Die österreich. Demokratische Republik
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Deportation nach Auschwitz = Todesurteil?

Nach unten

Deportation nach Auschwitz = Todesurteil? Empty Deportation nach Auschwitz = Todesurteil?

Beitrag von Dissident Fr Jun 16, 2017 3:56 pm

Bei meinen Recherchen als "Hobby-Historiker" fällt mir immer wieder auf, wie allgemein in Schilderungen von Lebensläufen einzelner KZ-Häftlinge bei Deportation nach Auschwitz meist so Redewendungen auftauchen, wie "nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet" oder "nach Auschwitz deportiert und dort verschollen" oder "nach Auschwitz transportiert und vergast" und ähnlich...

Bei vielen dieser Schilderungen gibt es teilweise detaillierte Biographien bis zur Auschwitz-Deportation, und danach nix bis maximal Hörensagen-Geschichten.
Genaues Todesdatum oder Angaben zur Todesursache noch seltener. Wie man in den Themen dieser website lesen kann, gab es ja viele Möglichkeiten, warum KZ-Häftlinge verstorben sind (siehe: Mauthausen, https://doedr.forumieren.net/t48p100-kl-mauthausen#1470 fortlaufend oder
Dachau https://doedr.forumieren.net/t96-kl-dachau#1761 fortlaufend oder:
Theresienstadt https://doedr.forumieren.net/t200p25-theresienstadt#1770 fortlaufend).
Im Falle Auschwitz gab es daneben noch weitere, wie den Tod auf dem Evakuierungsweg. Oder das Zurückbleiben im KZ und die Erwartung der Befreiung durch die Rote Armee, was bedeutete, in den Einflußbereich der Russen überzuwechseln. Damit war nicht automatisch Rettung und Befreiung verbunden. Es ist nicht auszuschliessen, daß einige dieser "Befreiten" danach noch an Krankheit oder Seuchen verstarben, oder von den Sowjets weiter deportiert wurden und irgendwo in einem sibirischen KZ umkamen. Einige der wirklich befreiten Überlebenden haben vielleicht in der Sowjetunion ihren Namen geändert und sind auch deshalb nie wieder "offiziell aufgetaucht". Entweder verblieben diese dort oder sind später nach Israel oder anderswohin ausgewandert.

Lange Rede - kurzer Sinn: die Deportation und das Fehlen weiterer Nachrichten von vielen KZ-Häftlingen muss nicht zwingend heissen, daß sie dort ermordet wurden.

Bei meiner Sammlung von Lebens- und Leidensgeschichten der KZ-Häftlinge ist mir aufgefallen, daß selbst im Falle von Juden und später Deportation (1943 oder 1944) einige in Auschwitz überlebt haben oder von dort sogar wieder in andere Lager verlegt wurden zwecks Einteilung zu kriegswichtigen Arbeitskommandos.

Schlußfolgerung:
Deportation nach Auschwitz bedeutete nicht zwingend ein Todesurteil zu sein.
Selektionen nach Augenschein hatten den Sinn, körperlich leistungsfähige Häftlinge versch. Arbeitskommandos zuteilen zu können.
Noch feinere Selektionen konnten aufgrund der Häftlingskartei (Beruf u.a. Qualifikationen) vorgenommen werden. Dazu wurden auch Dateien auf Hollerith-Lochkartenmaschinen ausgewertet.
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Deportation nach Auschwitz = Todesurteil? Empty Beispiele:

Beitrag von Dissident Fr Jun 16, 2017 4:03 pm

Nur einige wenige Beispiele, ich kann noch viel mehr solche liefern:

Hans Günther Adler
am 8.2.1942 nach Theresienstadt
Am 14.10.1944 kam er mit seiner Frau u. deren Mutter in Auschwitz an
Am 9.4.1945 entzog er sich der Räumung des Lagers, am 13.4.1945 war er frei

Karel Ančerl
Am 16.11.1942 nach Theresienstadt
Am 16.10.1944 wurde er nach Auschwitz deportiert
u. kam später in andere KZ
- befreit

Friedrich „Fritz“ Benscher
Juni 1943 ins KZ Theresienstadt
Sept. 1944 ins KZ Auschwitz
Jan. 1945 kam er ins KZ Dachau
- befreit

Karel Reiner (1910-1979) Komponist
am 5.7.1943 ins Ghetto Theresienstadt deportiert
Am 28.10.1944 mit dem letzten abgehenden Transport nach Auschwitz deportiert
in Dachau schließlich befreit.
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Deportation nach Auschwitz = Todesurteil? Empty Re: Deportation nach Auschwitz = Todesurteil?

Beitrag von Dissident Mi März 28, 2018 10:31 am

Vermisste oder verschwundene KZ-Insassen dürfen nicht automatisch zu den Todesfällen dazugezählt werden!
Das ist historisch unwissenschaftlich und wie an folgendem Beispiel zu sehen ist, oft ganz anders erklärbar:

http://www.anonymousnews.ru/2018/03/26/juedisches-familientreffen-500-angebliche-holocaust-opfer-und-weitere-ueberlebende-feiern-wiedersehen/

Jüdisches Familientreffen: 500 angebliche Holocaust-Opfer und weitere Überlebende feiern Wiedersehen
.. Der folgende Artikel stellt ein weiteres wichtiges Puzzleteilchen dar und wird sicherlich die meisten unserer Leser zum Nachdenken anregen ..

