum oder sogar im Keller statt. Eine ordnungsgemäße Abortgrube ist kaum zu finden; die Abortgruben werden selten geleert; der Abort und die Abortgrube befinden sich häufig in einem Zustand, der die Benutzung [...] nicht zuläßt.“ Auch die Wasserversorgung gab Anlass zur Klage, da nicht nur zahlreiche Brunnen häufig verunreinigt waren, sondern wie im Falle der Lebacher Typhusepidemie viele Menschen ihr Trink- und Brauchwasser aus offenen Wasserläufen entnehmen mussten. - - -

Impfung
- - -  Bei Reisen in tropische Gebiete (z. B. Indien) sollte eine Impfung erwogen werden, auch wenn diese nur einen partiellen Schutz bietet.- - -

Krankheitsstadien
Die Inkubationszeit beträgt, in Abhängigkeit von der Menge der aufgenommenen Erreger, in der Regel 1–3 Wochen, Extremwerte können jedoch auch zwischen 3 und 60 Tagen liegen.
1. Woche (Stadium incrementi): Es kommt zunächst zu unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Mattigkeit, Kopfschmerzen, Verstopfung sowie zu treppenförmigen Fieberanstieg.
2.–3. Woche (Stadium fastigii): Nach ca. 8 Tagen wird ein Stadium von anhaltendem hohem Fieber erreicht (Fieberkontinuum mit 40 bis 41 °C), das über Wochen andauern kann. Weitere Symptome:
   Relative Bradykardie, also ein für Fieber ungewöhnlich langsamer Herzschlag. Fieber geht sonst häufig mit einem schnelleren Herzschlag (Tachykardie) einher.
   Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukopenie). Dies ist bei einer bakteriellen Infektion ebenfalls die Ausnahme.
   Hinzu kommen bisweilen Bewusstseinsstörungen (daher der Name), Milzschwellung sowie rötlich-fleckförmiger Hautausschlag am Oberkörper und – häufig an der Bauchhaut – Roseolen.
   Typisch ist die sogenannte Typhuszunge, die in der Mitte deutlich grau-weißlich belegt ist, an den Rändern und der Zungenspitze jedoch freie rote Ränder zeigt.
   Durch die Zerstörung der Peyer-Plaques im Dünndarm entsteht der charakteristische erbsenbreiartige Durchfall, der erst nach etwa 14 Tagen auftritt, aber auch völlig fehlen kann. Dabei können starke Schmerzen im Nierenbereich und Unterbauch einsetzen.
   Darmperforationen, Haarausfall, Knocheneiterungen, Erbrechen und Hirnhautentzündung sind möglich.

Während der langen Genesungsphase (Stadium decrementi) sinkt das Fieber stufenweise ab.

Dauerausscheider
In der Folge scheiden ca. 10 % der unbehandelten Erkrankten für bis zu 3 Monate Typhusbakterien mit dem Stuhl oder Urin aus; 5 % der unbehandelten Erkrankten werden zu sogenannten Dauerausscheidern (Ausscheidung >1 Jahr) der Salmonellen, da die Erreger in der Gallenblase und den Gallenwegen persistieren können. Begünstigt wird dies durch Anomalien der Gallenwege, z. B. Gallensteine. Die Dauerausscheider können, ohne selbst Krankheitszeichen zu zeigen, andere Personen anstecken.

Personen, die an Typhus abdominalis oder Paratyphus erkrankt oder dessen verdächtig sind, dürfen nicht beim Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen von Lebensmitteln, wenn sie dabei mit diesen in Berührung kommen, oder in Küchen von Gaststätten und sonstigen Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung tätig sein oder beschäftigt werden.

Diagnose
Die Stellung der Diagnose stützt sich auf die typische Klinik, die Anamnese (Reise in tropische Regionen, vor allem Indien, Nepal und Indonesien) und labormedizinische und bakteriologische Befunde.
In der Untersuchung des Blutes lässt sich eine Verminderung der Anzahl weißer Blutkörperchen nachweisen (Leukopenie). Charakteristisch ist auch das Fehlen eosinophiler Leukozyten (Eosinopenie), einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen.
Der bakteriologische Erregernachweis mithilfe von Blutkulturen gelingt in den ersten 2 Wochen der Krankheit und sichert die Diagnose. Nur initial im frühesten Erkrankungsstadium und nach 2 Wochen lässt sich der Erreger auch aus dem Stuhl züchten.

Die vom Immunsystem des Organismus gebildeten Antikörper, die sich gegen spezielle Bakterienantigene richten (Antikörper gegen O/h Antigen), lassen sich etwa ab Ende der 1. Krankheitswoche serologisch mithilfe des Gruber-Widal-Antikörper-Nachweises nachweisen. Erst ab der 3. Krankheitswoche werden hohe Titer an Antikörpern erreicht (1:400–800). Bei initial begonnener Therapie mit Antibiotika kann der Nachweis von Antikörpern misslingen.

Behandlung
Die Therapie der Typhusinfektion erfolgt mit Antibiotika. Vor Beginn der Therapie werden Blut- und Stuhlproben entnommen, um den Erreger nachzuweisen und – nach gelungener Anzucht des Erregers – eine Resistenzbestimmung gegenüber gebräuchlichen Antibiotika durchzuführen. Antibiotika der Wahl bei Erwachsenen sind neuere Chinolone wie Ciprofloxacin oder Ofloxacin für7-10 Tage. Alternativ können Cephalosporine der 3. Generation wie Ceftriaxon für 1-2 Wochen eingesetzt werden. Falls die genannten Substanzen aufgrund von Gegenanzeigen nicht eingesetzt werden können oder die Erreger resistent sind, kann die Therapie mit Cefixim, Azithromycin, Ampicillin, Cotrimoxazol oder Chloramphenicol durchgeführt werden. Insbesondere gegen die drei zuletzt genannten Wirkstoffe bestehen jedoch häufig Resistenzen
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Beitrag von Dissident Fr Okt 07, 2016 8:46 am

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Henkes Richard Henkes (1900-1945) am 10.7.1943 ins KZ Dachau gebracht --- Gegen Ende des Krieges brach in Dachau die 2. große Typhusepidemie aus.

Noch ehe am 11.2.1945 beim Lagergottesdienst Freiwillige unter den deutschen Priestern für die Pflege gesucht wurden,

hatte sich Henkes im Wissen um die eigene tödliche Bedrohung bei den Typhuskranken von Block 17 einschließen lassen, um sich um diese zu kümmern. Nach wenigen Wochen infizierte er sich und innerhalb von 5 Tagen raffte ihn der Tod dahin ---
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Beitrag von Dissident Mo Okt 10, 2016 12:12 pm

https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckfallfieber   Läuse-Rückfallfieber

Unter Rückfallfieber versteht man 2 von Rückfallfieber-Borrelien verursachte bakterielle Infektionskrankheiten, die durch mehrmalige Fieberschübe, sogenanntes rekurrentes Fieber, charakterisiert sind. ---
das .. Läuserückfallfieber (LBRF, hauptsächlicher Erreger ist Borrelia recurrentis)
und das Zeckenrückfallfieber (TBRF, meist durch Borrelia duttoni verursacht).

Rückfallfieber wird durch Gliederfüßer (Läuse, Zecken) übertragen ---

Durch Kleider- oder selten Kopfläuse, die sich während einer Blutmahlzeit am fiebernden Patienten mit Borrelia recurrentis infizieren, wird das Läuserückfallfieber übertragen. Die Erreger vermehren sich etwa 6 Tage in der Laus u. reichern sich im Haemocoel (von Organen und Hämolymphe angefüllter Leibesraum) an; Verdauungstrakt u. Speicheldrüsen der Laus werden nicht infiziert, so dass eine Übertragung auf den Menschen nur erfolgen kann, wenn die Laus verletzt oder zerdrückt wird u. die Haemolymphe austreten kann. Bei einer ungestörten Blutmahlzeit werden die Borrelien daher nicht übertragen. Die Laus kann Borrelia recurrentis nicht auf ihre Nachkommen übertragen.
- - -
Wird der Erreger nicht endgültig eliminiert, kommt es zum tödlichen Verlauf durch Sepsis und Multiorganversagen. - - -

Klinischer Verlauf
Nach einer Inkubationszeit von 1–14 Tagen (häufig etwa 5 Tage) beginnt die Erkrankung mit plötzlichem hohen Fieber, Gelenk-, Kopf-, Brust- u. Gliederschmerzen, Übelkeit, teilweise Atemnot. Es können Husten u. ein kleinfleckiges Exanthem hinzutreten. Auch verstärkte Blutungsneigung mit Nasenbluten u. Einblutungen in die Haut sind nicht selten, ebenso Bewusstseinseintrübung u. Gelbfärbung der Haut.

Der erste Fieberschub dauert etwa 5–7 Tage gefolgt von einem fieber- u. symptomfreien Intervall von 1–21 Tagen (häufig 5–7 Tage). Die folgenden Fieberanfälle nehmen in der Regel an Dauer u. Intensität ab. Das Zeckenrückfallfieber kann zudem noch das Zentralnervensystem in Form einer Hirnhautentzündung (Meningitis) befallen. Beim Läuserückfallfieber, das oft schwerer verläuft, kann eine spontane Jarisch-Herxheimer-Reaktion zum Tod führen.

Prognose
Das unbehandelte Rückfallfieber hat üblicherweise eine Letalität von 20 %, beim Läuserückfallfieber bis zu 50 % (bei Epidemien bis 70 %). Bei einfacher antibiotischer Behandlung liegt diese bei 1-5 %. ---

Therapie
Das Rückfallfieber wird antibiotisch mit Tetracyclinen oder Erythromycin behandelt. ---

Prävention und Bekämpfung
In endemischen Gebieten gilt der Schwerpunkt der Bekämpfung der übertragenden Läuse durch Entwesung von Unterkünften, Lagern u. Kleidung. Bei der Entlausung von Personen ist zu beachten, dass eine mechanische Verletzung der Parasiten (zum Beispiel durch Läusekämme) vermieden werden muss. --- Eine Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung ---
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Beitrag von Dissident Fr Okt 14, 2016 2:05 pm

Typhus-Erkrankte und -Tote gab es nicht nur in deutschen KZ, sondern auch anderswo, z.B. bei den Kommunisten, die in Spanien kämpften:

http://www.doew.at/erinnern/biographien/spanienarchiv-online/spanienfreiwillige-g/greissenegger-ferdinand
---
Greissenegger, Ferdinand --- geb. 1916 --- 1936 wegen kommunistischer Propaganda ... in Untersuchungshaft und zu 14 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Im Jänner 1938 aus Österreich nach Spanien. XI. IB/4. Baon. Laut Ferdinand Berger an Typhus erkrankt. Gestorben am 24. 9. 1938 im Spital von Valls.

Götzl, Rudolf  (1913-1937) Wien. Im September 1937 aus Österreich nach Spanien. XI. IB und Instruktionsbaon. Am 19. 12. 1937 in Madrigueras an Typhus gestorben

Hackl, Friedrich  (1908 in Linz) In Spanien: Toch, Franz / SchB. 1934 Flucht über ČSR in Sowjetunion. 1937 nach Spanien. Am 29. 11. 1937 an Typhus verstorben.

Hloupi, Anton  (1911) In Spanien: Weiss, Anton / SchB. 1934 Flucht über ČSR in Sowjetunion. 1936 nach Spanien. 1937 in Torralba de Aragón an Typhus gestorben.

Trojan, Alois,  1934 Flucht in ČSR. Nikolsburg/Mikulov. 1934 Rückkehr nach Österreich. 1937 nach Spanien. Am 16. 12. 1938 im Spital Vic an Typhus verstorben.

Landauer, Hans In Spanien: Operschall, Hans / Rote Falken. 1937 nach Spanien. Ab 6. 10. 1937 wegen Typhus in den Spitälern Tarragona, Reus und Valls. 1940 Verhaftung in Paris. Beim LG Wiener Neustadt am 19. 4. 1941 wegen Verdachtes der Vorbereitung zum Hochverrat angezeigt. 6. 6. 1941 - 29. 4. 1945 Dachau. Nach der Befreiung Kriminalbeamter in der Sicherheitsdirektion Niederösterreich, dann Kripo Wien, Abteilung 18 im Bundesministerium für Inneres, Angehöriger des UNO-Polizeikontingents auf Zypern u. Sicherheitsbeamter an der Österreichischen Botschaft in Beirut. Ab 1983 Mitarbeiter des DÖW
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Typhus - Fleckfieber - Paratyphus  Empty Re: Typhus - Fleckfieber - Paratyphus

Beitrag von Dissident Do März 23, 2017 2:47 pm

http://www.ooegeschichte.at/epochen/oberoesterreich-in-der-zeit-des-nationalsozialismus/orte-des-terrors/mauthausen-gusen.html

--- kursierte in Mauthausen und Gusen eine Fleckfieberepidemie, die fast zeitgleich mit dem erstmaligen Eintreffen sowjetischer Kriegsgefangener im Oktober 1941 ausbrach ---
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Typhus - Fleckfieber - Paratyphus  Empty Ansteckung anderer riskieren...

Beitrag von Dissident Do Jul 06, 2017 9:58 am

Wer ansteckende Krankheiten verheimlicht, riskiert dadurch laufende Infektion anderer Mitmenschen und damit den Ausbruch einer für viele andere tödlichen Epedemie.
Warum in den KL Medikamenten-Schmuggel verboten war und bestraft wurde, erklärt sich aus diesem Fall:

https://doedr.forumieren.net/t201p25-theresienstadt-haftlinge#2069 .. Frau Judis Singer u. ihr Mann kamen .. am 25.9.1942 aus Wien in Th. an.
Hier erkrankte ihr Mann an Typhus.
Dies wurde verheimlicht u. Fr. Singer pflegte ihn mit (heimlich) mitgebrachten Medikamenten u. privater ärztl. Hilfe im Normalquartier gesund ..
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