.. 2017 fand in London ein großes jüd. Familientreffen statt, an dem sagenhafte 500 Teilnehmer aus 15 Ländern teilnahmen. Auch wenn das Treffen nun schon einige Monate zurückliegt, wollen wir dennoch noch einmal einen Blick darauf werfen, werden dadurch doch weitere Fragen u. Zweifel über die offizielle Geschichtsschreibung aufgeworfen.
Alex Kafri wurde immer erzählt, daß die Familie seines Vaters in den deutschen Gaskammern während des 2.Weltkrieges völlig ausgelöscht wurde. Aber Kafri lernte vor kurzem völlig überraschend, daß er viele Verwandte auf der Seite seines Vaters hat, die noch immer quicklebendig auf der Erde herumspringen.
Kafri verbrachte lange Jahre mit der Suche nach Verwandten seines Vaters, aber die Aufgabe erwies sich als schwierig, da sein Vater seinen Familiennamen von Kukla nach Kafri geändert hatte, als er von Litauen nach Israel übersiedelte. Kafri wusste nichts von dieser Namensänderung u. der Tatsache, daß sein Vater einen Zweitnamen (Yitzhak) besaß. Darüber hinaus hat sich der Name des Geburtsortes seines Vaters von Kovno nach Kaunus geändert.
Am Vorabend des Holocaust-Gedächtnistages machte Kafris Tochter ihn auf einen Facebook-Beitrag aufmerksam, der von einem Mann geschrieben wurde, der mit der Familie Kukla verwandt ist. Er beschrieb, wie durch das junge Unternehmen MyHeritage seine Verwandten gefunden wurden. Ziv Melamud, der den Beitrag geschrieben hatte, hatte ebenfalls wie Kafri gedacht, daß seine ganze Familie im Holocaust ums Leben gekommen sei. (Anmerkung: Eine äußerst interessante Information, die uns sehr nachdenklich macht!) Sowohl Alex Kafri als auch Ziv Melamud glaubten also, alle ihre Verwandten wären tot.
In Wirklichkeit aber überlebten diese und gründeten Familien, die mittlerweile zu stattlichen Clans angewachsen sind ..

Unterm Strich sehen wir mit Verwunderung auf solche Familientreffen, von denen es ja mehrere zu geben scheint. Und wie viele jüd. Familien mag es wohl noch geben, die glauben, ihre Verwandten seien im Holocaust ums Leben gekommen, obwohl sie alle weiterlebten? Das ist eine spannende Frage! Wenn man weiter recherchiert, gibt es tatsächlich noch mehrere solcher Fälle, wo Verwandte, die man für tot hielt, plötzlich wieder auftauchten. So ging es auch dem israelischen Schriftsteller Aharon Appelfeld. Das Portal nachrichten.at berichtete dazu:
„Mit 13 Jahren kam A. nach Palästina. Zu der Zeit hielt er sich für eine Vollwaise. „Die Deutschen haben meinen Vater u. mich 1941 getrennt“, erzählte der Autor 2017 in seiner Wohnung im gediegenen Viertel Rechavia in Jerusalem. Fast 1 Jahrzehnt nach dem Krieg traf er den totgeglaubten Vater wieder – 1954 in einem Aufnahmezentrum, wo dieser bei der Ernte eingesetzt wurde. Der Vater war 1 Monat zuvor aus Wien nach Israel eingewandert. „Er hat mich wiedererkannt, ich ihn nicht“, erzählte Appelfeld.“
Also auch der Schriftsteller Appelfeld erlebte eine wundersame Zusammenführung mit dem angeblich im Holocaust umgekommenen Vater. Und es gibt noch mehr.
Auf der Internetseite von Euronews erfahren wir darüber hinaus:
„Ein 102-jähriger Holocaust-Überlebender hat in einem Altersheim in Israel einen Nachfahren seiner Familie getroffen, die er seit Jahrzehnten für ausgelöscht hielt. Eliahu Pietruszka war im 2.Weltkrieg aus Polen geflohen u. glaubte, außer ihm sei seine gesamte Familie von Nazis ermordet worden. Dann erfuhr er, daß ein jüngerer Bruder die Kriegsgräuel überlebt hat u. erst vor einigen Jahren verstorben ist. Dessen 66-jähriger Sohn Alexandre Pietruska flog daraufhin von Russland nach Israel, um seinen unbekannten Onkel kennenzulernen. Zu der Familienvereinigung kam es im Altersheim, in dem der immer noch rüstige Rentner lebt.
Die erlösende Spur zu den vermeintlich ausgelöschten Verwandten in Russland kam über die Online-Datenbank der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zustande, die nach eigenen Angaben schon vielen geholfen hat, Wiedersehen mit Angehörigen zu feiern.“
Selbstverständlich ist es eine sehr gute Nachricht, wenn so viele Menschen überlebt haben. Allerdings ist es aber ebenso verwunderlich, wenn man an diesen so gründlich arbeitenden Vernichtungsapparat denkt, von dem uns offiziell immer berichtet wird. All diese Fakten werfen Fragen auf u. am Ende müssen wir erneut feststellen: Je tiefer man in der geschichtlichen Vergangenheit des 2.Weltkrieges gräbt, desto undurchschaubarer u. widersprüchlicher wird die offizielle Darstellung der damaligen Ereignisse.
Es reiht sich ein Fragezeichen an das andere. Und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, daß wir Jahrzehnte lang belogen wurden.
Dissident
Dissident
Admin

Anzahl der Beiträge : 3272
Punkte : 3781
Anmeldedatum : 03.08.16

https://doedr.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Deportation nach Auschwitz = Todesurteil? Empty Re: Deportation nach Auschwitz = Todesurteil?

Beitrag von Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten